Dieses Jahr will ich unbedingt ein paar Rennen auf der Radrennbahn absolvieren. Mein Sohn ist schon letztes Jahr in Darmstadt und auf der Hallenbahn in Kaarst-Büttgen gefahren, das hat bei mir entsprechende Wünsche geweckt.
Es musste also ein Bahnrenner her. Passende Laufräder und ein paar alte Komponenten (Innenlager, Tretkurbeln, Sattelstütze mit Sattel sowie Vorbau) waren schon vorhanden, es fehlten noch Rahmen mit Gabel, Steuersatz, Kette, Kettenblatt und Ritzel sowie ein schöner Bahnlenker.
Als Rahmen habe ich einen mit Alurohr von INTEC gekauft. Der war sofort verfügbar, dafür aber unlackiert. Da es aber auf der Bahn letztlich wenig Dreck und Wasser gibt und ein Bahnrad eher für Minimalismus steht, habe ich mich an Martins Beitrag erinnert:
cruisermaddin hat geschrieben:Wieso Lackieren oder Beschichten? Weniger ins manchmal mehr, denk doch mal an die Silberpfeile.
Also blieb der Rahmen (1.597 g) unlackiert. Komplettiert mit einer Vollcarbongabel von Conway (leider nicht in Matt und ohne Schriftzug erhältlich, dafür aber nur 396 g leicht) sowie einem preiswerten Steuersatz von Neco nahm das Ganze dann schon halbwegs Gestalt an.
Als Lenker habe ich einen klassischen Bügel als Alu vom italienischen Hersteller DAEDA gewählt, der mit einem 130er Vorbau von Rose kombiniert wurde.
Bei den Tretkurbeln handelt es sich um antiquarische Teile des längst untergegangenen Herstellers Suntour (Modell Sprint) in 172,5 mm Länge. Das Kettenblatt ist von Gebhardt, die Kette von KMC (sauleicht, super smooth laufend und ein echtes Schnäppchen für 9,95 € anstatt rund 45 €!) und als Ritzel wurde das Schnellwechselsystem von Miche verbaut. Der Antrieb ist komplett in 1/2x1/8 gehalten, also klassisches Bahnradmaß.
Die Laufräder bestehen aus irgendwelchen preiswerten Naben sowie halbwegs leichten und ziemlich günstigen Felgen (für Scheibenbremsen) von Giant. Das ganze wurde mit den leichten Laser-Speichen von Sapim und Alu-Nippeln aufgespeicht (vorne wie hinten 32 Speichen). Als Reifen ist ein Continental Ultra Sport III in 23 mm zusammen mit den leichten Schläuchen von Schwalbe verbaut.
Die Sattelstütze ist eine Zipp Service Course SL, darauf ist ein Selle Italia SLR superflow S3 montiert. Die Pedalen sind von Time - Impact S in der Ausführung mit Magnesiumkörper und Titanachse.
Die erste Ausfahrt war vielversprechend: Das Fahrrad ist extrem wendig und agil, sehr seitenstabil und reagiert auf jeden Befehl des Fahrers ohne wenn und aber. Vor allem Beschleunigung im Wiegetritt macht viel Spaß, weil jedes Quentchen Kraft sehr unmittelbar in Vorwärtsbewegung umgesetzt wird. Es war auch ein prägendes Erlebnis nach etlichen Jahren mal wieder mit einem starren Gang zu fahren. In meiner aktiven Zeit haben wir im Frühjahr immer mit starren Gang auf der Straße trainiert, um den runden Tritt zu schulen. Jetzt habe ich natürlich unterwegs ein-, zweimal vergessen, dass ich ständig treten muss. Gab dann jedes Mal so einen häßlichen Schlag von unten.
Gruß
Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe