Island - ein paar Reisegedanken

Alles rund um die Reise
JDE
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Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von JDE »

Eine idyllische Fahrspur, mäandernd durch kleine Täler, entlang schroffer Felsformationen. Der 240 GD ächzt, wir werden durchgeschüttelt. Wir stolpern hinauf auf Hügel mit großartiger Rundumsicht über das Hochland und staunen; fragen uns, ob der Felsbrocken dort auf dem Weg es auf unser Differential abgesehen hat. Wir durchwaten unzählige Flüsse.
Wenn man sich unbedingt beeilen wollte, schaffte man die Strecke in zwei Tagen. Das war 1986. Das war die Piste Kjalvegur. Dann kamen Bulldozer. Es entstand eine zielstrebig ausgerichtete Grobschotterpiste, die seitdem auch von Leihwagenpiloten in japanischen Stadtflitzern zu schaffen ist. Wenn’s sein muß an einem Tag, man hat schließlich nicht ewig Zeit! Man hält nun schon seit 3 Jahrzehnten nicht mehr an, um Entgegenkommende nach der Wegbeschaffenheit zu fragen.
Man käme gar nicht mehr vorwärts vor lauter Anhalten. Was sollte man auch fragen?

Dies ist kein „früher-war-mehr-Lametta-Gejammere“.
Das ist beispielhaft meine Beschreibung des Verlustes der letzten Wildnis Europas. Vergeßt Island!
Das muß mal gesagt werden!

Ich kann die tollen Berichte von angeblichen Extremreiseabenteuern auf der „Vulkaninsel“, oder alternativ „der Insel aus Feuer und Eis“, oder anderer abgestumpft-ideenlos klischeebehafteter Titel nicht mehr hören und schon gar nicht mehr in der einschlägigen Extrem-Individual-Entdecker-Erobererpresse lesen. Es gibt keine Wildnis mehr auf Island! Es gibt keine unberührte Natur mehr auf Island! Auch keine Ruhe mehr am Geysir, im Skaftafell, auch nicht mehr am Dynjandifoss und noch nicht mal mehr an der Spitze von Langanes. Auf welcher Insel waren die Naturenthusiasten, die offensichtlich befreit von jeglichem Wissen um die massentouristische Entwicklung Islands ihre rosaroten Extremerlebnisse aus der Sehnsuchtspresse hinausfeuern?
Das muß mal gesagt werden!

Es hat zwei von meinen sieben Jahren Leben auf Island gedauert, die Sprache so weit zu erlernen, wie es einem Ausländer wohl gelingen kann, und nun werde ich mit jedem Besuch sprachloser. So wie viele meiner isländischen Freunde, die irgendwie machtlos vor den touristischen Geistern stehen, die ein paar wenige gerufen haben. Viele Isländer, die ich kenne, sehen wie ihr Land zerstört wird. Reisende mit offenen Augen sehen das auch. Aber offensichtlich reisen die meisten nicht mehr mit offenen Augen, wenn die Gedanken beim schnellen Selfie, beim nächsten Snapchat-Post oder beim Hecheln zum übernächsten Stopp sind.
Das muß mal gesagt werden!

Birkenstockvater und Mama mit ihren 5 Kindern im Ford Transit hatten auf der Suche nach einer besseren Furt in der Eldgjá ein paar hundert Meter empfindliche Landschaft umgepflügt. Die Spuren waren noch nach Jahren zu sehen. Und schließlich ist der überladene Ford doch im tückischen Treibsand der Furt steckengeblieben. Drei Jeeps brauchte es, um ihn zu bergen. Danach hat uns der Biopapa noch wegen seiner verbogenen Stoßstange angeraunzt. Seine Unkenntnis und Ignoranz haben sicherlich einen Beitrag dazu geleistet, daß uns dort nun ein planierter Parkplatz und eine Betonbrücke für Fußgänger über die ach so gefährliche Furt beglückt.
Ich will aber nicht absolut gefahrlos über eine Betonbrücke in die vermarktete Erdspalte laufen!
Das muß mal gesagt werden!

Am Skaftafell Nationalpark muß man nun ca. 4 € Parkgebühr entrichten. Es ist für unsere eigene Sicherheit. Dagegen kann man doch nichts haben. Der Parkplatz wird vergrößert, Wege werden verbessert, Stufen angelegt, Aussichtsplattformen gebaut, das geheizte WC und eine kleine Snackbar nach erschöpfenden 2 km Wanderung sollte man auch gleich am Planungshorizont sehen. Ich brauche nun in dem ausgewiesenen Wandergebiet keine Wanderschuhe mehr. Ich will dort aber Wanderschuhe haben müssen.
Das muß mal gesagt werden!

Den Schnorchel kann man bei e-Bay reinstellen, die MT’s braucht man auch nicht mehr, Sandbleche sind ohnehin nur Gewicht. Über die Notwendigkeit eines Schnorchels kann man in Anbetracht der reißenden Flüsse in der Tat ernsthaft diskutieren. Aber wie nah ist man an der Peinlichkeit angekommen, wenn an einstmals vollkommen abseits gelegener Stelle neben dem eigenen Buschtaxi plötzlich rechts die vier Japaner im geliehenen Kia Sorento mit Stylingpaket einparken und wenig später links Familie Häberle aus dem Schwäbischen mit ihrem 4matic Kombi nebst angehängtem Hymer Eriba die menschliche Nähe und etwas Windschutz suchen?
Selbst erlebt! Ich will das nicht erleben!
Das muß mal gesagt werden!

Nun gibt es das Reisen per App, da entgeht einem nichts. Man braucht nur etwas Strom. Bin ich alt? Da gibt es doch tatsächlich sich aufopfernde sogenannte Islandfans, die eine App zusammenbasteln und noch allen Ernstes darin eine Errungenschaft sehen. Können wir keine Karten mehr lesen? Müssen wir uns selbst im Urlaub noch von Siri erzählen lassen, daß es nach 100 Metern links zum Aldeyjarfoss abgeht. Können wir noch nicht einmal mehr das handgemalte verwitterte Schild lesen, was dort steht und uns den Weg zum Wasserfall zeigt, oder uns an der hochsteigenden Gischt erfreuen, die man schon von weitem sieht? Stattdessen der bohrende Blick aufs Display. Geht so Reisen im Jahr 2017? Kopfschüttelnd muß das mal gefragt werden!
So bekloppt will ich nicht reisen!
Das muß mal gesagt werden!

Wird in Deutschland eine Schnake von einem Rotorblatt erschlagen, oder wenn die Pfütze einer Froschfamilie ausgetrocknet, gibt es einen Aufschrei. Warum blieb dieser vor über 10 Jahren aus, als nördlich vom Vatnajökull ein Stausee in Betrieb ging, der fast die Dimensionen von Sylt hat, 30 km lang und eine Fläche von fast 60 Quadratkilometern? Der erzeugte Strom ist für die Aluminiumschmelzen an der Ostküste gedacht. Die Politik jubelte, das Volk stimmte irgendwie fast schweigend schließlich doch zu, kein nennenswerter Gegenwind aus Europa, die Naturschützer waren zu wenige, kritische Journalisten wurden übel verunglimpft. Man kann nun auf Asphalt zum Stausee ins Hochland und dutzende von Kilometern an mehrspurigen Hochspannungsleitungen entlangfahren. Subarktische Tundra ist zerstört, einer der beeindruckendsten Canyons Islands abgesoffen, Brutplätze zigtausender Zugvögel vernichtet, der riesige Lebensraum der umherwandernden Rentiere entzweit. Spricht da noch ernsthaft irgendjemand von unberührter Natur?
Das muß mal gefragt werden!

Man kann wählen zwischen „Arctic Safari“ - „Monster Jeep Experience“ - „ Explore the Unknown“ und wie die ganzen Abenteuerdienstleister heißen. Auf den stressigen Turnschuhexpeditionen wird Entdeckung von Neuland suggeriert, Massentourismus und weit fortgeschrittene Umweltvernichtung wird verschwiegen. Wer ein unberührtes Island erleben, die Ruhe der absoluten Abgeschiedenheit genießen, das Gefühl von einer Tagesreise zur nächsten Zivilisation spüren möchte, der ist zu spät.
So sieht es leider aus. Es ist meine persönliche Bestandsaufaufnahme. Vergeßt Island!
Das mußte mal gesagt werden!
Aber darf man heutzutage das alles überhaupt noch so sagen?

Drei Anmerkung zum Schluss:
Ja, ich bin sauer, aber auch traurig um das Land.

Island hat es nicht geschafft und es gibt keine Umkehr.
Die Chancen andere Wege einzuschlagen wären zum Greifen nahe gewesen.

Ja, ich werde das Land weiterhin bereisen,
aber mit noch anzupassender Erwartungshaltung.


Gruß, Jan
Jan

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Soenke
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von Soenke »

Moin Jan Dirk, Du klingst sehr nach Abschied von einem früheren geliebten Leben...

Aber genau so haben wir die Entwicklung auch empfunden und schon vor Jahren befürchtet, dass ein Erleben unberührter oder wenigstens nicht überlaufender Natur nur noch sehr eingeschränkt möglich sein wird. Wir waren zuletzt deswegen nur noch im späten Herbst dort, dann sogar meist wieder allein im Hochland. Der Preis war ein ständiges Wetterpoker mit der Gefahr im Schnee die Pisten nicht mehr zu erkenne. An den touristischen Stellen hatten wir auch unsere Ruhe, aber nur sehr früh morgens...vor der Ankunft der Busse.

Die Toren über die kleinen gespurten Wege ohne Nummer in der Karte und das Campen im Hochland waren ein Genuss. Ich bin froh dass wir es erleben durften und genauso traurig, dass diese Zeiten vergangen sind.

Die Freiheit, wie wir sie erleben konnten, kann halt nur in Landschaft mit wenigen Menschen, die sich dann auch zu benehmen wissen, gegeben werden.

In Zeiten der Menschenmassen kann kein echtes individuelles Erlaufen, Erfahren und Erleben mehr mangels Platz stattfinden. Deswegen boomen die käuflichen und reproduzierbar geplanten Gruppen-Abenteuer, sie treffen den Zeitgeist anscheinend auch mehr als unsere aussterbenden Ansichten :ka:

PS kommt Ihr zum AMR Treffen nächstes Wochenende?
(Vielleicht gibt es sogar aktuelle Island Abenteuer und Entdecker Vorträge :hmmm:)

PPS oder bei uns ohne Menschenmassen...der G ist jetzt auch da.
Gruß Sönke

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RobertL
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von RobertL »

Ganz objektiv gesehen stört wohl jeder Reisende irgendwie das "Gleichgewicht" des bereisten Gebietes. Ich verstehe sehr wohl was artikuliert wurde, aber gibt es denn ein Vorrecht derer, die nach vermeintlich "guter Sitte" ein Gebiet bereisen??

Im Internet im Allgemeinen und auch hier werden die *Lieblingsplätze" und ähnliches ungeniert gepostet. Wie lange diese Orte dann noch bereisenswert bleiben kann man sich vorstellen. Geld regiert bekanntlich angeblich die Welt und wenn die lokale (isländische) Regierung den Massentourismus aus diesem Grund fördert, ist die Sache gegessen.

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Soenke
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von Soenke »

Nö,

es ist eben nicht gefördert, nicht geplant, nicht die Infrastruktur zuvor angepasst worden. Wenige verdienen sehr viel, auch auf dem Rücken der überrannten Landsleute.

Und natürlich macht es einen erheblichen Unterschied, ob man sich schonend in der Landschaft bewegt.
Dann störe ich vielleicht das Photo von Jemandem durch meine Anwesenheit, aber ich hinterlasse keine Spuren jenseits der Wege oder gar Müll. Ich störe keine Einheimischen im hot pool durch laute Gruppenspiele und geplansche. Ich gefährde nicht freiwillige Rettungstruppen indem sie mich aus selbstverschuldeten Notsituationen befreien sollen. Ich lasse mich nicht vom Strand spülen oder falle Klippen runter, ich trete nicht in Schlammpötte oder auf Kalksinterterassen.....

Nö,
ich bleibe schon zuhause und erspare dem Land noch einen Abenteurer mehr.
Wenn fahre ich vielleicht später mal wieder als Tourist hin, zB im Winter und zum Paddeln, so wie wir auch nach Norwegen oder Schweden fahren. Keine Extrem-Expedition-Geländefahrer-Selbsterfahrungs-Reise, nur zum Urlaub....
Gruß Sönke

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RobertL
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von RobertL »

Soenke hat geschrieben:Und natürlich macht es einen erheblichen Unterschied, ob man sich schonend in der Landschaft bewegt.
Dann störe ich vielleicht das Photo von Jemandem durch meine Anwesenheit, aber ich hinterlasse keine Spuren jenseits der Wege oder gar Müll. Ich störe keine Einheimischen im hot pool durch laute Gruppenspiele und geplansche. Ich gefährde nicht freiwillige Rettungstruppen indem sie mich aus selbstverschuldeten Notsituationen befreien sollen. Ich lasse mich nicht vom Strand spülen oder falle Klippen runter, ich trete nicht in Schlammpötte oder auf Kalksinterterassen.....

Also von rücksichtslos und blöd hab ich nix geschrieben! :wink: Mir ging es nur um die "schiere Menge" von Touristen (z.B. Individual vs. Bustouristen). Trotteln gibt es in beiden Kategorien! :bulb:

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Soenke
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von Soenke »

eine große Menge an Besuchern kann keine Gegend aushalten, wie immer bestimmt die Menge oder Dosis die Giftwirkung.
Alternativ bliebe die Möglichkeit nur eine kleine Menge von Besuchern für den gleichen Gewinn, also für sehr hohe Reisekosten ins Land zu lassen...zb mit einer Hochlandtaxe und nur nach Buchung auf eine begrenzte Anzahl von Plätzen.
Mach es entweder wie Kenia oder wie Botswana oder Namibia in einigen Parks...
Gruß Sönke

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HeinzD
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von HeinzD »

Die Besucheranzahl zu begrenzen ist m.E. dringend erforderlich. Aber der Kommerz wird das nicht zulassen.
Aus diesem Grund behalten wir Island so in Erinnerung, wie wir es vorgefunden haben und werden keine weiter
Reise dorthin planen.

Heinz

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TomB
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von TomB »

Ich verstehe ja, dass es für uns kein Spass ist, wenn die Isländischen Hochlandwege plötzlich zu Schotter-Autobahnen umgebaut werden. Der Grund ist meist, dass die Tour-Operator bei der Strassenverwaltung so lange motzen, bis sie was neues mit normalen Bussen anbieten können. Klar ist die Kjölur oder Sprengi für uns schon lange nicht mehr interessant, aber sie ermöglicht dem lokalen Business Leute halbwegs komfortabel zu transportieren und mir ist lieber da fahren 10 Busse auf nem Schotter-Highway als 200 Mietautos wühlen querfeldein.

Die meisten Isländer verdienen auf die eine oder andere Weise ein bisschen mit beim Boom, so traurig der auch für uns ist. Dem Isländischen Staat gehts wieder recht gut, Steuern fliessen und die Leute haben Arbeit. Auch ich frage mich, ob ich wieder hoch soll, nur andererseits gibt für mich immer noch genügend zu entdecken und im Hochland, abseits von Sprengi und Kjölur gibt immer noch die eine oder andere Piste die zumindest bis vor 2 Jahren ganz und gar alleine befahrbar war. Natürlich erinnere ich mich auch gerne zurück wie's nur schon vor 10 Jahren war. Aber was soll ich mich grämen und etwas nachweinen, was nicht mehr ist? Wenns darum geht, dass es Menschenleer sein soll, wär der Nordosten sicher ein geeignetes Reisegebiet, auch wenns um Abenteuer und üble Wege geht (was ich so lese). Wenns um Island geht: Island hat sich aufgrund seiner geologischen Natur schon immer in atemberaubendem Tempo verändert. Meine geliebte schwarze Sandwüste hinter dem Vatnajökull ist nicht mehr, da hatte Bardarbunga andere Pläne, die grosse Eislagune des Eyafjallajökull auch nicht. Warum sollten Touristen-Einflüsse dauerhafter sein als das was Islands Vulkane schon selber verändern? Irgendwann wird der Hype hoffentlich vorbei sein und es wird wieder etwas mehr Ruhe einkehren.

þetta reddast!

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dresl
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von dresl »

Grüss Dich Jan,

danke für die offene Worte. Ich wollte seit einigen Jahren nach Island aber so wie es hier beschrieben wird ist es wohl genau das was ich vermeiden will. Ich bin es leid unrealistische getunte Bilder zu sehen und glänzende Berichte zu lesen die ungeachtet der Realität alles in den Himmel loben. So wie die Autowerbung ohne Verkehr, Bilder von dicken Womos direkt am unberührten Seeufer oder das ach so tolle Hotel bei dem die Bahntrasse oder Kühlturm mit dem gekonnten Blickwinkel im Hochglanzbild vermieden wird. So gesehen sind gute Photographen mit Rechtsanwälten zu vergleichen.....
Gegönnt sei jedem seine Einstellung wie und was er was sehen will. Realismus ist meinem Umfeld zu urteilen nach eher selten und unbeliebt. Daher finde ich Deine Aussagen mutig aber für mich hilfreich.

dresl

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quadman
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von quadman »

Hmm, kommt mir bekannt vor - den Fred gab es gefühlt vor 6 Monaten schon mal so.
Betrifft aber nicht nur Island. Leider.



Gruß Stefan
Hilux 2.5 xtracab, 235/85R16, Snorkel, OME schwer, Webasto ThermoTop, Tempomat, Zusatztank, Alu UFS, ARB-bar, Dachkonsole und ein gullwing mobile workshop canopy.
Hilux 2.4 xtracab duty, 235/80R17, Snorkel, Ironman HD, Tempomat, Zusatztank, Dachkonsole, Alu UFS und eine graugrüne Wohnkabine.

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PerfectDrug
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von PerfectDrug »

Auf die Gefahr das ich mich sehr unbeliebt mache.
Ihr ward doch auch alle dort ?
Mit dem 4X4 quer durch die Pampa ?
Kostenlose Motorwäsche beim Furten..... :ka: :hmmm:

Warum dürfen es dann die "anderen" nicht ?
Wer bestimmt das es zu viel ist ?
Ihr, ihr die auf der ganzen Welt quer durch die Pampa pflügt ?

Grüße von einem, der unser Land noch nie verlassen hat.
------Hilux OffRoad-- Unten Drücken ;-)
https://www.youtube.com/watch?v=wRN4Ewaq_EQ

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bayer07
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von bayer07 »

PerfectDrug hat geschrieben:Auf die Gefahr das ich mich sehr unbeliebt mache.
Ihr ward doch auch alle dort ?
Mit dem 4X4 quer durch die Pampa ?
Kostenlose Motorwäsche beim Furten..... :ka: :hmmm:

Warum dürfen es dann die "anderen" nicht ?
Wer bestimmt das es zu viel ist ?
Ihr, ihr die auf der ganzen Welt quer durch die Pampa pflügt ?

Grüße von einem, der unser Land noch nie verlassen hat.

:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken der Wahrheit

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superXcruiser
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von superXcruiser »

Hi

Jetzt geht es los, ich freue mich weiter dieser Diskussion zu folgen.


Hatte auch mal die idee den Wandel eines Landes zu bedauern da mir meine Ansprüche als Maß galten.


bis denn

PS: Gut das die Amerikaner und die Russen am Ende Deutschland nicht zu einem Agrar-Land gemacht haben
Fahrt los, sonst kommt ihr nicht an.

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peter_rookie
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von peter_rookie »

PerfectDrug hat geschrieben:Auf die Gefahr das ich mich sehr unbeliebt mache.
Ihr ward doch auch alle dort ?
Mit dem 4X4 quer durch die Pampa ?
Kostenlose Motorwäsche beim Furten..... :ka: :hmmm:

Warum dürfen es dann die "anderen" nicht ?
Wer bestimmt das es zu viel ist ?
Ihr, ihr die auf der ganzen Welt quer durch die Pampa pflügt ?

Grüße von einem, der unser Land noch nie verlassen hat.


Da wo ich als Kind über Felder laufen konnte, stehen heute Gewerbebetriebe...Arbeitsplätze wurden geschaffenen, das Sozialsystem wird genau so gespeist.
Dass von zigfacher Besuchermenge nur ein paar wenige profitieren sollen, glaube ich so auch nicht. Gerade die steigenden Einnahmen aus mit dem Tourismus verbundenen Abgaben richten das Land wieder auf.

Ich war gerade wieder einmal am Dachstein Gletscher. Die Gondel wuchtet viertelstündlich 90 Leute da rauf, 1000 Höhenmeter in ca. 10 Minuten. Du steigst auf knapp 3000m aus. Genießt einfach nur die Aussicht vom Restaurant, wanderst stundenlang oder steigst in einen Klettersteig ein. Es tummeln sich immer mehr arabische Touristen, die nicht in Sandalen sondern sauteuren Salomonwanderbock flanieren, die sie höchstwahrscheinlich nicht in Jeddah gekauft haben. Ich finde das grossartig.

Alle denen Island zu überlaufen ist, sollten nach Österreich kommen. Wir haben noch immer Platz, Individualtourismusverbot und Massentourismus haben schon solange Tradition, dass keiner mehr jammert und unsere Wirtschaft nimmt auch euer Geld sehr gerne. Wie von der Dame aus Köln, die sich bei der Tanke noch dreist vorgedrängt hat, mit einem herzlichen "Entschuldigung, aber ich muss noch 900km fahren. ... " Waren zwar nur 10 Liter vom billigen Ösisprit der noch reinging, aber auch Kleinvieh macht Mist...

Das nennt man auch Fortschritt.

Zu sehen gibt es in Island sicher viel und warum sollte das ein paar wenigen vorbehalten sein, die praktisch nichts an Abgaben leisten?
Alle wollen im politischsicheren Land das grosse Abenteuer finden.
Wieviel haben eure Individualreisen zum Wachstum des BNP Islands beigetragen?
Vollbepackt mit Verpflegung von daheim, Bier und Schnaps etc. mitgebracht. Hotels? Restaurants? Nada. Das teuerste an der Reise die Überfahrt, Reedereien zahlen ja auch unfassbar Steuern. Bleibt noch der Sprit.
Als es noch keine Straßen gab wird es auch den einen oder anderen Flurschaden gegeben haben, den einen oder anderen provozierten oder durch Selbstüberschätzung verursachten Rettungs- oder Bergungseinsatz....

O.k., einen Landcruiser zu fahren hat mit Fortschritt wirklich nicht viel zu tun. Manchmal ist es doch schöner wenn die Zeit stehen blieb, also damals schon oder vorher....

Ich war noch nie in Island, leider. Als ich vor 27 Jahren dahin wollte, konnte ich mir das einfach nicht leisten. Das Angebot an Rundreisen war extrem beschränkt und supersauteuer, Flüge astronomisch teuer. Einen teuren Geländewagen hatte ich auch nicht. Ich freue mich für jeden, der sich das heute mit überschaubaren finanziellem und zeitlichem Aufwand leisten kann. Auch für eine Mitarbeiterin ging letztes Jahr dieser Traum in Erfüllung, inklusive Nordlicht oder wie das dort heisst. 1500 euro inkl. Flug und 8 Tagen vor Ort exklusive Verpflegung. Da haben alle was davon. Nicht nur ein paar Selbstauserwählte.






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Soenke
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Re: Island - ein paar Reisegedanken

Beitrag von Soenke »

PerfectDrug hat geschrieben:Auf die Gefahr das ich mich sehr unbeliebt mache.
Ihr ward doch auch alle dort ?
Mit dem 4X4 quer durch die Pampa ?
Kostenlose Motorwäsche beim Furten..... :ka: :hmmm:

Warum dürfen es dann die "anderen" nicht ?
Wer bestimmt das es zu viel ist ?
Ihr, ihr die auf der ganzen Welt quer durch die Pampa pflügt ?

Grüße von einem, der unser Land noch nie verlassen hat.



Aussagen wie diese sind dämlichst, wie es die Politik gerade vormacht. Eine Sachdiskussion wird massiv erschwert.
Ist das Deine Masche, ist es Neid? Oder tatsächlich nur dem geschuldet, dass Du noch nie eine distanzierte eigene Betrachtung erlangen konntest?
Es geht um Massentourismus, es geht um Umweltzerstörung. Es geht um Bereicherung weniger und massive Beinträchtigung vieler Isländer. Primär. Sekundär findet man als Reisender natürlich nicht mehr das, was einst so faszinierte.
Wenige Touristen, die sich vorbereitet haben auf das Land und eben nicht durch die Pampa gefahren sind, sondern die Wege achteten, die auf lokalen Höfen Gastfreundscaft fanden und natürlich Geld daließen sind deutlich etwas anderes als über 50 Leute in einem Bus, die sich einen schnellen Trip kauften und der irgendeine Sehenswürdigkeit oder Café überfällt. Das Café verdient dann meist noch nicht mal, soll nur die Klos stellen für ca 20 Busse am Tag (aktuelle Lage am Myvatn)

Aber die Menschen haben natürlich ein Recht auf ihren persönlichen, gekauften Abenteuer-Trip und sich mal in der Pampa eine kostenlose Unterbodenwäschen zu holen..
Gruß Sönke

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