Gerhard2 hat geschrieben:Hi,
damit der Anhänger für Geschwindigkeiten über 25 km/h zulassungsfähig wird, muss er eine Federung haben. Das würde also für Torsionsstäbe sprechen.
Die metaphysisch-filosofische Frage waere aber ob nicht auch eine reine Lastausgleich/Waagebalken eine Federung darstellt.
Und/oder wieviel Federung es ueberhaupt sein muss....100kg/cm oder 1000kg/cm?
Zum Vergleich: der Moelven 1922A MT / MB59A (und auch dessen groesseren LKW-Bruder MB58A, plus als Zwischengroesse noch einige duetzend Kuechen-Anhaenger (nur breiter & hoeher, nicht schwerer)) hat als Federung nur ein knallhartes Stueck Gummi von etwa 5-10cm zwischen beide Achs-Stuemmel/-Wippen.
(und tatsaechlich haben gerade die Schweden damit in neulichere zeiten Problemen bekommen, bei der Zivilzulassung)
(in NL ist eine solche aber ohne jegliche Beanstandung abgenommen worden....
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Und die Russen hatten einen 8x8 Panzer-Transporter-Zugmaschine der hinten einen voll-massiven Waagebalken aufwies....
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Im PDF ist außerdem irgendwo die Info "Drehstabfeder-Tandemachse". Deswegen denke ich schon, dass es zutrifft.
Hmm....nur deckt sich dann nicht ganz mit Bernd's Bemerkung dass als Verschleissteile eigentlich nur Kunststoffbuchsen drin waren.
(im nachhinein betrachtet duerfte auch die Zwischenstrebe eine solche haben)
Aber vielleicht war der Drehstab ja eh ein voll handelsuebliches Serienteil.
(waere doof *nicht* damit an zu fangen, gleich wie auch die Radlager (und Auflaufbremse))
Auch wenn das Fahrwerk so nicht mehr erhältlich ist, gibt es verschiedene Alternativen. Würde ich das Fahrwerk konstuieren, würde ich auf eine Einzelradaufhängung mit Luftbälgen setzen.
Dazu braucht man aber schon einen Verbindungsschlauchdurchmesser der besser in Dezimeter als in Zentimeter angegeben wird....sonst funktioniert auch das nur vernuenftig bei 25km/h....
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Nach derzeitigem europäischem Recht müssen diese Bauteile nicht mal ein Prüfzeichen haben. Die Radnaben gibt es zum Schweißen oder Schrauben komplett mit Auflaufbremse. Das hält die Fertigungs- und Entwicklungskosten niedrig. Außerdem würde ich auf Naben für Bootanhänger setzen. Da sind geschlossene Lager verbaut und auf Wunsch kann man einen Anschluss zum Spülen der Bremse mit sauberem Süßwasser anbringen.
Die Federung hätte zur Sicherheit bei einem Ausfall der Luft Gummifederelemente. Die Fahrwerkshöhe könnte für den Straßenbetrieb und zum "Wohnen" abgesenkt werden.
Die Auflaufbremse müsste eine Sperrmöglichkeit für das Fahren im Gelände besitzen. Leider ist das inzwischen nicht so ganz zu 100% zulassungsfähig, zumindest mit einem einfachen Sperrhebel.
Hebel rauslassen, nur Loch in Deichsel, und dann einen separaten Bolzen/Schraubendreher rein stecken?....
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Oder besser, auf eine (zusaetzlich) manuelle Bremsbetaetigung umstellen, elektrisch oder pneumatisch.
Bei der Anhängerkupplung würde ich auch auf die Ringöse setzen, allerdings mit einer gefederten Anhängerkupplung, da diese Kupplungen doch großes Spiel haben.
Spiel und Kontaktgeraeusch kann man noch zusaetzlich mindern in dem man der Haken mit alten Feuerwehrschlauch umwickelt....
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Und wer die vertikale Stoesse fast eliminieren will, der sollte sich mal den Shocklink von Dixon-Bate anschauen....
(nur waere die Kombination mit Gummi-gelagerte Haken dann fast unmoeglich, es sei denn der Ahanger ist sehr sehr leicht)
Grundsätzlich bleibt aber die Frage, ob es wirklich ein Tandem sein muss. Ich würde lieber auf etwas weniger Leermasse, kürzer und nur eine Achse setzen. Die Tandemachse ist nicht nur aufwendiger, teurer und schwerer, sie benötigt auch mehr Platz.
Gruß
Gerhard
Das groesste Problem einer solche Tandemachse ist ein eher praktisches & unerwartetes: per Hand lassen sich dieser Dinger sogar unbeladen fast nicht um die Kurve kriegen....das uebliche schubsen & treten hilft gar nix.
(sowieso fehlt der 'Eigenbalance' voellig, also immer nur mit Stuetzrad....oder noch schlimmer, wie beim Moelven: ein Stuetzbein, kein Rad (Hexenschuss-Generator^10))
Ansonsten muss man wohl erst selbst die fenomenale Stabilitaet/Ruhe eines Lastausgleiches erfahren haben, um da die Welten von Unterschied gut zu sehen, wenigstens bei groessere Geschwindichkeiten...da wo ein Einachser sich im Seitenstreifen-Schlagloch schon laengst auf die Seite gelegt haette kannst du das Gleiche mit einem Ausgleichs-Tandem kaum spueren.
Eben einfach die Haelfte der Schlagloch-Hoehe....
Und weil der Schwerpunkt eines Vollkarrossen-Wohnanhaengers meist hoeher liegt als der vom Zugwagen ist auch eine Seitenneigungs-'Besanftigung' im gleichen, aber langsam angefahrenen, Schlagloch, auch sehr willkommen....
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(ebenso das diagonal ueberqueren eines Grabens)