Fluidfilm = Schafwollbasis = Lanolin = Wollwachs?

[GRJ78]

Hallo,

in einem anderen Fred wurde das Thema Fluidfilm kurz angerissen.

Jetzt kam die Sprache auf die Inhaltsstoffe und das Fluidfilm besteht wohl auf einem Produkt auf Schafwollbasisi.

Die Australier kaufen das Zeug unter dem Namen „Lanotec“.
Kurzes Nachdenken: Lanolin ist ja ein Wollwachs und wird sowohl in der Tier- wie Humanmedizin zur Wundversorgung/-Heilung verwendet.

Daneben ist der normale Anwendungsfall wohl der Korrosionsschutz von Balastwassertanks in der Seefahrt.

Kennt jemand den dort gebräuchlichen Handelsnamen und Bezugsquellen.

Ist das teure Fluidfilm womöglich einfach nur umgelabelt?

VG Flo

[Olli16]

Moin,

das würde mich auch interressieren.
Ich benutze Fluidfilm schon seit 3-4 Jahren. Ein 5- Liter-Kanister kostete damals ca. 60 €. 1,5 Kanister habe ich schon verbraucht. Kein Erhitzen wie bei Mike Sanders (2x und nie wieder ) und mit der Hohlraum-Pistole vom Korossionschschutz-Depot einfach zu verarbeiten. Sehr gute Verteilung und gute Schichtstärke (Mit Endoskop kontrolliert). Das Zeug sickert heute noch aus den Hohlräumen raus
Und angenehm riechen tut´s auch noch.

Fluidfilm wird auch schon seit vielen Jahren für die Konservierung von Oldtimern verwendet.

(Bitte jetzt keinen Glaubenskrieg )

Da ich noch etwas mehr brauchen würde, wäre ich auch an einer günstigeren Bezugsquelle interessiert.

Gruß
Olli

[Markus_Karlsbad]

Hallo miteinander,

ich verwende auch Fluidfilm und halte es für große Klasse. Allerdings, Olli, gilt da nach meiner Kenntnis nicht die Regel "Viel hilft viel", sondern es braucht nur eine dünne Schicht. Das Lanolin geht eine enge Bindung, z.B. mit nacktem Metall oder einer Oxydschicht auf dem Metall ein und versperrt Sauerstoff den Zugang. Wenn du den Rahmen oder die Schweller einmal von innen versorgt hast hält das viele Jahre bis ewig. Wenn's raustropft, ist es eigentlich zu viel. Alleine die Radkästen und den Unterboden sollte man einmal im Jahr einnebeln (hab sogar schon mal gelesen, dass alle zwei Jahre reicht). Den Unterboden gut sauber machen, ich mach das in der Regel mit dem Dampfstrahler und lass im Sommer eine Woche trocknen. Das Lanolin hält den Unterbodenschutz geschmeidig und verhindert die Rissbildung. Wenn schon Risse da sind kriecht es ein und unterkriecht sogar Feuchtigkeit und Rost. Am besten das relativ hochviskose NAS verwenden und mit der Druckbecherpistole und Sonde gehts in der Tat kinderleicht. Ich hab in der Summe 5Liter gekauft (für einen BJ 73) und hab noch einen Liter übrig, mit dem ich noch ein paar Jahre auskommen werde. Empfehlung: vor allem auch den Scheibenrahmen innen ausnebeln.

Grüsse Markus

[Märtes]

Die Firma Hodt hat den Alleinvertrieb für Fluid Film Produkte von der Eureka Chemical Company, San Francisco, für Europa. Steht hier http://fluidfilm.de/uber-uns/
Kann ja gut sein dass es in nicht Eu Ländern dann einfach anders heißt und andere Firmen es für Eureka vertreiben.

Ich sag auch noch was zur Anwendung auch wenn das ja eigentlich nichts mit deiner Frage zu tuen hat.
Ich verwende Liquid A als untere Schicht weil es wirklich genial in den Rost eindringt und Liquid AR erhitze ich und dann als Langzeit Schicht oben drüber. Hab auch schon Perma Film über Liquid A aufgetragen, funktioniert, muss aber auch nach 2-3 Jahren nachgearbeitet werden
Toll ist halt dass FF ein natur Produkt ohne Lösemittel ist.

Bei meinem LC habe ich jetzt mal testweise mit Time Max Fett gearbeitet, im wieder erkalteten Zustand ist es absolut identisch mit dem erkalteten Liquid AR! Es kriecht nur laut mehreren Tests besser als Fluid Film.
Time Max lässt sich viel einfacher erhitzen dafür ist das lösemittelfreie Fluid Film angenehmer zu verarbeiten.

[GRJ78]

„FLUID FILM ist seit langem die bekannteste und bewährteste Weichbeschichtung auf Wollfettbasis.“

Also muss es noch andere Anbieter geben...

Daneben steht da auch was von Fischöl, das kommt auch in gefühlt jedem 2. Beitrag der Beachdriver in Downunder vor.

„Zunächst mit dem angestammten Im- und Export von Fischölen sowie tierischen und pflanzlichen Ölen und Fetten; 1975 übernahm er dann noch zusätzlich den Alleinvertrieb der Korrosionsschutz Produkte, FLUID FILM, der Eureka Chemical Company, San Francisco, für Europa.
Inzwischen ist die vierte Generation Mitinhaber beider Firmen. An der Spitze der Korrosionsschutz GmbH steht schon seit Jahren der älteste Sohn, Detlef Wulff-Hodt, der sich ganz im Sinne der Tradition mit voller Kraft und großem Erfolg für das Familienunternehmen einsetzt.

Produkte aus dem Hause Hodt stehen für hohe Qualität und Wirtschaftlichkeit. FLUID FILM ist seit langem die bekannteste und bewährteste Weichbeschichtung auf Wollfettbasis. Die in der Schiffahrt und Offshore-Industrie bekannt gewordenen, umweltverträglichen und lösungsmittelfreien FLUID FILM Produkte sind auf Millionen m² Ballastwassertankflächen weltweit erprobt. Aber auch Anwender zahlreicher anderer Einsatzbereiche haben mittlerweile die Vorteile der FLUID FILM Produkte für sich entdeckt. So erfreut sich FLUID FILM vieler begeisterter Anwender in Industrie, Luftfahrt, selbst Raumfahrt, bei den Freunden alter Autos, Wassersportlern, bis hin zu den Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie.
Wirkungsvoll eingesetzt wird es zudem auch für die Lagerung und den Transport von Metallteilen und sogar in der Windkraftindustrie.

Im Jahre 2000 haben wir unter dem Produktnamen PERMA FILM ein weiteres Korrosionsschutzprodukt auf den Markt gebracht. Diese hochwertige und dickschichtige Einkomponentenfarbe erfüllt die neuesten Anforderungen für Reparaturen und Erneuerung mangelhafter Erstbeschichtungen im Ballastwasserbereich von Schiffen und bietet damit eine wirtschaftliche und effiziente Alternative zu herkömmlichen Farbsystemen.

Unser neuestes Produkt, HODT MULTI FILM, überzeugt durch seine Vielseitigkeit. Dieser lösungsmittelfreie aushärtende Rostschutz leistet sowohl als Primer als auch als Deckbeschichtung wertvolle Dienste. Als transparenter Lack eignet er sich sogar hervorragend dafür, Originalpatina zu erhalten. HODT MULTI FILM setzt auf ein wässriges „Hybrid“ System, das oxidativ härtet und eine hohe Elastizität der Beschichtung gewährleistet. Mit diesen Eigenschaften bewährt es sich u.a. im Maschinenbau und in der Auto- und Bauindustrie.
HODT MULTI FILM ist auf dem Wege, weitere Märkte zu erobern.“

Das letzt genannte Produkt kenn ich gar nicht...

[_Malte_]

Aushärtender Rostschutz... oxidative Härtung....Ein- oder Mehrschicht 1-Komponenten Decklack...transparenter Lack...., das kennt man alles schon von Leinölfirnis.
Wird das Rad neu erfunden oder die ururalte Produktpalette etwas erweitert?
Fluid Film habe ich in den frühen 80ern schon direkt bei Hodt in der Verwaltung abgeholt. Eine alte Villa in Bergedorf/Wentorf, da wo Matze wohnt.
Das Zeugs gibts auch viel günstiger. Wenn man es in Fässern kauft.
In der Schiffsindustrie kommt man mit Literdosen bekanntlich nicht weit. Das war auch deren erste Frage, wo ich erst mal schlucken musste: "Wieviele Fässer benötigen sie?"

[BJ Axel]

...und nebenbei, der Haupt-Inhaltsstoff ist meist nicht das "Geheimnis". Das liegt in den Zusätzen, Additiven und nicht zuletzt im Produktionsprozess. Alleine mit der Kenntnis der Inhaltsstoffe "Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe" lässt sich auch kein vernünftiges Bier brauen.

[_Malte_]

Wohl der aufwändige Produktionsprozess. Der ist nicht so ohne. Pharma-Lanolin ist noch teurer, weil pestizidarm oder -frei. Schafe werden gegen Zecken behandelt. Und das pestizid- und trägerstoffhaltige Rohlanolin mit Säuren und Laugen behandelt und wieder gereinigt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wollwachs#Gewinnung

[GRJ78]

Wer kennt das Pendant der Konkurrenz aus dem Marinebereich?
Wer hat Erfahrung mit Fischöl?

[spec]

mit Fischöl?

das riecht sicher super, besonders in der hitze.

[lightandy]

Wer kennt das Pendant der Konkurrenz aus dem Marinebereich?
Wer hat Erfahrung mit Fischöl?

wenn du das Auto damit einsprühst, hast du bestimmt viele freunde - marder und katzen

[_Malte_]

Fischöl ist doch Kappes. Nur weil es ein "Abfallprodukt" und vermeintlich billig ist. Billiger ist Rapsöl, verharzt auch nach einiger Zeit und bildet eine dünne, zähe Haut. Oder Sonnenblumenöl.
Leinöl ist allerdings besser, weil es eine chemische Verbindung mit Rost eingeht. Und auch eindickt.
Öl allein ist jedoch nicht so prall, da es abtropft, verdunstet und nicht resistent gegen mechanische Einflüsse ist. Kriecht nur besser und penetriert den Rost. Eine Fahrt bei Regen kann schon einen Teil der Arbeit zunichte machen.
Fettartige Konsistenz ist besser und haltbarer.
Fluid Film-Produkte kann man auch untereinander mischen und die gewünschte Konsistenz einstellen.
Ich benutze immer das dünne Öl und das dicke Gel. Mit einer Mischung kan ich auch eine Konsistenz spritzfähig mit der Unterbodenschutzpistole herstellen, auch gerade noch Hohlraumsondengängig.
Das dünne Fluid Film ist relativ schnell wieder verschwunden.

[GRJ78]

Malte, hast du Erfahrung mit Fischöl?

[_Malte_]

Ja, mein Kater bekommt ein paar Tropfen übers Futter.
Und als Kind musste ich immer einen Löffel Lebertran nehmen.
Am Auto ist das für mich kein Thema. Ich nehme Leinöl oder FF. Fischöl ist teuer, zudem sind die Dorsche eh überfischt.
Und Leinöl ist korrosionschutzmäßig (chemisch) besser als Lachsöl.

[Feldi]

Und Leinöl ist korrosionschutzmäßig (chemisch) besser als Lachsöl.

Leinöl (nicht Leinölfirnis) habe ich schon den 80ern in Griechenland als Roststopper kennengelernt. War leicht an den schwarzen Flecken überall an den Autos zu erkennen.