Camping Anhänger

[thores]

Ein etwas anderer Umbaubericht!

Schon seit längerem steht bei mir ein fast unbenutzter Westfalia Anhänger mit Alubordwänden. Die Ladefläche (140x250 cm) diente mir einmal im Jahr zum Transport von "Diesem und Jenem" zum BTT. Der Anhänger war ein Überzeugungskauf; kurz nachdem Westfalia die Produktion eingestellt hatte, erwarb ich noch so ein Fahrzeug mit Längslenkern und Schraubenfedern (1400kg zGG) -heute fertigt Böckmann diese Variante.

Mein erster Wunsch waren zum Zugfahrzeug passende Räder. Nach "harten" Verhandlungen mit einem TÜV Ingenieur durfte ich 7.50R16 auf der Toyota 5-Loch Felge 6,5 J x 16 montieren. Da die Reifengröße außerhalb der Maximalmaße der Bremsberechnung lag, wurde aus dem gebremsten ein ungebremster Anhänger mit 750 kg zGG und die Auflaufbremse zur Feststellbremse degradiert.

Vom Hersteller der Bremsen (Knott) kann man grundsätzlich auch individuell gebohrte Bremstrommeln für verschiedene Radanschlussmaße bekommen, nur der Lochkreis von 150mm war leider zu groß. Also musste ich zu einer Dreherei, die mir zwei 30mm Spurverbreitungsadapter von 5x112 auf 5x150 inklusive neuer Mittenzentrierung aus feinstem Edelstahl fertigte.

Nun passten zwar die Räder, aber die Kotflügel waren ein paar Nummern zu klein. Nach langem Suchen wurde ich bei Hofmeister&Meincke fündig. Allerdings gab es auch hier einen Wermutstropfen: die Kunststoffkotflügel waren nur für hängende Montage zu verwenden. (Für die maßgefertigten kantigen Riffelblechversionen konnte ich mich nicht begeistern) Es mussten also noch die Halter aus 5mm Aluminium gefertigt werden, die sich heute -schön schwarz lackiert- auch als kleine Abstellflächen bewährt haben.

Jetzt also zum TÜV und alles legitimieren lassen. Blöderweise war der damalige Ingenieur nicht anwesend und ich musste mit einem anderen Vorlieb nehmen. Phänomenales Ergebnis: Er sah keine Möglichkeit den Anhänger so abzunehmen. Ich müsste die Auflaufvorrichtung verschweißen und die Bremsanlage dauerhaft außer Betrieb setzen. Fragt jetzt bitte nicht nach Sinn oder Unsinn dieser Entscheidung. Zwei, drei Wochen später, der ursprüngliche Prüfer war wieder da, wurde der Anhänger dann mit der Bremsanlage und lobenden Worten über den "sauberen" Umbau abgenommen. Alles kein Problem!

Fortsetzung folgt ...

[Romain]

Und wo steht die Porzelanschüssel?

[Bergler]

Sehr schön beschrieben. Des Hängerle hab ich mir auf dem BTT schon angeschaut. Aber wenn Du eh auf ungebremst umbauen musstest, warum hast Du dann nicht gleich Deine normale Fahrbereifung hingebaut?

[thores]

@ Romain
... Fortsetzung folgt!

@ Bergler
Als Standardbereifung fahre ich 265/75R16, alternativ 235/85R16. Da beide Reifendimensionen einen annähernd gleichen Abrollumfang wie der 7.50R16 haben, nutze ich auch einen 7.50R16 als Reserverad. Das ist dann hinter der Hecktüre nicht ganz so voluminös, wie der 265/75R16.

Da der Westfaliaanhänger durch die außerhalb des Kastens befindliche Bereifung (Tieflader) sowieso schon breiter als der HZJ78 ist, wollte ich nicht auch noch breitere Reifen montieren. Vom Kotflügelproblem mal ganz abgesehen.

[Romain]

Willst du was aufbauen was meinem ähnelt?

[ALI]

Romain,
erinnerst du dich an die Fotos vom Thomas’ Kühlwagen?
Wenn ich mal die Farbe des Kühlwagens mit der weiter vorn in diesem Thread genannten Porzellanschüssel kombiniere dann fällt mir DIXI ein

[Romain]

Ja aber Dixi ist des Nachts leicht durchsichtbar

[Willem Jan Markerink]

Ja aber Dixi ist des Nachts leicht durchsichtbar

Schmelzen die nicht, bei zu viel Scheinwerferlicht?

Das waere richtig Kacke.

[thores]

@ Willem-Jan
Ich wusste, dass dich das Thema "Anhänger" interessiert ...

@ Romain & ALI
... alles nur Scheisshausparolen!

[thores]

So, wie bisher beschrieben, stand der Anhänger nun schon seit ein paar Jahren bei mir vorm Haus. Die Abdeckplane auf der Ladefläche wurde von Jahr zu Jahr durch aufgesammeltes Regenwasser größer und auch der Versuch in der Mitte der Plane etwas unterzustellen, damit das Wasser besser abfließen kann, war nicht wirklich erfolgreich.

Es folgte eine "Denkphase" über mehrere Monate, die mit einer Holzplatte als Abdeckung begann und zunächst bei dem Begriff "Deckel" endete. Zwischendurch gab es immer mal wieder Kurzausflüge mit dem Buschtaxi oder auch 'Treffen' mit Schlechtwetterphasen, in denen ich von etwas mehr Platz, als es das Gepäckabteil des 78ers bietet, träumte; besonders, wenn ich mir gerade mal wieder -mangels Stehhöhe- die Jeans in Liegeposition überziehen durfte.

Ein Aufstelldach kam für mich aus Kosten/Nutzen-Gründen nicht in Frage, zumal ich erstens nicht zum Schlafen aufs Autodach klettern mag und ich es (zweitens!) schätzen gelernt habe, nicht sofort als "Übernachter" erkannt zu werden.

Zwischendurch habe ich auch immer mal die Angebote für Eriba Touring Modelle und auch den Quek (?) angeschaut, aber ich kann mir jetzt zu den zwei Autos nicht noch einen vierten Anhänger vor die Tür stellen. Und solche Schnäppchen wie Wollis Eriba scheint es auch nicht mehr zu geben.

Nun fing ich langsam an, meine Gedanken um das Thema "Aufstocken" des Westfalia Anhängers kreisen zu lassen. Ich las in diversen Foren mit und beschäftigte meine Hirnwindungen mit den verschiedenen Arten eines Wandaufbaus - von der Siebdruckplatte über GFK-beschichtetes Plywood und Dibond zu Verbundplatten mit GFK oder Aluminium Außenhaut. Achja, diverse Kunststoffplatten mit innerer Wabenstruktur hatte ich auch noch ins Auge gefasst.

Unterm Strich war fast alles zu teuer oder zu aufwendig für einen Selbstbau, wenn der Hobby-/Bastel-/Werkstattraum nur rund 15 qm misst und im Keller ist. Auf dem BTT 2009 war Oktavio mit einem Anhänger von SmartCamp vor Ort und meinte "da müsste sich doch was machen lassen"!

Ich wollte ja nichts übereilen und so suchte ich erst 2010 auf der Messe in Bad Kissingen den Kontakt zur Firma SmartCamp (http://smartcamp-seite.de/). So richtig sprang der zündende Funken aber noch nicht über und es hatte ja auch keine direkte Eile. Es kam das BTT 2010 und ich schaute mal wieder beim Ronald Kley von SmartCamp rein.

Bevor hier jemand Verdacht schöpft, ich bin weder finanziell mit der Firma verbunden noch gibt es irgendwelche verwandtschaftlichen Beziehungen!

Ich kürze das ganze mal etwas ab: irgendwann im Oktober/November 2010 hatten wir uns dann nochmal per Mail ausgetauscht und später die Details Auge um Auge am Tisch in der Werkstatt geklärt - wir wurden uns einig!

Es sollte ein Kofferaufbau auf den vorhandenen Anhänger gesetzt werden, der aus einem Aluminiumrahmen, beplankt mit Alublechen besteht. Die Isolierung war mit 40mm Styrodur vorgesehen und hinten sollte eine Tür den Zugang sichern. Jetzt noch drei Löcher für Fenster und Dachhaube - fertig ist das Konzept. Die Innenverkleidung und der weitere Ausbau waren dann (aus Kostengründen) meine Sache.

Fortsetzung folgt ...

[Bergler]

Du machst mich neugierig ........

[Koyota]

Hallo Thores!

Du machst das aber sehr spannend!

Erzählst Du uns auch, was das Schätzchen hinterher wiegt - 750kg ist ja nicht viel. Oder ndert sich da was an der "Beschuhung"?

[Willem Jan Markerink]

@ Willem-Jan
Ich wusste, dass dich das Thema "Anhänger" interessiert ...

Ich muss zugeben dass ich aus Europa bisher keine schraubengefederte Anhaenger kannte (auch nie danach gesucht), also in dem Sinne besonders interessant....)
(wobei mir aber immer noch nicht so recht deutlich ist wie der Algema Tandemachser gebaut ist....aber als Bogie-Tandem/Waagebalken steht der ohnehin hoch auf meine Favoritenliste, sogar mit Blattfeder waere der nochmals besser....).

Fuer gute Bastler, nichtdestotroz eine weit hoehere Stoeranfaelligkeit, waere es im gleichen Sinne uebrigens interessant von Doppelachser-Schraubfeder um zu steigen auf Doppelachser-Luftfeder, mit quasi Bogie-Tandem/Waagebalken Funktionalitaet, per Kupplung zwischen vordere und hintere Luftbalgen (dabei jede Schraubfeder komplett ersetzt durch einen Luftbalgen).
Und wer ohnehin einen Wohnanhaenger mit Schlafflaeche anstrebt, der koennte per etwas mehr Elektronik & Schlaeuche/Ventile auch noch die Seitenneigung am Zeltplatz kompensieren, fuer perfekt horizontales Schlafen....)

Uebrigens laessen sich per Google nur 1-2 vernuenftige Bilder ueber diese Boeckmann Aufhaengung finden, bzw. das eigentliche Bauteil 'WCF-Plus'....damit auch eher schlechte Marketing von beide, Hersteller & Zulieferer....
(wobei auch damals Westfalia diese Bauteil nicht selbst hergestellt hat, sondern einkaeufte, nehme ich mal an?)

PS: nochmals weniger Bilder gibt es von die eigentlich Boeckmann Tandemachs-Konfiguration....naemlich dass der vordere Achse eine geschobene ist, nur die hintere wird gezogen....dynamisch/kinematisch/geometrisch nicht ganz optimal....
(das macht den Bandvagnskarra 1922 auch so genial, bei dem sind beide Achsen gezogen)


PPS: auch interessant ist der Boeckmann Pferde-Anhaenger mit Kutschen-'Vorportal', quer vorne, offen auf dem Deichsel (etwa 1.5-2m Verlaengert)....damit liesse sich vielleicht auch ein kleinst-Quad transportieren (obwohl die 300kg max dort nicht gerade ueppig ist, fuer dieser Anwendung).
(immerhin gab es auch schon mal sehr nette Wohnwagen-Umbauten von regulaere Pferde-Anhaenger (mit seitliches Doppelstock-Bett, und zweifacher Zugang (Laderampe bei gutes Wetter, und kleinere vordere Seitentuer))

[thores]

Weiter geht's:

Es steht also ein zusätzlicher Raum von etwa 1,30 x 2,45 m und einer Höhe von ca. 1,80m zur Disposition. Jetzt geht es mir wie einem Politiker, ich weiß, dass ich etwas haben will und muss es nun auch ordentlich begründen!

Welche Dinge vermisse ich in meinem Buschtaxi-Ausbau? Zunächst die Stehhöhe, aber das hatte ich schon erwähnt. Dann einen Raum in dem man mit mindestens zwei Personen auch mal bei schlechtem Wetter bequem an einem Tisch sitzen kann; ein kleine Kochstelle, sowie wenigstens ein Minispülbecken wären ebenfalls nicht schlecht. Schlußendlich wäre auch das bereits erwähnte WC mit Keramikschüssel zu nennen.

Plötzlich kam ich noch auf die Idee, dass es schön wäre, wenn ich diesen Anhänger auch mal mit einem Pkw ziehen könnte. Für diesen Zusatznutzen wäre dann aber noch eine Schlafmöglichkeit nötig.

Langsam wurde mir klar, dass der vorhandene Raum für all diese Wünsche eigentlich viel zu knapp bemessen war. Es begannen die Überlegungen, wie ein bestmöglicher Kompromiss aussehen könnte.

Die vorläufige Planung sieht so aus:


Fortsetzung folgt ...

[landcruiser]

Dusche?
Kühlschrank?