Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Für alles, was sonst nirgends reinpaßt...
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Ozymandias
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von Ozymandias »

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@Robert,
sehe gerade dass du mich noch was gefragt hattest.
Ich habe natürlich nie behauptet dass die Schweiz quasi Europa versorgen kann.
Das wäre ja schön aber utopisch, nein, die Schweiz wäre in der Lage sich selber so zu versorgen, bei uns stellen sie ja die Meiler auch ab bis 2035 insofern sind wir in der gleichen Lage die Energieversorgung neu zu ordnen.

Für Deutschland wirds da wesentlich schwieriger.

Grundlast lässt sich eigentlich nur durch Laufkraftwerke sicherstellen die Rund um dir Uhr und 365 Tage im Jahr laufen. Alles andere ausser den Akw verursacht CO2 und läuft den Klimazielen massiv entgegen.

Gruss Ozy

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George
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von George »

Ozymandias hat geschrieben:..... bei uns stellen sie ja die Meiler auch ab bis 2035 insofern sind wir in der gleichen Lage die Energieversorgung neu zu ordnen.

Für Deutschland wirds da wesentlich schwieriger.

Grundlast lässt sich eigentlich nur durch Laufkraftwerke sicherstellen die Rund um dir Uhr und 365 Tage im Jahr laufen. Alles andere ausser den Akw verursacht CO2 und läuft den Klimazielen massiv entgegen.

Gruss Ozy

Fast ein Jahr nach Fukushima haben die Meisten in Europa die Katastrophe vergessen. Wenn man heute über den Ausstieg aus der Kernenergie entscheiden würde, wie würde wohl entschieden?
Mit dem überhasteten und nicht bis ins Detail durchdachten Entscheids haben wir uns ein paar handfeste wirtschaftliche Nachteile eingehandelt. Das die bestehenden Leitungsnetze nicht für die dezentrale Produktion ausgelegt sind haben Fachleute schon vor längerer Zeit bemängelt. Nun kann das Leitungsnetz zum grossen Teil neu gebaut werden, es reicht nicht, nur die Haupttransitleitungen neu zu bauen. Heute kann ein privates Solar- oder Windkraftwerk irgendwo gebaut werden. Probleme tauchen dann auf, wenn die Zuleitung zum Haus zu klein dimensioniert ist für den Transport der neu produzierten Energie in die andere Richtung. Planungssicherheit ist heute nicht mehr wirklich möglich sondern Wildwuchs. Wie soll so ein Netzbetreiber heute planen?
Darüber zerbrechen sich natürlich die grünen Politiker nicht den Kopf, die sind nur für die "grossen Würfe" zuständig. Probleme lösen Untergebene, bezahlen kann der Stromkonsument. :wink:
Auf jeden Fall gibt es auf dem Markt ein Ueberangebot an teurerem ökologisch erzeugtem Strom, die meisten Leute sind auch nach Fukushima nicht bereit tiefer in die Tasche zu greifen und den teureren Strom zu kaufen.

Gruss

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Ozymandias
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von Ozymandias »

Absolut deiner Meinung!
Ein Schnellschuss unseres Hühnerstalls aber was will man machen.

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Lindenbaum
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von Lindenbaum »

Das Problem ist nur daß sich ohne solche Schnellschüsse gar nix bewegt.

Solange alles funktioniert macht sich keiner Gedanken über alternativen. Die stromkonzerne verdienen an ihren abgeschriebenen AKWs, die Bundesregierung an den Steuereinnahmen, die Hersteller an den den Wartungen, die BIs freuen sich auf die alljährlichen Treffen im Wendland. Friede, Freude, Eierkuchen.

Nur so gehts nicht! Ich bin absolut für die Atomenergie!

Aber so richtig erst an dem Tag an dem eine dauerhaft (und das schließt nicht nur mein Kurzes Leben, und das Leben meiner Kinder, sondern auch das Leben meiner Enkel und Urenkel usw mit ein) sichere Endlagermöglichkeit gefunden wurde.

Bis dahin, und das wird evtl mal am St. Nimmerleinstag sein, muß sich die Gesellschaft überlegen was sie will. Momentan scheint es am vernünftigsten zu sein die vorhandenen regenrierbaren Energiequellen zu nutzen. Ich denke daß die größte Energiequelle ist einfach Verbraucher die momentan nicht gebraucht werden, auszuschalten. Deshalb mach ich jetzt das Licht aus.

Gruß, Michael

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RobertL
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von RobertL »

Eine Energiewende beginnt im Kopf bzw. in der Einstellung einer Gesellschaft. Eine massiv auf Wachstum gepolte Gesellschaft, wie die unsere, KANN ihren steigenden Energiebedarf nicht ökologisch und nachhaltig decken. Und mit politisch motivierten Entscheidungen, ohne die Wissenschaft einzubeziehen, geht's schon gar nicht.

Licht abdrehen ist nett, aber nicht mehr als eine Geste. Mit Einsparungen an Beleuchtungsstrom im Haushalt kann man nach meinem Wissen praktisch kein wesentliches Einsparungspotential heben. Bevor sich jemand aufregt über diese Bemerkung: ich bin gerne bereit aus Fakten zu lernen und für jede Studie dankbar die das Gegenteil belegen sollte. Also immer her damit! 8)

Und ja, die ganze Energiesparlampensache ist auch nur eine politische Entscheidung gewesen, für die man nachher wissenschaftlich gestütze Begründungen sucht und meiner Meinung nach noch nicht gefunden hat.

@Endlagerung
Die Endlagerung, und die damit verbundenen Probleme, sind bei Gott nicht der Weisheit letzter Schluss.Die Forschungen zum Thema Transmutation sind im vollen Gang. http://www.welt.de/wissenschaft/article ... ahlen.html
lg Robert

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Ozymandias
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von Ozymandias »

Ausserdem produzieren wir weiter Atommüll auch wenn die AKWs abgeschaltet und Rückgebaut sind.

Medizin & Industrie und Forschung produzieren nicht wenig an Strahlenmüll.

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RobertL
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von RobertL »

Nur so als Info: im Moment sind, trotz "Fukushima-Incident", mehr Kernkraftwerke in Planung bzw. in der Evaluierungphase als bereits Existierende.

Es sei falsch, dass sich ein Land mit so wenig eigenen Rohstoffen wie Deutschland von der Kernkraft verabschiede, sagte der stellvertretende Generalsekretär des chinesischen Atomverbandes CNEA und einer der wichtigsten Vertreter der chinesischen Nukleartechnik, Xu Yuming, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Seine Kritik hat er postwendend mit einem Angebot an die deutschen Atom-Fachkräfte verknüpft, wörtlich: „Wir laden die Experten ein, bei uns zu forschen und zu arbeiten.“ Die deutschen Kernkraftwerke seien „Weltklasse, die Ingenieure und Forscher geniessen einen guten Ruf“.


http://www.wallstreet-online.de/nachric ... -atomkraft

Temelin 3 & 4 werden auch ziemlich sicher gebaut, wir (meine Firma) sind gerade in einem Bieterverfahren für die Planung und Betriebsphase beteiligt.
lg Robert

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1958
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von 1958 »

Eine Energiewende beginnt im Kopf bzw. in der Einstellung einer Gesellschaft. Eine massiv auf Wachstum gepolte Gesellschaft, wie die unsere, KANN ihren steigenden Energiebedarf nicht ökologisch und nachhaltig decken.


Nur leider ist Energie mit einem wirtschaftlichem starken Land vereint.

Und was ein wirtschaftlich starkes Land alles zu tun vermag sehen wir an den USA.

Da werden Länder wie Irak - Afganistan - bald auch Iran eben mal dem entsprechenden Zielen angepasst.
Wieviele von den Bürgern dann auf der Strecke bleiben - sind halt mal Kollateralschäden.

Ob dies jetzt Gut ist - vermag ich nicht zu Urteilen - aber der Steit um Energie wird in Zukunft stärker werden.

Aber hatten wir schon mal - damals war es das römische Reich.

:biggrin:
Die einzige Konstante ist die Veränderung - die Angst ist Ihr Begleiter.

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RobertL
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von RobertL »

1958 hat geschrieben:Nur leider ist Energie mit einem wirtschaftlichem starken Land vereint.

Das ist kausal - egal ob leider oder nicht!
lg Robert

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Feldi
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von Feldi »

Wer mal etwas Zeit zum Lesen hat...Irrsinn EEG

Für meine Begriffe gehören die EE-Subventionen rigoros zusammengestrichen und eine erhöhte Einspeisevergütung sollte nur noch dann gewährt werden, wenn die EE-Produzenten ein Mindestmaß an Lieferkontinuität gewährleisten können, sprich, für ihre eigenen Stromspeicher sorgen müssen.
Feldi (ganz im Süden)

"I woid beim IQ dreistellig sei, ned beim G'wicht" (Klaus Eckel)

"Die Wirklichkeit ist ein fortlaufender Prozess, der nicht mehr zu stoppen ist." (Harald Lesch)

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1958
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von 1958 »

aus dem obrigen Artikel .....

Umdenken in erneuerbare Energien zieht zur Zeit so aus :

Die Erzeugung des Solarstroms ist extrem teuer
Die Besitzer derartiger Anlagen erhalten – entsprechend dem EEG-Gesetz – ab 1.7.2011 pro eingespeister Kilowattstunde 24,4
Cent, was dann dem Strompreis für Endverbraucher aufgeschlagen wird. Und das Geld, das die Solarzellen kostet, geht inzwischen zu ca. 60% nach China. Deutschland ist dank seiner übertriebenen Photovoltaik-Zwangsförderung der weitaus größte
Kunde von Chinas neuen PV-Fabriken. Dort sind die Arbeitsplätze entstanden – mit dem Geld der Stromverbraucher, die sich
keine eigene PV-Anlage leisten können.
China hat diesen gewaltigen, von deutschen Verbrauchern bezahlten Geldstrom für den Aufbau seiner Photovoltaik-Produktion
eingesetzt und ist inzwischen der weltgrößte Hersteller. Chinas Solarzellen sind konkurrenzlos billig und jetzt brechen den deutschen Unternehmen die Umsätze weg. Deutschland exportierte 2010 Solarstromanlagen für 138 Millionen Euro nach China;
China exportierte im Gegenzug solche Anlagen im Wert von 5,9 Milliarden Euro nach Deutschland.
Verluste werden geschrieben, Pleiten und Arbeitsplatzverluste drohen


Es trifft diejenigen Arbeitsplätze, die nach grünen Plänen eigentlich an die Stelle der Jobs in der konventionellen Energiewirtschaft treten sollten. Der Windkraft droht exakt das gleiche Schicksal: 2006 fanden sich unter den zehn weltgrößten Windkraftanlagen-Herstellern noch vier deutsche. 2010 standen nur noch zwei Namen auf der Liste – wohl aber vier chinesische. Das
ständig wiederholte Argument über die Erneuerbaren als Jobmaschine löst sich jetzt auf.


Gut das mal darüber richtig Nachgedacht wurde. :brokenbulb: :bulb:
Die einzige Konstante ist die Veränderung - die Angst ist Ihr Begleiter.

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landcruiser
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von landcruiser »

Frankreich zapft Deutschland an

Wegen der anhaltenden Kälte in Europa herrscht in Frankreich Stromknappheit. Das Land zapft den deutschen Energiemarkt an, wo trotz Atomausstieg ausreichend Strom verfügbar ist.


http://www.n24.de/news/newsitem_7656982.html

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ALI
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von ALI »

landcruiser hat geschrieben:
Frankreich zapft Deutschland an

wo trotz Atomausstieg ausreichend Strom verfügbar ist.

Das liegt daran, dass die Schwaben bei Minus-Temperaturen den Kühlschrank ausschalten und die Tür offen lassen.

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ochim1103
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von ochim1103 »

Har, har, har:
"Zu wenig Windenergie
Österreich hilft Deutschland wieder mit Strom aus"
Vorbeugemaßnahme wegen geringer Stromproduktion aus Windenergie: Deutsche Versorger griffen auf österreichische Kraftwerke zurück

http://derstandard.at/1328507286851/Zu- ... -Strom-aus
Joachim Fritz
>Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind.<
Kurt Tucholsky (1890 - 1935 (Freitod)),

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Bondgirl
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Re: Atomkraft Nein Danke - und was jetzt

Beitrag von Bondgirl »

Gruß,
die Anna

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Defender 90 300Tdi Softtop "Bitzer“ 1996
Defender 130 300Tdi "Dreiraum" 1996

https://www.youtube.com/user/Dreiraum/videos

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