Drehmomente: Trocken oder geölt?

Alles technische, was sonst nirgends paßt
bikemaniac
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Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von bikemaniac »

Hallo,

Weiss jemand ob die Drehmomente in den Werkstatthandbüchern sich auf trockene oder geölte/gefettete Schrauben beziehen?

Lucas

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wokewa
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von wokewa »

Trocken!

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Lender
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von Lender »

Sofern kein Schmiermittel o.Ä. spezifiziert wird sind Drehmomente immer Trocken.
Gruess Leon

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bikemaniac
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von bikemaniac »

Danke :unwuerdig:

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Dimi69
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von Dimi69 »

Ich denke auch eher auf trocken... weil sie sparen ja an schmiere = geld u zeit bei der montage.

Würde aber immer mind leicht öelen.
Kanst die gleichen momente einstellen und mit fett montieren.

Weil - lese alten link


anzugsmoment-fett-vs-trocken-t72768.html#p911608

Prost.
Einer ist keiner......

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SandRookie
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von SandRookie »

Im Flugzeugbau wurde die Anwendung von Anzugsdrehmomenten und die richtigen Verwendung eines Drehmomentschlüssels zur Kunst erklärt und schon ganze Bücher drüber geschrieben.

Die Faktoren trocken, geschmiert, womit geschmiert, verzinkt, cadmiert, oder roh und nicht zuletzt die Gewindesteigung haben alle einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Drehmoment. Dass man die Schrauben in einem einzelnen durchgehenden Zug festzieht und fertig (kein nachziehen) sollte bekannt sein. Und wenn man es ganz genau nimmt wird der Drehmomentschlüssel vor jeder Anwendung auf einer Eichbank korrekt eingestellt. Hat ja jeder in seiner Werkstatt rumstehen :shock: .

Wenn Du eine im Betrieb auf Zug belastete Schraube eingefettet mit dem Trockenwert anziehst läufst Du Gefahr dass die Schraube im Betrieb überlastet wird (Stichwort Verspannungsschaubild).

Es lohnt sich im Internet über die Thematik mal etwas nachzulesen.
HZ J75 Baujahr 1997 400HdT 4.2D

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Lindenbaum
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von Lindenbaum »

Dimi69 hat geschrieben:Ich denke auch eher auf trocken... weil sie sparen ja an schmiere = geld u zeit bei der montage.

Würde aber immer mind leicht öelen.
Kanst die gleichen momente einstellen und mit fett montieren.

Weil - lese alten link


anzugsmoment-fett-vs-trocken-t72768.html#p911608

Prost.


Egal wie oft Du es verlinkst, Deine Aussage wird dadurch nicht besser.

Drehmomentangaben gelten IMMER für saubere, trockene Schrauben, außer es ist etwas anderes angeben.


Gruß, Michael

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Georg70
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von Georg70 »

Wenn du die Schrauben irgendwann mal wieder lösen möchtest hilft ein bisschen Öl immer, reden hier ja über Trecker :wink:
VZJ 95 8)

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quackderbruchpilot
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von quackderbruchpilot »

VDI 2230 googlen, für die die es wirklich interessiert. Der Nachweis mit ermittelung des Anzugsdrehmomentes dauert für den Ingenieursstudenten schonmal 1-2 h und darüber wurden mit sicherheit schon mehr Doctorarbeiten verfasst als nötig.
Ansonsten trocken einschrauben oder drehmoment reduzieren.
Leicht geölt sinkt die Gewindereibung um ca 20 %, mit Molybdänsulfid (z.b. in radlagerfett) um etwa 33 %.
So als Orientierung um wieviel man den Drehmomentschlüssel zurück drehen könnte.
grüße Nils

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onkel
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von onkel »

Die meisten Doktoren haben jedoch noch nie geschraubt ….
Gruß Onkel,
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quackderbruchpilot
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von quackderbruchpilot »

Ich vermute du hast mehrere Jahre in einem Materialversuchslabor verbracht und deine Aussage basiert auf der gewonnennen Expertise?
Oder hast du eine repräsentative Studie mit einigen hundert Doktoren der Ingenieurwissenschaften angelegt?
grüße Nils

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onkel
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von onkel »

quackderbruchpilot hat geschrieben:Ich vermute du hast mehrere Jahre in einem Materialversuchslabor verbracht und deine Aussage basiert auf der gewonnennen Expertise?
Oder hast du eine repräsentative Studie mit einigen hundert Doktoren der Ingenieurwissenschaften angelegt?



nö, ich schraube nur seit 40 Jahren und mir ist bis heute weder ein Rad davon geflogen, noch habe ich eine Zylinderkopfschraube abgerissen .
Aber wir leben ja in einem Land, wo ein Stück Papier mehr zählt als Jahrzehntelange Erfahrung ....
Gruß Onkel,
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quackderbruchpilot
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von quackderbruchpilot »

onkel hat geschrieben:
quackderbruchpilot hat geschrieben:Ich vermute du hast mehrere Jahre in einem Materialversuchslabor verbracht und deine Aussage basiert auf der gewonnennen Expertise?
Oder hast du eine repräsentative Studie mit einigen hundert Doktoren der Ingenieurwissenschaften angelegt?



nö, ich schraube nur seit 40 Jahren und mir ist bis heute weder ein Rad davon geflogen, noch habe ich eine Zylinderkopfschraube abgerissen .
Aber wir leben ja in einem Land, wo ein Stück Papier mehr zählt als Jahrzehntelange Erfahrung ....


Wenn du für Toyota die Arbeitsanweisungen schreibst nach denen ein paar hunderttausen Fahrzeuge vom Band laufen ist das schon etwas anderes als wenn du einem versierten schrauber sagst mach mal fest.

Das gute an der VDE 2230 ist das du nach dem Ergebniss jedem Volltrottel einen Zettel in die Hand drücken kannst und einen Drehmomentschlüssel, und er sollte in der Lage sein eine Verbindung zu erstellen die sowohl zuverlässig hält als auch wieder auf geht.

Ich glaub dir gerne das du sehr kompetent schrauben festziehen kannst, daraus sollte man aber nicht ableiten das es nutzlos ist das intelligente Leute aufgrund wissenschaftlicher und mathematischen Erkentnissen arbeitsempfehlungen entwickeln. Die eben jeder, an jederm Ort der welt ausführen kann.

Und diese Stammtischsprüche über Akademiker gehen mit auf den Zeiger. Was auf einen Arzt oder Juristen zutrifft kann man nicht (ausnahmen nicht ausgeschlossen) auf technische Disziplinen übertragen.
grüße Nils

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onkel
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von onkel »

quackderbruchpilot hat geschrieben:....
Das gute an der VDE 2230 ist das du nach dem Ergebniss jedem Volltrottel einen Zettel in die Hand drücken kannst und einen Drehmomentschlüssel, und er sollte in der Lage sein eine Verbindung zu erstellen die sowohl zuverlässig hält als auch wieder auf geht.....


Und genau das kann der Volltrottel nämlich nicht .
Die ganzen Theoretiker sind der Meinung man muss nur den Arbeitsablauf beschreiben und dann klappt das und jeder Volltrottel kann dann die Arbeit ausführen . ( man braucht dann ja keine Fachkräfte mehr . Es ist ja viel billiger ein paar wenige Hochbezahlte zu beschäftigen und der Rest ist nur billigste Biomasse . )
Genau diesen Fehler hat die deutsche Industrie gemacht, mit dem Ergebnis dass die Fachkräfte abwandern die Firmen kein Praxiswissen mehr besitzen und mittlerweile eine ganze Generation am Start ist , wo keiner mehr eine Arbeit verrichten will wo er schmutzige Hände bekommt .
Aber das Handwerk lacht zuletzt ...
Zurück zum Thema, ich nehme nicht berechnet und auch nicht wissentschaftlich belegt immer Kupferpaste ( auch bei Aluverbindungen !! )
Gruß Onkel,
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quackderbruchpilot
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Re: Drehmomente: Trocken oder geölt?

Beitrag von quackderbruchpilot »

Die VDI 2230 gibts länger als du schraubst. 8)
grüße Nils

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