Motorölwechsel überflüssig? - Es geht nicht um Feinfilter!

Kraftstoffe, Öle, Spritsparen, Additive, Alternative Kraftstoffe usw.
Chrommann
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Re: Motorölwechsel überflüssig? - Es geht nicht um Feinfilte

Beitrag von Chrommann »

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HJ61-Freak hat geschrieben:...Der Motor präsentierte sich bei abgenommener Ölwanne sowie Ventildeckel im Rahmen des Dichtungswechsels innen optisch ziemlich sauber, nahezu ohne Ablagerungen...Von daher würde ich dem Castrol RS die gleichen Wechselintervalle wie jedem anderen Öl zutrauen und auch eine gewisse Reinigungswirkung...


Servus Florian!

Danke für die durchaus bemerkenswerten Erfahrungen, die sich nicht mit meinen decken, was ja durchaus möglich ist :ka: .

Wir hatten seinerzeit hier im Hause trotz jungfräulicher Laufleistung massive Probleme mit dem damals hubraumstärksten Motörchen eines schwäbischen Herstellers: der Öldruck brach nach zügig absolvierten Etappen regelrecht zusammen, und die Hydrostössel klackerten gar fürchterlich :alarm: . Die draufhin nach Expertenrat erfolgte Umölung auf besagtes Castrol RS brachte eine deutliche Verbesserung der Symptome. Jedoch fiel uns beim nächsten Ölwechsel nach gut 15.000 km auf, dass das Öl noch nahezu goldgelb wieder aus der Ölwanne lief :shock: , was die Schlussfolgerung erlaubte, es sei der ihm zugedachten Reinigungsfunktion nicht oder kaum nachgekommen. Der nachfolgende Blick unter den Ventildeckel offenbarte dann das nackte Grauen :angryfire: !

Der Austausch mit einigen Kollegen (das Internet genoss "damals" noch nicht die gleiche Verbreitung wie heute :wink: ) brachte dann ähnliche Feststellungen zu Tage, woraufhin wir auf Veedol (tolle Produkte, die es heute leider nicht mehr gibt, da von Castrol geschluckt :oops: ) und später auf Castrol TBS oder TBE (ich weiss die genaue Bezeichnung gerade nicht) umstellten, das BMW noch heute für seine M-Motoren empfiehlt/vorschreibt, womit sich die Verschmutzung wieder auf ein gesundes Maß reduzierte.

Natürlich lassen sich meine und andere Erfahrungen nicht völlig verallgemeinern, was auch gar nicht mit obigem Beitrag bezweckt werden sollte. Vermutlich spielt die individuelle Konstruktionsauslegung des jeweiligen Aggregates hier eine gewichtige Rolle.

LG

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HJ61-Freak
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Re: Motorölwechsel überflüssig? - Es geht nicht um Feinfilte

Beitrag von HJ61-Freak »

Chrommann hat geschrieben:Die draufhin nach Expertenrat erfolgte Umölung auf besagtes Castrol RS brachte eine deutliche Verbesserung der Symptome.

Dito bei meinem VW: Die Motoröltemperatur war im Maximum um rund 10°C niedriger als mit anderen vollsynthetischen Motorölen. Der Öldruck im Leerlauf war auch bei Maximaltemperatur stabil und ausreichend (rund 0,5 bar höher als mit anderem Öl bei gleicher Temperatur).


Chrommann hat geschrieben:Jedoch fiel uns beim nächsten Ölwechsel nach gut 15.000 km auf, dass das Öl noch nahezu goldgelb wieder aus der Ölwanne lief :shock:

Nee, bei mir war das Öl schon nach wenigen 100 km sichtbar eingetrübt. Spätestens ab 10.000 km Laufleistung war es dann regelmäßig tiefschwarz.

Chrommann hat geschrieben:Der Austausch mit einigen Kollegen (das Internet genoss "damals" noch nicht die gleiche Verbreitung wie heute :wink: ) brachte dann ähnliche Feststellungen zu Tage, ...

Kann es sein, dass Dein Erlebnis recht lang her ist? Ich habe meinen VW 2000 erworben und in dieser Zeit auch umgestellt. Vielleicht hat sich die Rezeptur beim RS zwischendurch geändert?

Chrommann hat geschrieben:Vermutlich spielt die individuelle Konstruktionsauslegung des jeweiligen Aggregates hier eine gewichtige Rolle.

Glaube ich eher nicht, da alle modernen Benziner, ob V8 oder Reihenvierzylinder letztlich gleich aufgebaut sind. Bei klassischen Gefährten gibt es sicherlich gravierende Unterschiede (Stichwort: Zentrifugalfiltrierung, Nebenstromölfilter, Verlustschmierung o. ä. Konstruktionen). Mag sein, dass es Unterschiede bei der Einspritztechnik oder den Nockenfolgern gibt. Benzin verbrennen und Kolben bewegen müssen sie aber letztlich alle. Und ob der Schmutz - unabhängig davon, wieviel von ihm anfällt - in der Schwebe gehalten wird oder nicht ist letztlich eine Frage des Öls und nicht des Motors.

Gruß

Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe

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Chrommann
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Re: Motorölwechsel überflüssig? - Es geht nicht um Feinfilte

Beitrag von Chrommann »

HJ61-Freak hat geschrieben:Kann es sein, dass Dein Erlebnis recht lang her ist? Ich habe meinen VW 2000 erworben und in dieser Zeit auch umgestellt. Vielleicht hat sich die Rezeptur beim RS zwischendurch geändert?


Hi Florian!

Das wäre eine plausible Erklärung :) , wenngleich ich eher vermutet hätte, dass bei einem derart lange auf dem Markt befindlichen Produkt eben nicht an der Zusammensetzung gedreht wird, wie es beispielsweise die Bierbrauer jährlich mit konstanter Bosheit praktizieren :wink:.

Die Geschichte liegt jetzt gut 20 Jahre zurück :thumbsup:

LG

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HJ61-Freak
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Re: Motorölwechsel überflüssig? - Es geht nicht um Feinfilte

Beitrag von HJ61-Freak »

Chrommann hat geschrieben:[...] wie es beispielsweise die Bierbrauer jährlich mit konstanter Bosheit praktizieren :wink:.

Du solltest mal eine regionale Biermarke probieren. Als langjähriger Braunschweiger bin ich da z.B. immer sehr an Wolters orientiert. Da schmeckt das Bier heute noch wie vor 20 Jahren. Falls Dich der Weg mal nach Ostfriesland führen sollte und Du mal ein sehr uriges Bierchen genießen möchtest, dann schau mal hier vorbei. Inzwischen vertreiben die ihre Ware auch über einen Laden in Leverkusen.

Gruß

Florian
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