Der nahe Osten

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thores
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von thores »

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Di, 24.12.2019

Heute war es, ist es und bleibt es ein Faulenzertag ... aber mit weihnachtlicher „Bescherung“ für euch! :wink:

In Suwalki gab es nichts was ich mir noch ansehen wollte und auch der Reiseführer pries hauptsächlich die Naturparks rundherum an. Also ging es nach dem Frühstück los, Richtung litauische Grenze.
Die Grenze war allerdings keine Grenze im herkömmlichen Sinn, anscheinend hat Litauen auch die Schengen-Verträge unterzeichnet, sodass keinerlei Kontrollen für den Reiseverkehr stattgefunden haben.
Ich fuhr auf der wenig einladenden Hauptroute nach Kaunas, die ich aber gleich an der ersten sinnvollen Abbiegemöglichkeit verließ.
Es ist ein wenig besiedeltes, von Landwirtschaft geprägtes Gebiet mit vielen einzeln stehenden Gehöften. Von der baufälligen Kate mit Blechdach, über mittelgroße Höfe mit einzelnen Maschinen, bis zur „LPG“ und Warengenossenschaft (das ist aber nur eine Vermutung, es kann natürlich auch privates Eigentum gewesen sein) war alles dabei.
Dörfer mit kleinem Lädchen und Kirche waren dagegen rar.
Gemütlich fuhr ich dann entlang der russischen Grenze, die wohl hauptsächlich videoüberwacht wurde. Ansonsten waren es vielleicht 2,50m Drahtzaun mit einer Stacheldrahtkrone, nicht anders als auch bei vielen militärischen Objekten bei uns.
Schließlich erreichte ich die von Vilkaviskis kommende E28 und folgte der Beschilderung nach Kaliningrad, was sich später als ziemlich unsinnig herausstellte. Man wurde lediglich über einen großen kostenpflichtigen LKW-Parkplatz geleitet, den man nach einer gut viertelstündigen Wartezeit passieren durfte, um dann wieder auf die gleiche Straße geführt zu werden.

Ja, nun kommt für euch vielleicht, im Sinne der angekündigten „Bescherung“, ein interessanterer Teil meines Berichts.

Seit Sommer 2019 gibt es unter anderem für die Oblast Kaliningrad auch ein sogenanntes elektronisches Visum, bei dem allerdings ein paar Einschränkungen vorhanden sind, aber auch deutliche Erleichterungen.
Es berechtigt nur zur einmaligen Einreise für einen Zeitraum bis zu 8 Tagen. Wie diese Tage berechnet werden ist im online Formular erklärt.
Der Antrag kann frühestens 4 Wochen vor Einreise gestellt werden, die Bearbeitungszeit war bei mir 3 Tage, dann hatte ich eine E-Mail zum Abrufen des Visums im Postfach.

Ein paar Tücken gab es allerdings doch: die erste war das Passbild! Es muss digital vorliegen und diverse Anforderungen erfüllen.
Das von mir eingescannte Fotografenwerk wurde jedenfalls nicht akzeptiert, weil irgendwelche Proportionen nicht passten. Ich habe ewig hin und her gewurschtelt bis ich dann entschied, ein Handyfoto vom ausgestreckten Arm sollte es richten. Das war dann mal zu seitlich, mal zu dunkel, mal verschwommen, oder mit dem verkehrten Hintergrund. Auch die akzeptierte Dateigröße hat feste Regeln!
Kurz bevor ich aufgeben wollte, hat die Software nichts mehr angemeckert!

Ein weiterer Knackpunkt war die Angabe der Unterkunft. Ich hatte mir zwar etwas im Internet rausgesucht, aber nach schlechten Erfahrungen buche ich nur höchst ungern „blind“. So fehlte mir für das Pflichtfeld die Telefonnummer der Unterkunft. Schlussendlich beschränkte ich mich auf die Vorwahl und das Visum wurde trotzdem ausgestellt.
Weder über die sogenannte Auslandsauskunft noch über das Internet war die Rufnummer ohne Russischkenntnisse zu ermitteln.

Nun stand ich also an der Grenze zu Putins Reich! Erst die litauische Kontrolle mit Identifizierung der Fahrgestellnummer und der Personendaten, kurz darauf bekam ich von russischer Seite eine Art Laufpass, der Form und dem Aussehen nach ein Magnetstreifen.
Es folgte eine zweistufige Kontrolle, direkt hintereinander mit Spiegelkontrolle von außen und Sichtprüfung nach Öffnung von Türen, Heckklappe und Motorhaube. Dann der Papierkram ... ich bekam letztendlich ein paar Blätter in die Hand gedrückt, die ich weder lesen noch verstehen konnte, aber auf Anweisung unterschrieb! :lol:

Die Schranke wurde geöffnet ... das war‘s! - ca 25 Minuten.

Es gab auch keine Warteschlange, zusammen mit einem Fahrzeug waren wir die einzigen. Das kann eventuell auch an dem Grenzübergang am östlichen Zipfel gelegen haben, vermutlich ist in Nord/Süd-Richtung viel mehr Verkehr.

Im Internet gelesene Berichte, das man selber Formulare ausfüllen muss und die Abfertigungszeit bei mindestens 2 1/2 Stunden liegen soll kann ich (bis jetzt) nicht bestätigen.

Die Russinnen an der Grenze waren freundlich und versuchten einem auch sprachlich so gut wie möglich entgegen zu kommen. Es war also beileibe keine Horrorveranstaltung ... da habe ich schon andere Sachen erlebt.

Euch wünsche ich ein frohes Fest - bei mir fällt Weihnachten dieses Jahr aus, weil es in Russland erst am siebenten Januar gefeiert wird und da bin ich schon wieder auf der Rückreise, oder sogar schon zu Hause.

P.S.: Fotos sind heute etwas kurz gekommen; es wurde den ganzen Tag, wie auch gestern, gar nicht richtig hell, dafür mehr oder weniger heftiger Dauer-Nieselregen mit Sichtweiten kaum mehr als 500m.


Nachtrag: derzeitiger Diesel-/Benzinpreis in Litauen ca. 1,15/1,12€
Grüße aus der Wetterau
Thomas

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belgier.ch
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von belgier.ch »

Toll geschrieben!!!!

Weiter so, mein Lesen ist Dir sicher.

Weiterhin tolle Reise.
Gruss
Felix

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timo cr
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von timo cr »

Ich lese sowieso immer mit. :rofl:

Frohe Weihnachten erstmal.

Gruss
Timo

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thores
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von thores »

Danke für Eure Wünsche und Euer Interesse ...

... und dem, der noch nicht genug „Weihnachtsrummel“ gehabt, hier geht’s jetzt erst los mit „Дед Мороз“, dem „Väterchen Frost“

https://m.youtube.com/watch?v=EPbazdfxIIs

(Fremdvideo)
Grüße aus der Wetterau
Thomas

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Uralter Schwede
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von Uralter Schwede »

Auch von mir ein "danke" für die tollen Berichte und die schönen Bilder.
Ich bleib dran bis Du zu Hause bist. Gute Weiterreise und frohe Weihnacht
gewünscht von Rolf

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Rebhuhn
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von Rebhuhn »

bin dabei, vielen Dank :D
HDJ80, HDJ100, BJ42

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thores
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von thores »

Da hier im Forum ja auch ein paar Russlanderfahrene sind ... für Infos oder Tipps bin ich dankbar!

Dank schlechter Reisevorbereitung quäle ich mich doch ein bisschen rum.

Café‘s wie bei uns scheint es beispielsweise nicht zu geben. Was ich hier nur gefunden habe nannte sich „Kaffeteria“ und ist so eine Mischung aus Kiosk und polnischer Milchbar mit Filterkaffee aus der Thermoskanne.

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Bier scheint es nur aus Dosen oder Flaschen zu geben??? Frisch gezapft ... Fehlanzeige!

Ich muss dazu sagen, natürlich bin ich nicht in Moskau, Petersburg, ja nichtmal in Kaliningrad! Hier ist Land ...

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Immerhin habe ich aber die Alkoholläden gefunden!!! :aetsch:
Es war nicht leicht, russischen Rotwein aufzutreiben!!! :bb:

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Zuletzt geändert von thores am Mi 25. Dez 2019, 21:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Thomas

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Hiasl
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von Hiasl »

thores hat geschrieben:Immerhin habe ich aber die Alkoholläden gefunden!!! :aetsch:


Na, da ist ja schonmal die Grundversorgung gesichert 8)
Weiterhin gute Reise
GRJ 76, vorher HZJ 71 und HZJ 78

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thores
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von thores »

Litauen, im Dreländereck zu Polen und Russland
Litauen, im Dreländereck zu Polen und Russland


Das war diese unsinnige Verkehrsführung über den LKW Parkplatz noch vor der russischen Grenze
Das war diese unsinnige Verkehrsführung über den LKW Parkplatz noch vor der russischen Grenze
Grüße aus der Wetterau
Thomas

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thores
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von thores »

Mi, 25.12.2019

Erst noch ein paar Nachträge zu gestern:

Geld konnte man laut Auskunft an der Grenze im Duty Free Shop wechseln, ich habe im nächsten Städtchen eine Bank aufgesucht und für 100€ rund 6.650 RUB erhalten. Das (nette) Mädel in der Bank sprach etwa so gut englisch oder deutsch, wie ich russisch! So war es mir nicht möglich den Wechselkurs vor Aushändigung der Rubel zu erfahren. Aber nach einem Blick ins Internet war es ein seriöses Geschäft.

Gleich an der Grenze hatte ich auch den Datenverkehr im Handy ausgeschaltet, weil für das Roaming aberwitzige Gebühren abgerechnet werden. Trotzdem bekam ich kurz darauf eine Mitteilung, dass mein Prepaid-Guthaben (rund 20€) durch Roaming aufgebraucht sei. Vermutlich hat sich das Handy schon in Litauen, bei der Fahrt der russischen Grenze entlang in das teure Netz eingebucht. Ein Segen, dass ich ein Prepaid Vertrag habe, sonst hätte ich vermutlich erst beim Abbuchen gemerkt, wie teuer der Spaß ist!

Abgehende Anrufe nach Deutschland 6,70€/min, ankommende Anrufe 2,19€/min und bei Daten 1,18€/50kB und 50kB sind fast nichts!!!

Der nächste Schritt war das Besorgen einer russischen SIM Karte ... überwiegend wird Tele2 empfohlen, ich war bisher bei MTS eingeloggt.
Mit ein wenig Mühe fand ich einen Mobilfunkladen, dort erhielt ich mit Hilfe einer ÜbersetzungsApp die Auskunft, dass SIM Karten nur mit russischem Pass erhältlich sind, auch wenn es sich um Prepaid handelt.
Im Internet wurde es als ganz einfach beschrieben eine Prepaidkarte zu bekommen. Es wird also ein weiterer Versuch folgen.

Nach der Grenze ging es weiter auf der Europastraße durch Stallupönen/Ebenrode (Nesterow) und Gumbinnen (Gussev). Alte Bausubstanz wurde ziemlich gründlich dem Boden gleichgemacht und die jeweiligen russischen Generäle wurden die neuen Namensgeber der Städte.
Die Namenvielfalt der Ortschaften plus unterschiedliche Transkription sind mitunter etwas verwirrend.

Mein Zielort gestern war das Parkhotel Angel in der Nähe von Insterburg (Tschernjachowsk).

Mitten im nichts ging es dann einen Feldweg hinein ...
Mitten im nichts ging es dann einen Feldweg hinein ...

Gut, wenn man den Hinweis zum Hotel versteht ...
Gut, wenn man den Hinweis zum Hotel versteht ...

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Die Räumlichkeiten waren okay, die Lage „interessant“!
Vier Nächte werde ich erstmal hier bleiben und mir die Umgebung ansehen.

Zum Tagesabschluss gönnte ich mir im Restaurant die Tagessuppe und das Tagesgericht mit Beilage, nebst einem Glas Wein.

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Suppe und Tellergericht waren in Ordnung, alles selbst zubereitet, Hauptspeise war ein Bœuf Stroganoff vom Schwein. Kosten mit Getränk: ca 8,-€.
———————————————————————————————————-

Das heutige Programm beinhaltet nach Frühstück und Unterkunftserkundung einen Ausflug nach Insterburg.

Das Frühstück wurde mehrheitlich als ganz toll bewertet, ich hatte wohl ein anderes!

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Haferflocken mit heißer Milch, zwei kleine gerollte Pfannkuchen mit etwas Sauerrahm und zwei Spiegeleier.
Brot/Brötchen, Wurst, Käse, etc. gabs nicht.
Und den Kaffee müsste man extra bezahlen.
Okay, ... wenn‘s hier so üblich ist ... ?

Es ist mein erster Aufenthalt in Russland und ich habe daher keine Vergleichsmöglichkeiten.

Meine Unterkunft ist so ein Mix aus Ausflugslokal, Hotel und Eventlocation.
Neben dem Restaurant gibt es noch einen großen bestuhlten Saal, einen Streichelzoo, verschiedene Grillhütten, Sauna, Radverleih, Angeln, Kanutouren sowie Bademöglichkeit im Fluss.

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thores
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von thores »

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Übrigens Treibstoff kostet hier derzeit rund 0,70€/l, egal ob Diesel oder Super 95.

Nun ging‘s los nach Insterburg City!

Begrüßt wurde ich am Stadtrand von Schrebergärten/Datschen, die wohl in erster Linie zur Selbstversorgung dienen. Es folgten Industrieansiedlungen in altem Bestand, dann sozialistischer Wohnungsbau, gefolgt von der eigentlichen Innenstadt.
Am Bemerkenswertesten soll die „Insterburg“ sein, deren Ursprünge auf den Deutschen Orden zurückgingen. Heute ist 4/5 Ruine und vielleicht 1/5 genutzt.

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Im Sommer sollen dort auch Open Air Veranstaltungen stattfinden.

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In meinen Augen überwiegt bei „morbidem Charme“ hier eindeutig das morbide.
Ein Obergeschoss ist frei zugänglich und enthält in einem Raum namens „Künstlerwerkstadt“ (kein Schreibfehler meinerseits!) eine Anhäufung diverser Relikte, die vermutlich den Gemäuern entstammen.

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Dann wurde nochmal Geld getauscht, übrigens nicht jede Bank tut dies, aber beim zweiten Versuch hatte ich Glück. Die große, rot blinkende Wechselkursangabe zur Straße hin machte mich zwar etwas argwöhnisch, aber grundlos!
Ich bekam rund 6.800 RUB für 100€, ohne Abzug von Gebühren, Provisionen oder was Geschäftemachern sonst noch so einfallen könnte um die Marge zu verbessern. Also auch hier kein Fehlgriff!

Jetzt wollte ich mich nochmals der SIM Karte widmen. Ein Mobilfunkladen war gefunden und zufälligerweise hielt in der Nähe ein Fahrzeug mit Augsburger Nummer. Die aussteigende Dame war auf dem Weg zu einer Bank, als ich sie ansprach. Wie sich herausstellte wurde sie in der Jugend mit der Familie von Zentralrussland in die Oblast Kaliningrad umgesiedelt und lebt jetzt mit ihrem kasachischen Mann im Raum Augsburg.
Sie verwies mich bezüglich der Telefonkarte an ihren Mann, der auf ihr Winken hin zu ihr kommen musste ... ich durfte nicht zu ihm gehen!

Im Telefonladen war es trotz sprachkundiger Begleitung ziemlich umständlich. Verstanden habe ich natürlich genau nichts. Er hat die Prepaidkarte auf seinen Namen angemeldet, mit seinem Ausweis. Vielleicht funktioniert das alles in größeren Städten einfacher, hier, quasi ohne Tourismus, ist es eine Herausforderung! :wink:

Nun habe ich im IPad 10GB Datenvolumen für die ich 330 RUB, knapp 5,-€, gezahlt habe.
Die Verkäuferin hat dann auch die Anmeldung vorgenommen, bis endlich „Google“ im Browser erschien. Die Problematik war mir schon von früheren Prepaidkarten im Ausland bekannt, dass die Erstanmeldung dann in der jeweiligen Landessprache erfolgen musste. Genauso war‘s hier auch!
Alleine wäre ich total aufgeschmissen gewesen!

Danke an meinen Begleiter!
Grüße aus der Wetterau
Thomas

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1958
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von 1958 »

Ein Urlaub mit Aufgabenstellungen :rocknroll:

Es wird interesant :glowface:
Die einzige Konstante ist die Veränderung - die Angst ist Ihr Begleiter.

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One fifty
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von One fifty »

Schön, schön, schön! Bin zwar in Spanien, lese aber auch mit!

Gruss
Tomasz

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Cheldon
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Der nahe Osten

Beitrag von Cheldon »

Ich habe deinen Bericht vom Erstbesuch in Russland gelesen. Wir waren mittlerweile zum dritten mal im Land, im Juli 2015 mit dem Reisemobil aus Zentralasien kommend auch im Oblast Kaliningrad.
Der Sommer ist eindeutig die bessere Jahreszeit.
Mit der Telefonkarte von MTC hatten wir nirgendwo ein Problem, in diesem Sommer mit unserem deutschen Pass kurz nach der Einreise aus Finnland in Wyborg innerhalb von 30min. und gezahlt mit der Kreditkarte.
An Bargeld haben wir für ca. 4 Wochen auf unserer Route nach Murmansk nur 100€ getauscht, sonst überall mit Karte bezahlt...
Für diese Reise hatten wir ein Geschäftsvisa mit zwei
Einreisen.
Da ist der Vorstoß der russischen Behörden mit dem kostenfreien e-Visum schon eine Erleichterung.
Das gibt es mittlerweile auch für den Oblast St. Petersburg und ermöglicht die Einreise z.B. bei Narva und die Ausreise bei Vyborg nach Finnland.
https://russische-botschaft.ru/de/consu ... r-gebiets/


Mit freundlichen Grüßen
Rolf

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Peter_G
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von Peter_G »

Nach meinen Erfahrungen empfiehlt sich, anschließend die Kreditkarten Abrechnungen penibel zu prüfen.
ProAce City L1 1.5 D 75 Ps

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quattro
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Re: Der nahe Osten

Beitrag von quattro »

Hallo Thomas,
schön, dass Du uns mitfahren lässt.
Russland ist auch für uns zu einer geheimen Liebe geworden. Wir haben mittlerweile einige russische Freunde über das ganze Land verteilt, die wir z.T. in der Türkei kennengelert haben. Die sind schmerzfrei und fahren einfach über den Irak zurück....,die brauchen dort gößtenteils keine Visa und haben leichtes Reisen.
Im Juli 2020 haben wir wieder 3 Monat vor, das Altai hat es uns besonders angetan.
Schreibe bitte weiter, ich folge Dir, wie es heute so schön heisst.
Reinhard
HJ60 (1987),
Sprinter 316 4x4 (2015),
NSU Quickly (1958),
Moto Morini Camel 500 (1982),
Moto Morini Coguaro 501 (1988)
http://www.azawakh-arnold.de

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