Toyota arbeitet an Fahrzeugsystemen mit Herz-Überwachung

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netzmeister
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Toyota arbeitet an Fahrzeugsystemen mit Herz-Überwachung

Beitrag von netzmeister »

Einer signifikant hohen Anzahl von Verkehrsunfällen liegt ein medizinisches Problem des Fahrers zugrunde, der daraufhin die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert. Wer dann alleine im Fahrzeug sitzt, braucht eine ganze Armada von Schutzengeln, um un- oder leichtverletzt aus dieser Situation zu kommen. Aber auch wenn ein (vielleicht sogar unerfahrener) Beifahrer mit im Auto sitzt, ist es für diesen fast unmöglich, das Fahrzeug schnell und kontrolliert zum stehen zu bringen.

Toyota hat sich deshalb mit Forschern der Universität von Michigan zusammengetan, um sich über die Entwicklung von Monitor-Systemen in Fahrzeugen auszutauschen, die z.B. im Falle eines sich anbahnenden Herzinfarktes den Fahrer warnen können.

Gefördert durch eine Machbarkeitsstudie von Toyotas "Collaborative Safety Research Center" untersuchte das Team zunächst, wie ein Echtzeit-System für die Überwachung der Herzfrequenz des Fahrers in Fahrzeugen umgesetzt werden könnte.

"Die Studie dauerte etwa sieben Monate, und wir identifizierten die Herausforderungen, potenzielle Lösungen, Hardware-Optionen und algorithmische Ansätze, die verwendet werden könnten", so Untersuchungsleiter Kayvan Najarian.

Die Entwickler stehen nun vor zwei Herausforderungen. Zuerst muss ein System entwickelt werden, das die Herzfrequenz des Fahrers überwachen und dabei alle überflüssigen Fahrzeuggeräusche und -Vibrationen ausfiltern kann. Neben den bekannten externen Geräten wäre das ideale Szenario natürlich ein System, das diese Daten automatisch und ohne Aktion des Fahrers über Sensoren im Lenkrad, dem Sitz oder dem Sicherheitsgurt sammelt.

Die zweite Herausforderung besteht darin, einen Algorithmus zu entwickeln, der diese Daten in Echtzeit verarbeiten kann und voraussagt, ob ein Fahrer ein signifikantes Herzereignis erleiden wird. Das Team plant für die Entwicklung dieses Algorithmus und die nötige Hardware einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren ein. Bis 2020, so die Planung, sollen Ergebnisse vorliegen.

Wirklich interessant wird es aber erst, wenn diese Grundlagen geschaffen wurden. Was passiert denn im Falle eines Herzinfarktes? Ein Alarm zur Information des Fahrers könnte zusätzlichen Stress auslösen, eine autonom eingeleitete Notbremsung könnte jedoch genauso gefährlich sein. Und abgesehen von den medizinethischen Fragen wird die Kombination der Herzüberwachung mit Information im Fahrzeug, externem Notruf und Reaktion eventuell vorhandener teilautonomer Systeme sicher überaus spannend.

Wenn man dieses Szenario ein wenig weiter ausschmückt, dann wird ein so überwachtes Fahrzeug den erkrankten Fahrer allerdings ohne weiteres Zögern auf direktem Wege ins Krankenhaus bringen.

Quelle: University of Michigan, Medicine Lab
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frizzz
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Re: Toyota arbeitet an Fahrzeugsystemen mit Herz-Überwachung

Beitrag von frizzz »

Und wehe wenns mal nicht funktioniert.....
Wer zahlt dann?

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toyofluesterer
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Re: Toyota arbeitet an Fahrzeugsystemen mit Herz-Überwachung

Beitrag von toyofluesterer »

ich finde das eine super idee !

jetzt brauche ich nur noch eine funktion, die mich besoffen nach hause fährt ! :rofl:

F. :wink:
Lieber Gott, gib mir die Gelassenheit eines Stuhls, der muss auch mit jedem Arsch klarkommen

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bandeirante
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Re: Toyota arbeitet an Fahrzeugsystemen mit Herz-Überwachung

Beitrag von bandeirante »

Einer signifikant hohen Anzahl von Verkehrsunfällen liegt ein medizinisches Problem des Fahrers zugrunde,...

Die Statistik in Deutschland sagt aber was Anderes. Wenn wir mal Alkohol am Steuer als medizinisches Problem betrachten würden waren das 2015 16 Tote Personen pro 1000 Unfälle.
Da wurde mal wieder was entwickelt und nun bastelt man sich das passende Problem dazu :roll:

Grüsse Axel O.
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netzmeister
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Re: Toyota arbeitet an Fahrzeugsystemen mit Herz-Überwachung

Beitrag von netzmeister »

frizzz hat geschrieben:Und wehe wenns mal nicht funktioniert.....
Wer zahlt dann?

Wenn was nicht funktioniert? Die Überwachung? Wenn das System Deinen Infarkt nicht erkennt, dann sackst Du guter alter Sitte tot überm Steuer zusammen und knallst in den Gegenverkehr. Wenn es einen Fehlalarm auslöst, hast Du Zeit, diesen zu stoppen, wie bei all solchen Systemen. Wo ist das Risiko?


bandeirante hat geschrieben:Die Statistik in Deutschland sagt aber was Anderes.

Woraus liest Du das ab? Ich sehe in der Statistik 23% "Sonstige Ursachen" (Seite 11), die leider nicht weiter aufgeschlüsselt werden.

Hier ein interessanter Textschnippsel:
[...]Leiter der Unfallforschung der deutschen Versicherer (UDV). Er wollte sich nicht mit den Resultaten der Unfallaufnahme von Polizei und Staatsanwaltschaft zufrieden geben, sondern rekonstruierte 118 Unfälle, die durch Sachverständigengutachten dokumentiert sind. Ziel war es, nach den wahren Gründen zu forschen, warum Autofahrer auf freier Strecke plötzlich von der Fahrspur abkommen und mit dem Gegenverkehr zusammenprallen. Das Ergebnis dieser aktuellen (noch unveröffentlichten) Studie bringt mehr Licht ins Rätsel vieler unerklärlicher Unfälle - und führt möglicherweise zu einem Umdenken. Brockmann: "Bei 36 Prozent der von uns analysierten Unfälle lagen medizinische Probleme der Autofahrer vor."


http://www.sueddeutsche.de/auto/beunruh ... -1.2504375



Aber ich finde es jetzt ehrlich gesagt auch nicht wahnsinnig tragisch, dass jemand an der Möglichkeit forscht, medizinische Notfälle im Auto zu erkennen und dann eventuell irgendeine lebensrettende Aktion einzuleiten. Das ist, was Forschung tut: Sie forscht. Es gibt glaube ich unsinnigere Forschungsprojekte, oder? ;-)
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DerAustralier
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Re: Toyota arbeitet an Fahrzeugsystemen mit Herz-Überwachung

Beitrag von DerAustralier »

genau der richtige weg, immer mehr entmündigung des fahrers. alles soll die fahrzeugtechnik übernehmen, am besten so, dass sogar völlig gehirnamputierte "fahren" können. blinde technikgläubigkeit.
ich wäre einfach dafür, dass es verpflichtende medizinische tests für fahrer ab nem gewissen alter geben soll, wo festgestellt wird, ob derjenige noch fahrtauglich ist (beweglichkeit, sehvermögen, reaktion, etc.).
das gefährdungspotential ist wesentlich grösser, als nur die herzkurven.
Martin (HZJ75 + VW Iltis)
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TimHilux
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Re: Toyota arbeitet an Fahrzeugsystemen mit Herz-Überwachung

Beitrag von TimHilux »

Es gibt Leute mit sogenannten Arrhythmien. Also das Herz schlägt alles andere als regelmäßig es stoplert und rennt. Wenn diese Rhythmusstörungen nicht behoben werden können bekommen sie Medikamente um schlimme Folgen davon zu minimieren. Teilweise auch Herzschrittmacher in allen Varianten.
Diese Menschen können dann wohl keinen Toyota mehr fahren da jedesmal die Rettungszentrale oder was auch immer angerufen wird, bzw das Auto im Autonomen Modus rechts ran fährt und dort auf den Hubschrauber wartet :rofl:

Alternativ sehe ich ein Problem wenn der Fahrer unter starkem Stress steht. Also zB von einem anderen Teilnehmer genötigt wird was sich bei entsprechender Konfiguration ja durchaus auf die Kreislaufsituation auswirken kann.
Da wird es dann pöhse Menschen geben die gezielt auf diese Autos dicht auffahren evtl hupen und darauf waren dass die Elektronik rechts ran fährt und den Weg frei gibt :rofl: :rofl:

Alles in Allem ein weiteres Assistenzsystem was sich zwar lohnt zu erforschen aber wohl nie ein Massenprodukt werden wird. Da halte ich vom autonomen Fahren schon mehr - auch wenn es nicht ganz mein Geschmack ist.

Tim
Hilux 2012, 2.5l Schalter, Ortec Minicamp, BP51, 31x10.5, OME, Rasta-Rockslider und Tankschutz, Asfir UFS Motor, ARB Towbar, BearLock, Solarpad und ein paar andere elektrische Spielereien, ARB Sperre vorne, ES Snorkel.

"Nur weil etwas Fakt ist, muss es noch lange nicht stimmen!" (Nadine)

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