Hallo zusammen, nach mehreren Wochenendtouren und zwei längeren Reisen (Schweden im Sommer und Dolomiten im Herbst) zu zweit mit unserem Fiftyten Truckbed Camper hier mal mein bisherigen Erkenntnisse. Ist vielleicht für den einen oder anderen interessant und in Teilen auch auf Canopy Camper bzw. Minicamp übertragbar.
Kurz zur Ausstattung:
Der Truckbed Camper und die Pritschenwände sind komplett mit Armaflex 19mm isoliert und mit Vus4Fun Vlies bezogen. Es gibt zwei Sitz/Stauboxen mit Klappdeckel über den Radkästen, auf denen man sich gegenüber sitzt. Auf der linken Seite in Fahrtrichtung dahinter eine Küchenkiste, auf der rechten ein kleines Regal mit 2 Euroboxen 30x40cm übereinander. Das wars an festen "Möbeln". In der Mitte ist dann quasi der Gang. Kleidung findet in Fahrtrichtung stirnseitig an an der Wand befestigten Stofftaschen Platz, die gleichzeitig als Rückenlehne dienen. Passive Kühlbox (von Qool) steht auf der Rückbank, die hält eine gute Woche. Dann einmal auf dem Campingplatz die Kühlelemente einfrieren und man ist gerüstet für die zweite Woche.
Es gibt keine Standheizung, kein fließendes Wasser, keine feste Elektrik und (noch) keinen Tisch im Innenraum.
Erste Erkenntnis: im Sommer fehlt eine Standheizung gar nicht, auch nicht nachts. Im Herbst haben wir das Thermo-Innenzelt zusätzlich montiert, dadurch hat eine Standheizung ebenfalls nicht gefehlt. Bei Außentemperaturen von 4 Grad ist von der Kälte noch deutlich Luft nach unten. Es gibt durch die Dämmung fast keine Kondensbildung. Die Pritschenwände zusätzlich zu isolieren und bei einstelligen Temperaturen das Thermo-Innenzelt zu montieren, hat einen enormen Effekt. Bevor dir das hatten, waren die Alu-Oberflächen morgens richtig nass vom Tau, jetzt ist davon kaum noch etwas zu spüren.
Tagsüber ist der Aufbau ruckzuck durchgelüftet, da man ja wirklich alle Seiten unten und oben öffnen kann.
Wir konnten in Schweden vor den Mücken in den Innenraum flüchten, uns trocken und geschützt umziehen, bei Bedarf die Klapptoilette im Aufbau nutzen und hatten in vielerlei Hinsicht deutlich mehr Komfort als alle Reisenden mit Dachzelt, ohne dass mir Nachteile einfallen würden.
Es passen mit ausgebauten Vorderrädern sogar zwei MTBs längs auf die Ladefläche. Durch die Heckschräge geht sich das gerade so aus, ideal für den geschützten Transport ans Urlaubsziel. Unten ist dann aber nicht mehr viel Platz, es reicht nur noch fürs ins Bett klettern (für die Durchreise aber vollkommen ok).
Wir sind bisher extrem zufrieden, folgende Punkte wollen wir zur weiteren Optimierung noch angehen:
Bessere Küchenkiste, bei der man bei aufgeklapptem Deckel direkt Zugriff auf den Gaskocher hat
Klapptisch, um z.B. im Innenraum am Tisch essen zu können (wie bei Exkab montiert)
20cm tiefes Regal an der Stirnseite auf voller Breite, mit Push-Locks o.ä. Kostet wenig Tiefe, bietet aber viel gut erreichbaren Stauraum.
Sandblech-Klapptisch (an absenkbaren Haltern) außen, um einen großen und stabilen Tisch zum kochen draußen zu haben, der nicht im Innenraum verstaut werden muss.
Airline-Schienen außen, um Wäscheleinen, Kanister, den Duschsack usw. anbringen zu können
Kleine Eck-Regale in den hinteren Ecken, die die dort aufgehängten Stofftaschen ersetzen sollen und gleichzeitig eine Abstellmöglichkeit für den Kaffeebecher oben drauf bieten, wenn man morgens im Bett den ersten Kaffee trinkt
Nicht geplant, da für uns unnötig, sind vorläufig:
Standheizung
Feste Elektro-Verkabelung (wir nutzen eine kleine Powerbank, die wir ebenso wie die Handys beim Fahren laden)
Fließendes Wasser (Wir nutzen einen Kanister mit Wasserhahn unten dran)
Feste Toilette
Bei Fragen oder Ideen immer gerne her damit