Wirkungsgrad Gaskocher?

[muelli]

Hallo zusammen,

kennt jemand den typischen Wirkungsgrad eines Camping-Gaskochers?
Beispiel, Kocher hat 3000W an der Kochstelle, wieviel davon kommt typischer Weise im Topf an?

(Es kommt ja auch auf den Wind, die Kartusche, den Topf usw an...aber vlt. kennt jemand den ungefähren Wert oder hat eine Quelle dazu)

Danke!

[Onkelchen]

Das kommt stark auf Größe des Flammkreises und Größe des Topfes an.

Als Anhaltspunkt kann ich Dir Werte bei Haushaltsherden nennen: Gegenüber einem Elektroherd hat der Gasherd einen um etwa Faktor 1,2 - 1,4 höheren Verbrauch in kWh bzw. Bedarf an Leistung davon ausgegangen, dass beide Arten mit passender Topfgröße betrieben werden.

Wieviel der Gasrohleistung aber effektiv als Wärme im Wasser (Topfinhalt) ankommt müsste man direkt mit Deiner Kombination ausrechnen.

Viele Grüße
Onkelchen

[goldman]

und der Wind

[muelli]

Ausgerechnet habe ich das schon, zweifle aber am Ergebnis.
Mein Brenner hat laut Hersteller 3000W Leistung, 1l Wasser mit delta-T von 78K kochte nach 330s, was nach etlicher Rechnerei rund 1200W Leistung ergab, die "im Wasser" ankam.

Irgendwo habe ich von 30% Wirkungsgrad bei Gaskochern gelesen, das erschien mir zu niedrig, deckt sich aber in etwa mit meinem Ergebnis....

[fipsicola]

Servus,
deshalb gibt es ja den Windschutz direkt an der Hecktüre...
Wir waren letztes Jahr aufm BTT damit.
Grüße
Philipp

[Funcruiser]

Hallo Phillip,
der Windschutz würde mich auch interessieren, hast du evt. ein Bild davon?

Gruß Funcruiser

[frizzz]

Ausgerechnet habe ich das schon, zweifle aber am Ergebnis.
Mein Brenner hat laut Hersteller 3000W Leistung, was nach etlicher Rechnerei rund 1200W Leistung ergab, d .

Nicht jeder Hersteller sagt die Wahrheit, oder misst nach;)

[Onkelchen]

Ausgerechnet habe ich das schon, zweifle aber am Ergebnis.
Mein Brenner hat laut Hersteller 3000W Leistung, 1l Wasser mit delta-T von 78K kochte nach 330s, was nach etlicher Rechnerei rund 1200W Leistung ergab, die "im Wasser" ankam.

Irgendwo habe ich von 30% Wirkungsgrad bei Gaskochern gelesen, das erschien mir zu niedrig, deckt sich aber in etwa mit meinem Ergebnis....

Um es genauer zu bestimmen, darfst Du das Wasser nicht zum Kochen bringen sondern musst mit der Endtemperatur deutlich drunter bleiben.

Beim Übergang in den nächsten Aggregatszustand (von flüssig zu gasförmig beim Kochen) wird überdurchschnittlich viel Energie aufgenommen, das bringt die Rechnung durcheinander.

Also mit einem Thermometer von z.B. 20 auf 70 Grad erhitzen - am besten einen Deckel auf den Topf legen - und dann anhand der Differenztemperatur rechnen.

Es wird nie ganz genau werden, weil Du den Topf mit erwärmen musst, ein gewisser Wärmeverlust während der Aufheizzeit existiert usw.

Aber einen gewissen Anhaltspunkt bekommst Du so raus.

Viele Grüße
Onkelchen

[muelli]

Hallo Onkelchen,

exzellenter Punkt bzgl. der aufgenommenen Energie! Das hatte ich nicht bedacht.

Danke!

[fipsicola]

hier die Bilder

[muelli]

Windschutz ist bei meinem Kocher schon mit dran, nicht so luxuriös aber funktionell.
Die Tests mache ich übrigens im Keller

Der neue Test mit Zieldelta von 56.5K (Start 23,5°C, Ziel 80°C) und einer halb leeren Kartusche verlief fast identisch!
Es kamen wieder rund 1200W und ca 40% GesamtwIrkungsgrad raus.
Interessant ist allerdings der Gasverbrauch.

Erster versuch mit deltaT von 78K -> 20g Gas, ca 0,26g/K
zweiter Versuch mit deltaT von 56,5K -> 12g Gas, ca. 0,21g/K

D.h. rein theoretisch sollte die Effizienz gestiegen sein. Oder aber, aufgrund des geringeren Kartuschendrucks (halb leer) könnte sich gezeigt haben, dass der Kocher den Mehrdruck nicht nutzen kann. Die Effizien könnte also durch eine kleinere Flamme noch weiter steigen.
Oder die letzten 20K fressen unverhätlnismaßig viel ENergie, was ja Onkelchen schon sagte.
Oder hat jemand sinnvollere Deutungsideen?

[beboe]

Da ich für unser neues Haus im nordhessischen Outback zusätzlich zum Induktions Kochfeld einen Gas Zweiflammenkocher suche, bin ich auch gerade an dem Thema interessiert.
Der Wirkungsgrad einer Kochplatte oder Kochflamme hängt ganz wesentlich vom Wärmeübergang zwischen Gasflamme und Topfboden ab, bei Gaskochern sind auch die Seitenwände ein kleiner Faktor, weil die heißen Abgase daran entlang aufsteigen.
Die Firma Primus hat Gas- Camping Kochtöpfe mit speziellen Wärmetausch Lamellen unter dem Boden im Angebot, die laut Werbung rund 50% mehr Energie übertragen als herkömmliche Böden.
Früher hießen sie Eta-Power, jetzt Primetech:
https://www.globetrotter.de/shop/primus ... 4484-grau/

Sandwichböden wie in manchen Kochtöpfen für Elektroherde sind nicht optimal für den Wärmeübergang auf dem Gasherd. Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit Gusseisen. Da funktionieren Wärmeleitung, Wärmeverteilung und Wärmespeicherung auf Induktion und Gas sehr gut, auch wenn der Boden nicht ganz plan aufliegt. Aber für Camping und Outdoor etwas schwer. Wobei: der Dutch Oven funktioniert auch super auf dem Gaskocher

Ergänzung:
Zu den Messwerten: Die Temperaturkurve pro ccm Wasser verläuft zwischen 4 Grad C und 70 Grad C auf Meereshöhe (Normaldruck) praktisch linear, wenn die Wärmezufuhr konstant bleibt. Darüber gibt es Abweichungen durch Wärmeentzug aufgrund der stärkeren Dampfbildung.

[thores]

Ein klein wenig abseits vom Thema, aber in der Praxis relevant ist trotzdem die Gestaltung des Topfbodens. Bei Wasser (und ähnlichem) kein Problem, aber wenn's dickflüssig wird neigen dünnwandige Topfböden im Bereich des Auftreffens der Flamme leicht zum Anbrennen.

[robert2345]

Und 3000W Brenner an einer Gaskartusche oder an einer Gasflasche, Propan oder Butan je nach Land, Meereshöhe oder 2000m über Null, passender Topf oder nicht, Deckel oder nicht usw. , und immer andere Ergebnisse.
Gaskocher haben gegenüber Benzinkochern oder ähnlichen schon ihre Vorteile, leider sind Kartuschenkocher eher was für die Wandertour und bringen nie die Leistung eines Gaskochers mit Gasflaschen.
LG
Robert

[muelli]

Wo sollte der Unterschied zwischen Kartusche und 11kg Flasche liegen? Ich sehe den eigentlich nur in der Abkühlung der Kartusche und somit fallendem Dampdruck. Dies dürfte proportional stärker ausfallen als bei einer großen Flasche....