Einfuhr HDJ80 nach Afrika

[Micha-fernweh]

Hallo zusammen,

aktuell bin ich dran einen HDJ80 nach Afrika zu nehmen.
Folgende Szenarien sind möglich:

1. Wagen von D nach Afrika nehmen mit Carnet.
2. Wagen in Afrika - mit entsprechendem Landeskennzeichen - in Afrika registrieren

Am Beispiel Tanzania habe ich folgende aktuelle Daten: Toyota Landcruiser HDJ80, Bj. 1993, Schätzpreis 15 k€ - Einfuhrzoll incl. VAT aktuell 7.500 €

Das ist natürlich jenseits von gut und böse.

Gibt es aus eurer Erfahrung Länder mit geringeren Steuern/ Zöllen?
Carnet ist immer nervig - aber wie sieht es aus mit Afrikanischen Kennzeichen?

Danke für eure Hinweise.

Gruß

Micha

[GRJ78]

Zu deiner Frage kann ich direkt nichts beitragen.
Allerdings kaufen derzeit Hinz&Kunz da unten Fahrzeuge zu normalen Preisen und lassen sie dann dort für nen schmalen Taler umbauen/ausrüsten.

Vielleicht für dich auch eine Option.
Verschiffen plus den Zoll und Versicherungskram machen das ja quasi lukrativer.

VG Flo

[Theo]

Hallo Micha,

willst Du auswandern oder nur in Afrika ein Fahrzeug zum Reisen haben?

Carnet "zwingt" Dich in meisten Ländern einmal auszureisen und mit einem frischen Carnet wiederzukommen.
Ob Du als Tourist ein Fahrzeug unten kaufst und zulassen kannst muss im Einzelfall für das Land geklärt werden.
Das ist manchmal lästig, zB während Corona aber das Reisen in Afrika ist ja schön.

Carnet kostet Geld als Sicherheit bei der Bank, besser ist eine Bürgschaft Deiner Hausbank weil billiger und Carnet kostet jedes Jahr Geld beim ADAC mit steigender Tendenz.

Viele Grüße und schöne Reisen

[Micha-fernweh]

Zu deiner Frage kann ich direkt nichts beitragen.
Allerdings kaufen derzeit Hinz&Kunz da unten Fahrzeuge zu normalen Preisen und lassen sie dann dort für nen schmalen Taler umbauen/ausrüsten.

Vielleicht für dich auch eine Option.
Verschiffen plus den Zoll und Versicherungskram machen das ja quasi lukrativer.

VG Flo

Hm,

Hinz & Kunz kenne ich nicht - was sind normale Preise? Schmaler Taler für exakt was?

Gerne hätte ich eine Antwort im Detail.

Gruß

Micha

[Micha-fernweh]

Hallo Micha,

willst Du auswandern oder nur in Afrika ein Fahrzeug zum Reisen haben?

Carnet "zwingt" Dich in meisten Ländern einmal auszureisen und mit einem frischen Carnet wiederzukommen.
Ob Du als Tourist ein Fahrzeug unten kaufst und zulassen kannst muss im Einzelfall für das Land geklärt werden.
Das ist manchmal lästig, zB während Corona aber das Reisen in Afrika ist ja schön.

Carnet kostet Geld als Sicherheit bei der Bank, besser ist eine Bürgschaft Deiner Hausbank weil billiger und Carnet kostet jedes Jahr Geld beim ADAC mit steigender Tendenz.

Hi Theo,

danke für deine Nachricht.

Nein, will nicht auswandern, sondern den Wagen von Land zu Land mitnehmen.

Wichtig wäre mich zu wissen in welchem Land welche Steuer anfällt.

Was das Carnet betrifft, so ist dies ein internationales Dokument - wie soll eine Bürgschaft mit meiner Hausbank aussehen?

Gruß

Micha
Viele Grüße und schöne Reisen

[Theo]

Hallo Micha,

für das Carnet verlangt der ADAC eine Sicherheitsleistung die vom Fahrzeugwert abhängt. Deine Hausbank kann Dir gegen relativ geringe Gebühr eine Bürgschaft ausstellen und das Geld bleibt bei Dir und geht nicht auf das ADAC Konto.

Lad Dir beim ADAC mal die Carnetbestimmungen runter da steht alles drin, wobei ich nicht sicher bin ob der ADAC das mit der Bürgschat noch macht, bei uns ist das über 20 Jahre her und bezieht sich auf Südafrika.

Mit Carnet fällt normalerweise keine Steuer an aber der Aufenthalt ist meist auf ein Jahr begrenzt.
Bringst Du ein Fzg mit, lässt es dort zu ist es ein Import mit Steuer usw

Kaufst Du in Afrika ein Auto muss es dort zugelassen sein was meist eine Adresse im Land bedingt.
Wenn Du in ein anderes Land fährst benötigst Du meist auch ein Carnet des Automibilclubs des Landes mit allen Vorteilen und Einschränkungen was ein Carnet mit sich bringt.

Viele Grüße

[GRJ78]

Ein neuer HZJ oder GRJ kostet deutlich weniger wie hier. Das Zubehör teilweise auch nur einen Bruchteil dessen von hiesigen Preisen.
Der Gebrauchtmarkt ist je nach Land gut bis schwierig, aber das ganze ist durch sie dortigen Wirtschaftskrisen auch mal ein Eldorado wenn 4x4 dann verkauft werden müssen. Man muss sich etwas mit den Fahrzeugen auskennen und schnell entscheiden können. Quasi wie hier auch.

Mit persönlich sind 3 LC-Eignet bekannt, die in Südafrika/Namibia in den letzten 2 Monaten jeweils einen neuen LC79 DC gekauft haben und diesen dort umbauen lassen.

Je nach Wechselkurs kostet der nackig ~39‘€ zzgl Komplettausbau ca 40€
Das gleiche Fahrzeug hier in D kostet 115-125‘€.

VG Flo

[Babashanti]

Hi Micha,
leider kann ich dir dazu auch keine klare Antwort geben aber es lässt sich doch leicht herausfinden was der Markt im südl. Afrika hergibt. Es gibt etliche Reiseforen und auch bestimmt einige Fahrzeugbörsen in ZA, Namiba, Botswana, Sambia, Tansania,.... Hier im Forum gibt es jemanden der in Südafrika lebt, das wäre doch bestimmt ein guter Ansprechpartner für ein passendes Fahrzeug. Im Wüstenschiffforum werden auch immer Fahrzeuge im südlichen Afrika angeboten. Das wäre jetzt also nicht so wild sich da mal einen Überblick zu verschaffen... einfach ein wenig googeln...

Hier im Forum hast du doch auch schon was Interessantes gefunden: verkaufe-hdj81-in-namibia-t74020.html
Der angebotene 80er soll gerade mal 5000.- kosten...

Am Beispiel Tanzania habe ich folgende aktuelle Daten: Toyota Landcruiser HDJ80, Bj. 1993, Schätzpreis 15 k€ - Einfuhrzoll incl. VAT aktuell 7.500 €

Das ist natürlich jenseits von gut und böse.

Findest du das wirklich so wild? Überleg doch mal und rechne das doch mal durch, was kostet es dich hier in Deutschland das Fahrzeug so aufzubauen das es Reisefertig ist! Fahrwerk, Räder/Reifen und ein wenig Ausbau und schon bist du bei €7.500.-
Oder anders gefragt, was kosten dich 3 Monate südliches Afrika inkl. Flüge, Visa, Essen gehen, Eintritt für die Nationalparks, Unterkunft, Treibstoff,...

Der Preis für deinen HDJ80 kannst du bestimmt ein wenig drücken dann fallen die Einfuhrsteuern auch nicht so wild aus. Vor Ort, wo auch immer das dann ist lässt sich dein Fahrzeug bestimmt für weniger Geld ausbauen.
Ich hab Bekannte in Namibia die haben da recht gute Kontakte zur lokalen Overlander/Offroad- Scene. Die machen das seit rund 20 Jahren ähnlich, die haben ihren HZJ da unten stehen und fahren mehrmals im Jahr runter und drehen ihre Runde...
Ich frag da mal an ob die was wissen. Wenn ich was weiß was dir weiterhelfen könnte meld ich mich hier noch mal.
Schöne Grüße
Mike

[Matze]

Man darf bei der Carnet Sache eines nicht vergessen, dass die Ausreise ohne das Fahrzeug offiziell nicht erlaubt ist.
Die Länder wollen das ja genau verhindern das da Autos rumstehen und nicht dort angemeldet etc sind.

In Südamerika gab es wohl in letzter Zeit in einigen Ländern deswegen Trouble. Auch in Namibia gab es für einigen Stress. Nicht von der NAM Seite, sondern aus RSA. Die Zollangelegenheiten obliegen nämlich denen, da es die südafrikan. Zollunion gibt. Und einige Beamte in NAM waren wohl der Meinung man könne jetzt sein eigenes Süppchen kochen. Da gab es richtig auf den Kopp.

Da Du Dich für Tansania interessierst: Schau mal was die Parks an Eintritt für das Autochen kosten wenn Du kein Resident Kennzeichen hast. Für den Kurs kannst Du ein Auto mit Fahrer mieten inkl Parkeintritt. Und ob Du mit Touristen Visum ein Auto zugelassen bekommst ist auch fraglich.
In NAM soll es noch möglich sein.
BTW im südliche Afrika bekommt man nur noch RHD zugelassen. Ausnahmen nur für Feuerwehr, Rettungsdienste etc.

PS wenn dein Autochen länger als 3 Jahre ausser Landes resp der EU ist, muss es bei Wiedereinfuhr verzollt werden. Also offiziell. Auch wenn er hier schon zugalassen war oder sogar immer noch ist. Weiss kaum jemand, meist klappt es auch so. Im Panamericana Forum wird darüber berichtet. Kann auch nur auffallen wenn es mit dem Container zurück kommt. Es gibt wohl Leute die deswegen den Container nach Basel geschickt hatten und dann auf eigene Achse nach D. Dann natürlich sofort zum nächsten TÜV (Auch wieder so'n Ding was eingeplant werden muss )

[fordfahrer]

Hi,

ich würde sagen, entweder du nimmst den 80er auf Carnet mit runter, mit allen Bedingungen, die eben das Carnet hat.

Oder du kaufst einen in RSA oder NAM und fährst dann damit herum. Preislich muss es ja kein Neuer sein und in RSA ist der Markt viel besser und preiswerter als in NAM. Ein ordentlicher 80er sollte schon für um die 10-15.000 Euro zu bekommen sein, wobei Diesel eher selten sind und wenn, dann mit 1HZ, aber auch ein Hilux würde den Job machen. Allerdings ist die Zulassung auf einen Touri legal nicht möglich, aber machbar. Du brauchst halt Hilfe zum Erhalt der Traffic Register Number in RSA. Musst halt mal den Gumtree dort anschauen, um dir ein Bild zu machen, was es so gibt.

In anderen afrikanischen Ländern, würde ich sagen, bekommst du das ohne massive lokale Unterstützung nicht hin. Ich würde das nicht versuchen. Die nehmen dich aus, wie eine Weihnachtsgans.

Fast alle Länder verbieten inzwischen den Import von solchen alten Fahrzeugen.

Ach so, und eine Zulassung eines dort unten gekaufen Autos hier ist ausgeschlossen.

Gruss

Christian

[fordfahrer]

Matze,

kannst du bitte einmal schreiben, worauf die Verzollung nach 3 Jahren basiert? Also was ist der Hintergrund dazu?

Danke.

Gruss
Christian

[BlueSky]

Noch eine Anmerkung woran man im ersten Moment nicht denkt.

Es geht nicht nur darum, dass ein Carnet gut geplant sein muss mit all seinen Bedingungen. Ein teures Reisefahrzeug sollte doch möglichst auch gegen Totalausfall versichert sein, oder nicht?

Das ist bei einem lokal zugelassenen Auto möglich, bei einem Reisefahrzeug mit Carnet sind mir keine Gesellschaften mehr bekannt, die das für bezahlbare Beiträge machen. Heisst also, dass deine Kohle weg ist, wenn du das Auto komplett versenkst. Nur als Anregung

[enzo]

Fraglich ist zudem wie Du aus der Carnet Nummer mit Bürgschaft rauskommen willst...

Aufenthaltsort wird bei Wiedereinreise vom Zoll bestätigt, dann gibt es die Bürgschaft zurück.

Es gibt wohl Leute die deswegen den Container nach Basel geschickt hatten und dann auf eigene Achse nach D. Dann natürlich sofort zum nächsten TÜV

Das sind nur Gerüchte

Bis dahin
Enzo

[Oidamo]

Servus,

dass das Carnet nichts mit einer Versicherung zu tun hat sollte allgemein bekannt sein.
Außerdem würde ich jedem der mit diesem Dokument reist raten, die Bedingungen genau zu studieren um im Ernstall ein "böses Erwachen" zu verhindern.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass der ADAC die Kaution rigoros einbehält bis alle "Formalitäten" erledigt sind.Wie du das händelst ist denen vollkommen egal.

Und allen Gerüchten zum Trotz - es gibt sie, die "Afrikaversicherung".

Falls das Auto in Deutschland als Wohnmobil zugelassen ist kann man es auch in Afrika kaskoversichern.
Ich werde hier keine Werbung machen - potentielle Afrikafahrer sollten das Unternehmen selbst finden - sondern zitiere:

"........ ist berechtigt, den Versicherungsschutz auch in der Kaskoversicherung um einzelne Länderdeckungen (beispielsweise für Afrika und Asien) und Zeiträume mittels einer speziellen Deckungszusage zu erweitern. Die Deckungserweiterung um die betreffenden Länder erfolgt nur schriftlich in deutscher Sprache und vor Antritt der Reise durch ......... an den Versicherungsnehmer, sofern dieser das dem Versicherungsbüro im Vorfeld unter Angabe der Reiseroute und des Reisezeitraumes mitgeteilt hat. Weitere Details fragen Sie bitte bei ......."

[BlueSky]

Interessant. Ich kannte das nur von der Nürnberger und die machen es seit einiger Zeit nicht mehr.
Beim Carnet gibt es weitere Fallstricke für den Fall, dass es jemand ganz genau nimmt. Bspw. muss das Auto "zuhause" angemeldet bleiben. Ist häufig ja nicht so und solange keiner fragt ist die Welt in Ordnung.

PS: es gibt natürlich auch für Langzeitreisende ohne Wohnsitz die Möglichkeit einer VK-Versicherung. Die ist nur mit Prämien von 8-10.000 USD/Jahr nicht sonderlich atrraktiv