"POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

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netzmeister
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"POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von netzmeister »

"Pedelec"...was für ein Wort! Eigentlich eine Zusammensetzung, die "Pedalkraft" und "Elektrischer Antrieb" kombinieren soll (genauer: "Pedal Electric Cycle"), ist dieses Kunstwort (zumindest in meinem Kopf) hinterlegt mit Bildern unförmiger Stadtfahrräder mit Tief-Einstieg und riesen Einkaufskorb hinten drauf. So zumindest war es, bis vor gar nicht allzu langer Zeit langsam auch jüngere Zielgruppen für die Elektro-Velos enteckt und entsprechende Räder vorgestellt wurden. Ob Renn-, Touren- oder Mountainbike, mittlerweile gibt es das alles auch elektrifiziert. Die Bandbreite reicht dabei von "leichter Tret-Unterstützung" bis zu "Holladiewaldfee", die preisliche Bandbreite von "Autsch" bis "Mein Herz!"

Wenn man sich ein wenig tiefer einliest, kommt plötzlich auch die EU ins Spiel, denn die verschiedenen Systeme unterliegen natürlich strikten Regelungen. Die Begrifflichkeiten werden von der EU sauber unterschieden, in der Realität aber munter durcheinandergewürfelt. Deshalb vorab ein wenig Struktur:

- Pedelec bezeichnet ein Fahrrad, das mit Muskelkraft und einem unterstützenden Elektromotor betrieben wird. Der Motor schaltet sich allerdings nur zu, wenn die Pedale getreten werden. Die Unterstützung des Motors darf maximal bei 250 Watt liegen und die Geschwindigkeit muss auf 25 km/h begrenzt sein. Eine eventuelle Anfahrhilfe per Knopfdruck darf zudem auf maximal 6 km/h beschleunigen.

- S-Pedelecs sind Pedelecs, die ihre Motorunterstützung erst bei einer Geschwindigkeit von 45 km/h abschalten. Der Motor darf maximal 500 Watt haben. Und: S-Pedelecs sind rechtlich keine Fahrräder, sondern Kleinkrafträder. Fahrer müssen ein Versicherungskennzeichen anbringen und brauchen einen Führerschein der Klasse AM.

- Ein e-Bike wiederum ist ein Elektrorad, das unabhängig von der Trittleistung des Fahrers eingesetzt werden kann, das also mittels Gashebel beschleunigt. Hier wird nach Leistungsstufen unterschieden: Bis 20 km/h (Motor max. 500 Watt) fällt es in die Kategorie "Leichtmofa", bis 25 km/h ist es ein "Mofa", bis 45 km/h ist es ein "Kleinkraftrad".

Diese Regelungswut, über die man im ersten Moment ein wenig die Augen rollt, hat allerdings durchaus ihren Sinn und Zweck: So ein motorisierter Drahtesel kann ein ganz schönes Geschoss sein, und kein Mensch will Fahrräder mit 60 km/h über den Radweg schießen sehen, das kann nämlich früher oder später nur schief gehen. Und es gibt solche Räder: Der eine oder andere Hersteller bietet Boliden an, die gefühlt schon fast mit E-Motorrädern konkurrieren. Was natürlich, siehe oben, hochgradig illegal ist. ;-)

Aber warum erzähle ich Euch das alles? Was haben Elektrofahrräder im Buschtaxi zu suchen?

Nun...  :biggrin:

Ich hatte unlängst das Vergnügen, ein solches Gefährt zu bewegen. Und ich wurde binnen Sekunden vom Skeptiker zum Jünger. Das ist erstaunlich, aber letztendlich konnte sich mein Bauchgefühl dreier nicht zu schlagender Argumente nicht entziehen: Cooles Design, dicke Pellen und...POWEEEERRRR!!! Mit anderen Worten: Durchaus geländetauglich. Also genau das, was des Offroaders Herz höher schlagen lässt. Und nicht zuletzt hatte ich dadurch eine sehr nette Begegnung mit einem astreinen Tüftler, der sich wirklich mit Haut und Haar einer Produktentwicklung verschrieben hat. Und sowas mag ich einfach.

eStallion black.jpg


Von vorne: Vor einem halben Jahr schwemmte mir Facebook zum ersten Mal eine sinnvolle Werbeanzeige in den Stream: Ein Startup aus Düsseldorf bot dort e-Fat-Bikes zu einem erstaunlich akzeptablen Preis an. "eStallion" heißt das Ding, und meine Neugier trieb mich hin, als ich im September zufällig in der Nähe war. Vorgefunden habe ich einen winzigen Laden, der nur auf Voranmeldung seine Tür öffnet. Dann steht Startup-Chef Roman Chevelev persönlich bereit, um die Bikes vorzuführen und alles (aber auch wirklich alles) daran zu erklären. Und Roman, der studierte Elektroingenieur, hat einen mindestens so großen Nagel im Kopf wie ich. Mit anderen Worten: Er hat sich voll und ganz einer Sache verschrieben und möchte das bestmögliche Ergebnis erreichen. Also erklärt er mir sein Konzept, zeigt mir seine Ideen, referiert über Bremsen, Steuerungseinheiten und Displays. Der Kurzbesuch wird zur e-Bike-Lehrstunde.

Die elektrischen Hengste sind durchweg "Fat Bikes", also Mountainbikes mit extra dicken Profilreifen. Und sie sind von vornherein als e-Bikes entwickelt worden, was man u.a. am längeren Radstand erkennt, der Platz für den Akku schafft. Das macht das Bike zwar weniger wendig, dafür aber auch ein wenig ruhiger: Länge läuft halt. Das Besondere daran: Roman wollte gutes Design und großen Fahrspaß kombinieren und dabei eben nicht jene Preisregionen erreichen, bei denen gemeinhin e-Bikes mit ordentlich Leistung anfangen. Das schafft er auch: Mit der jetzt noch bis Jahresende laufenden Sonderaktion kosten die Bikes zwischen 1.200 bis 2.500 Euro, später zwischen 2.500 und 3.600. Das ist, vor allem auf die Sonderaktion bezogen, ein erstaunlicher Preis in diesem Segment. Um das zu erreichen, lässt Roman die Rohteile nach seinen Spezifikationen im Ausland fertigen und baut das Rad in Deutschland zusammen.

eStallion white.jpg


Also was stimmt mit diesen Rädern nicht, bei diesem Preis? Sind die Rahmen schlecht geschweißt? Ist das Alu minderwertig? Fliegt einem der Akku um die Ohren, bricht die Lenkerstange, bröseln die Reifen?

Nichts dergleichen: Der eStallion ist ordentliche Arbeit. Das Design ist ausgereift, die Schweißnähte sind top, Materialien und Oberflächen qualitativ hochwertig, es wackelt und klappert nichts, die Steuerung und das Ansprechverhalten des e-Antriebs sind fein austariert. Das liegt nicht zuletzt auch an den verbauten Komponenten: Shimano-Schaltung (7-Gang), hydraulische Tektro-Scheibenbremsen, Federgabel mit Sperrmöglichkeit, handgenähte Ledergriffe, Ledersattel, natürlich integrierte LED-Beleuchtung und der obligatorische USB-Ausgang am Akku, um das Handy zu laden. In der hinteren Nabe steckt ein Bafang-Motor mit bis zu 80 Nm (!) Drehmoment. Roman betont, dass hier nicht viel "von der Stange" kommt: Rahmen und Steuerung, die wichtigsten Teile, wurden speziell für den e-Stallion entwickelt, die Anbauteile sorgfältig ausgesucht und angepasst. Dass das kein schönes Marketing-Gewäsch ist, konnte ich mit eigenen Augen sehen: Im Showroom stehen locker 5 Prototypen, an denen man den Entwicklungsprozess sauber nachvollziehen kann.

2017-09 eStallion 2.jpg


Und wir fährt sich das? "Setz Dich erstmal hier drauf", meinte Roman, übergibt mir die Version mit 250-Watt-Motor in weiß mit schwarzen Felgen und stellt auf dem Display Stufe "2" ein. Macht für die ersten Meter allerdings keinen Unterschied: Die 5-stufige Einstellung regelt nicht das Anfahrmoment, sondern die Höchstgeschwindigkeit der elektrischen Unterstützung (so zumindest in dieser Version, in der aktuellen regelt man damit die Leistung des Motors). Wer es nicht gewohnt ist, mit einem Elektrotreter unterwegs zu sein, macht bei der ersten Pedalumdrehung erstmal ein dummes Gesicht und eiert ein wenig in der Gegend herum. Das hat sich allerdings schnell, und dann fühlt sich das super an. Kennt Ihr das Gefühl, wenn man am Flughafen oder der Messe mit normaler Schrittgeschwindigkeit auf eines dieser Laufbänder tritt? Plötzlich ist man drei Mal so schnell, bei gleichem Energieaufwand. So ähnlich ist das auf einem e-Bike, und das macht echt Spaß. Und bei 250 Watt läuft man auch keine Gefahr, es zu übertreiben: Die Scheibenbremsen packen zuverlässig und fein dosierbar, die Steuerung beim Antreten ist sauber und feinfühlig, man hat die Fuhre jederzeit absolut im Griff. Die fetten Reifen geben ein wohliges Surren von sich und liefern einen enormen Komfort ab, der dicke Sattel und die Federgabel tun sein übriges - der eStallion ist ein CRUISER. Und damit hätte ich auch schon die Frage beantwortet, was das hier im Buschtaxi zu suchen hat. ;-)

2017-09 eStallion 1.jpg


Als ich zurück kam, stand Roman mit einem anderen Rad da: Schwarz mit goldenen Felgen. Ein wenig Porno, aber gut...ich bin ja offen für alles. "Fahr mal", meint er. "Aber fang langsam an". Und zeigt auf den Daumenhebel. "Also ehrlich", denke ich mir, "als ob ich das Ding nicht im Gri....WHOOOOOAAAAAAA!!!" So also fühlen sich 750 Watt an. 80 Nm. Ansteuerbar per Daumenhebel bis 45 km/h, ohne mitzutreten. Als Buschtaxler kennt Ihr dieses debile und völlig unerklärbare Grinsen, was einem der Land Cruiser ins Gesicht zaubert. So ähnlich zogen sich meine Mundwinkel in diesem Moment auseinander. HIMMELNOCHMAL! Zum Glück habe ich Ohren, sonst hätte ich im Kreis gegrinst. Yeah, now we're talking: DAS ist ungefähr das, was ich von einem e-Bike erwarte. Die Bandbreite ist also groß: Der kleinste Akku bringt 375 Wh, der zugehörige Motor 48 Nm. Das reicht für eine Reichweite von bis zu 70 km. Beim größten Akku mit dem stärksten Motor sind es sogar bis zu 200 km. "Mit treten", wohlgemerkt. Wenn man die ganze Zeit nur den Daumen am Gasgriff hat und ansonsten faul auf dem Sattel herumlümmelt, reduziert sich die Reichweite deutlich. Und dann hat man halt einfach "nur" ein Fahrrad, das sich nach alter Väter Sitte betreiben lässt. Wobei ein Fat Bike dann schon etwas mehr Einsatz verlangt als ein dünnbereiftes ultraleicht-Rennrad. A propos Gewicht: Mit über 31 Kilo ist der große eStallion beileibe kein Leichtgewicht. Da stellen andere Hersteller unter anderem durch massiven Einsatz von Carbon deutlich weniger Masse auf die Räder, allerdings auch zu deutlich höheren Preisen. Ein großer Akku und dicke Reifen fordern eben ihren Tribut. 

Um eines ganz klar zu sagen: Das ist kein Trial-Gerät, kein Wettkampf-Bike und keine absolut reine Offroad-Maschine. Dafür ist der e-Stallion zu schwer, zu lang und zu sehr auf Komfort ausgelegt. Der elektrische Hengst ist eher Lifestyle als kompromisslose Maschine. Aber er ist auch eine runde Mischung: Sauberer Lauf auf Asphalt und Schotter, jederzeit mögliche Gelände-Einlagen und eine schöne Optik - Roman hat einen in meinen Augen guten Kompromiss gefunden und dafür einen akzeptablen Preis kalkuliert. Das alles ist letztendlich natürlich Geschmackssache für Normalradler und Religion für Freaks. Aber ich war bis vor kurzem ja auch kein ausgesprochener Fan von e-Bikes... ;-)

2017-09 eStallion 4.jpg




KONTAKT:

https://www.estallion.de/
Datenblatt eStallion HIGH+ >>
https://youtu.be/SLvTrH1Zuak

Derzeit spreche ich mit Roman über einen Stand auf dem nächsten Buschtaxi-Treffen, inkl. Probefahrt-Möglichkeit.
Nächstes Buschtaxi-Treffen: 6.-8. September 2024
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Peter_G
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von Peter_G »

Da schwingt Begeisterung mit, schöner Bericht. Auf dem Bild mit
dem Unternehmer kann man aber sehen in welche Richtung die
Figur von e-Bike Fahrern sich entwickelt. :rofl:
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HJ60 RHD
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von HJ60 RHD »

Peter_G hat geschrieben:Da schwingt Begeisterung mit, schöner Bericht. Auf dem Bild mit
dem Unternehmer kann man aber sehen in welche Richtung die
Figur von e-Bike Fahrern sich entwickelt. :rofl:


Böse :lol:

...aber mitreißender Bericht!

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TimHilux
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von TimHilux »

Ich bin den E-Bikes auch skeptisch gegenüber gestanden bis ich mal eines auf einer Rallyeveranstaltung probegefahren bin und war sofort angefixt.
Was soll ich sagen, der Rallyepilot hatte einen Bike-Laden und hat mir ein paar Monate später ein E-Fully verkaufen können. Eine schöne Trail-Rakete.
Bild

Auf einer anderen Veranstaltung bin ich dann auch mal ein E-bike gefahren mit 90km/h spitze, auch nicht schlecht, macht im ersten Moment richtig Spass.

Aber dann kommen so die Zweifel über die effektive Nutzung auf.
Zum einen müssen S-Pedelecs versichert werden, was nicht weiter schlimm ist weil sie nicht so viel kosten. Das gilt aber speziell für die S-Pedelecs bis 45km/h. Wie es darüber aussieht bin ich mir nicht im Klaren.
Rein Theoretisch bräuchte man dafür dann mehr als nur den Autoführerschein. Ich denke aber so richtig legal im Bereich der StVO sind die Dinger noch nicht zu bewegen, lasse mich da aber gerne berichtigen. Mindestens kleiner Motorradführerschein.

Im "täglichen Betrieb" reichen mir die 25km/h meiner Trail-Rakete voll aus aund ein kleiner Trainingseffekt soll ja auch noch sein. Auch wenn es Möglichkeiten einer "Frisierung" gäbe.

Tim
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Colt
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von Colt »

Geiler Bericht!

Ich durfte vor einiger Zeit mal ein Modell aus der laufenden Entwicklung fahren. Das war noch ein umgebautes / nachgerüstetes DH-Bike. Krasses Gefühl bergauf wie bergab genauso schnell zu sein. :shock:

Ich überlege schon länger mir ein S-Pedelec fürs Pendeln zuzulegen, vielleicht muss ich das wirklich mal in Angriff nehmen... 8)

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tentoyo
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von tentoyo »

Zitat eines begeistern Besitzers von einem Specialized Levo S Works, den wir auf dem Dirtmasters Festival gesprochen haben: „Wenn du rauchst, trinkst, das Leben gerne genießt und trotzdem MTB fahren möchtest, ist so ein Teil genau das Richtige!“ :biggrin:
Als Mountainbiker kommt man zwangsläufig damit in Kontakt, heißt ich habe auch schon einige Probefahrten gemacht. Ist wirklich spaßig! Würde so schnell trotzdem keines kaufen. Leider wird Fahrrad und Pedelec von vielen in Verbindung gebracht, dabei sind es 2 komplett unterschiedliche Dinge.
Für Pendelfahrten zur Arbeit sehe ich viele Vorteile, würde ich aber nicht nutzen, solange ältere Kollegen mit Fahrrad kommen. Es ist wirklich verrückt: Kollegen mit eBike zur Arbeit werden bei uns von Auto und Bahnpendlern belächelt.

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TimHilux
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von TimHilux »

Stichwort Pendeln.
Ich bin im Sommer, ich muss zugeben wenn das Wetter gepasst hat, oft mit meinem 25km/h Teil auf Arbeit gefahren. Sind einfach so um die 26km.
Mit dem Auto brauche ich dafür 35min und mit dem Ebike 1 Stunde 5min. :shock:
Da hätte ich so aus dem Bauch raus gedacht, ich hätte mehr Zeitverlust....
Tim
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hannesbj
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von hannesbj »

Nachdem ich im Frühjahr meine BMW R1200GS Adventure verkauft hatte, musste das Geld natürlich
wieder in Umlauf gebracht werden.

Als langjähriger Kona Stinky DH Fahrer, hat mich das kostenlose Testangebot unseres Fahrrad Händlers für ein Wochenende im Juni mit nem Specialized Turbo Levo Pedelec Mountainbike sofort angefixt.
Specialized.jpg

Was soll ich sagen, der Händler wußte genau warum er das Testbike kostenlos verlieh. :rofl:

Nach nunmehr um 1000km, kann ich nur sagen es ist unglaublich wieviel Spaß ein solches E-bike machen kann.
Man kann sich damit genau so auspowern wie auf nem klassischen Rad, jedoch sind die Ziele und Km die man schafft
weiter entfernt bzw die Touren länger.

Mit Kind eine Alpentour mit 60 km und 1800hm mit meinem alten Kona MTB zu machen, wär mir nicht möglich gewesen.
Mit dem E-bike und entsprechend vorausschauender Akku-Reichweitenplanung ist sowas kein Problem.

Dank Brose-Motorkonzept entkoppelt der E-Motor (sollte z.B. der Akku mal leer sein) und das E-Bike fährt sich fast wie ein normales MTB.
Mein klassisches Kona DH MTB wiegt 20kg, das E-Bike 23, also fast gleichwertig.

Wer noch nie ein E-bike probiert hat, dem kann ich nur Empfehlen mal eins zu testen.
Aber Achtung, wie Netzi schon geschrieben hat - es ist echt geil
Dateianhänge
Alpen.jpg

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tbm67
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von tbm67 »

Ich halte so gar nichts von dem Zeugs... Es dient nur der Ankurbelung der Wirtschaft und es wird ein Haufen mehr Müll produziert. Ich fahre seit Jahren täglich Fahrrad und habe auch schon auf einem E Bike gesessen. Juhu ich habe Spaß... so ein Quatsch. Dann fahrt doch lieber Motorrad... Die Menschen sind zu faul und wollen ohne Training schnell und weit fahren. Keine Geduld mehr oder Kampfgeist.
Die Philosophie des Fahrrads liegt darn aus eigener Kraft Vortrieb zu erzeugen. Mit einem Ebike hat man wenig Bezug zu seinem eigenen Körper.
Nonsense den die Welt nicht braucht

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Colt
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von Colt »

Philosophie des Fahrrads?

Den Fahrrad(fahrern? schätze ich mal) nur EINE Philosophie zuzugestehen ist viel zu kurz und knapp gedacht. Schau doch bitte auch mal über deinen Tellerrand raus. Fahrradfahrer gibt es in unterschiedlichsten Ausprägungen, das siehst du schon anhand der zig Typen mit tausenden verschiedenen Modellen. Es ist schön für dich, dass DU täglich auf dem Bike sitzst. Ich muss dich aber enttäuschen, DU bist nicht der Nabel der Welt. Der Bedarf ist eindeutig da. Der eine nutzt es um unverschwitzt zur Arbeit zu kommen, der andere dazu seinen Pendelweg zukünftig mit dem E-Bike zurück zu legen, wo es mit dem Bike einfach zu weit ist und das Auto zu substituieren. Der andere hat damit Spaß in der Freizeit. Who cares? Was stört dich daran? Dass du nicht mehr der schnellste bergauf bist? Das andere mit weniger Anstrengung Spaß haben und sich trotzdem körperlich betätigen?

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netzmeister
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von netzmeister »

tbm67 hat geschrieben:Nonsense den die Welt nicht braucht

Das sagen 99% der Deutschen auch über Land Cruiser und Hilux. Und über Mustang und Paseo sowieso. :wink:

Juhu ich habe Spaß... so ein Quatsch.

Den Satz könntest Du noch kurz erläutern, wenn Du magst. Darf man generell keinen Spaß haben? Oder möchtest Du sagen, dass man dabei gar keinen Spaß hat? Haben kann? Habe ich mir selbst vorgegaukelt, Spaß zu haben, und hatte gar keinen?

Dann fahrt doch lieber Motorrad...Die Menschen sind zu faul und wollen ohne Training schnell und weit fahren. Keine Geduld mehr oder Kampfgeist.

Der Zusammenhang zum Motorrad ist mir jetzt nicht so ganz klar.
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von Peter_G »

Spass beim radfehren wird völlig überbewertet.
Eine gute Runde war es dann wenn mindestens
einer über den Lenker gekotzt hat. :biggrin:

Objektiv kann man doch gar nicht sagen ob die Welt
das braucht oder nicht, ich kann das jedenfalls nur für
mich entscheiden.
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Jelonek
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von Jelonek »

hier in Ostfriesland werden die Kinder schon mit Bike´s geboren :) in der letzte Zeit sogar mit E-Bikes 8) , 15-30 min zur Schule mit Fahhrad über Jahre ist hier normal. Erst nach dem Führerschein werden die alle fett und unbeweglich und somit eine leichte "Beute" für GTi Generation.
Mein Kumpel hat sich mit sowas zuletzt zerlegt, 3 Rippen, Handgelenk und paar Kleinigkeiten,
Jetzt fährt er wieder nur sein GTi :biggrin:

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superXcruiser
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von superXcruiser »

Hi

Die Verbindung zum Motorrad ist schnell hergestellt. Versuche doch mal mit einem Motorrad legal bei dir um die Ecke im Wald zu fahren oder auf einen Berg der nur für Räder und Spaziergänger zu betreten ist.
In NRW fast nicht mehr möglich. Und jetzt kommt das Pedelec ins Spiel, mit einem genialen Downhiller kommst du locker jetzt den Berg hoch und kannst dann fast wie auf einem Motorrad Trails fahren die du mit einem Mopped nie gesehen hättest, du kannst selbst in den Alpen kniffligste Wege fahren die sonst nur Topathleten hätten fahren können.

Zudem kostet ein guter Downhiller weniger als eine gute Enduro. Zwischen 5-6K Euro hast du schon was richtiges ala Nicolai und wirst sicherlich deine KTM oder sonst was kaum noch vermissen.


Was mir am Pedelec gefällt, dass selbst Leute die nie dachten kurze Wege, oder zur Arbeit auf ein Fahrrad zu wechseln, jetzt schon darauf sitzen. Manchmal auch unterstützt vom Arbeitgeber der die Möglichkeit hat ein so genanntes "JOBRAD" dir zu ermöglichen.

Ein "echter" Radfahrer wird natürlich in seiner Eitelkeit gekränkt wenn ich mit meinem Bike und Bauch ebenfalls auf der Berghütte ein isotonisches Getränk zu mir nehme wie er auch.
Vielleicht ähnlich wenn man mit seinem Super-Offroader auf einem megaschweren Weg in den Karpaten von einem Einheimischen mit einem dreißig Jahre alten Dacia überholt werde :biggrin:


bis denn
Fahrt los, sonst kommt ihr nicht an.

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timo cr
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Re: "POWERRR!"...oder: Ab wann e-Bikes Spaß machen

Beitrag von timo cr »

Servus

Meine Eltern 66 und 72,haben sich auch so Räder zugelegt,hätte ich bei meiner Mutter nie gedacht :D

Gut,mein Vater wenn er mit dem Hund raussgeht nimmt er das normale Rad,aber ich find das super das die 2 so auch mal zusammen längere Ausflüge machen können.

Wir gehen eigentlich jedes Wochenende zu Veranstaltungen MTB fahren,nix Profimässiges,eher zum Spass.
Mit einem E.Rad wollte ich da auch nicht aufkreuzen,erstmal weils dann jeder testen will :biggrin: und zweitens passt das dann doch nicht so richtig.

Aber,für "Daheimrum" könnt ich mich schon drann gewöhnen,mal kurz zum einkaufen fahren ohne Klamotten und Schuhe zu wechseln,mal kurz die Frau hinschicken.

Um zur Arbeit zu kommen würds meistens auch reichen,wenn ich Material und Werkzeug erstmal dort hab.

Kurzum,ich finds gut.


P.S. Hier gibts schon länger 2-Takter Motoren um ins Fahrad einzubauen,bisher hab ich mal eins kurz gefahren,war mehr krach als das was ging mit den 30cc,aber jetzt hab ich einen Motor gefunden mit 80cc :biggrin: Brauch nur noch ein billiges MTB :rofl:


Gruss

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