Blattfedern

...und natürlich auch BJ, J2 und J3...also 1951 - 1986
bimbo-cruiser
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Blattfedern

Beitrag von bimbo-cruiser »

Moin allerseits,

ich möchte mich ganz kurz vorstellen. Ich habe mir vor über 30 Jahren einen BJ 42 zugelegt. Damals gab es schon mehrere Durchrostungen, die "schnell" instandgesetzt wurden. Das Auto sollte schliesslich fahren und keine Baustelle sein...
Im Laufe der Zeit gabs zwischendurch eine neue Farbe mit ausgiebigeren Karosserieinstandsetzungen. Vor etwas mehr als 6 Jahren habe ich mich zu einer vollständigen Resto entschlossen. Weil ich mir nicht alle Arbeiten zugetraut habe und ich mir das Leben leichter machen wollte, habe ich mir Helfer gesucht. Eine KFZ Werkstatt für die Arbeiten an der Karosserie und einen Entlackungsbetrieb.
Mittlerweile habe ich meine Fehler erkannt, beides war eine Fehlentscheidung. Die Fehler der KFZ Werkstatt wurden von einem Karosseriebauer entfernt. Der Entlacker hat bei den Türen und den Seitenteilen des Hardtops gute Arbeit geleistet, er hat mich bei dem Rahmen allerdings nicht darauf hingewiesen, dass ich in den Zwischenräumen noch was tun muss, im Gegenteil, mir wurde gesagt, dass ich sofort loslegen kann mit der Beschichtung.
Mitte letzten Jahres wollte ich endlich wieder damit fahren, also teillackiert und ohne Hardtop zum TÜV und anschließend zur Zulassungsstelle.
Oben ohne.jpg

Nachdem mich der erste Lackierer verlassen hatte, war vor wenigen Monaten dann endlich alles vorbereitet für die Lackierung bei dem nächsten Lackierer und ich habe mich kurz unter das Auto gelegt um nach dem Rechten zu schauen und mir wurde schlecht: In den Zwischenräumen zwischen den beiden U-Profilen des Rahmens und hinter einer Aufnahme für die Karosserie blüht der Rost. Aber alles nur auf der rechten Seite. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass die Säure auf der rechten Seite nach dem Entrosten nicht vollständig entfernt wurde.
Rahmen unten.jpg

Halter Karosserie.jpg

Also wieder Karosserie runter und die Achsen raus, beim zweiten Mal gehts einfach schneller.
Wieder zerlegt.jpg

Jetzt werde ich das einzig sinnvolle machen, Rahmen zerlegen und instand setzen.

Das war jetzt nur für den interessierten Leser... , nun zu meiner eigentlichen Frage.
Ich habe im Laufe der Restauration neue Blattfedern eingebaut. Zubehörfedern von einem einschlägigen Händler in Deutschland. Vorne 7 Lagen, hinten 6 Lagen. Jetzt ist mir aufgefallen, dass die zulässige Achslast vorne 1150kg beträgt und hinten 1480kg. Von der Logik her müssten doch eigentlich vorne 6 und hinten 7 Lagen sein, oder?
Selbst ohne Hardtop und Ersatzradhalter ist das Fahrzeug hinten tiefer als vorne. Habe ich die Federn vertauscht? Wie ist das bei euch?

Grüße Knut

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Weißer_Lux
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Re: Blattfedern

Beitrag von Weißer_Lux »

Hallo Knut :)
Ist das OME ?!?
Die haben einen Richtungspfeil , und der muss immer in die Mitte zeigen :wink:

Gruß Felix

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lappchen
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Re: Blattfedern

Beitrag von lappchen »

Hallo Knut

Das mit dem rostenden Rahmen ist kacke, ich bin im Nachhinein froh alles selbst gemacht zu haben, heiden Arbeit aber du weißt daß nachher alles gut ist, und mit der gesparten Kohle kannst du was besseres kaufen.

Zu den Federn.
Vorne 7 Lagen
Bild

Hinten 9 Lagen ( beim BJ45 !! )
Bild

Gutes Gelingen,
Chris

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bimbo-cruiser
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Re: Blattfedern

Beitrag von bimbo-cruiser »

Hallo Felix,

das ist kein OME, das ist Zubehör ohne Höherlegung.
Feder vo.jpg



Hallo Chris,

sind bei dir die originalen Feden verbaut oder ein Zubehörfahrwerk?


@all

Ich glaube einfach nicht, dass bei einer Achslast von 1150kg 7 Federlagen verbaut sind und bei einer Achslast von 1480kg nur 6 Lagen.


Grüße
Knut

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Tippetoppe
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Re: Blattfedern

Beitrag von Tippetoppe »

Vorn 7 Lagen und hinten 6 Lagen ist original.

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isegrim
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Re: Blattfedern

Beitrag von isegrim »

Auch auf die Gefahr hin da Unruhe rein zu bringen;-) Ich hatte mal einen BJ40 und bei dem sah das so aus.....
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Vorderachse
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bushdriver
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Re: Blattfedern

Beitrag von bushdriver »

Hallo Knut,
sieben Lagen vorn und sechs hinten ist in der Tat original. Du könntest hinten eine weitere Lage einbauen. Das Fahrwerk wird dadurch aber nicht komfortabler. Längere Schäkel hinten heben das Heck ein bisschen an, damit er gerade steht.
Ich habe originale Blattfedern aufsprengen lassen, vorne wie hinten längere Schäkel eingebaut, die Vorderachsaufnahme mit 5mm vorne unter den Bügeln unterfüttert für den Geradeauslauf und rundherum höhenverstellbare Stoßdämpfer verbaut.
Fazit : Die Federn sprechen immer weich an und für Zuladungen kann man bis zu 9 Bar Druck auf die Dämpfer geben. Früher konnte ich nie den Fuß auf das Hinterrad stellen, um das Dach zu beladen. Und die Scheinwerfer leuchten weiterhin die Straße aus und nicht den Himmel !
Also, es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Originalfahrwerk "auf die Sprünge" zu helfen.
Was hast Du mit dem Rahmen vor ?

Grüße, Axel

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bimbo-cruiser
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Re: Blattfedern

Beitrag von bimbo-cruiser »

Ich bin ja erst Mal noch recht weit von dem Zusammenbau entfernt... Im Moment würde ich jetzt aus dem Bauch raus entscheiden: Federpakete tauschen. Die Vorderen nach hinten und umgekehrt. Dagegen spricht sicher einiges.
@Axel, wo genau hast du 5mm unterfüttert? Zwischen Feder und diesem Sitz, die Platte wo die Briden drin sitzen?
@Isegrimm, das sieht nach meiner Idee aus..., tauschen.

Den Rahmen werde ich nächste Woche in Angriff nehmen. Ich habe mir vorgenommen alle relevanten Nieten wegflexen, rausbohren und durchschlagen. Diese Querverbindung über der Kardanwelle zwischen rechts und links macht mir noch etwas Kopfschmerzen. Alles was nicht weg muss, bleibt dran. Arbeit minimieren... Dann Innen und Aussen trennen. Die weggegammelten Stellen instandsetzen, alles zopfbürsten, branthokorruxen, die Federpakete vorne mit hinten tauschen und alles wieder zusammenschrauben. Das ist zumindest der Plan, bis jetzt.

Grüße
Knut

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bushdriver
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Re: Blattfedern

Beitrag von bushdriver »

Hallo Knut,
ich habe ein Stück 10 X 5mm Flacheisen an das vordere Ende der Auflagefläche unter der Achse geschweißt. Dort, wo von unten die Blattfedern mit dem Herzbolzen via U-Bügel dran geschraubt werden. Dadurch wird die Achse eben um diese 5mm leicht nach oben gekippt, welches sich positiv auf den Geradeauslauf auswirkt.
Bei meinem BJ 40 sind die Achslasten mit 1050 kg für vorn und 1350 kg für hinten angegeben. Ich nehme an, der Grund, warum vorne eine Blattfederlage mehr als hinten verbaut wurde, liegt vielleicht daran, das die Vorderachse ja immer höher belastet ist durch durch den Motor und evtl. auch durch eine Seilwinde und/oder Bullbar optional. Eine maximale Zuladung auf die Hinterachse findet auch mal statt, aber eigentlich nicht immer. (Es mag Ausnahmen geben...) Somit wurde wahrscheinlich werksseitig eine Kompromisslösung
verbaut, um das ohnehin harte Blattfederfahrwerk einigermaßen erträglich zu gestalten bei Leerfahrt oder wenig Zuladung. Das ist aber nur meine Vermutung !
Hoffentlich wird Dein Fahrwerk vorne nicht zu weich, wenn Du es tauscht.

Grüße, Axel

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bushdriver
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Re: Blattfedern

Beitrag von bushdriver »

Huhu,
so schnell gebe ich noch keine Ruhe.
Nicht, um mich selbst zu beweihräuchern, sondern weil das Thema interessant ist...
Am Besten funktioniert so ein Fahrwerk dauerhaft zufriedenstellend nach meiner eigenen Erfahrung, wenn sich zwischen den Blattfederlagen wenig Schmutz und Rost befindet, welches die Reibung beim Aus-und Einfedern massiv beeinträchtigen kann.
Früher habe ich überschüssiges Fett vom Abschmieren immer in die Federpakete verteilt in der Annahme, es tut ihnen gut.
Das war natürlich Quatsch ! Denn Schmiermittel binden auch Dreck und vor allem Staub. Es ist besser, die Federlagen untereinander sauber zu halten. Allerhöchstens helfen ein paar Spritzer Sprühöl, um die Zwischenräume geschmeidig zu halten. Mit einem Schraubendreher kann man die Lagen auseinander drücken.
Genauso ist es mit den abschmierbaren Federschäkeln. Das Abschmieren allein hilft nicht, dauerhaft eine reibungslose Bewegung zu gewährleisten. Alle zwei Jahre zerlege ich diese Aufhängungen und mache alles sauber. Das lohnt sich und die PU- Buchsen halten dadurch wesentlich länger.
Grüße, Axel

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GRJ78
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Re: Blattfedern

Beitrag von GRJ78 »

Es soll wohl auch Parabolic-Blattfedern für die 4er geben, damit sollte ein gewisser „Komfort“ auch unbeladen möglich sein…
:bb: :bb: :bb: :bb:

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bushdriver
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Re: Blattfedern

Beitrag von bushdriver »

Ich schon wieder...
weiß auch nicht, irgendwie habe ich gerade Zeit und Lust...
Hey Knut, das mit dem Rahmen ist eine gute Sache ! Um den Innenrahmen vom Äußeren zu trennen, mußt Du außen die Schweißnaht auftrennen. Das geht nicht anders. Hinterher einfach wieder verschweißen ist nicht schlimm. Die Nieten lassen sich einfach aufbohren. Auf das abflexen habe ich verzichtet, um die Rahmenoberfläche zu schonen. Ich habe direkt oben den Nietkopf mittig angekörnt und gebohrt. Ich habe damals den kpl. Rahmen zerlegt und hinterher wieder mit Linsenkopfschrauben mit Innensechskant und Stoppmuttern verschraubt. Das ging super und hat viel Spaß gemacht ! Ich würde Dir raten, ALLES zu zerlegen, denn zwischen den vermieteten Teilen gibt es keinen Lack...
Aber dazu wurde im Forum schon viel geschrieben und ich will mich hier ausnahmsweise mal kurz fassen...

Grüße, Axel

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ToyoBJ
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Re: Blattfedern

Beitrag von ToyoBJ »

Hallo, ich hänge mich nun auch mal rein.
Ich fahre seit 3 Jahren Parabolic-Blattfedern und könnte mich in den Allerwertesten beißen, dass ich diese Federn nicht schon früher eingebaut habe. OK, sie erreichen nicht den Komfort eines Schraubfederfahrwerks, kommen da aber nahe dran. Ich habe da den Vergleich zu Carstens brutalem Federpaketfahrwerk mit 12 HT-Motor und einem BJ 42 mit einem modifiziertem Schraubfederfahrwerk ( vom J/). Mein Auto liegt dazwischen.
By The way: Wir haben unsere Rahmen folgendermaßen behandelt: Zerlegt wie vorher beschrieben, gesandstrahlt, wieder zusammengebaut wie oben beschrieben und danach feuerverzinkt. Gab beim TÜV keine Probleme und hält trotz ständiger Winterfahrten beim Carsten 14 Jahre und bei mir seit 30 Jahren
Gruß Ulli

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bushdriver
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Re: Blattfedern

Beitrag von bushdriver »

Hallo Ulli,
interessant, was Du über Parabolic-Federn schreibst ! Was genau bewirkt denn so einen Komfort ? Die an meinem Wagen verbauten höhenverstellbaren Stoßdämpfer "drücken" das Fahrwerk auseinander, sodass die Federpakete einen schönen, halbrunden Schwung bekommen, wodurch sie "sanft" ansprechen. Aber das scheint ja noch Welten vom Komfort einer Parabolicfeder entfernt zu sein !
Den Rahmen habe ich nach dem Sandstrahlen in Einzelteilen verzinken lassen, habe alles danach lackiert und dann verschraubt und nochmals lackiert.

Grüße, Axel

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bimbo-cruiser
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Re: Blattfedern

Beitrag von bimbo-cruiser »

Danke für die Beteiligung an meinem Problem oder besser, meinen Problemen.

@Axel. Prima, dass Du so viel Zeit hattest..,. :D

ich habe ein Stück 10 X 5mm Flacheisen an das vordere Ende der Auflagefläche unter der Achse geschweißt. Dort, wo von unten die Blattfedern mit dem Herzbolzen via U-Bügel dran geschraubt werden. Dadurch wird die Achse eben um diese 5mm leicht nach oben gekippt, welches sich positiv auf den Geradeauslauf auswirkt.


Dann ist der Winkel der Kardanwelle auch günstiger. Das werde ich in jedem Fall probieren.
Bei der Pflege der Federn hatte ich mir Ähnliches vorgenommen. In regelmässigen Abständen zerlegen, reinigen, ölen.

@Ulli. An verzinken hatte ich auch schon gedacht, ich würde aber lieber die Einzelteile verzinken lassen und die dann erst zusammenschrauben. Ich würde die Teile aber spritzverzinken lassen.
Die Federn..., also bei mir hat sich das jetzt leider erledigt. Ich habe mir das "Fahrwerk" neu zugelegt. Mein Budget bewegt sich schon jetzt weit außerhalb meiner Vorstellung. Ich hätte mir niemals eine solche Dimension vorstellen können... Und er ist immer noch nicht lackiert. :roll:

Grüße
Knut

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