superXcruiser hat geschrieben:Aber, jeder normale Mensch, egal welcher Kultur, möchte gern körperlich unversehrt sein, nicht angegriffen werden und (über)leben. Das weis jeder Mensch für sich und nimmt dieses Recht in Anspruch, bewusst oder unbewusst und hat das Recht für sich durchzustzen.
Genau dort, also beim Thema der Rechtfertigung von Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit, fängt das Problem an: Die Jungs und Mädels auf dem schwarzen Kontinent wollen auch nur überleben und im besten Fall ein bißchen teilhaben am großen Kuchen. Und wenn man Ihnen dann nicht gibt, was man augenscheinlich im Überfluss hat, dann wird die Situation interessant.
superXcruiser hat geschrieben:Egal wie hoch du ein anderes Leben einschätzt jeder weis wie wertvoll sein eigenes Leben ist und wenn wer meint mir (mein Leben)dies streitig zu machen den versuche ich ihm seine Grenze klar aufzuzeigen.
Damit verkennst Du z.B. einen wesentlichen Grundsatz unserer Rechtsordnung: Die Diskussion über den Wert eines oder zweier Leben im Rahmen z.B. einer Notwehr verbietet sich per se. Dies folgt zwangsläufig aus den Artikeln 1 und 2 des Grundgesetzes, die man ähnlich formuliert übrigens auch in der UN-Charta findet. Solche Wertdiskussionen werden juristisch im Deutschen Strafrecht auf der Schuldebene geführt. In anderen Ländern wird diese Diskussion aber überhaupt nicht geführt, dort ist die Einordnung des Lebens eines anderen Menschen, zumal eines Fremden/Andersgläubigen ganz klar unterhalb der eigenen Wertschätzung eingeordnet. Es ist an mir, diese - auch aus meiner Sicht bisweilen fehlerhafte - Wertschätzung durch mein Verhalten und meine gelebten Werte bei der anderen Person in Frage zu stellen. Dabei steht der Schutz meines eigenen Lebens und der eigenen körperlichen Unversehrtheit klar im Vordergrund. Einem rasenden Mopp bin ich in jedem Fall aussichtslos unterlegen.
superXcruiser hat geschrieben:Das versteht jeder Mensch in allen Kulturen, [...].
Das sehe ich persönlich anders. Im streng islamischen Kulturen ist das Leben einer Frau definitiv und teilweise auch per Gesetz weniger wert als das eines Mannes. Ob diese Wertschätzung nun mit dem Koran vereinbar ist oder nicht, lasse ich mal bewusst dahin gestellt. Ausgang meiner persönlichen Einschätzung jeder Situation muss somit die tatsächlich ausgeübte Kultur sein, denn im Rahmen einer Reise sehe ich mich primär mit der Kultur, der Gesellschaft und ihren - aus meiner Sicht - Besonderheiten konfrontiert. Bis vor einen Richter habe ich es in einem fremden Land bislang jedenfalls noch nicht geschafft.
Aber zurück zum Thema: Was können wir aus der im Ausgangsbeitrag geschilderten Situation lernen? Ich meine, dass es sehr wichtig ist nicht nur zielorientiert (= wir wollen die Moschee besichtigen) zu reisen. Man sollte, wenn man angekommen ist, erst einmal die Gegend und die Menschen auf sich wirken lassen und dann entscheiden, was man wie machen will. Ich habe schon einige Orte besucht, bei denen ich bereits beim Ankommen ein schlechtes Gefühl hatte und an denen ich mein Fahrzeug nicht mal verlassen habe, sondern sogleich wieder das Weite gesucht habe. An anderen Orten habe ich zunächst etwas abseits der Siedlung geparkt, habe mich an mein Auto gestellt und einfach nur gewartet und beobachtet. Das mache ich übrigens auch immer, wenn ich in eine mir bis dato unbekannte Stadt komme: Parken, aussteigen, hinstellen, beobachten, die Situation auf sich wirken lassen. Das dauert maximal 5 Minuten und man ahnt in aller Regel, ob es i.O. oder eher nicht so toll ist.
Aber das sind nur meine persönlichen Erfahrungen. Vielleicht habe ich deswegen bereits tolle Reiseerlebnisse verpasst. Das was ich aber erlebt habe, ist für mich völlig ausreichend. Das mögen andere anders sehen.
Gruß
Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe