Wasserdurchfahrt

Light Duty (Bundera/Prado): 1984 - 1996
Heavy Duty: 1984 - heute
GG
Beiträge: 138
Registriert: So 20. Mai 2001, 20:41
Wohnort: Ettlingen

Wasserdurchfahrt

Beitrag von GG »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Aber bitte - wir tun unser Bestes !
Wenn's mal ums Holzfällen geht, wenden wir uns auch genauso gerne an dich....;-))
Gruß Gerhard
GG

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
MartinPusch
Beiträge: 98
Registriert: So 8. Aug 2004, 16:34
Wohnort: Regensburg
Kontaktdaten:

Wasserdurchfahrt

Beitrag von MartinPusch »

Neulich im Vorbeifahren gesehen:
Bild

Hintergrund-Infos:

Die Brücke ist z.Zt. für LKWs gesperrt, sie müssen also durch den Fluss fahren.

Der Fahrer campte am Flussufer, und übte sich in Geduld.

Glücklicherweise kann ich mit dem LandCruiser über die Brücke fahren.

Ort: Brücke von Salak - Lat. 10.436134 - Long. 14.253093

Martin

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Jens16syncro
Beiträge: 75
Registriert: Di 9. Mär 2004, 15:54
Wohnort: OWL

Wasserdurchfahrt

Beitrag von Jens16syncro »

Moin Robert,
ich habe keine speziellen Infos für dich aber diese Frage wird sehr regelmäßig von Islandfahrern gestellt. Dazu gibt eine kleine Info zum Abdichten eines VW-T3. den hast du nicht aber das meiste läßt sich übertragen. Ich stelle den Text mal hier rein:
*********************************************************
Was muss man beachten, wenn der T3 syncro durch tiefes Wasser soll ?

Ich selber habe ein paar Mal tiefes Wasser durchquert und mich auch vorher bei den Leuten schlau gemacht, die auch schon ihren T3 ins Wasser getaucht haben. Aus der Summe dieser Erfahrungen hier ein paar unverbindliche Tipps zum Tieftauchen:
Warnung !
Jede Flussdurchfahrt ist mit ziemlichen Risiken behaftet. Gerade tiefe Furten haben die dämliche Eigenschaft, dass man meistens nicht sieht, was unter der Wasseroberfläche lauert. Das können Vertiefungen sein, große Felsbrocken oder auch mal feiner Kies oder Sand. Wer sich im Fluss festfährt hat i.a. verloren, die Folgeschäden am Fahrzeug können richtig teuer werden. Wettbewerbsfahrzeugen mag es wenig ausmachen, wenn der Innenraum mit Wasser volläuft, bei zum Reisen ausgebauten T3 ist das eher eine mittlere Katastrophe. „Leider“ macht das Furten irgendwann richtig Spaß und Flüsse, die man am Anfang ängstlich zu Fuß erkundet hat, werden dann nach kurzer Vorausschau locker genommen. Das kann gefährlich werden, denn der Leichtsinn schleicht sich ein. Ich habe die Grenzen des T3 syncro sicher nicht bis zur letzten Konsequenz ausgelotet, dazu bin ich auch zu feige und nicht reich genug. Trotzdem sind Furten dabei gewesen, wo mein Adrenalinspiegel in ungeahnte Höhen geschnellt ist. Jedenfalls kann der T3 syncro bei guter Vorbereitung mehr als der Fahrer sich i.a. zutraut.
Vorbereitungen direkt vorm Furten:
Das vorherige Abgehen der Furt hilft ungemein, bietet aber keine Garantie, nicht doch eine blöde Stelle zu erwischen. Man kann den Weg grob erkunden, jeden Stein kann man sich nicht merken bzw. man wird beim späteren Durchfahren nicht ganz exakt den vorher erkundeten Weg treffen. Trotzdem sollte man bei unklaren Verhältnissen eine Furt immer vorher zu Fuß erkunden. Das Erkunden zu Fuß kann wegen starker Strömung auch gefährlich werden, falls man da also schon Probleme hat fährt man mit dem Auto erst recht nicht durch ! Ich habe mal gelesen, man soll mit möglichst wenig Kleidung die Furten erkunden, also sozusagen in Badehosen und guten Sandalen. Dann würde man nicht so schnell ertrinken, wenn einen die Strömung mitreißt. In Island haben die meisten Flüsse Wassertemperaturen unter 5°C, da wäre ich wohl erfroren statt ersoffen beim Erkunden der Furt. Daher habe ich eine gute Wathose benutzt und war eigentlich ganz zufrieden damit. Wie gesagt, wenn es einen zu Fuß schon zu mulmig wird, lässt man es besser ganz sein !
Vor dem Furten darf der Motor nicht zu heiß sein, vor allem der evtl. vorhandene Turbolader, der beim T3 leider auch sehr tief liegt, sollte gut abgekühlt sein. Be-triebswarm kann der Motor aber schon sein.
Die Lüftung zumachen und das Gebläse ausstellen.
Falls man bestimmte Öffnungen (Gaskasten etc.) beim Fahrzeug zumachen will/muss – nicht vergessen !
Licht an oder aus ist wohl ziemlich wurst, ich habe es immer ausgemacht.
Fenster und Dachluken würde ich zumachen, dann kann das Wasser nicht gar so schnell rein (verdrängte Luft kann nicht raus).
Beim Furten (also tieferer Art, keine Reifenwaschfurten):
Geländegang rein und langsam durch
Möglichst niemals die Kupplung treten, außer es ist unvermeidlich um den Motor nicht abzuwürgen.
Diff.-Sperre hinten würde ich nur reinmachen, wenn große Verschränkung (Löcher/Steine) zu erwarten ist, von der Diff.-Sperre vorn sollte man die Finger lassen, sonst verpasst man die richtige Linie in der Furt weil man nur noch geradeaus fahren kann. Manche legen auch prinzipiell die Sperre hinten ein.
Der Motor darf niemals absterben, also gut aufpassen. Immer gut auf dem Gas stehen und nicht von der roten Lima-Kontrolllampe oder sonstigem Geblinke irritieren lassen. Schalten im Fluss sollte man ja eigentlich vermeiden, aber wenn man sich festzufahren droht, würde ich doch lieber mal in den Rückwärtsgang schalten. Falls die Kupplung getrennt ist und Wasser im Kupplungsgehäuse steht, ist man meistens verloren, weil die Kupplung dann durchrutscht. Schalten also wirklich nur im Notfall !
Da man gefährlichere Furten sowieso niemals allein angehen sollte, fährt man logischerweise nicht gleichzeitig durch, damit einen der andere notfalls noch retten kann. Dazu sollte man auch die Bergeausrüstung parat haben. Einhängen würde ich das ganze Seil nicht, zu leicht kann man damit irgendwo hängen bleiben. Hinten kommt man an die AHK (sofern man eine hat) gut dran, vorn sollte evtl. schon ein Schäkel oder so was sitzen.
Der gerade Weg ist selten der beste und bei starker Strömung auch nicht gut. Man darf dann der Strömung möglichst wenig Angriffsfläche bieten und fährt schräg durch bzw. im Bogen (je nachdem, wo die beste Ausfahrt ist). Ob man gegen oder mit der Strömung schräg fährt, hängt ein wenig vom Auto ab. Beim T3 würde ich lieber gegen die Strömung fahren. Anders rum würde die Strömung viel Wasser in den Motorraum drücken. Falls die Ausfahrt ziemlich genau gegenüber der Einfahrt liegt, fährt man möglichst im Bogen und hat dann nur kurze Zeit den vollen Strömungsdruck auf der Seite. Das ist aber alles graue Theorie, in der Praxis fährt man meistens so durch, das man gefährliche Stellen vermeidet. Das kann durchaus ein ziemlicher Zick-Zack-Kurs werden.
Bevor der T3 mit Wasser volläuft wird er eher aufschwimmen. Das ist eine sehr gefährliche Situation, weil man in noch tieferes Wasser getrieben werden kann bzw. i.a. auch wird, denn man sollte sich ja die seichteste Stelle ausgesucht haben. Wenn das passiert ist man i.a. verloren und muss sich bergen lassen ! Wann genau der T3 aufschwimmt, weiß ich nicht und möchte das auch gar nicht austesten. 80 cm Wassertiefe kann ein T3 syncro Womo (2,5 t Gewicht) jedenfalls locker ab.
Vorbereitung des T3 syncro zum Furten (zuhause vor der Reise):
Luftansaugung Motor:
Der Luftansaugtrakt (also Rohre, Luftfiltergehäuse etc.) muss im Abschnitt bis zum Turbolader bzw. bei Saugern bis zum Zylinderkopf absolut dicht sein ! Der T3 syncro saugt ab Werk die Luft für den Motor oben in der D-Säule an (Diesel links, Benziner rechts), die Höhe ist nun wirklich ausreichend. Dummerweise hat VW aber bis zum Luftfilter nur lose zusammengesteckte Plastikrohre verwendet, im Kniestück hinter dem Rücklicht befindet sich sogar eine Wasserablaufbohrung ! Man muss die Luftansaugung Stück für Stück und Rohr für Rohr ausbauen, untersuchen und undichte Stellen beseitigen. Auch der Luftfilterkasten ist entsprechend zu behandeln. Ich habe die Hartplastikrohre gegen einen Schlauch mit Stahlspiraleinlage getauscht und alle Verbindungsstellen sorgfältig hergestellt.
Die Motorgehäuseentlüftung endet auch irgendwo in der Luftansaugung, auch da alles auf Dichtheit prüfen !
Ob alles dicht ist, habe ich geprüft, indem ich kritische Stellen bei laufendem Motor mit Startpilot einsprüht habe. Bei Undichtigkeiten erhöht sich da fix die Leerlaufdrehzahl.
Elektrische Verbindungen:
Wer einen alten Wirbelkammerdiesel im Bus hat, ist da zunächst mal fein raus. Die einzig kritische Stelle ist der Absteller an der Einspritzpumpe. Solange da Spannung anliegt, läuft der Motor. Der Diesel wird also auch unter Wasser munter weiterlaufen solange er Luft ansaugen kann.
Ich selber habe einen TDI im Bus, da musste ich etwas mehr nachdenken. Die orginal VW Steckverbindungen vom Motorkabelbaum sind alle wassergeschützt, man sollte die also beim Umbau tunlichst so gelassen haben. Normalerweise macht es nichts, wenn 12V-Steckverbindungen geflutet werden. Der elektrische Widerstand von Süsswasser ist hoch genug, dass es keinen Kurzschluss gibt. Elektronische Bauteile wie Motorsteuergerät etc. müssen aber unter allen Umständen trocken bleiben !
Beim Benziner macht die Hochspannungszündung aber sofort Zicken, wenn sie feucht wird. Die serienmäßige Ausrüstung beim T3 WBX ist nicht sonderlich wasserfest. VW hat spezielle „Überzieher“ für den Verteiler usw. im Programm, die könnte man nutzen. Evtl. kann man auch wasserdichte Zündungen vom VW Iltis oder ähnlichen Fahrzeugen adaptieren. Beim DJ-Motor sitzt das Digijet-Steuergerät im Motorraum, das ist natürlich nicht tauchfähig. Genaues weiß ich da nicht, weil ich keinen Benziner habe.
Getriebeentlüftung:
Die Getriebeentlüftungen enden beim T3 oben an der Schottwand zwischen Motorraum und Tank. Ich habe meine bis oben in die D-Säule verlängert, sicher ist sicher.
Kupplungsglocke:
Die Kupplungsglocke muss unbedingt mittels Dichtmasse zum Motorblock und zum Trennblech hin abgedichtet sein. Ansonsten läuft Wasser rein, sehr schlecht ! Ich habe bei der Montage des Trennbleches dieses übrigens auch mittels Dichtmasse zum Motorblock hin abgedichtet, weil das Wasser ansonsten hinter dem Trennblech doch in die Glocke läuft ! Beim Anlasser müsste man eigentlich die Trennstelle zur Glocke auch abdichten. Beim Diesel sitzt der Anlasser aber ganz oben und ich habe mir das gespart. Korrekt ist das aber nicht !
Den Ablass-Gummistopfen unten an der Kupplungsglocke habe ich durch eine Schraube mit Dichtring ersetzt, man kann da einfach ein Gewinde in das Loch nachschneiden. Der Unterfahrschutz sollte an dieser Stelle mit einem Loch nachgerüstet werden, sonst kommt man an den Stopfen/die Schraube nicht dran, ohne den U-Schutz zu lösen (betrifft nur Diesel).
Die T3-syncro-Glocke hat ab Werk zwei Belüftungsschläuche mit Siphon. Die sind eigentlich schon sehr gut. Wer mag kann einen Schlauch verschließen und einen bis in die D-Säule verlängern. Ich habe das so gemacht.
Wer mit undichter Kupplungsglocke taucht, ist selber Schuld und hat fast immer danach teure Folgeschäden. Vor allem wenn man in Dreckwasser taucht, zerstören schon geringe Mengen eingedrungenes Dreckwasser die Wellendichtringe von Motor und Getriebe.
Karosserie:
Die Dichtungen der Türen, der Heckklappe und des Motorraumdeckels sollten gut in Schuss sein und auch gut dichten. Bei meinem Bus waren die Ecken der vorderen Türen an der B-Säule etwas undicht, die Schiebetür, die ja viel tiefer liegt, hat dicht gehalten. Die Trittgummis der Einstiege vorn muss man mit Dichtmasse festkleben, sonst gibt es da zwei Springbrunnen. Mögliche weitere Löcher in der Karosse (Gaskasten, Wasserablauf, etc.) müssen natürlich auch dicht gemacht werden. Die Gaskastenlüftung muss man halt so konstruieren, dass sie dicht verschließbar ist.
Wenn man im Wasser fährt, bildet sich ein Sog unter dem Wagenboden, so dass da kaum Wasser eindringt. Sobald man aber steht, offenbaren sich alle Undichtigkeiten ! Beim T3 dringt das Wasser durch die Ablaufbohrungen in die Karosseriehohlräume ein und steigt in den Säulen nach oben. Da in der B-Säule einige Löcher (sind hinter den Verkleidungen unsichtbar) sind, plätschert es da schnell rein, selbst wenn die Türen dicht halten. Auch durch den Durchbruch vom Gaspedal dringt Wasser ein. Ich habe den schwarzen Kunststoffkasten unter dem Gaspedal deshalb abgedichtet (von unten zugänglich). Wenn man im Wasser stehen sollte (warum auch immer), muss der Wasserspiegel unterhalb der Schiebetür bleiben, wenn man trockene Füsse behalten will.
Standheizungen:
Ich habe eine Unterflur montierte Webasto-Heizung DBW 46. Die Luftansaugung dieser Heizung habe ich bis in Höhe der vorderen Scheinwerfer verlängert und den Auspuff der Heizung verschließe ich bei Bedarf mit einem Gummistopfen.
Auspuff:
Wer unbedingt mag, kann beim Furten einen passenden warmfesten Schlauch auf sein Auspuffende stecken (muss natürlich dicht sein) und den hinten oben irgendwo festmachen. Das hat den Vorteil, das man den Motor wieder starten kann, wenn er einem doch mal abstirbt. Das darf aber i.a. nicht zu lange dauern, weil die wenigsten Auspuffanlagen wirklich dicht sind. Wenn der Auspuff erst voll Wasser steht, kann man den Motor nicht mehr starten.
05.08.2004
Jens 16syncro

Ergänzung von Dirk:
Beim Auspuff fiel mir ein: der wird vermutlich auch vollaufen mit laufendem Motor, denn bei nem 50er Durchmesser drückt's das Wasser unten ins Rohr rein. Vielleicht kann man da das Entleeren des Dämpfers durch zwei kleine Bohrungen an den Enden erleichtern.
Im Bootsbereich gibt es übrigens flexiblen Auspuffschlauch! s. z.B. www.schwenckner.de
Schiebetür: Diese hat grosse Ablauf- bzw. Entlüftungsöffnungen an der Unterkante. Diese liegen zwar innerhalb der Dichtung, aber in den "Rollraum" des unteren Bügels kann Wasser durch ein Loch eindringen, das in den rechten Schweller mündet. Das ist nichts, was sehr schnell geht, da das Loch nur ca. 12mm gross ist, aber letztlich dringt Wasser in die Schiebetür und in den Innenraum auf diesem Weg, wenn's mal tief wird. Man könnte einfach das Loch zumachen. Dann kann allerdings auch kein Wasser mehr raus, wenn mal was durch die Dichtung reinkam.
Die Schiebetür dichtet sich vermutlich selbst durch die grosse Fläche und rel. weiche Aufhängung.
Die Idee von Carsten, die Kurbelgehäuse-Entlüftung mit einem Rückschlagventil zu versehen ist nicht schlecht, dann kann nämlich eigentlich kein Wasser mehr in das Kurbelgehäuse/Ölbereich eindringen. Oder hat jemand noch ne Idee parat, wie das Wasser da hin geraten kann?
In die Zylinder kommt eigentlich auch nichts, denn selbst bei offenen Ventilen kann die Luft ja nicht nach oben entweichen, wenn das Wasser im Turbo/Krümmer ansteigt.
Ausserdem sind die A-Säulen nach unten sperrangelweit offen. Durch das Antennenloch links und dem Loch rechts könnte Wasser in den Innenraum deutlich unterhalb der Fensterkante eindringen, wenn die Bugwelle hoch genug ist. Ich hab da unten zwei Klötze aus Moosgummi reingestopft. Bringt auch etwas Lärmdämmung, der kommt nämlich oben unterhalb des Dachs wieder raus.
Neben allen Dichtungen sollte man peinlichst auf intakte Faltenbälge achten, auch die der Lenkung. Wenn da Wasser eindringt rostet evtl. die Zahnstange und wird undicht, das ist teuer. Die Lagerstellen der Schaltung gut fetten. Die Gelenke sind dann sowieso schnell hin, wie wir gesehen haben.
Mehr fällt mir auch nicht mehr ein, du hast schon alles beschrieben.
Für die Benzinerfraktion gibt es übrigens wasserdichte Zündkerzenstecker.
Gruss,
Dirk
Und noch ein Posting von Dirk dazu:
> Wo seht ihr den die Grenze, wie tief durchs Wasser darf der JX?
Bis du nasse Füsse kriegst auf jeden Fall.
Es gibt Bilder, bei denen schwappt das Wasser über die Windschutzscheibe, ich weiss von einem, der in Island war, dem lief's aus den Lüftungsschlitzen vorne innen wieder raus. Benziner.
> Bis zum Auspuff, bis Mitte Rad oder bis Unterkante Bodenblech?
Bis er wegschwimmt. 2t= 2m³ Wasser, ab da schwimmt er. Kurzzeitig zumindest, oder lange genug, um gefährlich abzutreiben bei Strömung bzw. den Vortrieb zu verlieren.
HA-Sperre rein und mit G-Gang durch. Nicht zu schnell wegen Bugwelle.
Das Wichtigste: NIE vom Gas gehen, dann ist der Motor meist aus wegen Wasserdruck gegen Auspuff. Kann gut sein, dass mal die Batterieanzeige angeht, weil die LiMa geflutet ist oder der Keilriemen durchrutscht. Oder der DZM auf Null geht, ebenfalls wegen Flutung und Zusammenbruch der Spannung (Diesel zeigt Drehzahl über Klemme W, also Spannungsschwankung an!). Ignorieren, einfach nicht vom Gas gehen!
Auch NIE schalten, dann verlierst du im Wasser SOFORT an Schwung, und im nächsthöheren Gang würgst du dann wegen zu niedrigerer Geschwindigkeit den Motor ab. Ausserdem könnte die Kupplung Wasser schlucken, und wenn du die Scheiben trennst hast du nach dem Schalten keine Reibung mehr. Und unter Wasser kann plötzlich ein dicker Stein liegen, dann brauchst du Drehmoment in kleinem Gang.
Meist sieht es nach viel mehr Wasser aus, als es tatsächlich ist, lass dich nicht von dem Gerausche und Geplatscher drumrum irritieren.
Kann dir nur dieses Foto bieten:



hier siehst du gut die beeindruckende Bugwelle, dahinter werden noch nicht mal die Schwellerbleche nass. Der Motor bleibt fast trocken, das ist der grosse Vorteil des T3: die Bugwelle schiebt das Wasser vom Motor weg.
Noch extremer:



Ein erfahrener Geländefahrer hat mir mal geraten, nicht mit eingeschalteten Scheinwerfen oder gar Fernlicht ins Wasser zu fahren, da könnten wegen der plötzlichen Abkühlung die Gläser platzen. Hmmm...
Wie schon beschrieben musst du alles 100%ig abdichten: Elektrik, das kleine Wasserablaufloch von der Luftansaugung in dem Kniestück unten, besser noch die Getriebeentlüftungen nach oben verlängern, die enden beide an der Motorschottwand, kann knapp werden. Türdichtungen inspizieren, Gaskastenentlüftung von unten zukleben. Kupplungsglocke mit Silikon, evtl. sogar kurzzeitig die beiden Kupplungsschnorchel zustopfen (ab und zu den Ablaufstopfen ziehen um auf Wasser zu prüfen).
Und mit Top-Zahnriemen fahren, Ersatz mitnehmen, der wird in Wasser auch stärker belastet, weil der ZR Wasser verdrängen muss.
Und unbedingt vorher ein Seil vorne festmachen (am besten kurze Stahlseilschlaufe, die nicht durch die Böschung oder Steine beschädigt werden kann, gibt's im Baumarkt), im Wasser kann das gefährlich werden, je nachdem, wie die Strömung steht. Dann hast du nämlich u.U. eine fette Bugwelle vorne. Du bleibst ja nur hängen, wenn es wirklich tief geworden ist.
Im Zweifel (schräg) GEGEN die Strömung fahren, dann driftest du tendentiell gegen das Ufer und nicht davon weg ("Segel"effekt).
Vorher durchwaten kann man nicht immer, je nach Strömung und Tiefe (und Laune, in eiskaltem Wasser rumzueiern). An solchen Stellen würd ich auf ein anderes Fahrzeug warten, dass dich zur Not schnell rausziehen kann (Seil auf der richtigen Seite vorher festmachen!)
In Australien gibt's einen Tip zum Furten: Koch dir nen Kaffee, warte, bis ein Tourist vorbeikommt, lass ihn vorfahren und schau, wie tief das Wasser ist und ob es Krokodile gibt. Dann fahr hinterher.
Gruss,
Dirk
Eines der geländegängigsten Transportmittel der Welt, das isländische Pferd

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Robert Stückle
Beiträge: 1279
Registriert: So 21. Dez 2003, 22:36
Wohnort: 72622 Nürtingen

Beitrag von Robert Stückle »

Dann wissen wir jetzt auch, daß das geht
Wer mit andern in der Grube gräbt, hat ein allrad Spaßgerät

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Onkelchen
Landfrau
Beiträge: 15769
Registriert: So 21. Sep 2003, 18:52
Wohnort: BaWü, ganz am Rand

Re: Wasserdurchfahrt

Beitrag von Onkelchen »

TierparkLux hat geschrieben:UND auf einer Seite ein rotes und ein grünes Licht übereinander, damit andere wissen wo sie vorbeifahren müssen und kein Sog und Wellenschlag verursachen !



Backbord ist rot und Steuerbord ist grün.

Wenn Du beide gleichzeitig siehst, kommt der Kahn genauuuu auf Dich zu. :biggrin:


Viele Grüße
Onkelchen
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, die die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander von Humboldt)

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Antworten

Zurück zu „Land Cruiser J7 / 70 Series“