Buschtaxi.org

Hallo Leute.
Der Wagen meines Kollegen ist nun schon zum zweiten Mal liegengeblieben weil der Diesel versulzt ist. Starten konnte er noch, aber nach ein paar Kilometer viel die Kiste dann ins Notprogramm.
Nach Aussage der Werkstatt sei das ja ganz klar. Der billige Treibstoff wird bei etwa -20 Grad zäh und bei ca.12-15 grad minus macht den Rest dann schon der Fahrtwind.
Meine Frage nun, kann es wirklich sein, daß der Fahrtwind ein Medium/ einen Werkstoff kälter macht als die Lufttemperatur.
Kann ich mir absolut nicht vorstellen....
Danke für Eure Hilfe!

Harri

Wenn du einen langen Atem hast, nimm ein Zimmerthermometer und puste mal mit gespitzten Lippen drauf.

das Zauberwort heißt verdunstungskälte, dh wenn Flüssigkeit verdunstet, entzieht sie dem Medium Energie/ wärme. dazu reicht schon die Luftfeuchtigkeit die am dieselfilter kondensiert und dann mit dem Fahrtwind weggeblasen/ verdampft wird. ein zusätzliches Problem ist im dieselfilter die Filterung durch die ,gewollt, sehr kleinen poren. an diesen wird auch das dem diesel/ biodiesel mit erhöhtem wasserbeisatz, enthaltene wasser zuerst gefrieren und dann die kleinen poren zumachen, sodass üblicherweise zuerst der diesel dort gefriert/ versulzt. evtl kann man hier noch mit einer filterheizung helfen... langes Thema...

Ist der Wagen des Kollegen vielleicht ein Defender?

Hallo,
...Verdunstungskälte, klar. Es kann jedenfalls nach meiner praktischen Erfahrung alleine schon einen Unterschied machen, ob man den Dieselwagen windgeschützt parkt oder nicht. Im Wind liegend gehen die Dieselleitungen unterm Fahrzeugboden unter Umständen noch schneller durch Versulzen dicht als der Dieselfilter.
Hakim

_Malte_ hat geschrieben:Ist der Wagen des Kollegen vielleicht ein Defender?

ja ja, ist schon... hast du nicht auch mal bei den blacklandys gesucht?
zum glück ist das Thema ja fahrzeugübergreifend

_Malte_ hat geschrieben:Ist der Wagen des Kollegen vielleicht ein Defender?

Ein Defender is es nicht aber ein Range Rover Evoque...

Mein Diesel ist bei -12 Grad auch eingefroren.

Ich tanke nur noch Premium Diesel bei Temperaturen unter -10 Grad.
Da garantieren sie bis - 35 Grad, und seit dem hab ich Ruhe.


Liebe Grüße, Mario

harri hat geschrieben:Meine Frage nun, kann es wirklich sein, daß der Fahrtwind ein Medium/ einen Werkstoff kälter macht als die Lufttemperatur.
Kann ich mir absolut nicht vorstellen....
Danke für Eure Hilfe!

Harri

Klar,

warst noch nicht wirklich in der Wüste.
Die Locals haben einen Ziegenschlauch mit Wasser und hängen den an ihr Kamel.

Die armen Soldaten des British Empire nutzten einen Wassersack aus Leinen um ihr Wasser am Landrover zu kühlen.

Dicke Bergsteigersocken, richtig naß machen, Bier Niger rein (0,6l Flasche),
beim Fenster raushängen.
Nach einer viertel Stunde nochmal naß machen, dann 10min. später
Bier hat bei 38° Aussentemperatur nur noch 15-18°

Aber wir haben auch die Wassersäcke ans Auto gehängt.





Gruß
Sigi

Die Geschichte mit der Verdunstungskälte kenn ich und ich war auch schon mehrmals in ner Wüste.
Und ich meine nicht die Servicewüste

Ist aber auch nicht meine Fragestellung.
Ich drück das jetzt mal anders aus.
Ich geh zum Auto (welches die Außentemperatur angenommen hat) und fahre.
Wird nun durch den Fahrtwind mein Autoblech kälter?

Lightandy hat das ja auch schon beschrieben (Verdunstungskälte) aber kann in einem Dieselfilter (der ist ja geschlossen) überhaupt was verdunsten

Das Wasser/ Bier wird auch nur kalt, weil die Hülle naß ist...

harri hat geschrieben:Die Geschichte mit der Verdunstungskälte kenn ich und ich war auch schon mehrmals in ner Wüste.
Und ich meine nicht die Servicewüste

Ist aber auch nicht meine Fragestellung.
Ich drück das jetzt mal anders aus.
Ich geh zum Auto (welches die Außentemperatur angenommen hat) und fahre.
Wird nun durch den Fahrtwind mein Autoblech kälter?

Lightandy hat das ja auch schon beschrieben (Verdunstungskälte) aber kann in einem Dieselfilter (der ist ja geschlossen) überhaupt was verdunsten

natürlich nicht IM filter aber aussen rum mindestens die Luftfeuchtigkeit. ausserdem gibt es noch den windchillfaktor, der das verhältnis der Temperatur in abhängikeit von wind beschreibt.
und innen drin gefriert das wasser ( aus dem bio-diesel- Anteil oder weils eh durch Kondensierung im tank od System ist) an den feinen poren des filters und verstopft diese

Bin gestern und heute Nacht über 150 km bei - 18 bis - 20 Grad gefahren. Hier auf der Alb ist es bitter kalt.
Hab einige gesehen sie Abgeschleppt wurden. Der Hilux hat das tapfer gemeistert.
Im Tank ist Standard Diesel.
Warum haben einige Probleme, und andere nicht?

Gesendet von meinem XT1580 mit Tapatalk

es gibt halt schlechten und ganz schlechten sprit, guten natürlich auch. wenn irgendwelchen billigsprit die die winterfließverbesserer weggationiesiert worden sind, dann geliert der diesel schon bei -10°, anderer bei -15° oder noch später. das ist sozusagen fließend... das hängt von der Tagesform der raffenerien bzw der jenigen ab, was bezahlt wird oder was der sparen will und entsprechend dosiert. da hast du einfach glück gehabt...
von der ganzen Konstruktion des tank/leitungssystems/ filter natürlich auch...

harri hat geschrieben:Das Wasser/ Bier wird auch nur kalt, weil die Hülle naß ist...

Also, die Socke muß nass sein weil die Luftfeuchtigkeit in der Wüste nicht so wirklich vorhanden ist.
Hier im Winter haben wir zur Zeit um die 85% Luftfeuchte. Und die ist in der Luft, des reicht auch zum kühlen.

Nee, ohne Scheiß, Ist mir auch oft passiert dass nach paar km des rumruckeln angefangen hat.
Egal ob DB190 / Hanomag / Isuzu/ Mercedes LKW oder Bus / Setra-Bus / J7 oder MAN Bus.

Nach dem ersten Winter im HZJ79 vor 4 Jahren dann gleich Dieselvorwärmung eingebaut.
Seit dem kein Problem mehr, und hier bei -22° ohne Zusatz oder Ultimate-Diesel.

Gruß
Sigi