TMike hat geschrieben:Ich bin gerade ein bisschen an verzweifeln.
Das ist nicht schlimm, diesen Punkt kennt bzw. erreicht jeder Restaurateur einmal.
TMike hat geschrieben:Bisschen schleifen und Farbe, dann sieht dieser aus wie neu.
Den Tank würde ich mir auch innen mal genauer anschauen, gerne rostet auch mal die Steigleitung des Vorlaufs durch oder es befindet sich die Dieselpest im Tank.
TMike hat geschrieben:Doch dann kam ich langsam ins Zweifeln als ich die Innenseiten hinten links und rechts sah. Es ist alles komplett zerfressen. Sieht aus wie Schweizer Käse. Besonders die Seite wo die ganzen Leitungen zum Tank verlaufen.
Der Befund ist normal und immerhin ist noch Blech zu sehen. Bei meiner Karosse sind diese beiden Bleche schlicht nicht mehr existent. Diese Bleche gibt es weder Original (abgesehen von mir bis dato nicht bekannten NOS-Quellen) noch als Nachbau.
TMike hat geschrieben:Ausserdem ist der Längsträger gebrochen auf der linken Seite.
Was für ein Längsträger?
TMike hat geschrieben:Gemacht werden müssen auch noch beide Schwellet, sowie Türen und die hinteren Abschlussbleche.
Alles völlig normal. Für die Schweller gibt es sowohl nicht ganz preiswerte Rep-Bleche (Nachbau) als auch noch NOS-Teile, letztere sind schweineteuer. Die Abschlussbleche/Endspitzen außen gibt es als Rep-Blech (Nachbau). Für die Türen gibt es noch ausgewählte Angebote als NOS, ansonsten heißt es auch hier: Selber dengeln! Für die Heckklappen gibt es Rep-Bleche als Nachbau. Nachbaurep-Bleche ebenso wie Kotflügel bestechen meistens durch eine saumäßige Qualität und Paßform, wobei die Schwankungen hier von gerade noch ausreichend bis "An welches Auto soll denn dieses Teil passen?" reichen.
TMike hat geschrieben:Es gibt 4 Möglichkeiten für mich
1. Es komplett durchzuziehen und alle Teile selber anzufertigen (Zeitintensiv aber am günstigsten. Leider habe ich auch nicht so viel Zeit)
Nur so wird es was werden.
TMike hat geschrieben:2. Alle Teile original bzw. als Nachbauten neu bestellen und sie dann einzuschweissen (wird auf jeden Fall nicht so günstig)
Nicht möglich, siehe oben.
TMike hat geschrieben:3. Jemanden finden, der noch eine gut erhaltene Karosserie zum Verkauf hat
Würde ich nicht drauf spekulieren, zumal nahezu alle Karossen verfaulte Endspitzen, morsche Schweller und Blätterteig am Radlauf und auch sonst viele schöne Roststellen in mehr oder minder starker Ausprägung zu bieten haben. Schau mal hier rein:
die-etwas-andere-restauration-t42559.htmlDa kannst Du Dir das Desaster gleich bei zwei Karossen anschauen. Die leere Karosse ist sogar ein halbwegs spektakulärer Sonderfall im Sinne eines guten Erhaltungszustandes: Die hinteren Radläufe sind original UND rostfrei!!!
TMike hat geschrieben:4. Den Hj61 zu verkaufen und mir ein Simson S50 kaufen. Ist handlicher und und nicht so teuer???
SIMSON ist cool, HJ61 ist aber definitiv besser. Ich spreche aus Erfahrung, SCHWALBE & Co. lassen grüßen.
Heul nicht rum, sondern gib Kette und lass das Schweißgerät glühen! Das Ergebnis wird jede Brandwunde wert sein!
Achso, bevor ich es vergesse: Es gibt definitiv noch bescheidener instandzusetzende Bereiche beim J6, z.B. die Ecken des Frontscheibenrahmens, die hintersten Ausleger für die Rahmenbefestigung (ab Werk sind dort 4 Bleche übereinander gebraten!) oder auch die Verbindungstelle von Dachhaut und Dachlängsholm sind schöne Herausforderungen.
Gruß
Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe