Dilemma - Wohnkabine für Expedition

[Stefan Forster]

Hallo Leute

Ich plane in den kommenden Jahren 2-3 jeweils 6 Monate lange Reisen um die Welt (Patagonien nach Alaska, Australien & Neuseeland, Tibet - Mongolei - China) - Hab mir aus diesem Grund für rund 60'000 Euro einen neuen Hilux Doublecab zusammenstellen lassen und an nix gespart. Auflastung auf 3.5T mit EMU und Air Suspension Luftfederung, ARP total Offroadumbau, Doppelbatteriesystem, Doppelkompressoranlage, etc.

Mein Dilemma ist nun das Thema mit der Wohnkabine. Sie soll Offroad-Tauglich sein und Platz für 2 Erwachsene und ein sehr kleines Kind (Sohn, 10 Monate alt) bieten. Da ich von Beruf Landschaftsfotograf bin und seit 10 Jahren teils mit schweren Geräten Offroad fahre (Superjeep-Guide in Island, etc.) hab ich natürlich auch vor mit meinem Hilux so richtig schön ins Gelände zu fahren. Nun kommt die Frage nach der passenden Wohnkabine. Ich hab ALLE Hersteller durchgeschaut und rumtelefoniert und aktuell kommen nur 2 Wohnkabinen in Frage:

1. GAZELL - www.gazell.de - Voll ausgestattet - ca. 35'000 Euro

2. Tischer 220 - http://www.tischer-pickup.com/modelle/r ... abine-220/

Vorteil der Gazell - Böschungswinkel, Grösse, Gewicht, etc.
Nachteil der Gazell - Sehr klein und eng, knapp für Familie, Kaltwasserdusche
Vorteil der Tischer - Platz für Familie, Komfort, Toilette & Dusche
Nachteil der Tischer - Schwer, sperrig, gross, schlechter Böschungswinkel,...

Welche der beiden Varianten würdet Ihr mir empfehlen?

[fsk18]

da gibs doch Anbieter wie Sand am Meer - die hast du alle angemailt und alle meinen das ist "nix" für deine Ansprüche ???

Ich würde die Pritsche abschrauben und verkaufen sowie eine komplette eigenständige Kabine planen lassen.

[LandShark]

Ich hab mich letztes Jahr umgesehen. Viele US-Kabinen erschienen mir zu amerikanisch gefertigt. Die Tischer bietet Wohnmobilkomfort, aber ist nix fürs Offroaden.

Ich hab mich im Winter die Gazell entschieden. Beeinträchtigt die Offroad-Eigenschaften nicht und reicht für 2 ?Overlander.... wenn ich zwischendurch mehr Komfort will, verbietet keiner auch mal in Hotel zugehen.

Die erste richtige Tour steht aber erst in gut zwei Wochen an... danach kann ich mehr berichten.

Ein Baby sollte kein Problem sein, wenn Dein Kind so 8-9 ist, dann wir es unten eng.

Mehr Platz bei Erhalt der Offroad-Fähigkeiten geht dann nur wie Basti geschrieben hat... komplett neues Heck..das dürfte aber teurer werden als die Gazell

[Stefan Forster]

Wow - 2 Antworten innert einer Stunde. Da bin ich definitiv im richtigen Forum gelandet. Vielen lieben Dank!!

Rückfrage: Heck weg und was total neues bauen lassen? Wer macht sowas?
Das Problem für mich als Schweizer ist die schweizer TÜV, die grundsätzlich alles ablehnen, das die Sicherheit nur im Geringsten beeinträchtigen könnte.

@Landshark

Welche Ausführung der Gazell hast Du gekauft? Wie findest Du die Qualität? Wie schläft sich's darin? Bist Du soweit zufrieden? Ich überlege mir eben eine Truma Dieselheizung D6E einzubauen und so noch Warmwasser in die Gazell zu kriegen Wenn das überhaupt geht

Liebe Grüsse aus dem Süden

[Lasyx]

DaS ist ja schon ne Menge Schotter für den Lastenesel. Was hast du denn am Lux so alles andern lassen? Ich war der Meinung, dass ein Nestlefahrwerk alleine auf 3,5 t kommt und das kostet gut 7000 €.
Für deine Reiseziele würde ich lieber zu klein und wendig mit wenig Gewicht tendieren, die Möglichkeiten bei zuviel Gewicht sind sonst schon eher begrenzt.

[Johannes M]

Die kennst du auch? Die wurde, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, speziell für zwei Erwachsene und Kind konzepiert.

http://www.das-fernweh-mobil.de/

LG
Johannes

[quadman]

Moin.

Meine ganz persönliche Meinung ist: die Pritsche muss weg.

Zum einen kostet die Pritsche wertvollen Platz und zum anderen kann man die 80 kg schon mal einsparen. Schwer genug wird die Kabine (welche auch immer) eh noch.

Schau mal bei den Nachbarn bei http://www.wohnkabinen-forum.de/index.p ... hersteller rein.
Da gibt es eine feine Liste mit bestimmt 50 Kabinenherstellern! (ist schon der Link!)



Gruß Stefan

[Ice]

Hallo

Du bist ja öfters in Island dann kauf dir doch eine isländische Kabine aus GFK
lass sie etwas stärke laminieren und baust sie selbst aus.GFK lässt sich weltweit in jedem Hafen reparieren.
Isloation innen Xtrem verkleben mit einem Busteppich drauf .
Plexiglastür durch solide Alutür ersetzen
Parallelhubdach entweder starres GFK Zwischenteil oder Airtex Zeltstoff
Originalpritsche runter Alupritsche Aussiestyle drauf GFK Kabine drauf und ab
Viele teure Kabinen stehen in Scheunen rum und sind viel zu schwer fürs Gelände..............
Du brauchst e nur die Häfte von dem was du in deinen langen Inventarlisten stehen hast.
Keep it simple Jack

Wünsch dir viel Spass bei der Reise

Serge

[Tanenui]

Hallo

auch ich rate dir, die Pritsche abzunehmen. Ist einen Haufen schweres Eisen, ist unförmig (zu schmal) und eben zu schwer. Gewicht ist wirklich DAS Hauptproblem... Denn ich nehme an, du willst auch mal einige Tage unabhängig sein... da zählen sich die Kilos mit Treibstoff, Wasser, Esswaren, Bergematerial, Elektrik, (ev, Solar) Akkus, usw....siehe auch:

http://forum.buschtaxi.org/hochgerustete-reisefahrzeuge-und-das-gewicht-t46481.html

Eine Wohnkabine auf einen DoKa-Hilux ist prinzipiell halt weit hinten = Schwerpunkt wandert ins Heck. Und muss somit recht klein ausfallen- da die Geländeeigenschaften bei dir ja möglichst erhalten bleiben sollen.
TourFactory baut wieder Kabinen, vielleicht können die dich beraten? Diese sind echt Expeditionstauglich...

Da du doch recht lange Reisen mit Familie planst, würde ich auf genügend Komfort (Raum) setzen. Aber hier ist jeder individuell und einer der immer nur mit Rucksack oder Fahrrad unterwegs ist, findet schon das kleinste Auto Luxus...
Ich persönlich finde lange Umbauten und Umräumungen, zB um zu Kochen oder um ins Bett zu gehen, auf die Dauer lästig, gerade wenn noch Kinder versorgt werden wollen (Erfahrung auf Touren in einfachen, kleinen Schiffen und Campingreisen per Auto, Fahrrad und zu Fuss)
Ich hätte mir zuerst Gedanken zu der Wohnkabine gemacht und erst dann den dafür richtigen Geländewagen ausgesucht. Wenn ihr aber mit wenig Platz auskommt: Eine Lösung gibt es sicher!
MFK... jaja, das muss schon abgeklärt werden. Allerdings ist es sicher möglich, denn es fahren ja hunderte von umgebauten Geländewagen mit WoKa in der Schweiz rum (auch meiner...)

Grüsse und viel Erfolg!

[Namus]

anscheinend eine leichte Kabine http://www.trip-tec.de/defender-leviter ... binen.html

Gruss Noe

[hakim]

Hallo Stefan,
was Du bislang an deinen Hilux hast schrauben lassen, erhöht schon das Fahrzeugleergewicht in beachtlichem Maße. Daher würde ich Dir als Erstes empfehlen, deinen Hilux zu wiegen (Gesamtgewicht vollgetankt, aber vor allem die aktuellen Achslasten). Auch die Auflastung auf 3,5to ändert letztendlich nichts daran, daß Du - sofern etwas Offroadfähigkeit erhalten bleiben soll - bei der Wohnkabine extrem leicht wirst gehen müssen. Also wie bereits empfohlen: Pritsche runter und einen sehr leichten Alkovenaufbau fertigen lassen. Alkoven ist beim Doka ein Muß, wenn man zu dritt reisen will. Das Heck kann man nur wenig verlängern, der Hilux hat eh´ schon einen langen hinteren Überhang, da ist der Alkoven das kleinere Übel. Klar: für niedrigstmöglichen Schwerpunkt eher zu einem Aufstelldach als zu einem Hochdach greifen. Aber das hängt auch von der Innenausstattung ab. Mehr Wetterschutz hat man mit Hochdach, leiser ist es auch zum Schlafen. Keinesfalls würde ich empfehlen: Absetzkabinen egal welcher Bauart, egal ob als offroadtauglich apostrophierte US-Modelle wie Fourwheeler oder die isländische Variante von FIS, die Du ja sicher gut kennst - allesamt zu schwer, in Verbindung mit der Pritsche sowieso. Tischer, Nordstar und Co. sind sowieso nicht pistentauglich gebaut. Legalisierung: zumindest bei in Deutschland professionell fabrizierten Wohnkabinen habe ich noch von keinen TÜV-Abnahmeproblemen gehört, mit der hiesigen TÜV-Bescheinigung sollte doch auch die Legalisierung in der Schweiz gelingen. Kritisch wären allenfalls Eigenbauten aus GFK zu sehen, aber bei Konstruktionen aus Alu oder auch vorgefertigten Sandwichplatten gibt es hierzulande kein Problem. Auch die verwendeten Isolierungen - meist PE-Schaum - sind für die Verwendung in Wohnmobilen zugelassen. Bleibt, den passenden Hersteller zu finden, der dir auch gleich einen professionellen Innenausbau zimmert. Mein Hilux ist anders aufgebaut (ORTEC-Minicamp-Hardtop mit Einfachausstattung), daher habe ich keine direkte Empfehlung für Dich. Anfragen würde ich aber z.B. hier:
http://www.geocar.com/_lccms_/_00026/CONDOR.htm
http://www.trip-tec.de/Onlineshop/WOHNK ... ::405.html
Weiterhin gibt es leichte Carbon-Vollkabinen, wie sie u.a. von Matzker in Deutschland auf Landrovern verbaut werden: http://www.matzker.de/Expeditionsfahrze ... ::233.html
Hier ein noch junger Hersteller von Carbonkabinen:
http://offroad-leichtbau.de/index.php?id=home
Vielleicht hilft dir das etwas weiter... Und wenn Du Fragen speziell zu deinem Hilux hast, bist Du hier willkommen: hilux-4runner-f27.html
Hakim

[quadman]

...ich würde mal behaupten, http://www.maltec.org/index.html baut für Matzker. Also da könnte man auch noch fragen.


Gruß Stefan

[Bondgirl]

http://psi-azalai.com/psi-azalai/

Da würde ich einen Blick drauf werfen wenn das Budget von ca 40.000€ nicht abschreckt.

Ich habe mit dem Franzosen gesprochen dessen schwarzer "Carbonhilux" vor ca 2-3 Jahren durch die Presse geisterte, der würde den so nicht mehr kaufen. Er sprach von Verarbeitungsmängeln und dem Problem das einem Carbon so gut wie niemand reparieren kann.

Wir stehen gerade ( abgesehen von Weltreise und Budget) vor der selben Situation, sind jahrelang mit Kind und zwei Erwachsenen im Budget Eigenbau gereist.

Mit kleinerem Budget auch interessant:
http://www.globecamper.com/

Sowohl Azalai alsauch Globecamper sind Overland im Einsatz seit Jahren.

[quadman]

Hallo Anna.

Guter Tipp - steht ja auch in der Wohnkabinen-Forum-Herstellerliste
Dann gleich der link zu Thorsten hier

globe-camper-kabinen-t48743.html?hilit=globecamper#p663105



Gruß Stefan

[Bondgirl]

besuch-bei-psi-azalai-in-martigues-t37234.html

Hier noch der Link zu unserer Azalai Werksbesichtigung.