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Soenke hat geschrieben:Wie kann es sein, daß Versuche mit Tieren und Menschen stattfinden, um die gesundheitlichen Auswirkungen von Stickoxiden zu erforschen, wenn die Politik schon längst das Ergebnis vorweggenommen und darauf die Pflicht zum Handeln erkannt hat.
Dann können diese Versuche der Autoindustrie nur politisch motiviert sein...
Zumal sie ja mit anderen Grenzwerten auf der Straße zu kämpfen hat, als der Arbeiter in seinem Büro..
Verwerflich und abscheulich sei das, wie überhaupt Tierversuche allgemein, wie ich gerade in der Tagesschau vernehmen durfte.
Komisch, seit Jahren sind wie bei "Ärzte gegen Tierversuche" , aber solche Worte waren bislang auch bei sehr fragwürdigen Versuchen von offizieller Seite kaum zu vernehmen.
Die Auswirkungen von Stickoxiden auf den Organismus sind bislang nicht fundiert untersucht, da sollte doch der Versuch wissenschaftlicher Klärung begrüßt werden..
Die Wirkungen von Stickstoffoxiden auf die Gesundheit sind eigentlich hinreichend untersucht. Eine flotte Google-Scholar-Suche gibt genügend Treffer.
Willkürlich: <https://academic.oup.com/ije/article/29/5/862/821457>
Hinzu kommt, dass die gesundheitsgefährdende Wirkung von NOx hinreichend plausibel ist: 1) Bildung von Salpetersäure durch Reaktion mit Wasser, also spätestens auf den Schleimhäuten. 2) Bildung von Ozon durch UV-Strahlung. Die zellschaädigende Wirkung von Ozon ist ja nun auch hinlänglich bekannt.
Bin mir nicht ganz sicher, was du mit "Wie kann es sein, daß (...) wenn die Politik schon längst das Ergebnis vorweggenommen und darauf die Pflicht zum Handeln erkannt hat." meinst. Die Aachener Studie wurde durch ein Forschungskonsortium der Autoindustrie in Auftrag gegeben. Man kann mutmaßen, in der Absicht, Daten in die Hand zu bekommen, die zeigen, dass die Situation nicht so schlimm ist und keine gesetzlichen Maßnahmen erfordert. So wie ich das den Medien entnehme, fühlen sich die verantwortlichen Wissenschaftler von den Auftraggebern durchaus hinter's Licht geführt. Heute Morgen gab's ein entsprechendes Interview auf WDR 5. Eine mögliche Verharmlosung von NOx-Emissionen im Straßenverkehr liegt den Wissenschftlern jedenfalls fern. Die Aachener Studie befasste sich ja auch mit kurzfristiger Exposition gegenüber relativ kleinen Konzentrationen.
Angesichts der plausiblen und belegten Gesundheitsgefährdungen durch Stickoxide kann's auch gar nicht darum gehen, den letzten Nachweis zu erbringen. Wie soll das denn auch gehen? Die Probanden so lange begasen, bis sie auch wirklich Asthma und chronische Bronchits entwickelt haben? Das Ergbenis, dass die Probanden der Aachener Studie nicht krank geworden sind heißt noch lange nicht, dass Stickstoffoxide harmlos sind! Zumal dem - wie gesagt - eine Vielzahl an epidemiologischen Studien entgegen steht.
Angesichts der Risiken müssen hier die Prinzipien Vorsorge und vor allem Verantwortung greifen.
Gruß, Sphex