Warum man den Reifenquerschnitt erhöhen sollte

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RubiconJK
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Warum man den Reifenquerschnitt erhöhen sollte

Beitrag von RubiconJK »

Hallo,

ich schaue aktuell die Land Rover Experience Tour auf Dmax. Dort sind die Jungs mit einigen aktuellen Discovery's unterwegs. Schnell stellt man als Zuschauer fest, dass die Jungs und Mädels oft am Reifenwechseln sind. Oft ist allerdings nicht mal der Reifen kaputt sondern auch die Felge.

Wie auch beim 150er Land Cruiser (ab der Executiv Ausstattung) hat der Disco einen recht geringen Reifenquerschnitt. Dies ist der großen Bremsanlage geschuldet. Das mag auf der Autobahn natürlich super sein. Wird das Fahrzeug aber für Reisen mit einem hohen Anteil an nicht geteerten Wegen verwendet, wird schnell der Nachteil sichtbar. Gebrochene oder verbeulte Felgen sind die Folge. Nicht zuletzt auch weil die Fahrzeuge extrem schwer beladen sind.

Bild

Wie kann ich Felgenbrüche beim 150er vorbeugen?
In dem ich das Gewicht des Autos so gering wie möglich halte und je nach Untergrund mit angepasstem Luftdruck fahre. Das schont nicht nur die Reifen & Felgen sondern auch den Rest vom Auto.

Am einfachsten wäre es natürlich 15" oder 16" Felgen zu kaufen und irgendwelche Reifen mit 85er Querschnitt zu benutzen. Leider wird das aufgrund der Bremsanlage nichts. Allerdings ist es laut meinen Infos möglich auf jede (Deutsche) Ausstattungsvariante vom 150er 17" Felgen zu montieren.

Mit der 17 Felge habe ich nun eine sehr große Auswahl an Geländereifen. Allerdings bleibt jetzt noch die Sache mit dem Platz bei nicht höher gelegten Fahrzeugen und der TÜV Abnahme. Damit keine Änderung der Achsübersetzung (also Austausch des Teller und Kegelrad an Vorder und Hinterachse) nötig ist, darf der Reifen nicht mehr als 7% größer sein wie die größte Reifengröße in den COC Papieren.

Nach meiner Erfahrung sind folgende Reifengrößen per §21 Einzelabnahme auf den Serienfelgen möglich:

245/70 17 = Diese Dimension fällt etwas kleiner wie 265/70 17 aus. Da diese Größe allerdings in den COC Papieren vermerkt ist, darf diese ohne weitere TÜV Abnahme gefahren werden. Wer sich also den Gang zum TÜV sparen möchte ist mit 245/70 17 gut bedient. Die Auswahl an Reifen ist auch gut.

265/70 17 = Ist vermutlich die Größe welche am Meisten auf den Prados gefahren wird. Gute und Große Reifenauswahl. Guter Kompromiss zwischen On und Offroad Eigenschaften.

245/75 17 & 255/75 17 = Sieht man eher selten. Tendenz geht durch den höheren Querschnitt eher richtung Offroad. Durch den Schmaleren Reifen merkt man die Spurrillen auf der Autobahn noch eher. Dafür wird der Reifenabdruck beim Luftablassen schön lang. Gute Reifenauswahl.

235/80 17 = Der höchste Querschnitt der ohne große Änderungen auf dem Prado gefahren werden kann. Wer viel abseits von Straßen unterwegs ist fährt mit diesem Reifen gut. Das Fahrverhalten auf der Straße ist aber deutlich schwammiger. Geringe Auswahl an Reifen in dieser Größe. Allerdings sollte im August 2020 der Ko2 in der Größe auch auf dem Europäischen Markt erhältlich sein.

Optimal wäre die Kombination mit Stahlfelgen. Für den Prado gibt es original Toyota Stahlfelgen. Da der Prado teils mit Stahlfelgen ausgeliefert wurde ist nach meiner Auffassung auch keine erneute Abnahme beim TÜV nötig. Da ich solche Felgen hier liegen habe werde ich nach, dem Gespräch mit meinem Prüfer, die offizielle Rechtslage hier ergänzen.


Ich hoffe ich konnte damit dem ein oder Anderen helfen. Falls noch jemandem dazu was einfällt, bitte kommentieren.
Zuletzt geändert von RubiconJK am Do 13. Feb 2020, 16:03, insgesamt 1-mal geändert.
Toyota GDJ 150 MY 19 auf 245/75-17LT ivbm. 25mm SPV oder 235/80 R17 auf original Toyota Stahlfelgen ivbm. 30mm SPV, TJM Snorkel, Innenausbau, Dachzelt, 187 Liter Zusatztank, China Switchpod, ACAYX Dachträger, ACAYX Innenrack, OLC Duschzelt, Foxwing 270° Markise, James Baroud Discovery Zelt;

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Surfy
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Re: Warum man den Reifenquerschnitt erhöhen sollte

Beitrag von Surfy »

Spannendes Thema!

Gerade Felgen/Reifen lassen sich vor/nach dem Tüven auch wechseln. Ausserhalb von Europa kräht kein Hahn nach der Eintragung - oder könnte diese interpretieren.

Muss jeder selber wissen.

Wichtiger ist hingegen - was die grösseren Reifen für eine Auswirkung auf das Fahrverhalten haben. Bein J20 war dies doch recht extrem

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oribi
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Re: Warum man den Reifenquerschnitt erhöhen sollte

Beitrag von oribi »

Danke für die Info, RubiconJK.

Nach Auskunft von nestle-Offroad sind bei 265 70 R17 aber 30mm Spurplatten pro Achse für deren TÜV unumgänglich.
Ansonsten bietet nestle auch noch 285 70 R17 an, was die Bodenfreiheit nochmal erhöht. Insbesondere die ist beim J15 nicht sonderlich gut und auf Reisen deutlich wichtiger als Allrad etc. Auch hier gilt deren Vorgabe mit 30mm Spurplatten pro Achse.
Auch 265 65 R18 werden angeboten, sind aber deutlich teurer und schwieriger auf Reisen zu besorgen.
Und der Schritt von 19 auf 18 Zoll wäre mir zu wenig, was Dämpfung und Reifendruckablass im Gelände angeht.

Interessant für mich wäre nochmal wie sich der Spritverbrauch bei All Terrain Reifen erhöht und ob man BFG KO2 Reifen als lauter empfindet?

Für meinen Teil werde ich voraussichtlich die jetzigen 19 Zoller erstmal runterfahren und dann auf 17 Zoll wechseln. Es sei denn, mich rappelt's und ich lege mir für Reisen die 17-Zoller schon mal in den Schuppen und wechsle im Alltag wieder auf 19 Zoll.

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RubiconJK
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Re: Warum man den Reifenquerschnitt erhöhen sollte

Beitrag von RubiconJK »

Surfy hat geschrieben:Spannendes Thema!

Gerade Felgen/Reifen lassen sich vor/nach dem Tüven auch wechseln. Ausserhalb von Europa kräht kein Hahn nach der Eintragung - oder könnte diese interpretieren.

Muss jeder selber wissen.

Wichtiger ist hingegen - was die grösseren Reifen für eine Auswirkung auf das Fahrverhalten haben. Bein J20 war dies doch recht extrem


Hi,

da hast du recht. Natürlich ändern die Reifen einiges am Fahrverhalten. Beim 150er mit Automatic leider auch am Schaltverhalten und am Verbraucht. Aber da muss man durch.

Deinen 200ter habe ich mir eben mal angeschaut. Sau geiles Autos. Glotzen nicht Kleckern war wohl dein Motto. Ich denke allein durch die zwei Sperren kommst schon sehr weit mit dem Auto. Einzig einen anderen Reifen hätte ich gewählt. Aber das ist auch immer Geschmackssache. Ich wünsche euch viel Spaß in Afrika. Der Cruiser wird das schon machen, da hab ich gar keine Bedenken.

Nach Auskunft von nestle-Offroad sind bei 265 70 R17 aber 30mm Spurplatten pro Achse für deren TÜV unumgänglich.
Ansonsten bietet nestle auch noch 285 70 R17 an, was die Bodenfreiheit nochmal erhöht. Insbesondere die ist beim J15 nicht sonderlich gut und auf Reisen deutlich wichtiger als Allrad etc. Auch hier gilt deren Vorgabe mit 30mm Spurplatten pro Achse.
Auch 265 65 R18 werden angeboten, sind aber deutlich teurer und schwieriger auf Reisen zu besorgen.
Und der Schritt von 19 auf 18 Zoll wäre mir zu wenig, was Dämpfung und Reifendruckablass im Gelände angeht.


Auch wenn Nestle viel Ahnung hat würde ich nicht immer auf die Jungs hören. Meine Reifen wurden aufgrund eines Verlgeichsgutachtens einer Zubehörfelge mit exact der selben Breite und Einpresstiefe eingetragen. Da gab es unter den Auflagen keinen Punkt das dies nur mit Spurplatten möglich ist. Allerdings, allein der Optik wegen sind Spurplatten oder Felgen mit ET +10 nicht verkehrt.

Mit den 265/65 R18 wäre mir der Querschnitt schon wieder zu gering.

285/70 17 habe ich absichtlich nicht aufgeführt, da diese ziemlich sicher ohne Höherlegung schleifen werden. Ich würde allerdings ganz klar einen guten Unterfahrschutz den 33" Reifen vorziehen. Wir reden von 1,4cm mehr unter dem Diff (gegenüber 265/70 17). Selbst wenn man mit dem Diff an nem Stein hängen bleibt passiert nichts. Alles schon getestet. Die Reifen belasten den Wandler wieder mehr und das Schaltverhalten wird noch schlechter. Aber das ist nur meine Meinung.

Lg
Zuletzt geändert von RubiconJK am Do 13. Feb 2020, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
Toyota GDJ 150 MY 19 auf 245/75-17LT ivbm. 25mm SPV oder 235/80 R17 auf original Toyota Stahlfelgen ivbm. 30mm SPV, TJM Snorkel, Innenausbau, Dachzelt, 187 Liter Zusatztank, China Switchpod, ACAYX Dachträger, ACAYX Innenrack, OLC Duschzelt, Foxwing 270° Markise, James Baroud Discovery Zelt;

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Surfy
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Re: Warum man den Reifenquerschnitt erhöhen sollte

Beitrag von Surfy »

RubiconJK hat geschrieben:Ich wünsche euch viel Spaß in Afrika. Der Cruiser wird das schon machen, da hab ich gar keine Bedenken.


Der Trip ist leider schon vorbei (2012-2013). Das Setup hat sich aber auch auf anderen Reisen recht gut bewährt. :wink:


Beim J20 und dem Wechsel auf 17" MT Bereifung "285/70/R17"- kam schon erheblich mehr Durst einher. 1.5l + beim V8. Vermutlich basiert einiges auf der geänderten Übersetzung?!

MTs sind definitiv laut. Bei der Dämmung des J20 aber mehrheitlich Aussen.


Surfvy

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oribi
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Re: Warum man den Reifenquerschnitt erhöhen sollte

Beitrag von oribi »

IMG_20200226_142457.jpg


Gerade beim Toyota-Händler stehen sehen: 275 40 R22 (falls es jemanden interessiert)
(War wohl 3000 EUR zusätzlich)
Es musste aber keine Radkastenveränderung vorgenommen werden.
Und beim TÜV gab es auch keine Probleme.

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quadman
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Re: Warum man den Reifenquerschnitt erhöhen sollte

Beitrag von quadman »

...das ist wohl die Spitze der widersprüchlich
Kombinationen... :shock:
Hilux 2.5 xtracab, 235/85R16, Snorkel, OME schwer, Webasto ThermoTop, Tempomat, Zusatztank, Alu UFS, ARB-bar, Dachkonsole und ein gullwing mobile workshop canopy.
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TimHilux
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Re: Warum man den Reifenquerschnitt erhöhen sollte

Beitrag von TimHilux »

quadman hat geschrieben:...das ist wohl die Spitze der widersprüchlich
Kombinationen... :shock:

Der muss nur tiefer , dann gehts wieder einigermaßen

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Hilux 2012, 2.5l Schalter, Ortec Minicamp, BP51, 31x10.5, OME, Rasta-Rockslider und Tankschutz, Asfir UFS Motor, ARB Towbar, BearLock, Solarpad und ein paar andere elektrische Spielereien, ARB Sperre vorne, ES Snorkel.

"Nur weil etwas Fakt ist, muss es noch lange nicht stimmen!" (Nadine)

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