Nun wieder durch Sopot durch, nach Gdingen bzw. Gotenhafen. Hier wollte ich unbedingt das neu im Entstehen befindliche Hafenviertel (Appartments ab 9.500PLN/m2, das sind etwa 2.250€/m2) sehen ...
...und natürlich den ehemals deutschen Dreimastsegler „Dar Pomorza“, der nach dem I. WK als Reparation zunächst an Frankreich ging (glaube ich jedenfalls?!).
Und da ich schon auf der Mole war, konnte man ja auch bis zum Molenkopf schlendern und nach einem mir nicht bekannten, aber anscheinend noch auf Fahrt befindlichen Vollschiff schauen.
Inzwischen habe ich mein Wissen aufgebessert:
Der Dreimastsegler Dar Młodzieży ist Nachfolger der Dar Pomorza und dient aktuell zur Ausbildung des Offiziernachwuchses der polnischen Handelsmarine.
Schön, hier beide Vollschiffe zeitgleich an einer Pier zu sehen!
Nächster Halt: die Kirche der katholischen Seefahtsmission „Stella Maris“.
Dort soll sich in der Kapelle eine Gedenktafel an die Toten der „Wilhelm Gustloff“ befinden. Mit christlicher Hilfestellung fand ich dann auch die Tafel.
Ich habe versucht die Szenen eines Dokumentarfilms über die Gustloff wieder lebendig werden zu lassen, schreiende Menschen, die unbedingt auf diesem Weg vor der Russen fliehen wollten ... teilweise mit Kindern, teilweise alte gebrechliche Menschen ... meine Großeltern mütterlicherseits lebten damals auch in Gotenhafen.
Ja und dann das schreckliche Ende nach Torpedobeschuss. Natürlich, es war Krieg und auch deutsche Truppen haben grausame Spuren hinterlassen ... aber wofür das alles?
Auch wenn es jetzt eine sonderbare Überleitung ist, letzter Besuchspunkt ist der ehem. deutsche Torpedowaffenplatz „Hexengrund“. Eine Testanlage der Luftwaffe für Torpedos.
Der Zahn der Zeit hat auch hier stark genagt und es sind nur noch Fragmente vorhanden. Die noch zu erkennenden Palisaden trugen einst den Zugang bzw. die Zufahrt.
Da ich den Zugang zum Strand so schnell nicht gefunden hatte, musste ich von der Steilküste aus fotografieren und es standen ein paar Bäume im Weg. Wo früher die Kaserne war sind jetzt Mietwohnungen entstanden. Der frühere Militärflugplatz scheint auch noch genutzt zu werden.
Interessanterweise hat die polnische Armee eine ähnliche aber neue Anlage jetzt etwa 6km südlich in Betrieb.
Es wurde schon wieder dunkel, ab zum Quartier, diesmal wieder ländlicher.
Meine Wahl fiel auf das Dworek Csardas, Nähe der Nationalstraße 6, bei Neustadt in Westpreußen(Wejherowo). Es war eine sehr gute Wahl!
Leckeres Abendessen gab es dann in einer Gastwirtschaft mit regionaler, kaschubischer Küche.
Für Ralph noch mit Fotos dokumentiert ... in Polen gibt‘s auch Nahrhaftes!
In diesem Fall leckere „Zurek“ und Kaschubisches Schnitzel!