JWD hat geschrieben:Da wähle ich immer schon 11 wenn der das Zeug anschmeißt. Dann brauche ich im nur noch die 2 dranzuhängen, wenn er halb zerstückelt am Boden liegt....
Du bist ja auch ein Weichei was die echten Männermaschinen angeht
Mann, ich komme vom Dorf!!!
Dort war es üblich das irgendein dicker Drehstrommotor irgendwo in der Scheune zwischen dem ganzen Stroh stand. Mit diesen dicken flachen Steckern dran, so groß wie Oppas Zigarrenschachtel. Gummikabel pörös wie zerfledderte Gummistiefel, da und?
Dadrüber ein Schalter wie bei Raumschiff Orion, irgendwie in eine Richtung bewegt und dann zurück und dann setzte sich dieses Monstrum von Drehstrommotor in Bewegung. Die Kontakte im Schalter lagen selbstverständlich frei und selbst dicke Männerfinger hätten ohne Probleme den Zugang dazu finden können.
Uns wurde gesagt: Nich´anpacken!
Wenn Erntezeit war, wurde gedroschen, d.h. das ganze Zeugs was Oppa und Konsorten mit Sense geerntet hatten, was ein Paar Tage im "Schock" gestanden hatte, so nennt man diese Haufen die man ev. in Heidifilmen oder "Immenhof" Verfilmungen sieht damit das Getreide weiter ablüften, trocknen konnte. Nix wie heute mit Strom und Heizung und Gebläse, nee, Handarbeit.
Das wurde dann mit dem Hanomag mit 14 PS oder dem Fendt Dieselroß mit aufregend aufgetürmten Anhänger dahinter handverladen, gesichert mit irgendwelchen Stricken selbstverständlich, zur Scheune transportiert, wir Blagen in vier Meter Höhe, oder auch mehr, oben drauf, quietschend vor Vergnügen.
"Ihr müßt Euch aber festhalten"
Ach, da wär´ ich von alleine nie draufgekommen
In der Scheune stand die Dreschmaschine, vermutlich ein Vorkriegsmodell, angetrieben über den laaaangen flachen Treibriemen.
Während unsere Eltern und Oppa dieses Strohzeugs da reingeworfen haben, sind wir Panzen fröhlich tobend an dem langen, schlagenden Treibriemen vorbeigeturnt.
Wir haben damals immer die Stelle gezählt wenn diese Verbinder vorbeikamen, irgendwelche dicken, rostigen, teilweise rausstehenden Eisenklammern die das Ding verbunden haben, das dauerte immer so ein oder zwei Sekunden...das war früher!
Heute würde bei einer solchen Angelegenheit wahrscheinlich ein SEK anrücken, Scharfschützen auf den Nachbardächern platzieren und erstmal die Lage sondieren, und über Funk durchgeben : Nicht auf die spielenden Kinder schießen....
Alles das, was früher
normal war, ist heute ganz schlimm, verboten und sogar mit Strafe bedroht.
Wäre damals der TÜV oder die Gewerbeaufsicht oder sonst irgendwelche selbstverständlich kostenpflichtigen Untersuchungspfeifen, sorry, habe mich eben gerade verschrieben:
Ich meine natürlich den, der, das Beauftragte der entsprechenden autorisierten Behörde aufgetaucht, der Kollege, das Kollege, die Kollegin, wäre seinerzeit auf der Stelle tot umgefallen.
Ich bin unter den erwähnten Umständen, und die sind noch relativ harmlos, auf einem Dorf geboren und habe
dort meine Kindheit und meine Jugend verbracht. Incl. Kreidlerfahren ohne Führerschein, ja, so ein Schlimmer bin ich
Nach heutigen Gesichtspunkten dürfte ich eigentlich bei den früheren Gefahren im Umfeld von Kindern und Heranwachsenden schon gar nicht mehr leben!
Ich habe auch noch alle meine Gliedmaßen, Finger, Zehen, Augen (trotz Luftgewehr!) und Ohren.
Ich habe mich nie ernsthaft an irgendwelchen ganz gefährlichen Maschinen verletzt, genau wie meine Kumpels von damals.
Achso,
eigentlich waren wir ja beim Gewächshaus
Holz habe ich heute gekauft, mit dem Bau der Schablonen habe ich begonnen.
Reinhold