Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

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Ragnarök
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von Ragnarök »

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Schönes Auto und toller Bericht, weiter so! :-)




@Flambeau: Warum sollte das nicht halten? In jeder Landmaschinenwerkstatt wird so gearbeitet, und da passiert auch nichts...
"Gib mir mal das Teil neben dem Ding da mit dem Zeugs drauf..."

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Motocross
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von Motocross »

lightandy hat geschrieben:schön so aus dem vollen zu schöpfen und mal eben mit 100 l öl sein getriebe zu spülen.

was ich trotzdem nicht verstehe, ist warum man sein permanentallrad auf umschaltallrad umbaut. ich kenn die umbausätze und weiß auch , dass man in Australien eher lange pisten wie viel technische Sachen fährt, aber trotzdem. hier bezahlen die leute viel Geld um von zuschalt- auf permanentallrad umzubauen. zumal mit dem verschleiß ist , finde ich, schlecht argumentiert. das was die sonst die Vorderachse abnimmt, geht dann halt auch noch auf die Hinterachse. oder ist das vorderachsdiff zu schwach dimensioniert? die kraft vom Motor bleibt ja gleich und auf die straße muss sie auch.

trotzdem weiter so.


Ich habe mich lange mit dem Gedanken getragen, ob ich auf zuschaltbaren Allradantrieb umbauen soll, da die Antriebsleistung nicht mehr 50 / 50 verteilt wird, sondern nur auf die Hinterachse geht. Dennoch, den Umbau auf zuschaltbaren Allradantrieb ist die beste Modifikation, die ich bisher an dem Auto gemacht habe.

Der Wagen ist deutlich agiler und die Lenkung wesentlich leichter. Keine Schlaege mehr bei Lastwechsel. Wenn in in "P" schalte,bleibt der Wagen wo er ist und rollt nicht 10cm nach vorne oder hinten. Nachdem das Verteilergetriebe offen war, denke ich, dass der permanente Allradantrieb eine Fehlkonstruktion ist. Im Zentraldifferential des Verteilergetriebes hat sich harter Metallabrieb abgesetzt, wie in einer Zentrifuge, da der Differentialkorb geschlossen ist. Alle Ausgleichraeder laufen somit in einer Mischung aus Oel und Metallabrieb, was sie verschleissen und Spiel im Zentraldifferential entstehen laesst.

Abgesehen vom Kraftstoffverbrauch laufen Kardan- und Antriebswellen samt Gleichlaufgelenken dauernd mit. Auch wenn ich es nicht brauche. Die Verzahnung der Antriebswellen in der Vorderachse zum Gleichlaufgelenk hin ist soweit verschlissen, dass ich mich an Verzahnung geschnitten habe. Gleichlaufgelenke sind voellig ausgeschlagen, genauso der Mitnehmerflansch vom Gleichlaufgelenk auf die Radnabe.

Ich habe vor dem Kauf mehrere 80er probegefahren. Alle GXL und VX Modelle haben permanenten Allradantrieb und alle hatten verschlissene Vorderachsen und eingelaufene Ausgleichsraeder im Zentraldifferential.

Mit all dem jetzt notwendigen Instandsetzungsaufwand kann ich keinen Vorteil in permanentem Allradantrieb erkennen, ausser dass ich im Gelaende keine Freilaufnaben verriegeln muss. Den 80er hat es als Standartmodell mit zuschaltbarem Allrad gegeben. Als Firmenwagen habe ich einen VZJ79, der auch kein leichtes Leben hat. Jeder Aussendiensttechniker hat seinen eigenen VZJ79, einen haben wir 350.000KM. Schwere Haenger und 70% Schotterpiste. Auch der hat zuschaltbaren Allradantrieb, keinen (!) Abrieb im Diffoel und kein abnormales Spiel Zwischen Kegel- und Tellerrad.

Ich selbst fahre im Aussendienst mehr als 70.000KM im Jahr. Ohne Allrad. Ohne verriegelte Freilafnaben. Und selbst im Fruehjahr mit starkem Regen, wenn alles Land unter ist, fahre ich ohne Allrad und habe ihn auch auf aufgeweichten Schotterpisten mit Anhaenger nie gebraucht. Um den Verschleiss an der Hinterachse mache ich mir keine Gedanken bei meinen peniblen Serviceintervallen. So viele Gelaendewagen von Toyota, Nissan, Mitsubishi usw laufen problemlos ohne Permanentallrad. Also raus mit dem Shit :D

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Motocross
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von Motocross »

12HT hat geschrieben:Das mit dem Schaltschieberkasten klingt gut,
ich habe mal WAT angefragt wegen des A440 für meinen 61er,
mit Nomad Valve Body, neuem Torque Converter, überholt usw...
Wollte schlappe 10t Dollar dafür haben, hat aber mit Verteilergetriebe angeboten.
Würde mir gut schmecken, 12HT mit Automatik, beides rein mechanisch.
Aber der Preis...

Gruß Markus


Ich denke, der verbesserte Schaltschieberkasten ist trotz der fehlenden Magnetventile sein Geld wert. Die erste Aufregung ist so langsam verflogen und beginne ihn mehr und mehr zu moegen :) Ich nehme den Schaltschieberkasten nochmal ab und ersetze alle Magnetventile, den dazugehoerigen Kabelbaum sowie alle Federn und Dichtringe in den Druckspeichern. Was auch nochmal knapp 700 Euro und einen Sonntag kostet.

Ich persoenlich wuerde bei einem Getriebeschaden einen neuen Schaltschieberkasten von Wholesale kaufen und den Wandler sowie alle Lager, Dichtungen und Reibscheiben original Toyota ueber Amayama oder Partsouq besorgen. Mit einem Handbuch, Messuhr, sehr gutem Abziehersatz fuer innen und aussen, einer kleinen Presse und ein paar Einpressdorne fuer Lager und Buechsen ist die Instandsetzung von einem Automatikgetriebe kein grosses Unterfangen. Wenn alle Teile besorgt sind, ist meiner Meinung nach das Schwierigste, das Getriebe aus- und wieder einbauen (Gewicht).

Bei einer Ueberholung halte ich Wandler und Schaltschieberkasten fuer ein absolutes Muss. Als Alternative gibt es in den USA komplette Ueberholsaetze fuer das Getriebe selbst (Dichtungen, Reibscheiben, Simmerringe usw) in guter Qualitaet fuer 500 - 800 US - Dollar.

Die Preise von Wholesale Automatic Transmissions in Australien sind schon sehr selbstbewusst, aber sie koennen es sich offensichtlich erlauben. Dennoch wuerde ich nie 10.000 Dollar fuer die Ueberholung von einem simplen Vierganggetriebe bezahlen.

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Motocross
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von Motocross »

Rebhuhn hat geschrieben:Lässiger Umbau & Report !!! :D :D

Schnell mal 100 Liter Öl zum Spülen verbraten ... :rofl:
wer hat der hat ... :D

Danke
Gerhard


Als Mitarbeiter von John Deere gewisse Dinge zum Einkaufspreis zu bekommen,muss genutzt werden :rofl:

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Motocross
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von Motocross »

kadze hat geschrieben:Leute, die in diesem Fall zur Übertreibung neigen und das auch noch so gut dokumentiern, finde ich klasse :D
Weiter so! :biggrin: :wink:


Du ist keine Uebertreibung, sondern nur das absolut notwendige. :aetsch:

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Motocross
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von Motocross »

Gerhard2 hat geschrieben:Hi,

ich will dein Auto (natürlich erst wenn es fertig ist) :biggrin: :biggrin: :biggrin:
Chapeau!!!

Wie schaltet der Wagen nach dem Umbau in low? Ist da ein Unterschied? Mein Automat mit dem neueren Getriebe schaltet in high wirklich sehr weich, in low aber sehr spät und die Gänge werden richtig "reingeknallt".

Gruß aus München, wo immer noch Schnee liegt
Gerhard


In High schaltet er schneller, knackiger aber nicht wirklich hart. Es ist ein voellig anderes fahren. Kann von meiner Seite aus dem Umbau auf zuschaltbaren Allrad und verbessertem Schaltschieberkasten nur empfehlen. Nur fuer den Schaltschieberkasten sollte man nochmal etwa 500 - 600 Euro obendrauf kalkulieren, wenns wirklich komplett und anstaendig gemacht werden soll.

In Low kann ich bisher keinen Unterschied feststellen. Das Getriebe bleibt sehr lange im ersten Gang, bevor es hochschaltet. Schaltvorgaenge sind hart. Etwas besser wird es im Gelaende, wo der Allradantrieb wirklich gebraucht wird. Relativ weich werden die Schaltvorgaenge in tiefem Sand, also bei hoher Last. Ich vermute, dass in Low immer mit geschlossener Wandlerkupplung geschaltet wird, um die Getriebeoeltemperatur so niedrig wie moeglich zu halten. Dadurch resultieren harte Schaltvorgaenge. Werde mich mit dem Thema aber nochmal genauer befassen, wenn ich alle Federn der Druckspeicher und alle Magnetventile ersetzt habe.

An meiner Drosselklappe habe ich 3 Bowdenzuege. Einer vom Gaspedal, der zweite vom Tempomat und der dritte geht ins Getriebe an den Schaltschieberkasten. Der Gaszug betaetigt einen Oeldruckregler fuer die Kupplungspakete im Getriebe. Je mehr Gas gegeben wird, desto hoeher ist der Oeldruck,mit dem die einzelnen Kupplungspakete beaufschlagt werden. Mit der Einstellung des Gaszuges kann man die Schaltvorgaenge noch etwas justieren.

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Motocross
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von Motocross »

Flambeau hat geschrieben:Hallo Motocross,

schrauben kannst Du ja,
interessantes Thema,
aber wenn ich mir das Bild
anschaue, was Deinen Toyo
auf den zusammengesammelten
Holzklötze zeigt, da sträuben sich
mir die Nackenhaare. :shock:
Erst recht wenn ich dann lese,
daß Du dabei den Antrieb hast
auch noch drehen lassen. Wenn der Wagen
Dir dabei von den Provisorien runtergerauscht
wäre, weiß ich nicht, ob Du noch den Thread
hättest schreiben können.
Hier müßte man eigentlich dazu anmerken,
Kinder nie nachmachen!

Ich wünsche Dir eine unfallfreie Schrauberzeit :wink:

Grüße
Martin


Irgendwie muss das alte Oel ja raus. :rofl:

Scherz beseite. Wir haben momentan viele Getriebeinstandsetzungen und jeder Traktor steht auf Unterstellboecken und Kloetzen. Mir ist nur der traurige Rest geblieben, wie man sehen kann.

Natuerlich habe ich den Antrieb drehen lassen, waehrend ich im Auto sass und alle Gaenge durchgeschaltet habe. Daher kann ich diesen Thread noch schreiben. Alle 4 Raeder waren montiert und 30mm vom Boden entfernt. Alles gut!Naechstes mal nehme ich bessere :wink:

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Markicruiser
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von Markicruiser »

Abgefahren, echt toller Bericht!
Für mich als nicht Mechaniker ist es mega spannend. Lese momentan viel mit, will mir einen 80er zulegen und sammle daher alle denkbaren Infos.
Das motiviert sehr und ist echt gut beschrieben, wenn man das alles bloß auch mal eben zur Verfügung hätte..... (passende Garage, Werkzeuge etc, diese Unmengen an Spülöl....)

Wenn ich das nächste Mal wieder in Down Under bin komme ich sicher mal vorbeischauen :lol: :lol:

Grüße
Markus

..aus dem nicht mehr verschneiten Frankenland

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Wüstenfuchs
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Registriert: Sa 9. Apr 2011, 18:26
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von Wüstenfuchs »

Hallo Motocross,

ich finde Deinen bebilderten Bericht einfach nur S U P E R !!!!!

Fahre selbst einen FZJ 80 mit Gasanlage und es liegt einiges im Argen ( Antriebsstrang, Vorderachse, Automat )
Durch Deine Art hier zu berichten bekommt man richtig Lust selbst auch anzugreifen .... ( mir gehts jedenfalls so :) )

Hau rein und weiter so ....

Grüsse
Wüstenfuchs
Einmal Landcruiser - Immer Landcruiser

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Weißer_Lux
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Registriert: Di 8. Nov 2011, 21:15
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von Weißer_Lux »

Ich finde deinen Bericht super :D :D
Weiter so :D :D

Man sollte vielleicht mal ein eigens Theard aufmachen Pro/Contra Permant Allrad/Zuschaltbarallrad ?

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lightandy
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Registriert: Fr 11. Mär 2016, 10:13
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von lightandy »

Motocross hat geschrieben:
lightandy hat geschrieben:schön so aus dem vollen zu schöpfen und mal eben mit 100 l öl sein getriebe zu spülen.

was ich trotzdem nicht verstehe, ist warum man sein permanentallrad auf umschaltallrad umbaut. ich kenn die umbausätze und weiß auch , dass man in Australien eher lange pisten wie viel technische Sachen fährt, aber trotzdem. hier bezahlen die leute viel Geld um von zuschalt- auf permanentallrad umzubauen. zumal mit dem verschleiß ist , finde ich, schlecht argumentiert. das was die sonst die Vorderachse abnimmt, geht dann halt auch noch auf die Hinterachse. oder ist das vorderachsdiff zu schwach dimensioniert? die kraft vom Motor bleibt ja gleich und auf die straße muss sie auch.

trotzdem weiter so.


Ich habe mich lange mit dem Gedanken getragen, ob ich auf zuschaltbaren Allradantrieb umbauen soll, da die Antriebsleistung nicht mehr 50 / 50 verteilt wird, sondern nur auf die Hinterachse geht. Dennoch, den Umbau auf zuschaltbaren Allradantrieb ist die beste Modifikation, die ich bisher an dem Auto gemacht habe.

Der Wagen ist deutlich agiler und die Lenkung wesentlich leichter. Keine Schlaege mehr bei Lastwechsel. Wenn in in "P" schalte,bleibt der Wagen wo er ist und rollt nicht 10cm nach vorne oder hinten. Nachdem das Verteilergetriebe offen war, denke ich, dass der permanente Allradantrieb eine Fehlkonstruktion ist. Im Zentraldifferential des Verteilergetriebes hat sich harter Metallabrieb abgesetzt, wie in einer Zentrifuge, da der Differentialkorb geschlossen ist. Alle Ausgleichraeder laufen somit in einer Mischung aus Oel und Metallabrieb, was sie verschleissen und Spiel im Zentraldifferential entstehen laesst.

Abgesehen vom Kraftstoffverbrauch laufen Kardan- und Antriebswellen samt Gleichlaufgelenken dauernd mit. Auch wenn ich es nicht brauche. Die Verzahnung der Antriebswellen in der Vorderachse zum Gleichlaufgelenk hin ist soweit verschlissen, dass ich mich an Verzahnung geschnitten habe. Gleichlaufgelenke sind voellig ausgeschlagen, genauso der Mitnehmerflansch vom Gleichlaufgelenk auf die Radnabe.

Ich habe vor dem Kauf mehrere 80er probegefahren. Alle GXL und VX Modelle haben permanenten Allradantrieb und alle hatten verschlissene Vorderachsen und eingelaufene Ausgleichsraeder im Zentraldifferential.

Mit all dem jetzt notwendigen Instandsetzungsaufwand kann ich keinen Vorteil in permanentem Allradantrieb erkennen, ausser dass ich im Gelaende keine Freilaufnaben verriegeln muss. Den 80er hat es als Standartmodell mit zuschaltbarem Allrad gegeben. Als Firmenwagen habe ich einen VZJ79, der auch kein leichtes Leben hat. Jeder Aussendiensttechniker hat seinen eigenen VZJ79, einen haben wir 350.000KM. Schwere Haenger und 70% Schotterpiste. Auch der hat zuschaltbaren Allradantrieb, keinen (!) Abrieb im Diffoel und kein abnormales Spiel Zwischen Kegel- und Tellerrad.

Ich selbst fahre im Aussendienst mehr als 70.000KM im Jahr. Ohne Allrad. Ohne verriegelte Freilafnaben. Und selbst im Fruehjahr mit starkem Regen, wenn alles Land unter ist, fahre ich ohne Allrad und habe ihn auch auf aufgeweichten Schotterpisten mit Anhaenger nie gebraucht. Um den Verschleiss an der Hinterachse mache ich mir keine Gedanken bei meinen peniblen Serviceintervallen. So viele Gelaendewagen von Toyota, Nissan, Mitsubishi usw laufen problemlos ohne Permanentallrad. Also raus mit dem Shit :D



hi Motocross,
ich kann deine Argumentation verstehen, wundere mich aber über den verschleiß an der toyo Vorderachse. weil ich kenne das so vom permanent-allrad vom Defender nicht so. dort ist der verschleiß in der Vorderachse / steckachsen / Verzahnung/ Gleichlaufgelenke eher sehr gering, die Hauptlast geht eher auf die Hinterachse und hier findet auch der hauptverschleiß statt. dadurch , dass sich das getriebe/ Verteilergetriebe auf den ersten 280tkm bisher sehr unauffällig verhalten hat, sah ich bisher auch keinen grund zum öffnen, daher kann ich über harten metallabrieb bisher nichts sagen.

in wie weit die Lenkung leichter oder der wagen agiler wird, wenn er keinen permanentallrad mehr hätte, kann ich nichts sagen ,weil es nichts dran auszusetzen gibt.

hier in Europa, mit mehr Schnee und matsch und engen kurven/ wald etc, bin ich um den permanentallrad froh , weil sich der wagen nicht gleich verpannt, wenn man im 4 WD mal auf feste bahn kommt. bzw ich kann einfach im allradmodus fahren ohne dran zu denken ob ich zuschalten muss oder nicht. ich kann mich noch erinnern, in Australien vom strand im nissan in 4WD hochgefahren und dann auf Asphalt beim einparken fast nicht die kurve bekommen.
wie gesagt, da sind andere Anforderungen in Europa und Australien bzgl des allradantriebs. seis drum...

trotzdem ein schöner bericht und ich bin weiter gespannt...

lg andy
Andy aus Teltow-Fläming
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zu Tode gefürchtet ist auch gestorben

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J4Heity
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von J4Heity »

Hi,

sehr sauber gearbeitet und toll geschrieben :D

Nur etwas verstehe ich als Laie nicht:

Du schreibst: Antriebswellen und Kardanwellen drehen sich mit...

Hab ich da nicht auf nem Bild Freilaufnaben von AVM gesehen??
Wenn du die eingebaut hast, sollten sich aber Antriebswellen und Kardanwellen nicht mehr mitdrehen...

Oder???

Besten Dank
Gruß
Heity

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JWD
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von JWD »

J4Heity hat geschrieben:Nur etwas verstehe ich als Laie nicht...




:rofl: :rofl: :rofl: Ja nee - is klar! Als Laie...
Chut chon
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In einem Hund ist es zu dunkel zum Lesen.

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Motocross
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von Motocross »

Hallo,

hin und wieder gibt es auch mal Rückschläge. Mittlerweile bin ich von der "Qualität" der Nachbauteile absolut enttäuscht. Was nicht heißen muss, dass Nachbauteile generell von schlechter Qualität sind. Nur ich habe bei dem 80er kein großes Glück damit.

Nachdem ich die Wasserpumpe und den Viscolüfter (beides Nachbauteile) ersetzt habe, habe ich bei laufendem Motor im Stand deutliche Vibrationen im Lenkrad gespürt. Alles nochmal geprüft, kommt definitiv vom Motor, als ob ein Zylinder nicht richtig mitlaufen würde. Mit einer Taschenlampe war dann gut zu sehen, dass die komplette Viscokupplung unrund läuft. Kurz alle Riemen abgenommen, Motor gestartet, alles wie vorher. Original Toyota Wasserpumpe und Silikonöl zur Instandsetzung des Viscolüfters sind schon bestellt.

Dann habe ich mit der Hinterachse angefangen, neue Bremsbeläge, Scheiben und Radlager. Die Steckwelle der Hinterachse hat einen Simmerring, der das Achsöl von der Radnabe fernhält. Der Simmerring (Nachbau) lässt sich mit einem Finger in seinen Sitz drücken, ist also im Außendurchmesser wesentlich zu klein.

Bild

Der Simmerring für die Radnabe ist im Außendurchmesser zu groß. Selbst mit einer passenden Hülse zerdrückt er sich völlig, bevor er auch nur ansatzweise in die Radnabe geht.

Nachdem alles bei Partsouq bestellt war, habe ich die Rechnungen verglichen. Interessanterweise sind die Originalteile bei Amayama oder Partsouq günstiger gewesen, als das, was ich hier in Australien bei Repco als Nachbauteile bezahlt habe. Aus Fehlern lernt man...

Etwas frustrierend ist es, dass verschiedene Arbeiten an dem FZJ80 angefangen wurden und ich nochmal ran muss, weil die Nachbauteile von schlechter Qualität sind und es etwa 10 - 14 Tage dauert, bis bestellte Originalteile bei mir eintreffen. Teilweise sind Lieferungen von Partsouq unvollständig. Wenn Teile im Rückstand sind, wird nur das was da ist, losgeschickt. Der Restbetrag wird dann zurückerstattet. Amayama braucht teilweise bis zu einer Woche, um mir überhaupt einen Zahlungsbeleg für meine Bestellung zu schicken. Wenn ich ständig auf Teile warte, nur um eine Baugruppe (Motor, Getriebe, Achsen, Bremsen usw...) abzuschließen, dauert die Instandsetzung ewig und ich möchte relativ zeitnah fertig werden. Also arbeite ich mit den Teilen, die ich habe und habe an dem Auto parallel mehrere Baustellen, die nach und nach fertig werden. Was etwas chaotisch ist...

Alle Ersatzteile für die Instandsetzung sind bestellt, bezahlt und (GOTT SEI DANK) vollständig verschickt. In der nächsten Zeit gibt es dann einiges zu vollenden.

Bild

Als kleine Auflockerung, was hier in Australien als richtiger Traktor gilt. John Deere 9620RX, 15 Liter Cummins Motor, 620PS, 2800NM bei 1600 Umdrehungen.

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fordfahrer
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von fordfahrer »

Hi,
tolle Arbeit.
Hast Du die AVM's schon dran? Hatte der Cruiser ABS? Hast Du die Sensoren dazu verlegt? Mit Umbausatz? Passt ja wohl mit den manual hubs nicht mehr. Falls noch nicht gemacht, wäre schön, wenn Du paar Bilders machen könntest. Vielleicht kannst Du auch etwas Sonne herschicken :D .
Gruss
Christian

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Landkind70
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Re: Australischer FZJ80 gekauft - Instandsetzungsbericht

Beitrag von Landkind70 »

Klasse Fred Motocross,

nur 2 Dinge die mich nachdenklich machen.

1. - der Nomand Valvebody von Wholesale Automatics. Du sprichst voller Begeisterung von dem Teil. Freut mich sehr für dich !
Ich war im Sommer beruflich in AUS (übrigens gleiche Branche wie du) und habe meinen Valvebody bei den Jungs in Melbourne umbauen lassen. Resultat - totale Enttäuschung :( !! Da bei mir der Block so gut wie keinen spürbaren Unterschied gebracht hat. Der manuelle Torque Converter Lock up hat da schon mehr Freude gebracht. Davon bin ich total begeistert und nutze ihn, gerade bei Landstrassenfahrt, fleissig. Sehr zu empfehlen !! Sobald man gelernt hat ihn korrekt einzusetzen, reduziert er Verbrauch und Temperatur gewaltig.

2. - Motocross, du bist Farbenblind !! Spinat mit Spiegelei 8), bei dem undynamischen Stück Schwermetall von einem richtigen Traktor zu sprechen :roll: ...OK, du hast ja schon Feierabend, da sei dir der Alkoholkonsum gegönnt :biggrin: :wink:
...Landcruiser...


VG Burkhard

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