Import eines Gebrauchten aus der Schweiz?

[Cruiserjoe]

Servus Taxler,
Die Suche nach einem sehr gut erhaltenen 7sitzigen 80er oder 100er bzw. Einem Lexusklon geht weiter. Jetzt habe ich einen wirklich Schönen in der Schweiz gefunden. Ausser meinem nicht mehr ausreichenden Schulfranzösisch habe ich jetzt das Problem wie bringe ich das Fahrzeug durch den Zoll und nach München? Um den Ärger mit Exportkennzeichen und Kurzzeitkennzeichen zu umgehen würde ich den Wagen nach Besichtigung am liebsten per Spedition transportieren lassen. Am besten wäre, die machen auch gleich den Zollkram. Hat einer von Euch schon ein Auto aus der Schweiz gekauft und kann mit dem Prozedere behilflich sein? Kann jemand von Euch eine Spedition hierfür empfehlen?
Danke schonmal!
Ach ja, habe auch noch einen wunderschönen 2014er J150 mit Handschalter und TimeMax Komplettschutz zu verkaufen....

[Ledesco]

Import von der CH nach Deutschland ist eigentlich problemlos. NUR die Verzollung ist mühsam. Ich glaub ich habs hier schon mal geschrieben. Der Deutsche Zoll ist der Ansicht das der gemeine Deutsche zu blöd ist ein Zollformular auszufüllen. Etwas was ein Schweizer ad hoc an der Grenze erledigt wenn er ein Fahrzeug aus Deutschland importiert.

Also im Klartext; Du brauchts IMMER eine Zollagentur die für dich das Auto verzollt! Du kannst, bzw. darfst das nicht selber erledigen. Solche Agenturen gibt es an jeder Grenzstelle. Wenn du selber importieren/Fahren möchtest dann ist es am besten die benötigen Papiere (Verkaufsvertrag/Fahrzeugauseis) voraus der Verzollungsagentur zuzusenden. Geht per E-Mail. Dann bereiten sie für dich die Papiere vor und du musst nur noch bezahlen. Die Agentur und den Zoll!

Wenn du importieren lässt, dann fällt das weg. Es gibt einige Firmen die das für dich erledigen. Ich meinte sogar dass es sogar Transportplattformen gibt wo sich Firmen bei dir bewerben und dir den besten Preis anbieten.

Aber ich würde dir empfehlen, wenn du in München wohnst und das Auto in der französischen Schweiz steht, es selber abzuholen. Sowohl die HInreise mit dem Zug als auch die Rückreise mit dem Fahrzeug ist ein Genuss. Die Landschaft ist wirklich schön. Vor allem in der französischen Schweiz.

Ich weiss dass es da noch ein zwei Dinge gibt die man beachten um ziemlich Geld zu sparen. Fällt mir aber so ad hoc nicht mehr ein. Ich lasse es mir nochmals durch den Kopf gehen vielleicht kann ich ja das leicht verschüttete Wissen wieder freilegen.

Der letzte Export habe ich vor gut 2 Jahren gemacht. Und ich meinte es war das was wegen der späteren Zulassung. Irgendwas was man bedenken sollte sonst zahlt man zünftig drauf.

[Cookie0-1]

Ein Tip zum Kosten sparen: je niedriger der im Vertrag aufgeführte Kaufpreis ist, umso niedriger ist die Zollgebühr und die Umsatzsteuer. Das sind insgesamt 29% des Kaufpreises.

[privatier]

1. Eine Einfuhrverzollung kannst du selber machen ,das ist nicht verboten ,nur solltest du das können !
Denn du musst erstmal einen Laufzettel ausfüllen , dann eine Schweizer Ausfuhrerklärung machen und dann erst die deutsche Einfuhrerklärung.
Da ist es einfacher ,es gleich einer Zollagentur an der Grenze zu übergeben ,Kostenpunkt 80 - 100 €.
2 .So das Fahrzeug technisch o.k. ist kann der Vorbesitzer neu Tüv machen (MFK) und du beantragts vor Ort in der Schweiz ein Ausfuhrkennzeichen ,wie unsere Zollnummer ,damit kannst du das Fahrzeug selber heimfahren.
3 .Kaufst du das Fahrzeug von einem Händler ? ,dann kannst du eventuell die schweizer Mwst. zurück bekommen.

4. Den letzten Hinweis von Cookie würde ich ganz schnell vergessen !!
Der deutsche Zoll hat ein Programm in dem alle Verkaufsanzeigen der letzten Zeit (wie weit es zurück reicht weiss ich nicht ),abgespeichert hat ,und wenn ihnen dein Preis ,, nicht gefällt ,, ,ca. 10 % Abweichung lassen sie zu ,prüfen sie die Sache und du bekommst dann eventuell eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung .
Ist so einem ,,schlauen Kumpel ,, passiert .
Bezahlen musst du die Einfuhrumsatzsteuer (Mwst.) und 10 Zoll.
Kannst du alles in bar an der Grenze !

[Cruiserjoe]

Danke für die ausführlichen Antworten. Habe nur das Problem, dass der Händler ausschliesslich französisch und italienisch spricht und bei den Zollkennzeichen eher nicht kooperativ ist. Habe uch richtig verstanden, dass ich dafür tatsächlich neuen TÜV bzw. MFK benötige? Heimfahrt auf eigenen Rädern wär natürlich verlockend. Sonst noch jemand, der trotzdem noch eine Spedition empfehlen kann? Danke! Jochen.

[Aern]

Hallo jochen
Ich könnte dir bei französisch und sonstigem helfen falls du möchtest.

Gruss aus der CH.

[Cookie0-1]

4. Den letzten Hinweis von Cookie würde ich ganz schnell vergessen !!
Der deutsche Zoll hat ein Programm in dem alle Verkaufsanzeigen der letzten Zeit (wie weit es zurück reicht weiss ich nicht ),abgespeichert hat ,und wenn ihnen dein Preis ,, nicht gefällt ,, ,ca. 10 % Abweichung lassen sie zu ,prüfen sie die Sache und du bekommst dann eventuell eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung .
Ist so einem ,,schlauen Kumpel ,, passiert .

Die Annahme ich würde hier eine Anleitung zur Steuerhinterziehungen einstellen, ist falsch. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass es sich im vorliegenden Fall besonders lohnt, aufgrund guter Verhandlung mit dem Verkäufer einen geringeren Kaufpreis auszuhandeln.

Bei einem zu niedrigem Kaufpreis wird eventuell ein Gutachten/eine Wertermittlung durch die DEKRA oder gleichwertig gefordert.

Soweit ich mich erinnern kann, ist durch den Verkauf, also den Besitzerwechsel, automatisch die MFK erst wieder nach zwei Jahren fällig. Das war 2008 und kann sich inzwischen geändert haben.
TÜV in DE musst du sowieso machen, vor der Anmeldung. Das steht aber nicht im Zusammenhang mit der Überführung.

[Ledesco]

1. Eine Einfuhrverzollung kannst du selber machen ,das ist nicht verboten ,nur solltest du das können !

Hast du dafür Belege die man dem Zoll vorhalten könnte? Meine Informationen und persönliche Erfahrungen sind wie oben geschildert. Und meine Informationen stammen aus 1. Hand. Direkt vom Zoll und zwei verschiedenen Dienststellen.

Es wurde beide male verlangt, bzw. mitgeteilt dass ein Privater keinen Verzollung von Fahrzeugen durchführen darf! Es müsse explizit durch eine Zollagentur geschehen.

Am einfachsten wäre es wohl das Fahrzeug auf einem Hänger oder Transporter mit nach Hause zu nehmen. Es gibt zwar in der CH die Möglichkeit von Kurzzeitkennzeichen. Die sind vom jeweiligen Strassenverkehrsamt zu beziehen. Das geht ziemlich einfach. Aber das könnte von Kanton zu Kanton unterschiedlich sein. Das müsstest du vorher veim entsprechenden Strassenverkehrsamt des Kantons wo du das Auto kaufst, abklären.

Aber VORSICHT, da gibt es etwas sehr wichtiges zu beachten! Wenn du als Ausländer einen Privatwagen mit CHer Kennzeichen fährst dann muss dieser verzollt sein. Ansonsten wird dir Zollunterschlagung vorgeworfen. Da zieht eine sehr saftige und markante Nachzahlung nach sich die sich gewaschen hat. Also wenn du mit CHer Kennzeichen nach Hause fahren willst, was theoretisch durchaus möglich ist, muss ein CHer Bürger das Fahrzeug bis zur Grenze lenken. Dort wird es ja nun verzollt und du kannst mit den CHer Schildern nach Hause fahren und die Schilder anschliessend zurück senden.

Die Kosten für diese Kurzzeitschilder sind ziemlich günstig und stellen wohl kaum in Hindernis dar. Auch die Burokratie ist ein kleines.

Nur halt du musst einen CHer Bürger haben der das Fahrzeug bis zur Grenze lenkt. Wenn du es selber lenkst ist die Change erwischt zu werden zwar sehr gering, aber wenn, dann kommt es finanziell ziemlich dicke!

Benutze doch mal eine Suchmaschine im Internet. Dann wirst du umgehend einige Speditionen finden die das für dich erledigen können. Oder miete einen Autotransporter.

[thores]

Ich bin mir nicht 100% sicher, habe aber irgendwie im Hinterkopf, dass in D eine ähnliche Rechtslage herrscht.
Ein ins Land gebrachter, unverzollter Wagen darf nur, in diesem Fall von einem Schweizer, geführt werden, um nicht zollpflichtig geworden zu sein.
Wird er von einem Deutschen gefahren und fällt dieser bei einer Kontrolle auf, kommen auf ihn auch irrwitzige Forderungen zu. Das Risiko halte ich zwar ebenfalls, je nach Fahrstil für gering, aber wenn, dann ...

[Johannes M]

Es ist grundsätzlich wie Thores schreibt.

Als Deutscher darfst du in Deutschland kein Fahrzeug mit schweizer Kennzeichen bewegen, sonst macht du dich strafbar. Mit Wohnsitz in der Schweiz darfst du in der Schweiz kein Fahrzeug mit deutschem (bzw. nicht schweizer) Kennzeichen fahren. Du darfst aber sehr wohl als Deutscher in der Schweiz ein Fahrzeug mit schweizer Kennzeichen fahren und als Schweizer in Deutschland ein Fahrzeug mit deutschem Kennzeichen. Es gibt hierbei ein paar wenige Ausnahmen, die sind aber klar definiert.

Hierbei geht es aber immer um Fahrzeuge, welche im jeweiligen Land auch regulär zugelasen sind. Ich bin sicher mit Exportkennzeichen trifft das für die Überführungsfahrt nicht zu. Sofern du alle Vorschriften einhältst und alles korrekt verzollst. Dazu können die die jweiligen Zollstellen aber Auskunft geben.

ich würde aber auch definitiv eine Zollagentur nehmen und das alles erledigen lassen. 100 € sind ja nun wirklich nicht allzu viel und man muss sich um so gut wie nix kümmern und ist auf der sichern Seite.

Gruss
Johannes

[Johannes M]

Auf der seite vom ADAC hat es auch einiges an Infos dazu:

https://www.adac.de/infotestrat/fahrzeu ... fault.aspx

[Ledesco]

Es ist grundsätzlich wie Thores schreibt.
Als Deutscher darfst du in Deutschland kein Fahrzeug mit schweizer Kennzeichen bewegen, sonst macht du dich strafbar. Mit Wohnsitz in der Schweiz darfst du in der Schweiz kein Fahrzeug mit deutschem (bzw. nicht schweizer) Kennzeichen fahren. Du darfst aber sehr wohl als Deutscher in der Schweiz ein Fahrzeug mit schweizer Kennzeichen fahren und als Schweizer in Deutschland ein Fahrzeug mit deutschem Kennzeichen. Es gibt hierbei ein paar wenige Ausnahmen, die sind aber klar definiert.

Stimmt! Sorry für die Verwirrung. Wolte exakt das schreiben, habe es aber verdreht!

Den das ist etwas das nicht unbedingt zum Allgemeinwissen gehört und wenn man erwischt wird, wird es sauteuer! Darum wollte ich das kurz erwähnen. Erfahrung, wenn auch zum Glück nicht persönliche, lehrt.

[privatier]

@ Ledesco

privatier hat geschrieben:
1. Eine Einfuhrverzollung kannst du selber machen ,das ist nicht verboten ,nur solltest du das können !


Hast du dafür Belege die man dem Zoll vorhalten könnte? Meine Informationen und persönliche Erfahrungen sind wie oben geschildert. Und meine Informationen stammen aus 1. Hand. Direkt vom Zoll und zwei verschiedenen Dienststellen.

Ich brauche keine Belege dafür.
Denn ich mache die Verzollung der Fahrzeuge die ich einführe seit Jahren selber und hatte noch nie Probleme damit --nur muss man sich damit auskennen -und ja ich bin vom Fach ,was Fahrzeuge,Transport und Import/Export betrifft.

[Ledesco]

Fein, das freut mich für dich.

Meine Erfahrung ist dass das letzte mal, im Herbst 2016, der deutsche Zoll in Konstanz und in Schaffhausen sich nachaltig und definitiv geweigert hatte, mit Bezug auf Richtlinien, eine private Verzollung von Fahrzeugen vorzunehmen. Selber persönlich erlebt da ich vor Ort war und mit den Zöllner jeweile eine lange Diskussion geführt hatten die beide fast zu einem "Gipfeltreffen" ausarteten.

Trotzdem, die Diskussionen waren freundlich und sachlich. Bin mir nich mehr sicher, aber ich meinte dass ich es im Nachgang auch noch schriftlich, via E-Mail, abgeklärt habe. Mit dem gleichen Resultat übrigens.

So meine letzten Erfahrungen mit dem Export von Fahrzeugen nach Deutschland. Es handelte sich damals übrigens um 2 Motorräder.

[Cruiserjoe]

Danke Euch für die vielen Tips. Habe gerade ein Angebot von einer Spedition bekommen. Das Geld spar ich mir lieber für ne Windenstossstange Scheint ja nach euren Aussagen alles machbar zu sein, wenn auch sehr aufwändig. Da ich den Wagen nur von Fotos und Videos kenne werde ich ihn nun erstmal live begutachten. Habe da noch einiges zu klären. Nur die Preisverhandlung und das Sicherstellen, dass ich neine 7.7% Mehrwertsteuer erstattet bekomme wird nicht einfach. Danke fürs Mutmachen!