hj 61 zylinderkopf

1980 - 1989
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joezi
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Registriert: So 9. Dez 2001, 22:45

hj 61 zylinderkopf

Beitrag von joezi »

hi hj kenner,
eine kleine dumme geschichte!
beim fitmachen für diverse saharatouren mußte ich bei meinem soeben mit 400tkm gekauften hj einfach mal in den motor reingucken.
das ergebniss war beindruckend: bis auf deutlich zu großes axialspiel der pleuellager waren alle maße in den toleranzen. ölwechsel hat es nachweislich alle 5tkm mit sündhaftteurem öl gegeben.
also freude und wieder zusammenschrauben.
dann mit 430tkm plötzlich gasblasen im kühlwasser.
zylkopf runter optisch auf risse überprüft, für gut befunden und wieder zusammengeschraubt. dabei mit großem schreck entdeckt daß mein dremoschlüssel um 50Nm falsch geht, d.h. alle schrauben waren viel zu locker.
jetzt nach der probefahrt natürlich wieder die gleiche kake. jetzt ist auch klarer wieso die heizung so schlecht geht.
frage: wo und wie kann man den kopf prüfen lassen, bzw besteht ev. die möglichkeit das vom turbo oder sonstwoher gas in den kühler kommt?

vielen dank für etwaige ideen

liebe grüße   jözi,  der mit den prahlen kühlwasserschläuchen

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MarkusZ
Beiträge: 2760
Registriert: Mi 14. Nov 2001, 15:42

hj 61 zylinderkopf

Beitrag von MarkusZ »

Lieber Joezi,

Zuerst einmal herzliches Beileid zu deinem Pech. Ich habe zwar noch keinen 12H-T seziert, doch einige andere Dieselmotoren. Der 1HZ hatte's ja gottseidank noch nicht nötig.

In der Regel drücken Verbrennungsgase durch Stegrisse oder eine defekte Zylinderkopfdichtung ins Kühlsystem. Das erkennt man oft bei laufendem, warmem  Motor an einem Blubbern von Gasblasen im geöffneten Ausgleichsbehälter (unbedingt schon bei kaltem Motor öffnen, sonst verbrühst du dich !!!). Die Frage ist eher, wo das Wasser hin ist. Gerät es bei abgestelltem Motor in den Brennraum, dreht der Anlasser diesen in der Regel nicht mehr durch. Oft verliert das Kühlsystem allerdings das Wasser über das Überdruckventil des Ausgleichsbehälters.

Möglicherweise ist ja alles halb so schlimm:

Ich nehme doch an, du hast eine neue
Zylinderkopfdichtung und Schrauben verwendet.
Das sollte man tunlichst, denn die üblicherweise
verwendeten Dehnschrauben werden nicht
wiederverwendet.

Eine alte Dichtung ist auch nicht
mehr elastisch kann nicht noch einmal verwendet  werden. Wenn das Mass der Stegrisse (wenn überhaupt vorhanden) die im Handbuch vorgegebenen noch tolerierbaren Masse nicht übersteigt, ist der Kopf - so er noch plan ist - wiederverwendbar.


Weitere mögliche Fehlerquellen sind eine falsche Anzugsreihenfolge der Schrauben und das Unterlassen des Nachziehens derselben nach einiger Zeit (bei vielen Fahrzeugen ca. 1000km).

Abschliessend will ich dir die Daumen
drücken, dass der Kopf nicht inzwischen
überhitzt über den Jordan gegangen ist.

Wenn du's allerdings dann alleine gepackt hast, werden sich alle über den neuen Motorenexperten
in unserer Runde Freuen.

Ich drück'dir die Daumen, dass es nur eine Kleinigkeit ist.

Markus

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joezi
Beiträge: 42
Registriert: So 9. Dez 2001, 22:45

hj 61 zylinderkopf

Beitrag von joezi »

danke markusz für deine aufmunternden worte.
klar ist eine neue dichtung drin, neue schrauben werden von toy nicht verlangt.
bleibt noch die frage ob man einen kopf prüfen lassen kann, bzw ob der druck ins kühlsystem eventuell woanders herkommen kann.
vielleicht von den reifen???
ligrü  jözi

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MarkusZ
Beiträge: 2760
Registriert: Mi 14. Nov 2001, 15:42

hj 61 zylinderkopf

Beitrag von MarkusZ »

Klar,

Ich hatt' noch einiges vergessen:

Wenn der Kühlwasserhermosthat nicht rechtzeitig aufmacht, hast du auch über 100 Grad im Kopf und somit Dampfdruck auf dem System.
Schmeiss' doch den Thermostaten raus und probier's ohne (natürlich wieder sauber entlüften).

Dasselbe kann bei unvollständiger Entlüftung des Systems passieren, wenn der  Zylinderkopf wegen eingeschlossener Luft an irgendeiner Stelle heiss wird und sich Dampf bildet.

Bei manchen Fahrzeugen muss beim Entlüften durch Pumpen (Auf - und Zuquetschen) des oberen Kühlwasserschlauchs mit beiden Händen nachgeholfen werden. Der Ausgleichsbehälter ist dabei offen, der Motor läuft im Leerlauf warm, (Nicht mit Gas - grad'  im  Turbobereich wird er mit Luft im Kopf vielleicht zu heiss). Bei etwa 90 Grad öffnet der Thermostat und der grosse Kreislauf (durch den Kühler) geht auf. Das kannst du am unteren Kühlwasserschlauch deutlich erfühlen. Dann kannst durch  'Pumpen' versuchen, Restluft aus dem Kopf rauszubekommen (Den Erfolg siehst du an Luftblasen im Ausgleichsbehälter oder am Absinken des Wasserspiegels darin). Die Fahrzeugheizung muss die ganze Zeit auf 'Warm' stehen (Gebläse aber auf 'Aus', sonst wir der motor nie warm)  damit auch da die Luft rausgeht.  Immer wieder Kühlwasser nachfüllen, bis keine Luft mehr kommt.

Wenn bei einen Fahrzeug der Ausgleichsbehälter nicht an der höchsten Stelle im Kühlsystem angebracht sein sollte, dann muss, um die Luft rauszubekommen das Wasser  (bei stehendem Motor)in den oberen Kühlwasserschlauch eingefüllt werden (der ist dazu natürlich loszuschrauben). Das Andere Ende ist dann natürlich offen, da muss man tricksen.

Leider ist die ganze Geschichte ein altbekanntes und wiederkehrendes Problem bei Turbodieseln und genau der Grund, weshalb ich persönlich Saugdiesel bevorzuge.

In der Regel halten die Zylinderköpfe älterer Turbodiesel irgendwo zwischen 100 und 200.000km. Bei einem Kühlwasserverlust (defekter Kühler, Schlauch, Innenraumheizung, Thermostat) gehen auch nigelnagelneue Köpfe ganz schnell den Bach runter.

Sollte der 'worst case' eingetreten sein und der Kopf wär' nicht mehr zu retten, dann würd' ich die Kröte schlucken und den Rest des Kühlsystems auch in Neuzustand bringen. Dann hättest du bis über 600.000km Ruhe.

Abschliessend noch eins: Dein möglicher Zylinderkopfschaden kann ohne weiteres beim Kauf deines Fahrzeugs vorhanden gewesen sein.

Mit bestimmten Kühlerdichtmitteln (nicht alle funktionieren gleichermassen) für etwa 8 Euro kann ein derartiger Schaden für zehntausende Kilometer kaschiert werden, eine gängige Praxis beim unseriösen Autoverkauf. Erst durch das Ablassen des alten Kühlwassers inkl. des Dichtmittels (Flocken) durch dich kann sich das System dann nicht mehr selbst abdichten.

Wegen dieser Praxis checke ich beim Kauf von Turbodieseln immer das Kühlwasser auf Zusätze (und hab' auch schon welche gefunden).
Man bedenke, was so ein Händler damit verdienen kann, dir jetzt dein Auto defekt abzukaufen und es übermorgen für 8 Euro 'repariert' wieder anzubieten.
Vielleicht frägst du ja beim Vorbesitzer nach...

Dennoch viel Glück

Markus


(Edited by MarkusZ at 20:41 am 23. Feb. 2003)

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MarkusZ
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hj 61 zylinderkopf

Beitrag von MarkusZ »

Hi,

Du hast doch den Rolleau vorm Kühler nicht etwa zugemacht ?

Da kann dein Kleiner aber auch warm bekommen von.

Genauso aber von zu wenig Frostschutz, da friert durch den Fahrtwind einfach der Kühler zu, solange der Thermostat noch nicht auf ist. Bleibt aber dann geforen und der Motor wird heiss und bläst Wasser ab.

Ist alles schon vorgekommen.

Lässt mich garnicht mehr los deine Sache.

Hoffentlich kommt bald Entwarnung.

Grüsse

Markus

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joezi
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hj 61 zylinderkopf

Beitrag von joezi »

hi markus,
wieder vielen dank für deine ausführlichen zeilen.
hab heute eine halbe stunde bei laufendem motor in den geöfneten kühlwasserstutzen geglotzt
ergebnis: keine gasblase traute sich hervor
nach anschließender probefahrt wurden die schlaüche allerdings wieder hart. ein toyotamechaniker sagte mir aber,  das er warm immer mit min 0.5 bar arbeitet, also dürfen die schlaüche schon ein wenig fest werden.
das bißchen wasserverlust stammt von einem riß am anschlußrohr der wasserpumpe welcher leicht zu verlöten ist.
wahrscheinlich bin ich durch mehrere motorschäden im moment einfach ein bißchen übersensibel.
hab morgen wieder 300km zu fahren und hoffe auf das beste.

ligrüj özi

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MarkusZ
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Registriert: Mi 14. Nov 2001, 15:42

hj 61 zylinderkopf

Beitrag von MarkusZ »

Deine Nervosität nach den Motorschäden kann ich gut verstehen.

Ich habe selbst schon einen so hoffnungslosen Fall hinter mir: Der Nachfolger useres treuen HJ60 (ein Audi  Turbodiesel), dessen Motor nach 12000DM Motorreparaturkosten (mehrmals Kopf und EP) innert 100tkm dann plötzlich total hinüber war (alles in der Werkstatt gemacht).

Plötzlich verspürt man ein grosses Sicherheitsbedürfnis.

So wurd' der Nachfolger des Nachfolgers unseres 60er zwangsweise ein HZJ...

Der Audi wurd' dann übrigends von mir zum Saugdiesel umgebaut und hatte auf weiteren 100tkm keinen einzigen Defekt mehr.

Grüsse vom gebrannten Kind

Markus

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