superXcruiser hat geschrieben:Zum Thema PV. Mir wurde versichert, dass eine PV Anlage die Wärme im Haus, aber wahrscheinlich nur die obere Etage, bis zu 2Grad gesenkt wird. Das ist doch was oder?
Das kommt natürlich darauf an, wieviel Dachfläche sie wirklich abdeckt.
Bei der kleinen Anlage, die wir 1999 auf unser damaliges Haus gebaut haben, konnte man es effektiv mehr erahnen als bemerken.
Messbar auf den Dachplatten war der Unterschied allerdings, da die Dachplatten ja nicht mehr direkt beschienen wurden und sich zusätzlich zwischen Dachplatte und PV-Modul Konvektionskühlung einstellt.
Die Anlage war für damalige Verhältnisse zwar eine ansehnliche Anlage auf einem Privathaus hatte aber mit 2,2kWp natürlich längst nicht das gesamte Dach abgedeckt.
Trotzdem war der effektive Stromertrag zwischen 1800 und 1950 kWh pro Jahr - obwohl as Dach eine Südost-Ausrichtung hatte, also bei weitem nicht optimal ausgerichtet war - und damit knapp die Hälfte unseres Jahresverbrauchs produziert und eingespeist hat. Damals hat man reine EInspeiseanlagen gebaut.
Im Gegensatz zu damals, wird die neue PV-Anlage, die jetzt jemeinsam mit der neuen Heizung aufgebaut wird,
mit 7kWp am aktuellen Jahresverbrauch orientiert, sodaß ich etwas mehr produziere als ich verbrauche.
Der Rest ist ausgelegt für die Wärmepumpe, die das Warmwasser aufbereitet, sodaß die Gastherme nur dann das warme Wasser übernehmen muss, wenn der PV-Strom nicht ausreicht.
Ebenso ist sie keine reine Einspeiseanlage mehr sondern auf Eigenverbrauch ausgelegt die nur den jeweiligen Überschuß einspeist.
Das heißt, was ich tagsüber selber produziere und direkt verbrauche, brauche ich nicht aus dem Netz ziehen und das bleibt dann für andere übrig, die ihr E-Auto, Lastenrad, Pedelec oder sonstwas damit laden können.
Auf einen Akku habe ich vorerst verzichtet, weil ich ca. 1/3 des Stromverbrauchs im Büro verbrate und das hauptsächlich tagsüber, wenn die PV direkt liefert. Mein Bedarf nachts ist eher gering.
Außerdem habe ich so die Möglichkeit die effektiven Werte zu messen, zu beobachten und dann zu entscheiden, ob sich die Erweiterung um einen Akku energetisch lohnt oder nicht - und wenn ja, in welcher Größe.
Durch die Kombination mit Tagverbrauch im Büro und Wärmepumpe auf dem Warmwasserboiler ist der Eigenverbrauch sowieso schon höher anzusetzen als normal.
Außerdem brauche ich nicht mehr das ganze Jahr über für Warmwasser Gas verbrennen.
Ich vertraue da mehr auf reale Messwerte als auf irgendwelche "Ich will, will, will aber nicht"-Parolen im Telegram Stil.
Da hilft mir natürlich die Erfahrung mit der ersten PV-Anlage von vor gut 20 Jahren mit, weil ich das Ganze Prinzip aus der Realität bereits kenne.
Viele Grüße
Onkelchen