CT26 Rebuild

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RinaMat
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CT26 Rebuild

Beitrag von RinaMat »

Ich möchte jetzt mal in diesem Forum einen ordentlichen CT26 (Turbo des HJ61, HDJ80, ...) Rebuild-Thread starten, da mir das bisher etwas zu stiefmütterlich abgehandelt wurde.

Mein Rebuild ist fast abgeschlossen, ich werde also hiermit einen reich bebilderten step-by-step-Beitrag liefern.
Daher auch die Bitte euch (vorerst) mit Kommentaren zurückzuhalten, bis ich das letzte Bild (hoffentlich ein fast wie neu erstrahlender Turbo) eingestellt habe - dann wird das ein schöner, durchgängiger Beitrag.

Ich hab das alles zum ersten mal zuhause in der Werkstatt gemacht und bin daher absoluter Laie. Spezialwerkzeug ist nicht unbedingt von Nöten - keines zu haben kann aber Speziallösungen nötig werden lassen (es geht hierbei aber nur um die Mutter, die das Verdichterrad auf der Läuferwelle verklemmt)!
Man muss sich nur Zeit nehmen und sauber arbeiten!

Einen Rebuild-Kit habe ich von "Turbo Dietrich" in Deutschland um 60,-EUR erhalten, der großteils ordentlich passt! Der kleinere CT20-Turbo wird genauso überarbeitet, verwendet auch den selben Rebuild-Kit.

Zum Turbo selbst:
Der hat fast 400tkm runter, kein ausserhalb der Toleranz liegendes Spiel und ölt nicht ungebührlich in den Ansaug- bzw. Abgastrakt. Dennoch spricht die Kilometerleistung für eine Überarbeitung...
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Alt aber (hoffentlich) gut!
Alt aber (hoffentlich) gut!
Zumindest kein massiver Riss vom Wastegate nach rechts zum Turbinenauslass - das ist schonmal gut!
Zumindest kein massiver Riss vom Wastegate nach rechts zum Turbinenauslass - das ist schonmal gut!
Der kleine Riss beim Wastegate wurde erst später nach ordentlicher Reinigung sichtbar. Zwar nicht gut, macht aber an dieser Stelle gar nix und kann kaum größer werden!
Der kleine Riss beim Wastegate wurde erst später nach ordentlicher Reinigung sichtbar. Zwar nicht gut, macht aber an dieser Stelle gar nix und kann kaum größer werden!
Eine der Dichtungen der Ölleitungen - die wurde von einem Vorgänger unter Zuhilfenahme von Dichtmasse weiterverwendet. SOWAS MACHT MAN NICHT - das Loch für die Öldruckleitung (das kleinere) ist zu 1/3 verschlossen!
Eine der Dichtungen der Ölleitungen - die wurde von einem Vorgänger unter Zuhilfenahme von Dichtmasse weiterverwendet. SOWAS MACHT MAN NICHT - das Loch für die Öldruckleitung (das kleinere) ist zu 1/3 verschlossen!
1. Schritt: großer Sicherungsring an der Hinterseite des Verdichtergehäuses mit einer Spitzzange zusammengedrückt und rausgehebelt. Danach das Gehäuse (links) vorsichtig mit einem Kunststoffhammer vom Turbogrundgehäuse klopfen.<br />ACHTUNG: dabei den Turbo senkrecht (Verdichterseite nach unten) halten, damit das Verdichterrad nicht beschädigt wird!!!
1. Schritt: großer Sicherungsring an der Hinterseite des Verdichtergehäuses mit einer Spitzzange zusammengedrückt und rausgehebelt. Danach das Gehäuse (links) vorsichtig mit einem Kunststoffhammer vom Turbogrundgehäuse klopfen.
ACHTUNG: dabei den Turbo senkrecht (Verdichterseite nach unten) halten, damit das Verdichterrad nicht beschädigt wird!!!
2. Schritt: Turbinengehäuse mit 2 M10x50-Schrauben und Muttern lösen. Die Schrauben mit Muttern aufstellen, Muttern rausdrehen (tüchtig verspreizen) und die Verbindungsstelle Turbinengehäuse-Grundgehäuse mit einer Lötlampe oder Heissluftfön erwärmen. Auch die beiden M10-Schrauben - die längen sich dadurch und lösen das Turbinengehäuse. Muttern noch etwas rausdrehen und dann mit einem Schraubendreher im entstehenden Schlitz das Turbinengehäuse runterhebeln.<br />Man kann auch mit einem Kunststoffhammer immer wieder aufs Turbinengehäuse klopfen, dadurch löst es sich leichter.
2. Schritt: Turbinengehäuse mit 2 M10x50-Schrauben und Muttern lösen. Die Schrauben mit Muttern aufstellen, Muttern rausdrehen (tüchtig verspreizen) und die Verbindungsstelle Turbinengehäuse-Grundgehäuse mit einer Lötlampe oder Heissluftfön erwärmen. Auch die beiden M10-Schrauben - die längen sich dadurch und lösen das Turbinengehäuse. Muttern noch etwas rausdrehen und dann mit einem Schraubendreher im entstehenden Schlitz das Turbinengehäuse runterhebeln.
Man kann auch mit einem Kunststoffhammer immer wieder aufs Turbinengehäuse klopfen, dadurch löst es sich leichter.
Zuletzt geändert von RinaMat am Mo 16. Dez 2013, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: CT26 Rebuild

Beitrag von RinaMat »

Weiter gehts ...
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Bevor das Verdichterrad (bzw. dessen Vielzahnmutter) gelöst wird sollte die Position zur Laufzeug-Welle markiert werden (Welle und Verdichterrad einritzen - siehe Bild).<br />Ist m.E. nicht unbedingt nötig, weil die beiden großen Teile (Turbinen- und Verdichterrad) einzeln gewuchtet sind und damit kaum eine dynamische Unwucht entstehen kann - zur Sicherheit sollte man es dennoch so machen!
Bevor das Verdichterrad (bzw. dessen Vielzahnmutter) gelöst wird sollte die Position zur Laufzeug-Welle markiert werden (Welle und Verdichterrad einritzen - siehe Bild).
Ist m.E. nicht unbedingt nötig, weil die beiden großen Teile (Turbinen- und Verdichterrad) einzeln gewuchtet sind und damit kaum eine dynamische Unwucht entstehen kann - zur Sicherheit sollte man es dennoch so machen!
Das Abschlussstück der Turbine konnte ich gut in einen Schraubstock einspannen, die Mutter des Verdichterrades habe ich mit einer kleinen Rohrzange (bessere Alternative wäre wohl eine passende Gripzange) IM UHRZEIGERSINN (Welle hat ein Linksgewinde!!) gelöst!
Das Abschlussstück der Turbine konnte ich gut in einen Schraubstock einspannen, die Mutter des Verdichterrades habe ich mit einer kleinen Rohrzange (bessere Alternative wäre wohl eine passende Gripzange) IM UHRZEIGERSINN (Welle hat ein Linksgewinde!!) gelöst!
Das Verdichterrad ging leicht ab, etwas drehen und dabei ziehen ...<br />Hier die (ölverschmutzte) Rückseite mit den Einfräsungen des Wuchtvorganges.
Das Verdichterrad ging leicht ab, etwas drehen und dabei ziehen ...
Hier die (ölverschmutzte) Rückseite mit den Einfräsungen des Wuchtvorganges.
Den Sicherungsring wieder mit einer passenden Zange (ich habe wieder eine Spitzzange genommen) zusammendrücken und ev. unter Zuhilfenahme eines passenden Schraubendrehers raushebeln.<br />Danach die vordere Öldichtungsplatte mit 2 Flachschraubendrehern raushebeln.
Den Sicherungsring wieder mit einer passenden Zange (ich habe wieder eine Spitzzange genommen) zusammendrücken und ev. unter Zuhilfenahme eines passenden Schraubendrehers raushebeln.
Danach die vordere Öldichtungsplatte mit 2 Flachschraubendrehern raushebeln.
O-Ring entfernen, sonst kann man die Axiallagerplatte nicht ausbauen!
O-Ring entfernen, sonst kann man die Axiallagerplatte nicht ausbauen!
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Re: CT26 Rebuild

Beitrag von RinaMat »

Achtung:
Die nun freiligende Axiallagerplatte kann nicht einfach rausgehebelt werden, da sie aussen am Gehäuse und innen an der Welle sehr passgenau ist und daher nicht verkantet werden darf/kann!
Daher muss die Laufzeugwelle (mit Turbine) nach unten mit einem Kunststoffhammer vorsichtig rausgeklopft werden - ACHTUNG: Die Welle löst sich schnell uns plumpst nach unten, daher den Turbo nur leicht anheben und etwas Weiches unter die Turbine legen!!
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Ich wollte nur den Hammer zeigen - mit diesem wird natürlich SENKRECHT und SACHTE auf die Welle geklopft!<br />Ich hatte hierfür den Turbo auf eine Erdnussdose platziert, das Turbinenrad fällt dann in dieses (mit Tüchern ausgekleidete!) Behältnis und kann sich nicht verselbständigen...
Ich wollte nur den Hammer zeigen - mit diesem wird natürlich SENKRECHT und SACHTE auf die Welle geklopft!
Ich hatte hierfür den Turbo auf eine Erdnussdose platziert, das Turbinenrad fällt dann in dieses (mit Tüchern ausgekleidete!) Behältnis und kann sich nicht verselbständigen...
Sogleich die Bohrungen der Radiallager mit sauberen Tüchern verschließen, hier darf kein Schmutz eindringen!<br />Rechts das Laufzeug in der angesprochenen Erdnussdose - der Hitzeschild liegt noch auf dem Turbinenrad!
Sogleich die Bohrungen der Radiallager mit sauberen Tüchern verschließen, hier darf kein Schmutz eindringen!
Rechts das Laufzeug in der angesprochenen Erdnussdose - der Hitzeschild liegt noch auf dem Turbinenrad!
Als nächstes habe ich am Grundgehäuse gleich die Verbindungsstelle zum Turbinengehäuse gereinigt (Schleifvlies fein), dann lässt es sich wohl einfacher wieder zusammenbauen ...
Als nächstes habe ich am Grundgehäuse gleich die Verbindungsstelle zum Turbinengehäuse gereinigt (Schleifvlies fein), dann lässt es sich wohl einfacher wieder zusammenbauen ...
Auch die Grundplatte der Verdichterseite habe ich so poliert - die ist ab Werk EXTREM rauh, was bei den aufretenden Luftgeschwindigkeiten nicht optimal erscheint.
Auch die Grundplatte der Verdichterseite habe ich so poliert - die ist ab Werk EXTREM rauh, was bei den aufretenden Luftgeschwindigkeiten nicht optimal erscheint.
Der hintere Teil des Laufzeugs. Turbine voll mit Ölkoks (das flüssige Öl kommt wohl eher vom Ausbau).
Der hintere Teil des Laufzeugs. Turbine voll mit Ölkoks (das flüssige Öl kommt wohl eher vom Ausbau).
Detail (Rückseite Turbinenrad): Den Öldichtring der Abgasseite kann man einfach mit den Fingern abnehmen (Alternativ: Mit Flachschraubendreher raushebeln, aber bitte die Nut des Ringes nicht verletzen!).<br />Hier ist alles voller (fest sitzendem) Ölkoks. Diesen dann vorsichtig abschaben und mit Messingbürste säubern.
Detail (Rückseite Turbinenrad): Den Öldichtring der Abgasseite kann man einfach mit den Fingern abnehmen (Alternativ: Mit Flachschraubendreher raushebeln, aber bitte die Nut des Ringes nicht verletzen!).
Hier ist alles voller (fest sitzendem) Ölkoks. Diesen dann vorsichtig abschaben und mit Messingbürste säubern.
Zuletzt geändert von RinaMat am Mo 16. Dez 2013, 23:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: CT26 Rebuild

Beitrag von RinaMat »

...
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Die Ölabdichtungsplatte der Frischluftseite (hier von der Hinterseite, also Abgasseite betrachtet). Das hintere Abdeckblech vorsichtig mit einem Schraubendreher rausdrücken. Das Abdeckblech nicht beschädigen, das wird ev. noch benötigt!
Die Ölabdichtungsplatte der Frischluftseite (hier von der Hinterseite, also Abgasseite betrachtet). Das hintere Abdeckblech vorsichtig mit einem Schraubendreher rausdrücken. Das Abdeckblech nicht beschädigen, das wird ev. noch benötigt!
Nun den mittigen Öldichtringträger aus der großen Aluplatte drücken (geht mit dem Finger) und dessen Öldichtring abnehmen. Dies bitte nur mit den Fingern machen, ist zwar eine Spielerei bis der Öldichtring ab ist, aber mit einem Schraubendreher kann man hier zu viel Schaden anrichten!
Nun den mittigen Öldichtringträger aus der großen Aluplatte drücken (geht mit dem Finger) und dessen Öldichtring abnehmen. Dies bitte nur mit den Fingern machen, ist zwar eine Spielerei bis der Öldichtring ab ist, aber mit einem Schraubendreher kann man hier zu viel Schaden anrichten!
Axiallagerplatte und Axiallager. Das Bild habe ich gemacht, damit man sieht, wie das &quot;Lager&quot; beim Zusammenbau wieder in die Platte eingesetzt werden muss!
Axiallagerplatte und Axiallager. Das Bild habe ich gemacht, damit man sieht, wie das "Lager" beim Zusammenbau wieder in die Platte eingesetzt werden muss!
Hier das Kleinteilekonvolut ohne die beiden O-Ringe ...
Hier das Kleinteilekonvolut ohne die beiden O-Ringe ...
Zuletzt geändert von RinaMat am Mo 16. Dez 2013, 23:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: CT26 Rebuild

Beitrag von RinaMat »

So, nun gehts ans Inspizieren der eigentlichen Verschleißteile, nämlich der Axial- und Radiallager.

Bei meinem Turbo waren beide Lagerungen "kaputt", also die Verschleißschicht massiv beschädigt. Wohl deshalb, weil der Motor öfters zu schnell (Stichwort "Nachlaufen" abgestellt wurde. Wenn dann der Turbo mit hoher Drehzahl aber ohne Ölversorgung weiterläuft, dann beginnen die Lager anzureiben ...

Dennoch hatte der Turbo KEIN abnormales Spiel, machte keine Geräusche und wäre wohl noch weitere 100tkm ohne Probleme gelaufen!
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Axiallagerplatte, Frischluftseite. Das Lager/Laufzeug dreht sich bei diesem Bild nach rechts, die Enden der Anlaufflächen (diese sind als Keile ausgebildet) sind total weggerieben, mit massivem Materialabtrag...
Axiallagerplatte, Frischluftseite. Das Lager/Laufzeug dreht sich bei diesem Bild nach rechts, die Enden der Anlaufflächen (diese sind als Keile ausgebildet) sind total weggerieben, mit massivem Materialabtrag...
Axiallagerplatte, &quot;Abgasseite&quot;. Das Lager/Laufzeug dreht sich bei diesem Bild nach links.<br />Links wird in die umlaufende Nut Öl gepumpt und durch die Nut zu den beiden Ölbohrungen transportiert. Das ist schon die ganze Schmierung des Axiallagers, die 3 Anlaufflächen sind keilförmig ausgebildet (bei der linken, die ohne eigene Ölbohrung ausgebildet ist, sieht man das ganz leicht), dadurch drückt sich das Öl zwischen Axiallager und Axiallagerplatte.
Axiallagerplatte, "Abgasseite". Das Lager/Laufzeug dreht sich bei diesem Bild nach links.
Links wird in die umlaufende Nut Öl gepumpt und durch die Nut zu den beiden Ölbohrungen transportiert. Das ist schon die ganze Schmierung des Axiallagers, die 3 Anlaufflächen sind keilförmig ausgebildet (bei der linken, die ohne eigene Ölbohrung ausgebildet ist, sieht man das ganz leicht), dadurch drückt sich das Öl zwischen Axiallager und Axiallagerplatte.
Radiallager. Verschleißschicht (Laufschicht) tlw. weggerieben (Teile davon haben sich wieder kaltverschweisst, siehe linke Laufbuchse).
Radiallager. Verschleißschicht (Laufschicht) tlw. weggerieben (Teile davon haben sich wieder kaltverschweisst, siehe linke Laufbuchse).
Interessanterweise ist auch die Axialseite der Radiallager beschädigt.<br />Na gut, zum Glück werden alle diese Teile getauscht...
Interessanterweise ist auch die Axialseite der Radiallager beschädigt.
Na gut, zum Glück werden alle diese Teile getauscht...
Die Laufflächen der Radiallager im Grundgehäuse (hier frischluftseitig) sind zum Glück in Ordnung, keine tiefen Riefen (sieht hier aufgrund des Lichtes und der massiven Vergrößerung gar nicht so gut aus wie es tatsächlich ist)!
Die Laufflächen der Radiallager im Grundgehäuse (hier frischluftseitig) sind zum Glück in Ordnung, keine tiefen Riefen (sieht hier aufgrund des Lichtes und der massiven Vergrößerung gar nicht so gut aus wie es tatsächlich ist)!
Zuletzt geändert von RinaMat am Mo 16. Dez 2013, 23:34, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: CT26 Rebuild

Beitrag von RinaMat »

Weiter gehts mit dem Neuaufbau. Hoffentlich ohne Probleme (Na gut, wer hofft das nicht?)!
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Zuerst noch das Grundgehäuse rausputzen. Dazu habe ich alle Stehbolzen rausgedreht und den Ölanschluss mittels Platte und Dichtstreifen &quot;hermetisch&quot; verschlossen. Die Kühlwasseröffnungen können offen bleiben...
Zuerst noch das Grundgehäuse rausputzen. Dazu habe ich alle Stehbolzen rausgedreht und den Ölanschluss mittels Platte und Dichtstreifen "hermetisch" verschlossen. Die Kühlwasseröffnungen können offen bleiben...
Nochmals ordentlich abgeklebt, gebürstet, gesandstrahlt und mit Zink/Alu-Lack behübscht.
Nochmals ordentlich abgeklebt, gebürstet, gesandstrahlt und mit Zink/Alu-Lack behübscht.
Zuerst noch das Grundgehäuse abgasseitig von Ruß/Ölkoks befreien. Auch den Konus der Bohrung fürs Laufzeug, da hier der Öldichtring sauber reinlaufen muß!
Zuerst noch das Grundgehäuse abgasseitig von Ruß/Ölkoks befreien. Auch den Konus der Bohrung fürs Laufzeug, da hier der Öldichtring sauber reinlaufen muß!
Hitzeschild kommt wieder an seinen Platz. Wurde nur vom Ruß befreit.
Hitzeschild kommt wieder an seinen Platz. Wurde nur vom Ruß befreit.
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Re: CT26 Rebuild

Beitrag von RinaMat »

Jetzt aber wirklich
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Der &quot;Rebuild Kit CT20&quot; passt wohl auch für den CT26 - zumindest großteils (dazu später mehr). Er wird von der Firma &quot;Turbo Systems&quot; hergestellt, ich hab ihn über &quot;Turbo Dietrich&quot; in Deutschland bezogen.
Der "Rebuild Kit CT20" passt wohl auch für den CT26 - zumindest großteils (dazu später mehr). Er wird von der Firma "Turbo Systems" hergestellt, ich hab ihn über "Turbo Dietrich" in Deutschland bezogen.
Neuer Dichtring hinter dem Turbinenrad eingebaut, neue Lagerbuchsen und deren Distanzhülse mit viel sauberem Öl verbaut.
Neuer Dichtring hinter dem Turbinenrad eingebaut, neue Lagerbuchsen und deren Distanzhülse mit viel sauberem Öl verbaut.
Das Ganze von hinten ins Grundgehäuse eingeführt (Achtung: vorher muss das Abgashitzeschild, siehe voriger Beitrag, am Grundgehäuse platziert werden!).<br />Und wieder frisches Öl drauf.
Das Ganze von hinten ins Grundgehäuse eingeführt (Achtung: vorher muss das Abgashitzeschild, siehe voriger Beitrag, am Grundgehäuse platziert werden!).
Und wieder frisches Öl drauf.
Neues Axiallager und dessen Anlaufplatte mit Öl versehen und rein damit.
Neues Axiallager und dessen Anlaufplatte mit Öl versehen und rein damit.
Der neue Dichtring muss in seine Nut ...
Der neue Dichtring muss in seine Nut ...
... wo er auch gut sitzt. Zuvor sichergehen, dass die Axiallagerplatte VOLLFLÄCHIG am Grundgehäuse aufliegt!!
... wo er auch gut sitzt. Zuvor sichergehen, dass die Axiallagerplatte VOLLFLÄCHIG am Grundgehäuse aufliegt!!
ACHTUNG: Der neue Dichtring/O-Ring (links) ist &quot;stärker&quot; als der alte, weshalb der nachfolgende Schritt (Einbau der vorderen Ölabdichtungsplatte) höheren Kraftaufwand erfordert!
ACHTUNG: Der neue Dichtring/O-Ring (links) ist "stärker" als der alte, weshalb der nachfolgende Schritt (Einbau der vorderen Ölabdichtungsplatte) höheren Kraftaufwand erfordert!
Zuletzt geändert von RinaMat am Mo 16. Dez 2013, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: CT26 Rebuild

Beitrag von RinaMat »

Nun gehts an den Zusammenbau der vorderen Ölabdichtungsplatte.
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Die beim Rebuild-Kit mitgelieferte hintere Abdeckplatte (rechts) passt NICHT, weshalb ich die originale nach einer Reinigung weiterverwendet habe (diese ist kein Verschleissteil, daher geht das in Ordnung!)
Die beim Rebuild-Kit mitgelieferte hintere Abdeckplatte (rechts) passt NICHT, weshalb ich die originale nach einer Reinigung weiterverwendet habe (diese ist kein Verschleissteil, daher geht das in Ordnung!)
Den neuen vorderen Öldichtring in seine Nut platzieren (Vorsicht, diese Dichtringe brechen leicht!) ...
Den neuen vorderen Öldichtring in seine Nut platzieren (Vorsicht, diese Dichtringe brechen leicht!) ...
... und das Teil von hinten wieder in die Aluplatte (liegt dem Rebuild-Kit nicht bei, ist aber auch kein Verschleißteil!) eindrücken. Das muss mit Fingerkraft funktionieren, ansonsten ist der Dichtring nicht richtig gefertigt! Das Bild zeigt den bereits in die Platte eingesetzten rotierenden Mittelteil von vorne, unten sieht man, dass der Öldichtring komplett zusammengedrückt ist.
... und das Teil von hinten wieder in die Aluplatte (liegt dem Rebuild-Kit nicht bei, ist aber auch kein Verschleißteil!) eindrücken. Das muss mit Fingerkraft funktionieren, ansonsten ist der Dichtring nicht richtig gefertigt! Das Bild zeigt den bereits in die Platte eingesetzten rotierenden Mittelteil von vorne, unten sieht man, dass der Öldichtring komplett zusammengedrückt ist.
Nun kann die originale hintere Abdeckplatte wieder an ihren Platz. Das mittlere sich drehende Teil am Bild muß sich relativ leicht axial verschieben lassen. Ist das nicht der Fall, sitzt der Öldichtring zu stramm! Dann hilft nur sachtes abschmirglen der Flächen, die den Schlitz des Ringes begrenzen, damit sich dieser beim Einsetzen in die Grundplatte weiter zusammendrücken kann!
Nun kann die originale hintere Abdeckplatte wieder an ihren Platz. Das mittlere sich drehende Teil am Bild muß sich relativ leicht axial verschieben lassen. Ist das nicht der Fall, sitzt der Öldichtring zu stramm! Dann hilft nur sachtes abschmirglen der Flächen, die den Schlitz des Ringes begrenzen, damit sich dieser beim Einsetzen in die Grundplatte weiter zusammendrücken kann!
Nun die Ölabdichtungsplatte auf die Welle schieben. Aufgrund des o.a. stärkeren O-Ringes des Rebuild-Kit kann diese Platte nicht einfach mit den Fingern reingedrückt werden!
Nun die Ölabdichtungsplatte auf die Welle schieben. Aufgrund des o.a. stärkeren O-Ringes des Rebuild-Kit kann diese Platte nicht einfach mit den Fingern reingedrückt werden!
Das geht aber gut mit einer 32er Nuss. Allerdings sollte man dazu das Gehäuse mit Nuss umdrehen, die Nuss auf den Boden stellen und das Grundgehäuse nach unten drücken. Den O-Ring und die Platte vorher einölen, dann flutscht das!
Das geht aber gut mit einer 32er Nuss. Allerdings sollte man dazu das Gehäuse mit Nuss umdrehen, die Nuss auf den Boden stellen und das Grundgehäuse nach unten drücken. Den O-Ring und die Platte vorher einölen, dann flutscht das!
Der neue Sicherungsring (oben) ist anders gestaltet als der alte. In so einem Fall nehme ich lieber den alten!
Der neue Sicherungsring (oben) ist anders gestaltet als der alte. In so einem Fall nehme ich lieber den alten!
Und da ist er schon an seinem Platz. Ich nehme dazu eine (wenig passende) Spitzzange, wer eine ordentliche Seegerringzange hat, ist klar im Vorteil!
Und da ist er schon an seinem Platz. Ich nehme dazu eine (wenig passende) Spitzzange, wer eine ordentliche Seegerringzange hat, ist klar im Vorteil!
Zuletzt geändert von RinaMat am Mo 16. Dez 2013, 23:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: CT26 Rebuild

Beitrag von RinaMat »

Es folgen Verdichterrad und dessen Kompressorgehäuse.

Bemerkung zum Anzugsdrehmoment der Verdichterlaufrad-Mutter:
Nach Rückfrage beim Turbo-Spezialisten gibts kein definiertes Anzugsmoment. Die Mutter lediglich wie eine herkömmliche M6-Mutter anziehen, die Laufzeugwelle darf dabei nicht zu sehr auf Torsion beansprucht werden (man fühlt das, sobald sich die Welle verdreht)!

Ich kann den Beitrag heute leider nicht fertig machen, weil ich das Turbinengehäuse noch nicht fertig habe, geduldet euch also bitte noch ein paar Tege!
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Verdichterrad mit Pinsel+Benzin und Aceton (guter Rußlöser!) gereinigt, und somit fertig, um es wieder auf der Welle zu platzieren!
Verdichterrad mit Pinsel+Benzin und Aceton (guter Rußlöser!) gereinigt, und somit fertig, um es wieder auf der Welle zu platzieren!
Verdichterrad verspannt. Ich habe mir von einem Freund (DANKE!) eine M6x1-Linksgewinde-Mutter machen lassen, da ich die beim Reparaturkit mitgelieferte Vielzahnmutter nicht ordentlich anziehen hätte können.
Verdichterrad verspannt. Ich habe mir von einem Freund (DANKE!) eine M6x1-Linksgewinde-Mutter machen lassen, da ich die beim Reparaturkit mitgelieferte Vielzahnmutter nicht ordentlich anziehen hätte können.
Kompressorgehäuse gereinigt (Benzin+Pinsel)
Kompressorgehäuse gereinigt (Benzin+Pinsel)
Vorm Aufsetzen des Verdichtergehäuses unbedingt den in der Nut des Grundgehäuses liegenden großen O-Ring durch den neuen des Rep.Kits ersetzen!<br />Damit es flutscht, den neun O-Ring ordentlich mit Silikonspray befeuchten!<br />Dann das Verdichtergehäuse aufs Grundgehäuse drücken (Einbauposition beachten!) und den (entrosteten und neu lackierten) Sicherungsring einsetzen.<br />Sieht doch schon ganz gut aus!
Vorm Aufsetzen des Verdichtergehäuses unbedingt den in der Nut des Grundgehäuses liegenden großen O-Ring durch den neuen des Rep.Kits ersetzen!
Damit es flutscht, den neun O-Ring ordentlich mit Silikonspray befeuchten!
Dann das Verdichtergehäuse aufs Grundgehäuse drücken (Einbauposition beachten!) und den (entrosteten und neu lackierten) Sicherungsring einsetzen.
Sieht doch schon ganz gut aus!
Zuletzt geändert von RinaMat am Mo 16. Dez 2013, 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: CT26 Rebuild

Beitrag von wolli »

Klasse Anleitung, Mat, danke für die Bilder!
Rote Landcruiser mit wenig Zeuchs dran
Krups Stabmixer
Bosch Waschmaschine

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bayer07
Beiträge: 947
Registriert: Sa 29. Jan 2011, 11:02

Re: CT26 Rebuild

Beitrag von bayer07 »

Danke RinaMat
Genial gut beschrieben und bebildert
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken der Wahrheit

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IskatRagnar
Beiträge: 23
Registriert: So 11. Dez 2011, 16:47

Re: CT26 Rebuild

Beitrag von IskatRagnar »

Das nenne ich einen produktiven Beitrag. Respekt!

Anerkennender Gruß

IskatRagnar

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Feldi
Beiträge: 10691
Registriert: Mi 5. Nov 2008, 12:57
Wohnort: Am Chiemsee

Re: CT26 Rebuild

Beitrag von Feldi »

Erstklassiger Bericht !!
Schade, daß ich keinen Turbo habe. :lol:
Feldi (ganz im Süden)

"I woid beim IQ dreistellig sei, ned beim G'wicht" (Klaus Eckel)

"Die Wirklichkeit ist ein fortlaufender Prozess, der nicht mehr zu stoppen ist." (Harald Lesch)

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fipsicola
Beiträge: 1573
Registriert: So 14. Mai 2006, 21:24

Re: CT26 Rebuild

Beitrag von fipsicola »

servus mat,
herzlichen dank und respekt vor deinem schön bebildertem beitrag?
philipp

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RobertL
Beiträge: 17537
Registriert: Do 24. Okt 2002, 14:58
Wohnort: Wien

Re: CT26 Rebuild

Beitrag von RobertL »

Das gehört doch unbedingt in die "Best of" Rubrik! :thumbsup:

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