Warum? Bei meiner Version muss sich der Gurt innert kürzester Zeit vom Recovery-Point trennen. Meine Annahme ist, je länger eine Beschleunigunskraft auf ein Objekt einwirkt, desto höher die Endgeschwindigkeit. Inwiefern ist die Annahme falsch?
es gibt Universäten und Firmen, die sowas berechnen und auch in der Praxis feststellen, wie was fliegt und wirkt. Reine "Annahmen" sind hier glaub ich völlig fehl am Platz???
Dann auch die Annahme, dass ein Stahlschäkel am Ende eines Dynamischen Seils eine gute Idee ist? Oder dass es schlauer ist, wenn sich Anschlagpunkt und dynamisches Seil nicht trennen?
Es gibt einen guten Grund, warum man über den Bergegurt oder das Windenseil eine schwere Decke oder meinetwegen auch diese schöne orange ARB-Sicherung legen soll: Beides nimmt im Falle einer überraschenden Überlastung des Bergematerials, egal ob nun Anschlagpunkt, Schäkel oder Gurt bzw. Seil nachgeben, die in Zugrichtung wirkende kinetische Energie zu einem Großteil auf bzw. leitet diese Richtung Boden ab.
Alle sich lösenden Teile des Bergesystems fliegen in aller Regel parallel zur Zugrichtung. Je mehr Teile sich aber vom Gurt/Seil trennen können, desto unvorhersehbarer wird deren weitere Flugbahn, z.B. nach Kollisionen mit anderen Objekten.
Meine Favoriten für die Sollbruchstelle sind inzwischen Softschäkel. Die haben neben dem weniger einschlagenden Charakter zudem den Vorteil, dass sie a) meistens leichter als vergleichbare Stahlpendants sind und b) sich flexibler verstauen lassen.
Gruß
Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe
Da bin ich ganz bei dir Florian, liebe meine Softschäkel ebenfalls und hab die Metallschäkel nicht mehr dabei. Deshalb eben auch die Abneigung gegen an der Halterung verbauten Schäkeln und allem schweren das mit Abreissen könnte. Klar kann man in dem Fall nicht genau sagen wohin es geht mit dem Teil das davon fliegt aber ich glaube alles ist besser als wenn es am Gurt befestigt losfliegt. Hab bei der Suche oben grad wieder das Video gefunden wo 2 Zuschauer durch einen fliegenden Schäkel getötet wurden. Deshalb lieber ein mit wenig Energie wegfliegender Anschlagpunkt als einer der am Seil befestigt durch Köpfe durchschlägt.
Zuletzt geändert von TomB am Di 23. Mai 2017, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
TomB hat geschrieben:Dann auch die Annahme, dass ein Stahlschäkel am Ende eines Dynamischen Seils eine gute Idee ist? Oder dass es schlauer ist, wenn sich Anschlagpunkt und dynamisches Seil nicht trennen?
Softschäkel ?
Meiner Meinung nach muss das ungefährlichste Teil nachgeben, das wäre der Gurt und oder schlechter ein (Soft)schäkel. Gebremst durch Decken Fussmatten etc.pp. Zudem sollte sich keiner im Gefahrenbreich aufhalten. Ihr verstärkt überall und alles - wenn dann der Rahmen hintergeflogen kommt ... ist auch die Karre komplett hin ...
Was kommt nach extrem Belastbaren Gurten, Schäkeln, Ösen ??? Die Schrauben halten, der Rahmen verbiegt sich (auch von einem Landcruiser) und im schlechtesten Falle reist der aus ...
Ja klar Softschäkel Basti, das ist auch nicht die Frage. Die Frage die grad aktuell diskutiert wird ist: Ist es besser, wenn der Anschlagpunkt fest am dynamischen Seil dran ist und so mit abreisst oder wenn er so aufgebaut ist, dass er sich sofort nach abreissen vom Seil trennt. Wenn du meine krude Zeichnung ansiehst weisst du was ich meine. Ich glaube wenn bei nem stabilen Winkel was abreisst sinds die Verbindungsschrauben (Seil und Softschäkel mal aussenvor, da die weniger problematisch sind). Und dann möchte ich doch, dass der Verbindungspunkt sich so schnell wie möglich vom beschleunigenden Seil löst, oder?
Na Tom, ich dachte wir sind uns einig daß alles sehr fett ausgelegt ist und der Gurt reißen soll, also am schwächstens ist. Zur Not auch ein Softschäkel, der Gurt wäre aber besser.
Das war eben auch eine der Eingangsfragen: Sind die Recovery-Points am 100er wirklich solche oder ist die hälfte tie down points? Die geschlossenen kann man mit Softschäkeln nicht nutzen, der offene Haken ist etwas vom blödsten was man antreffen kann. Darum auch der Wunsch nach Ersatz.
TomB hat geschrieben:Warum? Bei meiner Version muss sich der Gurt innert kürzester Zeit vom Recovery-Point trennen. Meine Annahme ist, je länger eine Beschleunigunskraft auf ein Objekt einwirkt, desto höher die Endgeschwindigkeit. Inwiefern ist die Annahme falsch?
Das Problem ist, dass Theorie und Praxis oftmals weit auseinander gehen.
Spätestens wenn die Gurtschlaufe nach dem ersten zarten Versuch bei Entspannung des Gurts rausrutscht, kommt der erste auf die Idee, den Gurt nicht nur einzuhängen, sondern die Schlaufe einmal drumzuwickeln damit es besser hält und nicht mehr rausrutscht. Damit macht aus der vermeintlich unproblematischen Konstruktion eine Schleuder erster Güte.
Dann wird sich der abgerissene Anschlagpunkt erst sehr spät vom Gurt lösen - dann wenn der die größtmögliche Geschwindigkeit hat und so seine Flugbahn um ein vielfaches länger ausdehnen wird als der Gurt ihm erlauben würde.
Zusätzliche Problematik: Es wird garantiert noch einer dabei stehen der sagt: "Das ist eine sichere Konstruktion, da kann nicht viel passieren".
Das meine ich mit gefährlicher trügerischer Sicherheit.
Viele Grüße Onkelchen
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, die die Welt nie angeschaut haben. (Alexander von Humboldt)
TomB hat geschrieben:der offene Haken ist etwas vom blödsten was man antreffen kann.
Warum? Wenn die Jungs richtig gerechnet haben, dann ist der Haken so ausgelegt, daß er aufmacht bevor der Rahmen nachgibt. Dann rutsch nur Dein Seil/Gurt ab und es fliegen keine Teile in der Gegend rum. Eigentlich ideal.
Feldi (ganz im Süden)
"I woid beim IQ dreistellig sei, ned beim G'wicht"(Klaus Eckel)
"Die Wirklichkeit ist ein fortlaufender Prozess, der nicht mehr zu stoppen ist."(Harald Lesch)
Guss wäre natürlich blöd aber einen geschmiedeten "Schweineschwanz" fände ich eigentlich ideal. Da rutscht kein Seil oder Gurt ab und bei Bedarf gibt er nach.
Feldi (ganz im Süden)
"I woid beim IQ dreistellig sei, ned beim G'wicht"(Klaus Eckel)
"Die Wirklichkeit ist ein fortlaufender Prozess, der nicht mehr zu stoppen ist."(Harald Lesch)
Hallo, Da ich in letzter Zeit öfter die sog. ´tie down points´ sowie diesen ´blöden offenen Haken´mehrfach in der Hand bzw. ab und drangeschraubt habe........ Diese komischen Haken sind nicht aus Guss. Die sind geschmiedet. Sowohl die Haken als auch die ´tie downs´ (6mm Stahl, gekantet) sind mit den gleichen Schrauben in den gleichen Anschweißmuttern im Rahmen befestigt. So unterscheiden sich die ´tie downs ´vom Haken nur in der Materialstärke und Form. Die Materialstärke des Rahmens ist an allen 4 Punkten gleich.
Wenn ziehen, dann nehm ich die Tie downs.
Man könnte die komischen Haken - ähnlich wie bei manchen J4 - mit so einem Federblech versehen, die ein Abrutschen der Gurtschlaufe verhindert.
1984er BJ45
1987er HJ61
1995er S124 E220 T
1998er HDJ100