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Hallo Eberhard,das ist eine durchaus berechtigte Frage; vor allem stelle ich mir diese seit vergangenem Wochenende auch selbst immer wieder.
Wenn ich es im Nachhinein etwas "cooler" betrachte, so glaube ich, daß es wirklich besser gewesen wäre (und auch wesentlich schonender für meinen Geldbeutel!), wenn ich die Düsen einfach für die 76 Euro flatrate-Preis reinigen und bestmöglich, soweit der Verschleiß dies zulässt, hätte einstellen lassen, und diese dann mit neuen O-Ringen und Flammscheiben wieder eingebaut hätte. Vor allem, da ich ja wusste, daß mein Wagen wirklich ordentlich lief, keinerlei Rauchentwicklung sichtbar war, und bis auf den (vielleicht, im Vergleich zu den Aussagen anderer HDJ-100-Fahrer hier im Forum) mässig erhöhten Verbrauch keinerlei Auffälligkeiten zeigte.
Die Entscheidung, die Sache bis zum finanziell bitteren Ende durchzuziehen wurde eigentlich in dem Moment getroffen, als mir die Werkstatt den Preis für die neuen Düseneinsätze nannte. Mag seltsam klingen, doch irgendwie hatte mir der Preis den Verstand so "benebelt", daß ich in diesem Augenblick keine andere Lösung sah, als der Erneuerung zuzustimmen. Zumalhin es Donnerstag war, und ich wusste, daß wenn die neuen Düsen nicht sofort bestellt wurden, ich bis Dienstag ohne Wagen sein würde (auch das hätte man überbrücken können, doch wenn man sich mal so vom Auto abhängig gemacht hat, dann ist es schwer, sich 5 Tage ohne Fahrzeug vorzustellen).
Leider neige ich dazu, Entscheidungen immer schnell treffen zu wollen, wohlwissend, daß es meist besser wäre, erst mal eine Nacht drüber zu schlafen. Auch bereue ich es inzwischen sehr, daß ich mir nicht das Spritzbild der alten Düsen habe zeigen, und nicht wenigstens der Versuch der Reinigung und Justage habe durchführen lassen. Ich hab zwar die gebrauchten Einsätze nun hier, doch inwiefern man daran erkennen kann, ob diese verschlissen sind, weiß ich nicht. Ich selbst seh´ ohne Brille jedenfalls noch nicht mal die Spitzen der Düsennadeln richtig
Der prophylaktische Tausch nicht mehr "perfekter" Teile hat sicherlich keine negativen Auswirkungen auf die Lebensdauer eines Motors, doch hab auch ich selbst seinerzeit schon so manchen CX-Diesel gefahren, der zig-Tausende km bis zum Tausch der Düsen gequalmt hatte wie ´ne Dampflok, und hinterher problemlos weiterlief, ohne Motorschaden. Insofern hätte ich die Düsen sicher nochmals 100tkm drinlassen können.
Zusammenfassend: Im Nachhinein würde ich sagen, die Geschichte ist dumm gelaufen, oder besser gesagt, wurde von mir voreilig entschieden. Die 950 Euro tun weh. Ich versuch´s zu verdrängen, klappt aber nicht immer. Worin mich aber diese Sache noch bestärkt, ist der Wille, immer alles selbst machen zu wollen, um nur ja niemanden vertrauen zu müssen (auch wenn ich mir dafür das nächste Mal einen Düsenprüfstand werde kaufen müssen). Was, wenn die Werkstatt einfach nur "zu faul" war, die alten Düsen zu reinigen, und einfach lieber ein paar saubere Neuteile einbaut? (Das ganze erinnert ein bisschen an die damalige Geschichte mit dem vom Toyotamechaniker per Gehör als "defekt" diagnostiziertem Turbolader, welche mich 700 Euro für eine nicht nötige Überholung gekostet hat.)
Als ich am Samstag im Regen die Düsen einbaute, war ich fest entschlossen: Diese Karre wird verkauft, ist einfach nicht mehr zeitgemäss, und es kommt´ noch ein zweiter A170-Elch in´s Haus. Doch als ich nach der Montage den Motor anwarf, und den beruhigenden sound des 1HD-FTE hörte, war die zuvor getroffene Entscheidung schon wieder über den Haufen geworfen Trotzdem, auf kürzer oder länger, werde ich mich wohl umorientieren.
Zähneknirschende Grüße aus Spanien:
Tomás
P.S. Uwe, kann ich an den Düseneinsätzen feststellen, ob diese verbraucht sind? Kannst Du das? Wenn ja, bin ich gerne bereit, Dir diese zuzusenden.