Verzinken

...und natürlich auch BJ, J2 und J3...also 1951 - 1986
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eselsklaus
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Verzinken

Beitrag von eselsklaus »

Meine Landmaschinenwerkstatt hat mich auf die Idee gebracht den Rahmen und die diversen Schutzbleche im Tauchbad feuerverzinken zu lassen. Ich finde die Idee recht symphatisch. Hat das schon mal jemand machen lassen? Wie ist eure Meinung dazu?
Klaus
Was kümmerts die Eiche, wenn sich die Sau an ihr schabt.

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Willem Jan Markerink
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Re: Verzinken

Beitrag von Willem Jan Markerink »

eselsklaus hat geschrieben:Meine Landmaschinenwerkstatt hat mich auf die Idee gebracht den Rahmen und die diversen Schutzbleche im Tauchbad feuerverzinken zu lassen. Ich finde die Idee recht symphatisch. Hat das schon mal jemand machen lassen? Wie ist eure Meinung dazu?
Klaus

Dazu gab's schon viele Diskussionen, einfach mal per Forums-Suche (rechts oben im Uebersicht) erforschen.

Kuerz: eure TUV mag das nicht besonders, wegen Versproedung/Entspannung der Nietverbindungen, aber eben diese sollten eh raus, damit der Zink auch zwischen diese Verbindungen geraet....sonst erwischt man ja immer noch nicht die schlimmste/meist-rost-gefaehrdete Stellen.
Und das erneut (warm!)nieten traut der TUV auch nicht besonders, wenn ich mich recht erinnere....:))


Also wenn schon, dann nachher besser eine dicke schwarze Schicht Unterbodenschuetz drauf, damit der TUV nicht gleich meckert, und jegliche Festigkeits-Bescheinigungen verlangt.

Und innerhalb der Rahmen-Profile muesste man dan auch mit Strahlmittel heran, damit es auch dort schoen gesaeubert wird von Altlasten, nicht nur Rost.
(und das Strahlmittel muss danach ebenfalls wieder sauber raus)
(es gibt auch wassertragende Strahl-Verfahren, vielleicht waeren die ideal, wenn man zu letzt umschaltet auf reines Wasser?)
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"Those who wander are not necessarily lost"
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http://www.a1.nl/phomepag/markerink/main_4x4.htm

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Holzfäller
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Re: Verzinken

Beitrag von Holzfäller »

Hallo!

Habe meinen Rahmen auch Feuerverzinken lassen. Hat in meinen Augen aber nur sinn, wenn man sich die Mühe macht den kompletten Rahmen zu zerlegen - alle Nieten raus, (Am besten mit Bohrhammer, scharfem Flachmeissel, Durchschlag und Hammer) Querstrebe hinterm Getriebe raustrennen, löcher sauber zuschweißen, alles verschleifen und ab zum verzinken. Dann Grundieren, lackieren. Ca. 250-300 M10x35 Imbus Linsenkopf(sehen aus wie Nieten, Zugfestigkeit 10,9) plus Scheiben und selbstsichernden Muttern reindrehen, Getriebestrebe mit 4 Schrauben und Hülsen je Seite an den Rahmen schrauben.(Optional noch Mike Sanders) Hab ich so gemacht und Problemlos Tüv plus H bekommen.

Kosten: Verzinken ca. 650€ (Inkl. Kleinteile und Halter, alles wurde vorher gestrahlt)
Schrauben etc. : ca. 100€

MfG Simon
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marks_BJ42
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Re: Verzinken

Beitrag von marks_BJ42 »

Ich seh nur grün ... ich glaub mein Monitor ist kaputt. :biggrin:
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Willem Jan Markerink
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Re: Verzinken

Beitrag von Willem Jan Markerink »

Wird wohl die oekologische Variante von Gelb-Chromatisierung sein.

Willem
(und dann soll man den TUV'ler raten Handschuhe zu tragen, wegen Unterbodenschuetz?....Sonnenbrille waere hier weit wichtiger)
Jan
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niwre77
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Re: Verzinken

Beitrag von niwre77 »

Respekt, Simon! :D
Sehr saubere Arbeit! :D

Da sollte sich das Werk mal ein Beispiel nehmen :wink:
Die Mehrkosten in Serie wären doch ein Klacks. :boxer:
______________________________________________________________________________
Wir schaffen das :rofl:

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Holzfäller
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Re: Verzinken

Beitrag von Holzfäller »

danke!

habe nach mittlerweile 3,5 jahren auch keine probleme mit verlorenen/gelockerten schrauben, lediglich ein bis zwei musste ich nachziehen, allerdings selbstverschuldet; habe zuerst die "nackten" rahmenhälften zusammengebaut, anstatt zuerst alle halter an die hälften zu schrauben. Dadurch kam ich besch***** bis nahezu unmöglich an manche Muttern hin. daher merke: Zuerst halter an Rahmenhälften (weiss nicht mehr welche,aber die wenigsten Halter waren durch beide rahmenhälften geschraubt bzw. genitet) dann rahmenhälften ineinander und dann beide seiten verbinden. Hoffe ist soweit verständlich was ich meine.

MfG Simon

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cruiser55
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Registriert: So 3. Feb 2008, 09:39

Re: Verzinken

Beitrag von cruiser55 »

guten morgen

ich habe meinen rahmen vor über 20 jahren tauchverzinkt und der sieht nach diesen ganzen jahren noch top aus .ich hatte ihn damals nicht auseinander,aber die basis war gut. es stimmt schon,wenn es zwischen den ineinandergesteckten u-teilen aufquillt,kann man sich das verzinkten im zusammengebauten zustand sparen.
ein kleiner tip evtl. nach dem zinkbad noch mal anstrahlen,dann hält die grundierung besser.
auch in punkto nieten gehen auf oder der rahmen reisst nach dem verzinken,kann ich das nicht bestätigen. ich hatte meinen bj schon ordentlich durch gelände geschoben,in dem er sich gut verwunden hat,aber da ist nix gerisssen.

gruss dirk
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marks_BJ42
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Re: Verzinken

Beitrag von marks_BJ42 »

cruiser55 hat geschrieben:...auch in punkto nieten gehen auf oder der rahmen reisst nach dem verzinken,kann ich das nicht bestätigen. ich hatte meinen bj schon ordentlich durch gelände geschoben,in dem er sich gut verwunden hat,aber da ist nix gerisssen.
gruss dirk


Ich glaube auch nicht, dass das Verzinken mit 450 Grad die Struktur wesentlich verändert, wenn überhaupt.
Es braucht mehr als die dreifache Temperatur bis Stahl plastisch wird.

Der TÜV würde keine entsprechenden Gutachten für die 2CV Chassis erstellen (und kommt mir jetzt nicht mit: der TÜV macht für Geld alles), wenn feuerverzinkte Chassis an Festigkeit, Elastizität oder sonst was verlieren...außer an Korrosionsanfälligkeit natürlich. :biggrin:

Die 2CV Chassis werden So beworben:

Made in Germany nach ISO 9001:2008, mit TÜV Gutachten!
extrem stabil
tauchbadverzinkt
über 5400 mal in Deutschland ausgeliefert
11 Jahre Garantie gegen Durchrostung

das Chassis ist auf einem Hydropulsiergerät geprüft worden und ist dort einem Langzeittest von 150.000 km unter voller Zuladung unterzogen worden!


...und sehen so aus:

2CV
2CV
2CV.jpg (17.14 KiB) 1629 mal betrachtet


:bulb: Und das zum unglaublichen Preis von 879,- Euro inkl. MwSt. :D

Die TÜV Kritik wird sich eher auf die Verschraubung des einstmals homologisierten, genieteten Rahmen beziehen.
Der Heißniet zieht sich beim abkühlen zusammen und schafft einen schönen Kraftschluss, ohne Wartungsaufwand.
Die Schraubverbindung ...na ja...Kraftschluss schon, besonders bei Passschrauben, aber bei Vibration und Verwindung der verschraubten Teile eher nicht mehr wartungsfrei. Wobei die Praxis die Theorie lügen straft.

Es hat trotzdem einen Grund, warum die Nutzwagenhersteller den aufwändigen Weg der Nietung gehen.
Lediglich für den Reparaturbereich wird bei den Nutzfahrzeugen lt. Reparaturanweisung die partielle Verschraubung mit Passschrauben zugelassen.

Ich würde den Rahmen allerdings auch Schrauben, weil zum gründlichen entrosten und schweißen gehört die Zerlegung einfach dazu, und da bleibt nur die Verschraubung übrig.

Ich würde für die wichtigen Verschraubungen jedoch so etwas nehmen:

http://www.konstruktionspraxis.vogel.de ... es/405093/

http://37.252.120.116:8997/PDF/ABForma%20Fixx%20Me.pdf
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Stephan Walter
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Re: Verzinken

Beitrag von Stephan Walter »

Der für den TÜV relevante Unterschied liegt ganz einfach darin, dass ein Rahmen, der von vorneherein dafür konstruiert wurde oder der so geprüft, begutachet oder sonst was wurde, anders zu betrachten ist als ein Rahmen, bei dem das irgendwer irgendwie und nicht nachvollziehbar gemacht hat.
Wenn der Prüfer selbstververzinkte Rahmenteile sieht und korrekt handelt, ist der Rahmen nur noch Schrott wert.
Ganz einfach und ohne Wenn und Aber.
Dass viele trotzdem so rumfahren ist bekannt, persönliches Risiko. Die ganz grosse Sünde ist das bei einem Rahmen um Baujahr 1980 wohl nicht, das stimmt schon.

Damit Stähle ihre Festigkeit verlieren, braucht man nicht bis zu Schmelzpunkt gehen. Das passiert deutlich früher.
Ganz so einfch ist es mal wieder nicht.

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marks_BJ42
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Re: Verzinken

Beitrag von marks_BJ42 »

Stephan Walter hat geschrieben:Damit Stähle ihre Festigkeit verlieren, braucht man nicht bis zu Schmelzpunkt gehen. Das passiert deutlich früher.
Ganz so einfch ist es mal wieder nicht.


Ja, aber nicht bei 450 Grad in unbelastetem Zustand.

Den erkalteten Rahmen kratzt das sowieso nicht, der ist wieder so belastbar wie vorher auch.
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xsteel
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Re: Verzinken

Beitrag von xsteel »

Damit Stähle ihre Festigkeit verlieren, braucht man nicht bis zu Schmelzpunkt gehen. Das passiert deutlich früher. Ganz so einfch ist es mal wieder nicht.


Ist nur zur Hälfte richtig!
Wenn Stahl (Hier bei Fahrzeugen in der Regel Feinkorn-Stahl mit Zugfestigkeit > 400N/mm²) erhitzt wird
verliert er Festigkeit... solange er warm ist. Brandverhalten bei Stahlbauten ;-)
Geht soweit dass bei Temeraturen oberhalb 800° die Festigkeit auch nicht mehr in den Ausgangszustand zurückkehrt.

Beim Feuerverzinken (Standard-Verfahren bei Stahlkonstruktionen im Bau)
sind nach dem verzinken und abkühlen alle Kennwerte zur Materialfestigkeit wieder wie vorher.

Sonst müssten wir ja alle verzinkten Konstruktionen anders statisch berechnen wie etwa nur grundiert/lackiert.

Gruß
Sigi

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marks_BJ42
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Re: Verzinken

Beitrag von marks_BJ42 »

Danke für die Unterstützung...Fakten statt Vermutungen, das brauchen wir hier.

Also wie schon geschrieben, den Rahmen kratzt das verzinken nicht.

Abhängig von der Qualität der Verzinkung ist die Montage der Rahmenhälften jedoch nicht so einfach. Wenn die Zinkschicht zu dick ist oder Tropfen am Rand hängen ist das ineinanderschieben der Rahmenhälften ziemlich schwierig und manche Bohrungen werden nicht mehr fluchten. Die ein oder andere Bohrung wird vom Zink zu klein geworden sein...Nacharbeit ist angesagt.

Den Verzinker am besten vorher darauf hinweisen, dass er ordentlich abschütteln soll.

Wir hatten doch schon verzinkte Rahmen hier im Forum. Vielleicht hat die Erfahrung noch jemand gemacht?
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cruisermaddin
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Re: Verzinken

Beitrag von cruisermaddin »

Hallo,
Nacharbeit ist im Falle von Verzinken auf jeden Fall angesagt.
Wenn ich alleine an das nachschneiden der Gewinde denke, wird mir heute noch schlecht.
Jeder der schonmal ein ´verzinktes´ Gewinde nachgeschnitten hat, weiß, wie kniffelig das werden kann, da man die alten Gewindegänge möglichst unter der Zinkschicht wiederfinden/treffen muss, sonst ist das/ sind die Gewinde im Eimer.
Die zu verschweißenden Stellen wollen dann auch wieder vom Zink befreit werden, da es sich sonst nicht vernünftig schweißen lässt. Diese Stellen sind - auf der Rückseite - meist schlecht zugänglich, oder unzugänglich.

Alles in Allem würde ich aus heutiger Sicht ´nur´ sauber entrosten und einen vernünftigen Chassis-Lack verwenden.
Alternativ - wenn Kohle vorhanden - KTL!
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1987er HJ61
1995er S124 E220 T
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Doctor do Little
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Re: Verzinken

Beitrag von Doctor do Little »

cruisermaddin hat geschrieben:Hallo,

Alles in Allem würde ich aus heutiger Sicht ´nur´ sauber entrosten und einen vernünftigen Chassis-Lack verwenden.
Alternativ - wenn Kohle vorhanden - KTL!


So ist es, diese ganze Verzinkerei ist Quatsch.
Habe früher auch mal Teile feuerverzinken lassen, nie wieder.
There is no such thing as a a free lunch.

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