Bremssattel am 80er

[Harald KJ70]

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Reinhold, Reinhold ... Ich bin immer wieder fasziniert von Deinen Berichtenund der sauberen, strukturierten Vorgehensweise !

Weiter so !

[j8 RR]

So,

nachdem ich nun mal wieder ein wenig geschmiert und geschraubt habe, möchte ich Euch gerne selbstverständlich wieder am "Abenteuer Vorderachse" teilhaben lassen.


Die neuen Bremskolben sind da:



..und dazu noch nett verpackt, wie zu Weihnachten:



da ist einer von ihnen, links der Neue, recht der "vermackelte"




Da sind´se, links die beiden" "Neuen", rechts die beiden "Alten", alle schon mit den neuen Staubschutzdichtungen versehen




...und schon mal eingesetzt.
Alles vorher natürlich mit dem beiliegendem Fett leicht "eingeschmiert"




...und die Sicherungsringe aufgesetzt




Anschließend den Sattel wieder da hin gebracht wo er auch hingehört,
und beide Schrauben mit Drehmo festgezogen, lt. WHB mit 123 Nm.



Kommen wir also zur Bremsleitung.

Die Hohlschraube ist aus Kupfer!
(sieht jedenfalls so aus und fühlt sich auch so an!)

Also Vorsicht beim Anziehen!
Entweder mit viel Gefühl ( wenn man es denn hat) oder mit 23 Nm lt. WHB!

Selbstverständlich werden die neuen Dichtungen (Kupfer) links im Bild verwendet!




Wenn man alles richtig gemacht hat, sollte das dann so aussehen





...und auch die neuen Bremskolben leuchten einen sozusagen an.
Einfach toll, neue Teile, alles ist leichtgängig , nix verrottet, so macht das Spaß....




Anschließend die alten Bremsbeläge, die haben noch gute 6 mm, von hinten mit etwas Kupferpaste "eingecremt"




...ebenso die Bleche hinter den Belägen...

...aber wirklich nur ganz dünn..


...und dann in den Bremssattel eingeschoben.



Dann kommt die Prozedur der Bremsenentlüftung!
Meine Unterdrucklösung hat ja leider versagt, das Glas ist aber trotzdem weiterzuverwenden..




Also wähle ich die "Überdruckmethode" von oben, so ca. 0,3 bis max. 0,5 bar.

Klappt einwandfrei, ist auch mit relativ wenig Aufwand verbunden.





Und so sieht das dann aus, wenn man absichtlich den Belag falsch rum einbaut um im "Bilderrätsel " zu verwirren.

(Selbstverständlich sitzt der Belag nun inzwischen richtig herum im Bremssattel!)







Das Auto fährt wieder, es bremst wieder, (ABS scheint auch wieder zu funktionieren, aber das ist ein anderes Thema, ein anderer Fred...)

Die linke Seite der Vorderachse werde ich dann ganz heimlich machen, ohne Fotos, ohne Beiträge...

...es wäre sowieso alles doppelt und wiederholt.

Außer es passiert etwas Unvorhergesehenes.

Ein herzliches Dankeschön an alle, Die mich aufgemuntert und mich moralisch unterstützt haben.



Bis zur nächsten Aktion...


Reinhold

[j8 RR]

Einen habe ich aber doch noch:

Verschleiß an der Verzahnung des Flansches (da wo eigentlich bei den "zuschaltbaren" die Freilaufnabe sitzt.

Deutlich erkennt man, wie die Innenverzahnung an der Flanke "wegmassiert" worden ist.





...und noch´n Bild




Also,

beim Birfieldwechsel auch immer den Flansch mit austauschen.

(sagt mir mein fundiertes Halbwissen )

Reinhold

Schade, das wäre auch was für´s Bilderrätsel gewesen...

[04frank022]

Hallo Reinhold,

vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht .

tollen Bilder und schön locker geschrieben, wird dem einen oder anderen "Nachschrauber" noch so manchen"Hunni" sparen.

Den kann man dann auf dem BTT wesentlich sinnvoller ausgeben.

wie ich sehe wird nicht vorhandenes Werkzeug auch kurzerhand gefertigt.

Toll, wenn man eine Drehmaschine zu Hause besitzt.

ich wünsch Dir weiterhin gutes Gelingen

viele Grüße nach Hannover

Frank

[j8 RR]

...
und schön locker geschrieben, wird dem einen oder anderen "Nachschrauber" noch so manchen"Hunni" sparen.
...

Frank,
Danke für das Lob

Es war eigentlich auch Sinn dieser Aktion, den Einen oder Anderen zu motivieren, mal was selbst zu machen.

Auch "halbwegs" begabte Toyo Schrauber können viel selbst machen!
Auch mit Hilfe des Forums!

Ich habe vorher sehr viel im Forum gelesen, (natürlich auch Deinen Bericht ), sehr viel beim BTT zugeguckt, sehr viel im WHB gestöbert,
irgendwann hat man die Arbeitsschritte im Kopf, es geht dann wie "von alleine"

Wobei das Thema "Bremse" eben auch mit Vorsicht zu geniessen ist.
Wenn man sich da nicht wirklich zu 100% sicher ist, was man tut, sollte man es besser lassen.

Reinhold

[landcruiser]

Alle Achtung Reinhold!

Mal wieder super Bilder und toll erklärt.

Wenn man sich solche Berichte ansieht braucht man kein Handbuch mehr. Toyota kann die WHB bald einstellen wenn das hier so weiter geht!

[j8 RR]

Hmmm,

ohne WHB,
ohne EPC,
ohne Forum,
ohne die "Live" Achsen-Workshops auf´m BTT

(die ich mindestens zweimal komplett angeschaut und verfolgt habe)

hätte ich mich als "Einzelkämpfer" in der Garage in der Stadt da auch wohl nicht rangetraut

Aber, es funktioniert! Auch die Bastelei in der Stadtgarage!

Und ich freue mich darüber!!

Reinhold

[Michaell]

Tipp für die schadlose Demontage des Dichtringes an der Steckachse zur Achse hin: Einfach mit passender Wasserpumpenzange raushebeln, geht ganz leicht und hinterlässt keinerleit Spuren am Lagersitz!

sg Michael - der sich den "Spaß" auch gerade angetan hat... die vergammelten Bremskolben stehen noch bevor...

[j8 RR]

@Michael,

nur so lernen wir!


Reinhold

[j8 RR]

Werte Forumsmitglieder,
ich hole diesen "Uralt" Thread mal wieder nach oben.

Der Grund ist relativ einfach zu verstehen.

Ich habe am Wochenende die Bremsflüssigkeit im System gewechselt und dabei ebenmal auch die Beläge rundrum mit erneuert, es wurde mal Zeit.
Ich habe noch nie die Beläge am 80er gewechselt, es war immer eine Fachwerkstatt!

Dabei mußte ich mir zwangsläufig auch am Bremssattel vorne links zu schaffen machen.

Es bot sich mir ein Bild des Grauens:


Genau wie seinerzeit auf der rechten Seite der Bremse waren alle Staubschutzdichtungen im Eimer!

Ich hatte den totalen Horror die Kolben rauszubekommen, ich dachte, sie seinen genauso festgegammelt wie rechts.

Dem war nicht so, zum Glück.

Alle Kolben ließen sich mit 3-4 bar Druckluft "rausschießen".
Alle waren in Ordnung und sauber.


Nach dem Aufsetzen der neuen Staubschutzdichtungen



sehen die 4 Kolben aus wie neu.

Also den Bremssattel schön sauber gemacht, mit Druckluft durchgepustet, alles wieder zusammengebastelt und anschließend alles wieder eingebaut, neue Beläge rein und gut is´.

Sieht doch schon wesentlich besser aus, oder?



Allerdings ist mir aufgefallen, das auch die Bremsscheiben nicht mehr ganz taufrisch sind.

Im WHB RM184M aus 1990 steht als Solldicke/Mindestdicke für die vordere Scheibe 25/23 mm.

Bei meinem 80er liegt die Stärke noch bei etwas über 30 mm.



Meine Vermutung:
Die Angaben beziehen sich auf die "alte" 15 Zoll Version.

Die 16 "Zöller" haben dickere Bremsscheiben mit einer Solldicke /Mindestdicke von 32/30 mm.

Die Bremsscheiben befinden sich also gerade noch so im "grünen" Bereich, beim nächsten Belagwechsel sind alle fällig, die hinteren Scheiben liegen bei ca. 16,7 mm, sie haben alle bis jetzt fast 17 Jahre ihren Dienst getan.

Wahrscheinlich kommt als nächstes der HBZ dran.

Der Bremsdruck, das Gefühl beim "auf die Bremse treten" ist doch immer noch sehr schwammig.

Ich vermute, ich habe mir beim Durchtreten des Pedales, obwohl ich weiß, das man das nicht tut, die Dichtungen im HBZ gekillt.

Eigene Dummheit sozusagen.

Macht aber nix, es gibt laut EPC und ToyoDi einen Reparatursatz für den HBZ.
Der sollte die Nummer 04493-28090 haben.

Den werde ich mir wohl mal zu Gemüte führen(müssen), dann ist die Bremsanlage im Prinzip wieder wie neu.

An der Hinterachsbremse ist mir beim Belagwechsel nichts besonderes aufgefallen.
Alles ist trocken, alle Dichtungen sind ok.

....und wie immer:
Wenn jemand Tipps und Kniffe hat, immer her damit.

Ich bin für jeden Hinweis, für jede Anregung dankbar.

Euch allen noch einen schönen Sonntag

Reinhold

[Toy]

Hallo Reinhold,

habe diese Aktion auch gerade hinter mir und hätte noch einen Tipp für all diejenigen, die das wie ich Samstags Nachmittags machen, wenn kein Händler mehr geöffnet hat:
die beiden Sicherungsstifte, oder wie auch immer man die Führung der Bremsbeläge nennt, die mit der Feder arretiert werden, waren zumindest bei mir nur unter Hilfestellung von sehr viel WD40, einem Durchschlag und einer Grip-Zange zu demontieren.
Ich habe die Dinger dann abgeschliffen, die entsprechenden Hohlräume im Sattel ebenfalls ausgeschliffen und mit Kupferpaste versehen.
Fluppt wieder gut, aber wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir davon einen Satz mitbestellt.
Meine Kolben sahen zu meinem Erstaunen trotz ebenfalls zerstörter Staubkappen noch wie neu aus.

Gruss Simon

[netzmeister]

Liebe Reinhold!

Die Bilder sind futsch...kannst Du sie nochmal raussuchen und direkt hier hochladen? Oder schick sie mir, dann mach ich das.

[j8 RR]

Die Bilder sind futsch...kannst Du sie nochmal raussuchen und direkt hier hochladen?

Hallo Netzi,
klar, kann ich.

Alle 129 Bilder?
Alle verschwundenen Bilder aus diesem gesamten Thread?
Du weißt schon, daß das allein die Sucherei eine Schweinearbeit ist, gelle

Aber was tut man nicht alles für die Gemeinschaft. Und das auch noch gerne.

Es geht aber nicht eben mal so an einem Abend, es dauert schon seine Zeit.

Ich mach mich dran.

Nebenbei muß ich aber noch die Wasserpumpe an meinem 80er tauschen, die ist undicht.
Nach 23 Jahren! Zweifelhafte Toyotaqualität

Reinhold

[Harald KJ70]

Nebenbei muß ich aber noch die Wasserpumpe an meinem 80er tauschen, die ist undicht.
Nach 23 Jahren! Zweifelhafte Toyotaqualität

Reinhold

Sammelklage ?

[j8 RR]

Hallo Netzi,
ich hoffe, daß das so gemeint war.
Ich habe einfach den Text aus dem Oktober 2008 kopiert und die verschollenen Bilder neu eingefügt.
Wenn nicht, lösch es einfach oder gestalte es nach Deiner Vorstellung um.


Ich habe mir einfach mal ein langes Wochenende gegönnt und heute frei gemacht

Gestern abend habe ich die Garage schon so umgeräumt, daß ich rechts vorne gut arbeiten kann, das Tor aber trotzdem noch zugeht..
Ich hatte schon die Vermutung, das das Unternehmen an einem Tag nix wird.

Also,
fröhlich den Wagen vorne rechts aufgebockt, Stütze drunter, Rad runter.
Mit einigem Gekniffel die Bremsbeläge raus, da ist das Problem, der feste Kolben.

also ein 3mm Alublech (dünner hatte ich nicht da) reingelegt, den unteren Kolben mit einem Stück Holz blockiert, (auf der Außenseite habe ich der Einfachheit halber die Beläge dringelassen) und dann "Volle Pulle" bei laufendem Motor auf die Bremse

Holz war gequetscht, Alublech geklemmt. Soweit , sogut.

Ich habe also alles wieder "entspannt", die Teile rausgezogen und so sah der "Schlimme" dann aus

Ich dachte, das reicht, der Rest wird schon kommen.

Also, Bremsleitung gelöst und Bremssattel abgeschraubt.

Die Leitung habe ich mit ´ner Schraube und 2 Kunststoffdichtungen zugeschraubt, damit das nicht ewig vor sich hin pladdert

..da isser...,
und liegt wehrlos vor mir
dachte ich jedenfalls zu dem Zeitpunkt noch

ebenmal ein paar Hölzchen eingelegt und her mit der Druckluft

Was passiert?

3 Kolben knallen bei 8 bar an die Hölzer, einer rührt sich nicht einen Millimeter, nicht um´s Verrecken



Alle gängigen Kolben blockiert, nur der "Schlimme" ist frei

Mit Druckluft keine Chance
Also den Sattel provisorisch wieder angebaut, Bremsleitung wieder angeschlossen und die ganze Sache entlüften.

Ganz einfach!
Eigentlich!

Mit meiner Selbstbau-Kühlschrankkompressor-Gurkenglaskombination!
(davon habe ich keine Bilder, die kann ich bei Bedarf aber gerne nachreichen )

Es funktioniert wirklich einwandfrei, bis auf ein kleines Problem.
Das Ding saugt und saugt und saugt so lange die Luft aus der leeren Bremsleitung bis die erste Bremsflüssigkeit ankommt.

Dann zieht der Unterdruck Luft über das Gewinde des Entlüftungsstutzens, dicke, fette Luftblasen.

Is´ja eigentlich auch logisch.
Warum sollte der Unterdruck sich mühsam die Flüssigkeit von oben holen, wenn die Luft doch gleich nebenan wartet...

(Selbstverständlich muß man während der Saugerei den Behälter am HBZ im Auge behalten und rechtzeitig nachfüllen)

Auch ein Einsetzen des Entlüftungsnippels mit Fett hat das Problem nicht beseitigt.

Also mußte ich mal eben improvisieren.

Runter in den Keller, in der "Vorratskiste" kramen und aus Plexiglas einen Deckel für den Vorratsbehälter drehen, mit O-Ring
(der lag zufällig in der Garage rum, ich glaube der stammt vom Dieselfilter, unten, von der Wasserablaßmimik?.....

..einen Schlauchanschuß habe ich auch noch gefunden, aber keine Schlauchschelle, deshalb der Kabelbinder

Das Ding habe ich dann mit Hilfe von Schraubzwingen auf dem Vorratsbehälter befestigt und mit ca. 0, 3 bar Druckluft beaufschlagt.

Das hat dann so einigermaßen funktioniert.

Nach einigen Versuchen habe ich dann den Bremssattel wieder abgenommen und auf mein "Tischchen" im Radkasten gelegt, die unteren Kolben durch ein Stück Alu blockiert, der obere, äußere durch ´ne Schraubzwinge blockiert ( die sich übrigens richtig aufbiegt, auch wenn jemand gaaanz langsam auf die Bremse latscht)

Nach diversen Versuchen und langer Rumbastelei, immer ganz als
"Alleinunterhalter" wußte ich nicht mehr weiter.

Ich habe dann "meine" Iris gebeten, sich mal reinzusetzen und dann kontrolliert, nach meiner Ansage, auf die Bremse zu treten.

Ergebnis:
Der Kolben, der ums Verrecken nicht raus will, verkantet sich!
So ein Sausack!

Kurz mal mit der WaPuZa gegengehalten, raus isser.
Das hätte ich auch schon vor Stunden haben können

Und da liegt der ganze kaputte Trümmerhaufen auf dem Tisch

und da ist das Problem

........

Es ist mir nicht erlaubt mehr als 10 Dateianhänge/Bilder hochzuladen.
Es folgen deshalb in Kürze die weiteren Bilder.

Reinhold

[j8 RR]

Sammelklage ?

Sofort!
Laß uns gemeinsam die beiden anderen Geschädigten suchen

Reinhold