Diesel-oder Gasheizung

[Otzek]

Hallo,
gibt es nennenswerte Vor -bzw Nachteile bei den Heizungsarten? Oder ist es eher so, dass wenn ich eh mit Gas koche, die Heizung auch damit betrieben wird um nur ein System zu haben. Ich habe mit einer Dieselheizung keinerlei Erfahrungen. Im Wohnwagen hält das Gas gefühlt ewig, so wie wir unterwegs sind, dass dürfte in einer Kabine wohl ähnlich sein.

Schönen Sonntag, Gruß Jörg

[Lender]

Bei uns wird die Kabine Gas-Frei. Der Kühli läuft mit Strom, der Kocher mit Sprit und die Heizung mit Diesel. Grund dafür ist, dass ich keine Gas-Installationen wollte. Diese benötigen eine Begutachtung/Prüfung, Gas-Fach, es gibt verschiedene Flaschen was doof ist beim wechseln im Ausland, Tankflaschen sind offiziell noch nicht zugelassen soweit ich weiss und die Gefahr bei nem Leck.
Wir brauchten in ca. 10 Tagen (Isländischer Sommer) ne kleine (glaube 5kg) Flasche. Da lief aber Kühlschrank, Kochfeld und Heizung drüber. Zu den Details kann ich jedoch nix sagen, da es ein Mietfahrzeug war.

Pro Diesel
- Keine Gefahr bei einem Brennstoff-Leck
- Überall erhältlich
- Keine grosse und zu prüfende Installation
- Bei Dieselfahrzeugen ist der Tank bereits vorhanden
- ermöglicht den vollständigen Verzicht auf Gas

Pro Gas
- Kein weiterer Tank bei einem Benzinfahrzeug sofern Gas vorhanden (gibt m.W. aber auch ein paar Benzinheizungen)
- ggf. mehr Modelle auf dem Markt

Was Performance angeht, glaube ich, macht es keinen grossen Unterschied. Lediglich bei der Modell-Auswahl gibt es noch Differenzen. Bei uns war der Verzicht auf Gas ausschlaggebend.

[wokewa]

Hallo
Im Wohnwagen würde ich Gas bevorzugen. Funktioniert meistens dumm einfach und braucht bei den klassischen Wohnwagenheizungen auch keinen Strom ausser für ein Umluftgebläse. (Funktioniert auch ohne) Nachteil ist, das man manchmal sogar schon im Europäischen Ausland Probleme bekommt seine Gasflaschen zu füllen oder zu tauschen. Endet dann mit jeder Menge Adaptern und verschiedenen Flaschen. Diesel kenne ich nur die klassischen Auto Luftheizungen, die leider Strom zum funktionieren brauchen, ausserdem riecht man Diesel immer ein bisschen.
Gruß Wolfgang

[Lender]

Die Dieselheizung braucht zum starten ordentlich Strom für den Glühstift, sind aber nur ein paar Minuten. Ne vergleichbare Gasheizung braucht am Start wohl etwas weniger Strom, das Gebläse hast du, je nach Typ Heizung, sowieso.
Ob es Diesel- und Gas-Heizungen nur mit Konvektion gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Wenn man den Diesel riecht hat es irgendwo ein Leck. Oder riecht ein Diesel-Motor auch immer nach Diesel? Die Brennkammern sind bei beiden Systemen von der zu erwärmenden Luft strikte getrennt.

[wokewa]

Hallo
Ich glaube hier muss noch genauer geklärt werden in was für ein Fahrzeug genau die Heizung eingebaut werden soll. In einem Kfz mit Dieselmotor und Wohnkabine macht es wirklich keinen Sinn etwas anderes als eine Dieselheizung zu installieren. Im Wohnanhänger ist das eine andere Geschichte. Den Dieselgeruch hatte ich vom Tank, der in einem Schrank im Innenraum verbaut war. Irgendwie ist da immer etwas verschüttet worden beim Tanken. Die klassischen Wohnwagen Gasheizungen z.b. von Truma brauchen keinen Strom zum funktionieren, früher gab es die sogar mit Piezo Zündung, dann brauchte man noch nicht mal Batterien für das Starten. Ich hab beide Varianten in meinem Wohnanhänger (Eriba Touring Bj. 64, original ganz ohne Heizung) durch und bin bei Gas hängengeblieben.
Gruß Wolfgang

[Otzek]

Hi, vielen Dank schonmal.
Momentan ist im Wohnwagen auch kochen und heizen mit Gas. Da wir hauptsächlich im Sommer und Herbst unterwegs sind und nur normale Urlaubszeit zur Verfügung steht, hält eine Gasflasche gefühlt ewig.
Wir haben uns jetzt eine Kabine angeschaut und könnten noch wählen was die Heizung angeht. Für richtig lange weg ins Nirgendwo ist Diesel wahrscheinlich gut. Da wir mit Gas eigentlich klar gekommen sind haben mich die Diesel Eigenschaften mal interessiert.
Danke für die Infos und guten Rutsch allerseits

[cruisermax]

Hallo Jörg,
bei den Standheizungen gibt es im Prinzip 3 Systeme:

1. Diesel-Wasserstandheizung
Diese Standheizung ist in den Kühlwasserkreislauf integriert und heizt das Kühlwasser auf. Das hat den Vorteil, dass die Heizung im Motorraum eingebaut werden kann d.h. in der Kabine keinen Platz wegnimmt und kein Dieselgestank / Abgas in der Kabine entstehen kann. Weiterer Vorteil ist, dass beim Kaltstart des Motors das Kühlwasser bereits aufgewärmt ist, d.h. die Warmlaufphase wesentlich kürzer ist.

Der Nachteil bei diesen Heizungen ist der relativ hohe Stromverbrauch, da das im Auto eingebaute Gebläse ziemlich viel Strom verbraucht und der Innenraum ja über die normale Heizung bzw. Lüftung aufgewärmt wird.
Daher ist die Einschaltdauer dieser Heizungen meistens auf eine halbe Stunde begrenzt. Optional gibt es auch Thermostatregelungen, aber das Risiko, dass bei Übernachtbetrieb morgens die Batterie leer ist, ist relativ groß. Weiterer Nachteil ist, dass die Heizung und die Dieselpumpe ziemlich viel Lärm machen.
In meinem Auto ist so eine Standheizung eingebaut, bei laufender Heizung ist an Schlaf nicht zu denken.
Zudem haben Dieselstandheizungen in Höhen über 3000m so ihre Probleme..

2. Diesel-Luftstandheizung
Diese Heizung wird in der Kabine eingebaut und besitzt einen eigenen kleinen Lüfter der die warme Luft über Schläuche im Auto verteilt. Dieser integrierte Lüfter braucht wesentlich weniger Strom als das Autogebläse und kann daher deutlich länger betrieben werden. Luftstandheizungen können auch mit einem Thermostat gesteuert werden, ein Übernachtbetrieb ist daher gut möglich.

Der Nachteil ist, dass die Luftstandheizung im Innenraum untergebracht werden muss, d.h. Diesel und Abgasleitung muss in die Kabine und etwas Platz nimmt das Gerät natürlich auch ein. Im Betrieb ist die Luftstandheizung auch gut hörbar, allerdings nicht ganz so laut wie die Wasserstandheizung, aber eben direkt im Innenraum.

3. Gasheizung
Die Gasheizung findet man in den meisten Wohnwägen und Wohnmobilen ab Werk eingebaut. Die Gasheizung hat den Vorteil, dass sie auch ohne Lüfter betrieben werden kann und dann auch keinen Strom verbraucht und ziemlich geräuschlos ist. Sie lässt sich gut regeln und ist in der Anschaffung recht günstig.

Nachteil hierbei ist natürlich die Gasbeschaffung im Ausland sowie die regelmäßige Gasprüfung und die Lagerung der Gasflaschen im Auto.

Hätte ich den Platz würde ich mich wahrscheinlich für eine Gasheizung entscheiden.

Gruß, Max

[Matze]

Moin

Bei Gas stört mich das mit den Flaschen ausserhalb von D. Klar gibt es Adapter etc, aber es nervt.
Daher, wenn ich bei der nächsten Kabine Gas nehmen sollte, nur mit Tank(flasche).

Bei der Dieselstandheizung (Planar 2kw die im HiAce war) hat mich der hohe Stromverbrauch beim Starten gestört. Die Dieselheizungen ziehen bis zu 4 A je Start. Wenn dann mal ein Tag durchgeheizt wird und die 10 mal startet ...
Das schafft im Winter keine Solaranlage ran, die auf das Dach einer kleineren Kabine passt.
Nach Diesel hat es nur draussen während der Startphase gerochen. Die Planar ist recht leise. Auf dem letztjährigen BTT wurde ich darauf angesprochen was das für eine Heizung sei.

Die Entscheidung ist für die nächste Kabine noch nicht gefallen. Unserer jetzige ist eine Zwischenlösung und hat gar keine. Sollte ich doch noch eine einbauen, wäre es wohl ein Chinakracher für unter 200 Geld.

[Lender]

Das wiederholte Starten haben sie der Planar abgewöhnt soweit ich weiss. Sie startet nur noch einmal und regelt dann auf minimale Leistung runter und dann ggf. wieder hoch. Finde ich die bessere Lösung, da es manchmal gefühlt ewig gedauert hat, bis die Heizung im Mietfahrzeug wieder ansprang. Was ich bei der Planar ebenfalls angenehm finde ist die Funktion sie über die Leistung zu steuern. Dann hat man kein hoch/runter, sondern konstant.

[bandeirante]

Ich persönlich würde immer eine Gasheizung vorziehen. Und zwar keine Gebläseheizung ala Trumatic, sondern Konvektion. Mit Piezo; ist dann unabhängig vom Stromnetz. Wärme reicht allemal für eine kleine Kabine. Wer Verteilung braucht, kann ja noch einen Ventilator (Trumavent z.B.) dranhängen. Ist unabhängig von der Heizung.
Flasche oder Tank muss jeder selbst entscheiden. Adapter im Ausland dürfte nicht das Problem sein, man muss sich halt informieren, wie die ihre Fahrzeuge befüllen. Weiterhin kann man mit Gas vorzüglich kochen. In höheren Lagen könnte es mal eng werden, Dann muss man halt sehen, dass die Flasche/ der Tank etwas Wärme abbekommen.
Die paar Kröten für die zweijährige Gasprüfung machen den Bock bei unseren Verbräuchen nicht fett. Wer eine Wechselkabine hat braucht gar keine Gasprüfung.
Beim Selbstbasteln sollte man natürlich die Vorschriften beachten und beim Flaschenfüllen die 20% "Luftraum".
Ein Gasleck riecht man schon lange bevor irgendeine Explosionsgrenze erreicht wird.
Das ganze Gebläsegedüns streckt irgendwann die Flügel. Keep it easy. (ich hatte schon Benzin, Diesel, Trumatic und schwöre auf die gute alte Truma mit Piezo.
Schöne Grüße und ein angenehmes Dreikönigsfest, Axel O.