niap hat geschrieben:[
Du vergleichst (wie so oft) unsinnige Sachen miteinander. Der von Scania angebotene LKW ist nicht für den Überland sondern für den Stadt und Regional-Lieferverkehr konzipiert.
Ich vermute, du bist nicht in einem industriellen Umfeld tätig und kennst die betriebswirtschaftlichen Randbedingungen nicht. Ein LKW ist im Gegensatz zu einem PKW (der oft 90% seiner Lebensdauer rumsteht) ein Nutzfahrzeug, das heisst ein Investitionsgut, das sich nur rechnet, wenn es im Einsatz ist. Selbst wenn der LKW auf Kurzstrecke im Werk-Werk-Verkehr fährt, sagen wir mal zwischen dem Mercedes-Benz Motorenwerk Untertürkheim und dem Fahrzeugwerk Sindelfingen, dann pendelt der mit Fahrerwechsel im Dreischichtbetrieb den ganzen Tag zwischen beiden Werken, das Be- und Entladen mit dem Gabelstapler geht ruck-zuck in 15 min, da bleiben keine Ladepausen. Der Scania E-LKW würde zwei Touren hin-zurück schaffen und die dritte schon nur noch zur Hälfte
Ein LKW, der zwischendurch auch nur für 1h an die Ladesäule muss, der ist selbst für diesen Einsatz praxisuntauglich. Der E-Scania ist höflich ausgedrückt ein politisch motiviertes Showroom-Fahrzeug, damit Scania die grüne Flagge zeigen kann. Auf der Straße wirst du den kaum sehen.
BTW die 40% thermodynamischer Wirkungsgrad tank to wheel für den Diesel waren eher konservativ abgeschätzt. Quellen wie Fraunhofer-institut oder Bosch geben für moderne EU6 LKW DI-Diesel Wirkungsgrade bis zu 46% an.
Mit den Zahlen kann man freulich spielen, die günstigsten Verbrauchswerte "best case" die ich für einen 30-Tonner gefunden habe, lagen bei 30 l / 100 km, die 35 l / 100 km sind für einen schweren LKW eher Duchschnittsverbrauch. Aber auch ein Wert von 300 km ändert an der Aussage wenig. Ein LKW soll fahren. Laden ist unproduktive Zeit. Auch dann, wenn er , wie ein anderer Forist schrieb, vom REWE-Zentrallager die Supermärkte beliefert. Auch REWE hat ein wirtschaftliches Interesse, die Auslieferung mit so wenig Fahrzeugen und Fahrern wie möglich zu erledigen. Der LKW soll laufen, nicht stehen. Das Vorhalten zusätzlicher Fahrzeuge (und Fahrer) zum Ausgleich ladebedingter Stillstandszeiten im laufenden Betrieb sind der Horror jeden Betriebswirts. Die Frage lautet auch hier ganz einfach: Wie viele Supermärkte kann der LKW in einer 8h-Schicht bedienen? Da kommen ganz schnell mehr als 200 oder 300 km am Tag zusammen
Beim REWE dürfte der LKW nachts an die Ladesäule, aber sicher nicht tagsüber