cruisermaddin hat geschrieben:..... bei uns ist es im Dezember recht dunkel und in den vergangenen Jahre war es meist stürmischer.....
Bei uns war es am 21.12. also zur
Wintersonnenwende so hell, das meine PV in die Abregelung ging, weil ich nur 70% der Peakleistung einspeisen darf und ich nicht genügend Eigenlast für den Rest hatte.
Das ist wohl der Vorteil der alten Häuser mit winteroptimierter Dachneigung von 50 Grad.
Auch heute erzeuge ich trotz des bedeckten Himmels so viel Strom dass ich weniger als 50% selber nutze.
Der Stromverbrauch im Haus ist vollständig aus Eigenproduktion gedeckt, der Rest geht ins Netz
Die Windräder in meinem Sichtfeld haben kräftig Druck auf den Blättern und dürften ziemlich gut Strom produzieren.
Ich habe tagsüber eine Dauerlast im Haus von 400 - 700 Watt. Nachts geht sie auf ca. 160 Watt zurück.
Das warme Wasser wird über eine Wärmepumpe aus dem Stromüberschuss der PV gewärmt.
Die Spülmaschine ist nun so angeschlossen, dass der Warmwasserzulauf aus der Warmwasserleitung gespeist wird, der Kaltwasserzulauf weiterhin aus der Kaltwasserleitung.
So saugt sie nicht mehr im Normalspülgang zwei mal 5 Minuten die 9 kW Strom sondern nur noch 2 Mal eine Minute und im Kontinuierlich-Spülgang nur noch ein halbe Minute und könnte dadurch die Heizleistung im Grund sogar auf 6 oder 3 kW reduzieren um die kurzzeitige Netzspitzenlast zu reduzieren.
Da sie aber meist tagsüber läuft wenn die kurzzeitige Spitze zum großen Teil aus Eigenstrom versorgt wird und wir zusätzlich um uns rum genügend Windkraft haben, die diese Spitzen problemlos aus direkter Nachbarschaft beliefern, besteht dazu momentan noch kein Anlass.
Meine Renderfarm wird so erweitert, dass sie einen Zeit- und einen Energieprioritätsmodus bekommt.
Im Zeitpriomodus läuft sie wie bisher einfach volle Pulle tags und nachts durch um schnellsmöglich das Ergebnis berechnet zu bekommen.
Da dies aber nicht immer sondern nur in einem kleinen Teil aller Fälle nötig ist, wird sie mit dem Energiepriomodus gezielt den Eigenstromüberschuss nutzen, also nachts abschalten und tagsüber die Rechenleistung nach verfügbarem Strom aufschalten.
Dazu bekommt sie eine Maximalszeit zu der das Ergebnis fertig sein muss, sodaß sie selbsttätig das optimale Mittel zwischen Eigenstromnutzung und Reduzierung der Netzlast austariert.
Ebenso werden die Pflanzenlampen für die Gemüsepflanzenanzucht nicht mehr stur nach Schaltuhr geschaltet sonern nach verfügbarem Eigenstrom.
Wenn die Sonne scheint, bekommen sie mehr Licht, wenn keine Sonne scheint und weniger Strom produziert wird, bekommen sie weniger Licht.
So wie es im Sommer draußen auch sein wird.
Das klingt zwar etwas verrückt, ist aber dem alten Haus geschuldet, weil es im Gästezimmer (da wo ich meine Pflanzen für den Garten aussähe und für das Frühjahr vorbereite) nur ein kleines Dachfenster gibt, sodaß immer zu wenig Licht drin ist und ich einfach dafür sorgen muss, dass Licht von außen nach innen kommt.
Der Wechselrichter hat eine offene REST-API mit der ich die Sekundenwerte - also die aktuellen Werte - direkt abfragen kann. Sie gibt JSON-Datensätze zurück, die sehr einfach ausgewertet werden können und ich ständig die Momentanwerte der PV-Erzeugung, des Hausverbrauchs, der Einspeisung ins Netz und des Netzbezugs parat habe und danach die variablen Verbraucher steuern kann.
Ein Pufferakku lässt sich nachrüsten, den habe ich aber noch nicht. Ich möchte erstmal die nächsten 1-2 Jahre die Werte aufzeichnen und nach den realen Werten entscheiden, was dahingehend sinnvoll ist.
So wie es sich momentan abzeichnet, wäre - anders als für normale Haushalte gemeinhin enpfohlen - ein kleinerer Akku mit kräftigem Wechselrichter u.U. sinnvoller als eine große Pufferkapazität, die aber nur schwach geladen und genutzt werden kann.
Ziel ist es, den Eigenverbrauchsanteil so groß wie möglich zu bekommen und die Netzlastspitzen (in Bezug sowie in Einspeisung) zu reduzieren
ohne Komfortverlust im Alltag und
ohne ständig wie ein aufgescheuchtes Huhn dahinter herlaufen zu müssen.
Da helfen die modernen Anlagen kräftig mit.
Bei meiner 1. Anlage 1999 konnte man nur den erzeugten Strom direkt abfragen - es wurde auch immer 100% eingespeist.
Bei den neuen Anlagen bekommt man sehr detailliert die Werte bis hin zur Last auf den einzelnen Phasen, Spannung, Frequenz, Einspeisung, Bezug alles minutiös und kann daraus das Strommanagement im Haus durchaus soweit optimieren, dass diese regenrative Energieform das Netz nicht belastet sondern
entlastet.
Bei mir jedenfalls klappt das schon recht gut, sodaß ich - wie unser Energieversorger übrigens auch - keine Probleme befürchte, wenn morgen der letzte Block des in 30 km stehenden Kernkraftwerks endgültig vom Netz geht. Die anderen Blöcke sind schon seit einiger Zeit vom Netz. Der letzte ging sogar vorzeitig vom Netz, weil er vorzeitig überflüssig wurde.
Viele Grüße
Onkelchen