Grenzenlose Jagd auf Verkehrssünder

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netzmeister
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Grenzenlose Jagd auf Verkehrssünder

Beitrag von netzmeister »

Es hat zwar etwas länger gedauert, aber nun ist es amtlich: Das Europäische Parlament hat heute neuen Vorschriften über den grenzüberschreitenden Austausch von Daten zu Verkehrsdelikten zugestimmt. Gab es bislang nur zwischen einzelnen Staaten wie zum Beispiel Deutschland und Österreich entsprechende Vereinbarungen, so können ab sofort Verkehrssünder im gesamten europäischen Ausland ihrer Strafe künftig nicht mehr entgehen.

Die Regeln erlauben den Mitgliedstaaten Informationen über Fahrer auszutauschen, die gegen Verkehrsregeln verstoßen haben. Das schließt insbesondere die vier Verkehrsdelikte ein, die für 75 Prozent der Verkehrstoten verantwortlich sind: Geschwindigkeitsübertretungen, das Überfahren roter Ampeln, kein Anlegen von Sicherheitsgurten und Alkohol am Steuer. Diese Regeln sollen ausnahmslos für alle Mitgliedstaaten gelten. Die Richtlinie muss nun noch formell vom Rat verabschiedet werden.

EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc feierte die Entscheidung des Europäischen Parlaments als Schritt zu mehr Sicherheit auf den Straßen: „Die heutige Abstimmung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer effektiveren Durchsetzung der Verkehrsregeln in der gesamten EU. Damit soll verhindert werden, dass europäische Bürger Opfer von rücksichtslosen Fahrern werden, die die Verkehrsregeln nicht einhalten. Die grenzüberschreitende Durchsetzung von Verkehrsregeln kann bis zu 400 Menschenleben pro Jahr retten, deshalb ist eine EU-weit einheitliche Durchsetzung von entscheidender Bedeutung.“

Damit gehören jene Zeiten endgültig der Vergangenheit an, als Autofahrer im Urlaub bei kleineren Verkehrsdelikten noch beruhigt sündigen durften, weil der Strafzettel, der sie zu Hause erreichte, problemlos in den Papierkorb wandern konnte. Für deutsche Sünder kann das besonders schmerzhaft werden, weil viele Delikte jenseits der Grenzen teilweise erheblich teurer bestraft werden als hier zu Lande. Wer beispielsweise in Norwegen, wo eine 0,2-Promillegrenze gilt, mit Alkohol am Steuer erwischt wird, muss mit einer Strafe von 600 Euro und mehr rechnen. Eine rote Ampel in Großbritannien zu überfahren ist bis zu 1 00 Euro teuer, ein Tempoverstoß von 20 km/h in Norwegen auf Schnellstraßen mindestens 430 Euro. In Finnland werden die meisten Regelverstöße gar mit Tagessätzen geahndet. (ampnet/hrr)
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sscdiscovery
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Re: Grenzenlose Jagd auf Verkehrssünder

Beitrag von sscdiscovery »

na dann hoffe ich doch mal, das Deutschland die Haftung ändert. Bzw. die Beweislast dazu.
Soll heissen, von hinten geblitzte Fahrer können nicht belangt werden. Der Fahrzeugführer muß zu sehen sein.
Deshalb stellt man ja bei uns schon teilweise auf den Touristenrouten die Blitzer um, um die vielen Geschwindigkeitsverstösse auch ahnden zu können.
Das gleiche ist ja bei Kradfahrern und das auch in D. Die haben vorn kein Kennzeichen.
Teilweise wird ja bei Euch von vorn und hinten gleichzeitig geblitzt/ gemessen.

Gruss
Steffen
Es wäre schön wenn man wüsste, dass man nimmer müssen muß, sondern wollen darf.
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Michael 2
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Re: Grenzenlose Jagd auf Verkehrssünder

Beitrag von Michael 2 »

Hallo,
seither zahlen Besucher aus osteuropäischen Länder ein reduziertes Bußgeld gegenüber Einheimischen. Das müsste dann auch angeglichen werden.
Nämlich zw. finanzstarken und finanzschwachen Einheimischen wird auch kein Unterschied gemacht.
Gruß
Michael

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Lux Cruiser
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Re: Grenzenlose Jagd auf Verkehrssünder

Beitrag von Lux Cruiser »

Schön das die EU Länder zur "Geldeintreibung" zusammenarbeitet.
Werden die Verkehrsregel dann auch alle in der EU gleich?
Holland: Außerorts 80 km/h. BAB 100 oder 120 oder 130 (je nach Strecke, kein Allgemein geltende Regel)
Luxemburg: Außerorts 90 km/h BAB: 130 km/h. Bei regen 110 km/h.
Belgien: LKW dürfen bei Regen nicht überholen auf der BAB. Feuerlöscher im Fahrzeug Pflicht.
Deutschland: Verbandkasten; Umweltplakette.
Frankreich: Alkoholtester im Fzg. (ok, heute nicht mehr) und 45 € für 2 km/h zu schnell auf der BAB bezahlt.
Kein Einheit bez. Warnwesten in EU (min. 1 oder für alle Insassen).
Geht's noch?
Sogar wenn man "brav" sein will, ist es nicht einfach die Regel nicht zu brechen.
Man würde fast vermuten...

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ChristianNO
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Re: Grenzenlose Jagd auf Verkehrssünder

Beitrag von ChristianNO »

netzmeister hat geschrieben:Wer beispielsweise in Norwegen, wo eine 0,2-Promillegrenze gilt, mit Alkohol am Steuer erwischt wird, muss mit einer Strafe von 600 Euro und mehr rechnen. Eine rote Ampel in Großbritannien zu überfahren ist bis zu 1 00 Euro teuer, ein Tempoverstoß von 20 km/h in Norwegen auf Schnellstraßen mindestens 430 Euro. In Finnland werden die meisten Regelverstöße gar mit Tagessätzen geahndet. (ampnet/hrr)


Das mit den Tagessätzen geht in Norwegen auch ganz schnell. Bei 600€ ist das grad mal das erste Zuckeen vom
Alkotester gewesen. Zuckt der mehr geht das auch exponentiell nach oben und wir dann auch recht schnell mit
einem verlängerten Urlaub mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit belohnt.
Ab zB. 30km/h zu schnell ist auch ne Urlaubsverlängerung fällig.

Mvh

Christian

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