Da gebe ich mal meinen Senf dazu...
Für den schnellen Kaffee ist immer ein faltbarer Multifuel in der Küchenkiste dabei. Den nutze ich mit den großen Gaspatronen, bis die alle sind. Danach geht´s mit der Pumpflasche und Reinigungsbenzin aus dem Baumarkt/Internet weiter. Ersteres völlig rußfrei und letzteres fast.
Den Origo 3000 habe ich auch seit vielen Jahren und nutze ihn wenn es ans richtige Kochen geht. Der ist eigentlich einigermassen rußfrei und, wenn man die Dichtungen beim Wegpacken nicht vergisst, auch außer Gebrauch ohne Geruchsbelästigung. Wird es sehr kalt, kommt Spiritus an seine Grenzen und bei Wind auch. Muss man halt sehen wo man ihn hinstellt.
Aber: Im letzten Sommer im Pamir dann eine neue Erfahrung. Das Ding ist auf Höhe nicht ungefährlich. Mein Kumpel, er hat den gleichen, zündet den also auf ca 3500m im Sonnenschein an. Zum Glück außen auf den abgeklappten Sandblechen. Wie schon in den Tagen zuvor bei zunehmender Höhe mit leichten Zündproblemen und etwas ineffektiver. Dann nach kurzer Zeit Flammen aus den Zuluflöcher vorn am Gerät und kurz darauf steht schon das ganze Ding lichterloh in Flammen, unmittelbar am Auto, super. Zum Glück ist es ja Alkohol was da brennt, daher runter mit dem Ding weg vom Fahrzeug und Wasser drauf. War auch schnell aus, aber das Metall war halt verzogen und der Origo so nicht mehr regelbar bzw. brauchbar. Zunächst dachten wir das Ding wäre irgendwie undicht gewesen o.ä. und wir haben es mit meinem baugleichen nochmal probiert. Gleichen Sysmtome, Flammen züngeln bald innerhalb der Kiste umher. Da wir diesmal darauf gefasst waren, brachte schnelles Abdrehen das Aus und verhindert schlimmeres.
Im Nachgang folgende Vermutung zum Ablauf. Durch die warmen Temperaturen brennt der Spiritus auch auf Höhe, aber nun schlecht mangels Sauerstoff. Die Flammen haben also die Tendenz aus dem Flamrohr "nach außen zu wandern", dem Sauerstoff entgegen. Klar was gemeint ist? Gleichzeitig reicht nach der Zündung bereits leichtes Erwärmen des Spiritusbehälters, den Inhalt bei niedrigem Druck sehr schnell zum sieden bzw. zum Vergasen zu bringen, was wiederum die Tendenz der Flammen nach außen zur unverbrauchten Luft zu wandern erhöht. Usw usw. bis sich der Regler verzieht und das Ding lichterloh brennt. Ging übrigens alles recht zügig wie eine gebremste Verpuffung und wie beschrieben mit dem Zweitgerät reproduzierbar, also Bauart bedingt und kein Defekt. Abdrehen geht übrigens auch sehr schnell nicht mehr, da die Knöpfe schmelzen und bald keinen Halt mehr auf dem Drehstab haben.
Zur Ehrenrettung. Im Flachland hatten wir nie irgendein Problem mit den Dingern und sie stammen ja eigentlich aus dem Segelsport. Also auf Höhe auch erhöhte Aufmerksamkeit. Es ist nicht so, dass die Dinger einfach den Dienst versagen.
Gruß