Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

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Fuxl
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von Fuxl »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

@Robertl: Schon klar.

Man sollte aber auch bedenken wie lange solche Kraftwerke Laufen.
Bei Windkraft bin ich nicht so informiert, aber Wasserkraftwerke können 40 Jahre ohne grösseren Aufwand betrieben werden. Dann kommt meist ne Sanierung um den Wirkungsgrad zu erhöhen und dann läuft das Werkl wieder 40 Jahre.
Die Errichtungskosten sind meist nach wenigen Jahren wieder herinnen.

Den Energieaufwand für die Errichtung eines Kraftwerkes kenn ich nicht. Aber ich kann mir nicht vorstellen das der ins Gewicht fällt bei diesen langen Betriebszeiten.

@BJ Axel:
Vor einigen Jahren stand bei meinen Eltern das selbe Thema zur Diskussion.
Ähnliches Ergebnis.
Sie haben jetzt ein 3 Zylinder Dieselaggregat das sie mit Frittierfett betreiben.
Abwärme wird für Warmwasseraufbereitung genutzt, und der Strom für Wärmepumpe und co.

mfg
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RobertL
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von RobertL »

Ich habe die Wasserkraft nicht zur Diskussion gestellt, das war jemand anderes. 40 Jahre und mehr an Betrieb ist da kein Problem mit entsprechenden Revisionsarbeiten.

Laut der deutschen Fachagentur Wind betrug die durchschnittliche Lebensdauer von stillgelegten Windkraftanlagen im Jahr 2017 16,5 Jahre.

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TomB
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von TomB »

Die kurze Laufdauer von Windkraftanlagen dürfte auf die enormen Fortschritte und die grossen Probleme neue bewilligt zu bekommen zurückzuführen sein. Da lohnt es halt alte kleine durch neu grosse Anlagen zu ersetzen

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Fuxl
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von Fuxl »

Hab die Wasserkraft nur zum vergleich genommen weil ich mich da besser auskenne.

16 Jahre is wirklich nicht viel. Allerdings sind 7000t eigentlich auch nicht viel. besonders wenn die hälfte davon Betonfundament is.

Im Grunde gehts eh immer nur ums Geld. Wenn sich wo profit generieren lässt macht man das.
Und wenn ein Neukauf günstiger ist als die Erhaltung, dann kauft man neu. Das ist halt die Menschheit.

Oder der großteil der Menschheit.

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Feldi
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von Feldi »

TomB hat geschrieben:Die kurze Laufdauer von Windkraftanlagen dürfte auf die enormen Fortschritte und die grossen Probleme neue bewilligt zu bekommen zurückzuführen sein.

Das ist eher darauf zurückzuführen, daß bei vielen Anlagen jetzt die Förderung (Einspeisevergütung) ausläuft.
Feldi (ganz im Süden)

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1958
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von 1958 »

@Fuxl

zum Beispiel Frankreich

Bild

es bleibt Dir überlassen was Du daraus machst. :wink:

Und wie Hoch die Stromerzeugung war.
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RobertL
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von RobertL »

@Beton
Falls ich die Information nicht völlig falsche zusammengelesen habe dann werden pro Tonne Beton ca. 0,15-0.20 Tonnen CO2 ausgestoßen für die Zementproduktion. Sind also alleine für ein 3500t Fundament irgendwo zwischen 550-700t CO2 Emissionen. Wie lange muss das Windradl in Betrieb sein um gegenüber einen Gasmotor oder einer Gasturbine mit gleicher Leistung einen CO2 Vorteil zu generieren??

Müsste man sich mal ausrechnen. Auf alle Fälle produzieren die Dinger halt auch Strom wenn Flaute ist.

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Fuxl
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von Fuxl »

Das alles Augenauswischerei ist, ist mir klar.

Spart man da....braucht mans dort...

Und das einzige was ich sagen will, ist glaub ich das selbe was du sagen willst RobertL:

Man darf nicht alles glauben was einem präsentiert wird, sondern man sollte schon auch mal etwas tiefer drüber nachdenken.



mfg
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Onkelchen
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von Onkelchen »

RobertL hat geschrieben:@Beton
Falls ich die Information nicht völlig falsche zusammengelesen habe dann werden pro Tonne Beton ca. 0,15-0.20 Tonnen CO2 ausgestoßen für die Zementproduktion. Sind also alleine für ein 3500t Fundament irgendwo zwischen 550-700t CO2 Emissionen. Wie lange muss das Windradl in Betrieb sein um gegenüber einen Gasmotor oder einer Gasturbine mit gleicher Leistung einen CO2 Vorteil zu generieren??


Auch Gasmotor und -turbine stehen auf einem Betonsockel und haben ein Haus um sich rum.
Dies müsste man korrekterweise ebenfalls mit rechnen.
Außerdem halten die Motoren auch nicht ewig.
Der Gasmotor der auf der hiesigen Kreismülldeponie aus den Faulagsen Szrom produziert würde bereits nach 11 Jahren durch einen neuen Motor ersetzt.


Bei den Windrädern ist es derzeit wirklich einen Kombination aus Auslauf der Förderungen / Vergütungen, dem Problem des Platzbedarfs und der kräftigen Weiterentwicklung in den letzten Jahren.

Alleine an dem kleinen Windpark, der gerade bei uns gebaut wird, sieht man die Entwicklung.
Die ursprüngliche Planung von Ende 2013 hatte 9 Windräder im Park.
Gebaut werden jetzt effektiv 6 Windräder, die insg. die gleiche Leistung bringen wie die damals 9 geplanten.


Da ist es - gerade in Betracht der größer werden Bedenken um "Verspargelung" der Landschaft, Abständen zu Ortschaften usw. - doch durchaus sinnvoll, die Leistung deutlich erhöhen zu können ohne neue Flächen beanspruchen zu müssen.

In diesem Beispiel:

https://www.windkraft-journal.de/2018/1 ... ieb/130803

konnte die Leistung des Windparks mehr als verdoppelt werden, obwohl die Anzahl der Windturbinen um eine Turbine reduziert wurde.

Interessanterweise sind - zumindest bei einem Teil der Erneuerungen - sogar die Sockel weiter verwendbar, sodaß zwar das Windrad selber nach 16 Jahren getauscht wird, der dicke Betonsockel aber deutlich länger genutzt wird.

Ich finde, das ist gar nicht so gaaaanz der schlechteste Weg.

Viele Grüße
Onkelchen
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, die die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander von Humboldt)

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1958
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von 1958 »

Anfang 2018 komplett demontiert. Die einzelnen Bauteile der Windturbinen wurden größtenteils recycelt und die Fundamente zertrümmert, um als Verfüllmaterial für die Plattformen neuer Projekte und umliegende Straßen verwendet zu werden.

Die installierte Leistung wurde somit trotz einer geringeren Anzahl von Turbinen um mehr als 20 MW auf 34,5 MW erhöht. Die von diesem Windpark erzeugte Leistung deckt den jährlichen Strombedarf von ungefähr 18.500 deutschen Haushalten.


Das Kernkraftwerk Fessenheim (französisch Centrale Nucléaire de Fessenheim, Kürzel FSH) ist das älteste und leistungsschwächste noch in Betrieb befindliche französische Kernkraftwerk. Seine zwei Druckwasserreaktoren leisten zusammen 1760 MW (netto).


Da braucht es noch so einige Windräder um die Energieerzeugung von Fessenheim zu erreichen.
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RobertL
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von RobertL »

Die installierte Leistung wurde somit trotz einer geringeren Anzahl von Turbinen um mehr als 20 MW auf 34,5 MW erhöht. Die von diesem Windpark erzeugte Leistung deckt den jährlichen Strombedarf von ungefähr 18.500 deutschen Haushalten.

Sind also 1,86kW pro Haushalt (echt ernst gemeint jetzt? :ka: ), wo dann in Zukunft in jeden Haushalt zusätzlich ein BEV ein paar Stunden pro Tag mind. 2,5kW Strom nuckelt. Man muss also diesen Windpark in naher Zukunft nochmal kräftig aufrüsten (auf 78,6MW nominal) wenn man im Schnitt nominal 4,25kW pro Haushalt für 18.500 Haushalte vorhalten möchte. Da darf aber keine Flaute eintreten. Das wird bei diesen schönen Rechnungen immer vergessen.

Um vorzubeugen dass wieder der Vorwurf kommt, dass ich immer alles schlecht rede. Nein, mitnichten! Ich möchte lediglich eine realistische Sicht haben und weiter entwickeln und nicht bei Schönfärbereien mitmachen.

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Feldi
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von Feldi »

So falsch ist die Rechnung nicht.
34,5 MW Installierte Leistung sind bestenfalls 8,5 MW tatsächliche Leistung.
durch 18.500 Haushalte = 0,47 KW
0,47 KW X 24 Std. = 11,28 KWh Tagesbedarf pro Haushalt.

Da steht ja "Strombedarf"sprich Energiebedarf, nicht "Leistungsbedarf".

EDIT
Jetzt hat mich Thomas überholt. :lol:
Zuletzt geändert von Feldi am Fr 14. Feb 2020, 00:29, insgesamt 2-mal geändert.
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thores
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von thores »

Feldi hat geschrieben:Nee Robert, da steht Installierte Leistung.
Davon kannste bestenfalls 25% ansetzen.


... kommt doch aber in etwa hin: bei 25% der Maximalleistung als abgenommene Leistung wären das bei den o.g. Daten rund 4.000 kWh pro Jahr und Haushalt. (falls ich mich nicht verrechnet habe).
Grüße aus der Wetterau
Thomas

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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von 1958 »

0,47 KW X 24 Std. = 11,28 KWh Tagesbedarf pro Haushalt.


es stehen dann aber immer nur 0,47 Kw pro Stunde dem Haushalt zur Verfügung.

Nachts zwischen 0 Uhr und 6 Uhr verbrauchen die Haushalte wenig Strom.

Wer Nachts den Trockner laufen lässt und es kommt dabei zu einem Brand - dann gute Nacht :rofl:

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RobertL
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von RobertL »

Feldi & Thomas - d'accord! Trotzdem braucht ein BEV, falls pro Tag ca. 100km gefahren, zusätzlich zwischen 16-24kWh zum nachladen, also mind. den doppelten bis zu dreifachen Tagesbedarf an Strom. Insofern ist die zu installierende Leistung wieder dort wo ich sie angesetzt habe.

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TomB
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von TomB »

Vergessen wir bei der Rechnung mal wieder, dass die aktuell in DE, AT und CH installierten Raffinerien mindestens die hälfte des für EV benötigten Stromes heute für die Treibstoff-Produktion verbrauchen?

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