Reifen und Felgen für Afrikareise

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CarCarlson
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Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von CarCarlson »

Hallo zusammen,

meine Freundin und ich planen einen Trip mit unserem frisch erworbenen HZJ 80 von Deutschland nach Südafrika. Im Moment hat der Wagen 15 Zoll (8JX15H2) Alufelgen mit 32 11.5 R15 BF GOODRICH ALL TERRAIN T/A KO2 drauf.

Die Reifen sind aber durch. Die Hinterachse (nur Gehäuse, Semi Float ohne Diff. Sperre und aktuell Trommelbremsen) muss gewechselt werden. Wir haben ein Angebot von einer Werkstatt für ein Achsgehäuse mit 16 Zoll Scheibenbremsen (650€). In diesem Fall müssten auch neue Felgen her. Wir könnte auch 5 16Zoll Stahlfelgen für je 75€ bekommen. Was meint ihr zu den Angeboten?

Es stellen sich uns nun die Fragen, ob sich die Investition in die 16 Zoll Stahlfelgen lohnt (weil bspw. Reifen günstiger, besser Verfügbarkeit oder robuster) und welche Reifen (Größe/Breite; AT oder MT) sich generell (sowohl bei 15 als auch 16 Zoll Felgen) für solch ein Vorhaben anbieten?

Unsere (persönliche) Rankliste der Anforderungen ist:
1. Zuverlässig- und Haltbarkeit
2. Auswirkungen auf den Spritverbrauch (vor allem in Europa vermutlich viel Teerstraße)
3. Offroad-Qualitäten
4. Anschaffungspreis und Verfügbarkeit in anderen (afrikanischen) Ländern

Was meint ihr dazu? Was ist eure Erfahrung? Welche Felgen und Reifengröße/ -art würdet ihr empfehlen? Die einfachste Lösung wäre wohl gleiche Felgen, gleiche Reifen und anderes Achsgehäuse suchen (die alten Trommelbremsen passen leider nicht auf das neue Achsgehäuse).

Vielen Dank vorab!

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lightandy
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von lightandy »

wenn es dir schwerpunktmäßig nur um Afrika geht, würde ich die original Toyota sprengringfelgen mit den original Trennscheiben (7,5x16) nehmen. billig , sehr robust und kann in Afrika jeder flicken oder ersatz liefern. die dinger gibt's bei den üblichen freien Importeuren für lau bis ganz wenig, weil die von deutschen Umrüstungen übrig bleiben und dann eh containerweise nach Afrika gehen
Andy aus Teltow-Fläming
-----------------
zu Tode gefürchtet ist auch gestorben

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HJ61-Freak
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von HJ61-Freak »

CarCarlson hat geschrieben:Die Hinterachse (nur Gehäuse, Semi Float ohne Diff. Sperre und aktuell Trommelbremsen) muss gewechselt werden.

Was ist an dem Achsgehäuse defekt? Ich würde allenfalls wegen der Semi-float-Konstruktion über den Austausch der - dann kompletten - Achse nachdenken. Für Euer Vorhaben solltet Ihr ganz klar mit deutlich mehr Reserven im Bereich der Achslast kalkulieren. Da ist die SF-Achse zu schnell an ihrem Limit.

CarCarlson hat geschrieben:Wir könnte auch 5 16Zoll Stahlfelgen für je 75€ bekommen. Was meint ihr zu den Angeboten?

Wie lauten die genauen Abmessungen der Felge?

CarCarlson hat geschrieben:Es stellen sich uns nun die Fragen, ob sich die Investition in die 16 Zoll Stahlfelgen lohnt (weil bspw. Reifen günstiger, besser Verfügbarkeit oder robuster) und welche Reifen (Größe/Breite; AT oder MT) sich generell (sowohl bei 15 als auch 16 Zoll Felgen) für solch ein Vorhaben anbieten?

In aller Regel haben 16"-Reifen eine höhere Traglast und sind deswegen vorzuziehen. Die Verfügbarkeit von 15" zu 16" ist in Afrika nicht einheitlich zu beantworten und hängt sehr vom konkreten Maß der 15-Zöller ab. Generell sind die Reifengrößen 7,5R16 sowie 235/85R16 in Afrika überall erhältlich. Grundsätzlich würde ich keinen AT nehmen, da die Pisten- und Offroadtauglichkeit eher eingeschränkt ist. Die MTs bieten auf einer auch nur leicht schlammigen Piste schon so viel Vorteile gegenüber einem AT, dass der AT damit schon seine geringen Vorteile in anderen Situationen verspielt hat. Die Felge sollte so schmal wie möglich sein, da der Reifen dann bei niedrigen Luftdruck einen besseren Latsch ausbildet und sich die Offroad-Fähigkeiten damit signifikant verbessern. Außerdem werden die Reifenflanken besser geschützt.

CarCarlson hat geschrieben:Unsere (persönliche) Rankliste der Anforderungen ist:
1. Zuverlässig- und Haltbarkeit
2. Auswirkungen auf den Spritverbrauch (vor allem in Europa vermutlich viel Teerstraße)
3. Offroad-Qualitäten
4. Anschaffungspreis und Verfügbarkeit in anderen (afrikanischen) Ländern

Ich würde wie folgt gewichten (eigene Erfahrung):

1. Zuverlässig- und Haltbarkeit (möglichst hoher Traglastindex)
2. Verfügbarkeit in anderen (afrikanischen) Ländern
3. Offroad-Qualitäten
4. Auswirkungen auf den Spritverbrauch (vor allem in Europa vermutlich viel Teerstraße)

lightandy hat geschrieben:die dinger gibt's bei den üblichen freien Importeuren für lau bis ganz wenig, weil die von deutschen Umrüstungen übrig bleiben

Heutzutage stimmt das nicht mehr, weil die aktuellen LCs keine sechs Radbefestigungsbolzen (der J8 hat das aber) sondern nur noch deren fünf haben. Ob man nun eine Sprengringfelge oder eine normale Felge nimmt, ist halbwegs egal. Bei beiden Varianten kann man den Reifen nur mit Übung selbst wechseln. Sprengringgfelgen können es einfacher machen, aber Doppelhumpfelgen sind auch machbar.


Gruß

Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe

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isegrim
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von isegrim »

Sprengringfelgen ..... na ja, wer's mag.
Wir haben aber nicht mehr 1980, als diese Technik noch "state of the art" war.
Selbst auf meinem 45iger hab ich die Dinger weggeschmissen (und da passen sie wenigstens stilistisch), weil:
1) viel zu schwer, alleine von dem Gewichtsunterschied 5 Sprengringfelgen+Schläuche zu 5 6x16 Standartfelgen kann man sich noch einen losen Reifen auf's Dach werfen
2) Schläuche machen mehr Ärger als Schlauchlos. Generell hat man bei solchen Reisen eher mal einen Nagel oder sonstige metallische Gegenstände im Reifen und da ist ein schlauchloser Reifen einfach stressfreier als einer mit Schlauch....steckt der Fremdkörper schön drinnen und es gibt keine Luftverlust, kann man auch mal weiterfahren, ansonsten ist eine Reparatur in diesen Fällen eine Sache von Minuten.
3) Ok, wenn ich die Flanke zerschreddere mag mich die Sprengringfelge mit Schlauch u.U. weiterbringen - aber wozu gibt es denn das Reserverad, wenn nicht dafür? Ich hab nur einmal - und da beruflich - einen Reifen an der Flanke zerstört, aber da war auch was vom Auto kaputt;-)

Reifengröße....es gibt auch in Afrika nix was es nicht gibt, sowohl in 15" als auch in 16".

Was die Achse betrifft...Generationen von J4&J6 sind mit SF-Achsen umhergereist und auch die Achsen vom Patrol sind als SF-Achsen mehr als robust. Also bevor ich die ganze Karre deshalb zerreise nur um dann eine FF-Achse zu haben, tät ich schon mal schauen das Geld eventuell besser zu investieren ('n paar neue Düsen z.B.)

Gruß
Dirk

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HJ61-Freak
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von HJ61-Freak »

isegrim hat geschrieben:1) viel zu schwer, alleine von dem Gewichtsunterschied 5 Sprengringfelgen+Schläuche zu 5 6x16 Standartfelgen kann man sich noch einen losen Reifen auf's Dach werfen

Naja, die schweren Sprengringfelgen senken zumindest den Schwerpunkt des Fahrzeugs ab, der Reifen auf dem Dach bewirkt dagegen zusammen mit den "leichten" Standardfelgen eher das Gegenteil. Ansonsten stimme ich Dir zu, wobei ich persönlich den Patrol-Achsen deutlich weiter traue als den SF-Achsen von Toyo.

Gruß

Florian
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isegrim
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von isegrim »

Ja ja;-), man kann den blöden Reifen auch irgendwo anders hintun...z.B. am Seil hinterher schleifen :aetsch:

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isegrim
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von isegrim »

Noch ein Hinweis zu dem geplanten Umbau Trommel auf Scheibe....vorher sicherstellen das der Hauptbremszylinder und der lastabhängige Regler bei beiden Bremsenversionen gleich ist. Einfach umstecken kann gut gehen, muß aber nicht. Stichwort ist hier z.B. eine unterschiedliche Volumenaufnahme.

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timo cr
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von timo cr »

isegrim hat geschrieben:Noch ein Hinweis zu dem geplanten Umbau Trommel auf Scheibe....vorher sicherstellen das der Hauptbremszylinder und der lastabhängige Regler bei beiden Bremsenversionen gleich ist. Einfach umstecken kann gut gehen, muß aber nicht. Stichwort ist hier z.B. eine unterschiedliche Volumenaufnahme.



Genau,und ob das Handbremsseil passt

Wär mir zuviel Akt der Umbau falls sonnst nix kaputt ist.

Gruss

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HJ61-Freak
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von HJ61-Freak »

Den HZJ 80 gab es auch mit FF-Achse und Trommeln. Es sollte doch nicht so schwer sein, an eine solche Achse in gebrauchten Zustand zu vertretbaren Konditionen heranzukommen. Scheibenbremsen an der Hinterachse sind sowieso ein schwieriges Thema, weil die Bremskolben gerne - also nicht nur bezogen auf den J8 - zum Festgammeln neigen. Demgegenüber steht die toyotaeigene, bescheidene Handbremsmechanik der Trommelbremsanlage.

Gruß

Florian
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isegrim
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von isegrim »

Demgegenüber steht die toyotaeigene, bescheidene Handbremsmechanik der Trommelbremsanlage.


Macht nix, egal ob Scheibe oder Trommel, die Handbremsmimik mit dem Umlenkhebel im Aluguss ist gleich

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Oidamo
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von Oidamo »

CarCarlson hat geschrieben:Hallo zusammen,
meine Freundin und ich planen einen Trip mit unserem frisch erworbenen HZJ 80 von Deutschland nach Südafrika.


Servus,

das ist ein guter Plan und deine Reifen-/Felgenfragen wurden wohl beantwortet. Keine exotischen Größen und das Auto in gutem Zustand - schon kann`s losgehen.
Wir sind vor etlichen Jahren die Ostroute gefahren und das kann man heute sicherlich auch mit einem 500-er Fiat machen :wink:
Mit dem weit verbreiteten Vorurteil, dass mit Europa auch die Zivilisation verlassen wird solltet ihr euch nicht lange aufhalten. Überall fahren Autos, es gibt Werkstätten, Tankstellen und manchmal auch Ersatzteile. Und wenn alle Stricke reißen gibt es da immer noch das sprichwörtliche Improvisationstalent von Menschen die nicht im Überfluß zu ersticken drohen.
Ihr werdet feststellen, dass - einmal losgefahren - Reifen- und Felgenprobleme in weite, weite Ferne rücken........
Ich wünsche viel Spaß bei der Vorbereitung und schließlich eine wundervolle Reise durch diesen faszinierenden Kontinent.
Wie du siehst :wink:
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Zuletzt geändert von Oidamo am Di 23. Jan 2018, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.

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toyotamartin
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von toyotamartin »

HBZ ist bei hinterer Trommelbremse anders als mit Scheibe.

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CarCarlson
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von CarCarlson »

Oidamo danke für die Erdung :) Und auch an alle anderen vielen Dank für den Input.

Der Optimierungswahn kennt keine Grenzen. Je mehr man liest und fragt, desto mehr meint man am Auto verändern zu müssen...

Ich werde meine SF-Achse schweißen lassen und auch meine 15" Alufelgen behalten. Scheint mir aus Zeit- und Geldgründen die einfachste Variante.

Jetzt doch nochmal die Frage, bei den 8JX15 Felgen würdet ihr da bei den 32/11.5 R15 Reifen bleiben oder auf eine andere Größe wechseln (also ich muss eh 5 neue kaufen)?

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Tom Koch
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von Tom Koch »

Auf die 8x15 Felgen würdest du die 255-85er draufbringen, was aus meiner Sicht Sinn machen könnte. Ostroute würde ich AT nehmen, Westroute MT.
Gruss
Tom

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lightandy
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Re: Reifen und Felgen für Afrikareise

Beitrag von lightandy »

Ich würde bei schmal und hoch bleiben, bzw anstreben. Ansonsten ist eine absolute Standardgröße 31x10,5x15. Wäre dann aber kleiner wie deine jetzigen 32er.
Andy aus Teltow-Fläming
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