HDJ80 elektrische Sperre Hinterachse

[Ahnungslos]

Ja,ja, ich weiß. Das Thema wurde hier wohl schon tausend Mal tot gekaut. Aber trotzdem brauche ich da mal eure Hilfe. Ursprünglich bin ich von dem üblichen Leiden am Sperrenmotor ausgegangen: verdreckt, blockiert, Magnete lose etc.. Nachdem ich dann aber die erste Schraube rund hatte, hab ich vorsichtshalber nochmal alles durchgeschaltet, jeweils ein Rad aufgebockt, um am Rad drehen zu können.

1. Mitteldiffschalter drücken:
Klacken aus dem Fahrerfußraum links unten.
Summen vom Sperrenmotor
Klack, Sperre rückt ein
Orange Lampe im Armaturenbrett wechselt von blinken auf Dauerlicht --> Jippieee

2. Drehschalter Achssperren auf Hinterachse drehen
kein Klacken
kein Summen
Nichts rückt ein
Rote Lampe im Armaturenbrett blinkt und blinkt --> Buuhhhhh

3. Drehschalter Achssperren auf Vorderachse drehen
Klacken diesmal aus dem Beifahrerfußraum rechts unten
Summen vom Sperrenmotor
Klack, Sperre rückt ein
Rote Lampe im Armaturenbrett wechselt von blinken auf Dauerlicht --> Jippieee

Das Klacken aus dem Beifahrerfußraum kommt von diesem Kasten mit dem klangvollen Namen: Computer 4 Wheel Drive Control.

Wäre es da voreilig zu behaupten, dass das Leiden nicht zwangsläufig vom hinteren Sperrenmotor ausgehen muss? Oder ist das sogar eher unwahrscheinlich, dass es das tut?

Also den Sperrenmotor auseinanderbauen, sezieren und reinigen hätte ich ja wahrscheinlich noch hinbekommen, vorausgesetzt ich hätte das störrische Biest überhaupt abgeschraubt gekriegt....
Aber wenn es so richtig an die Fehlersuche der Elektrik geht, tu ich mich schwer

Über die Suchfunktion hab ich schon das Ein oder Andere gefunden. Aber leider krieg ich das noch nicht ganz auf die Reihe. Außerdem sind in einigen Threads die erklärenden Bilder nicht mehr verfügbar....
z.B. hier Beitrag von j8RR:
http://forum.buschtaxi.org/hilfe-stellmotor-hintere-differenzialsperre-hdj100-t25570.html


Bevor ich da versuche irgendwelche Steuergeräte auszubauen und aufzuschrauben, würde ich ganz gerne erstmal versuchen auf pragmatische Art und Weise zu checken, ob sich der Sperrenmotor doch noch rührt. Dazu würde ich mal auf die entsprechenden Kabel zum Diff 12Volt geben wollen.

Die Stecker hinten sehen wie folgt aus:

Fahrzeugseitig dickes Grünes wird Diffseitig dickes Grün-Rotes
Fahrzeugseitig dickes Grün-Blaues wird Diffseitig dickes Grünes
Fahrzeugseitig dünnes Grün-Gelbes wird Diffseitig dünnes Grünes (andere Farbe kann ich nicht erkennen)
Fahrzeugseitig dünnes Grün-Schwarzes wird Diffseitig dünnes Gelbes
Fahrzeugseitig dünnes Weiß-Schwarzes wird Diffseitig dünnes Schwarzes

Ich geh mal davon aus, dass über die dicken Kabel der Saft fließt und die dünnen Kabel irgendwas steuern.
Kann ich auf die beiden Dicken Kabel zum Stellmotor 12 Volt geben, oder brat ich mir da irgendwas durch? Hat da jemand Erfahrungen? Ihr könnt mir gerne auch den passenden Thread verlinken, dann müsst ihr nicht alles nochmal beschreiben.

Falls sich herausstellt, dass die Sperre noch hin und her fährt, geht die Fehlersuche weiter.
Das Sperrengehäuse an sich sieht eigentlich gar nicht wirklich vergammelt aus.....

Besten Dank
Jens

[Ahnungslos]

Ach ja, den hier wollte ich ja auch noch verlinken. Aber wie gesagt tun da die Bilder nicht????
http://forum.buschtaxi.org/hdj-80-differential-t17021-15.html

Aber zumindest kommen mir die Kabelfarben bekannt vor

[Suedtaxi]

12 Volt sind m.W. zu viel!

Hab den Motor im ausgebauten Zustand mit einer alten 9V-Blockbatterie getestet. Zur Kabelbelegung kann ich Dir leider nix sagen, da schon ein paar Monate her.

Schick Dir noch ne PM.


Chris

[Suedtaxi]

Hast Email

[fordfahrer]

musst mal im Stromlaufplan -> Chassi Buch SA-134
schauen, da ist auch der Stecker erklärt.
Gruss
Christian

PS: und bei mir war der Aufkleber auf dem Motor noch dran, da steht was von 12V drauf.
Der Rest ist allerdings komplett im Popo... .

[Ahnungslos]

Etappensieg!

Nach langem und zähem Ringen (überwiegend mit mir selbst) hab ich nun endlich den störrischen Stellmotor draußen. Dafür hab ich den wahrscheinlich einzigen Sonnentag dieses Jahr auf dem Hof liegend mit der Flex in der Hand unterm Landcruiser verbracht. Einer der Schraubenköpfe war so rund, dass ich ihn nicht mal mehr mit den bewährten Spiralnüssen rausdrehen konnte. Letztendlich hab ihn dann doch raus bekommen. Der Hohn: nachdem der Schraubenkopf abgeflext und das Sperrengehäuse abgenommen war, ließ sich der verbliebene Gewindenubsi mit der bloßen Hand raus drehen, als wäre nix gewesen

Wie auch immer, nu liegt das Teil auf'm Wohnzimmertisch und wartet darauf geöffnet zu werden. Das spar ich mir aber für morgen auf und genieße heute erstmal das Erfolgsgefühl.

Jetzt wird erstmal der Grill angezündet, n Bier aufgemacht und dann is Feierabend.

Schönes Rest-WE

Jens

[Reiti]

Quasi erlegt.

Ich habe gerade deine verlinkte Seite (sehr) quer gelesen.

So ganz "Ahnungslos" bist du nicht .


Einen weissen Syncro T3 TD mit Auslandserfahrung haben wir auch noch.

[Ahnungslos]

Quasi erlegt.

Ich habe gerade deine verlinkte Seite (sehr) quer gelesen.

So ganz "Ahnungslos" bist du nicht .


Einen weissen Syncro T3 TD mit Auslandserfahrung haben wir auch noch.

Was das Reisen anbelangt haben wir (mein Weibchen war ja schließlich auch dabei) schon ein bisschen was gesehen. Weil der Syncro mich dabei aber so geärgert hat, kam er letztendlich weg und der Toyota dafür her. Und weil ich mich in die Materie Landcruiser erstmal einarbeiten muss, bin ich da noch ziemlich blank. Hab aber übern Winter schon ein bisschen was lernen dürfen/können. Enttäuschender Weise war einiges an Elektrik dabei, obwohl gar nicht so viel an Board ist.

Aber mal zurück zur Sperre. Als die noch unterm Auto saß, hätte ich gesagt "sieht doch gar nicht so schlimm aus". Nu, wo ich den Motor in der Hand hab, seh ich das anders.
Das hier ist die Seite des Flansches, der zur Hinterachse zeigt. Dort, wo sich der ganze Schlamm und Dreck sammelt und immer ein leicht feuchtes Klima herrscht.

Das Alu ist da regelrecht brüchig. Nich gut....

Derzeit kämpfe ich mit dem kleinen Stahldeckel. Es ist ja immer die letzte Schraube, die nicht aufgeht.
Aber auch hier sieht man wie es zwischen Stahldeckel und Alugehäuse korrodiert ist. An den Verschraubungspunkten liegt der Deckel dicht an, dazwischen wurde er von der Korrosion fast 3mm aufgedrückt. So kann das natürlich nicht mehr dicht sein. Mal sehen, was mich im Inneren erwartet.

Gruß
Jens

[Gerhard2]

Hi,

versuch dir beim Zerlegen die Position der Welle zu merken oder irgendwie zu markieren. Dann tut man bei der Montage leichter.
Bei mir war das damals (2006, weiß ich noch genau, weil die Sperre in Tunesien nicht funktioniert hat) nicht möglich, weil im Inneren eine Sand-Rost-Salz-Aluoxid-Füllung war. Die Bauteile mussten erst "ausgegraben" werden.
Ich habe die Teile bei der Montage mit Getriebedichtmasse abgedichtet. Seit 10 Jahren funktioniert die Sperre ohne Probleme.

Gruß
Gerhard

[Ahnungslos]

Hallo Gerhard,

ja, hab ich gemacht und obendrein noch alles kurz und klein fotografiert. Ich hoffe, dass ich's wieder zusammengesetzt bekomme.

Der Aluflansch sieht wirklich gruselig aus. Stellenweise kann man da mit dem bloßen Finger drin rumbohren!!!

Mittlerweile hab ich auch den Deckel vom Elektroantrieb runter, nachdem ich an die kleinen Schräubchen jeweils 2 flache Flächen geflext hab, damit die Grippzange nicht immer abrutscht, konnte ich die am Ende lösen. Elende Fummelei, aber zumindest sind die nicht abgebrochen. Zwei der drei Schrauben vom Deckel des Getriebes sind abgerissen. das wird noch witzig. Und nachdem ich alles geöffnet habe, sieht es so aus, als hätte das Getriebe zu bleiben können, alles sauber, kein Rotz..... Naja.

Hier mal ein Foto der 4 Magnete:

Es hängen jeweils 2 der 4 Magnete direkt aneinander und alle sind frei beweglich im Deckel.
Als bekennender Elektro-Laie bin ich mir da eigentlich nicht ganz sicher. Aber ich glaube nicht, dass das so sein muss. Ich hätte eher gedacht, dass sich die Nord und Südpole je 180° gegenüberstehen und jeweils zwischen den Magneten ein Abstand ist. D.h. die 4 Magnete wären schön gleichmäßig alle 90° über den Umfang verteilt, damit der Motor auch rund läuft. Ich kann allerdings keine Spuren erkennen, dass die jemals im Deckel angeklebt gewesen wären oder so was....
Kennt sich da einer von euch aus?
Ansonsten ist auch hier kein Dreck oder sonstwas zu finden.....

Gruß
Jens

[Ahnungslos]

Aha, im richtigen Licht sieht man auf jedem Magneten individuelle Klebespuren. Die passende Gegenfläche dazu kann man dann im Deckel wiederfinden und die Magnete (hoffentlich) wieder richtig positionieren. Mal sehen, ob das klappt......

Nu muss ich mir nen Kleber besorgen, mit dem man Metall auf Metall kleben kann. Außerdem brauche ich diverse neue Schrauben, Dichtmittel und das passende Fett. Mal sehen, wann's weiter geht.

[j8 RR]

Nu muss ich mir nen Kleber besorgen, mit dem man Metall auf Metall kleben kann.

Davon gibt es jede Menge am Markt.
Ein guter 2K Epoxy Kleber sollte es tun!

Absolut wichtig ist das Säubern der Klebefächen, am besten Sandstrahlen!

Anschließen gut entfetten, mit Bremsenreiniger z.B.

Die losen Magnete und deren ehemalige Position vor Entnahme eindeutig markieren und nacheinander einkleben, oder je zwei Stück und gut fixieren mit Holzkeilen, oder einem passend angefertigtem "Hilfsteil" aus Holz oder Plastik oder ähnlichem. Oder Leimzwingen aus Plastik...

So würde ich bei Deinem Problem vorgehen, wenn´s meins wäre.

Bestimmt geht´s auch einfacher und schneller, aber, wie gesagt:
So würde ich es machen.

Viel Erfolg beim Basteln!

Reinhold
Ps:
Wenn Du den Kleber bei Wärme aushärtest, z.B. im Backofen, härtet er schneller durch und die Festigkeit erhöht sich: Gebrauchsanweisung lesen!

[Ahnungslos]

Tja, scheint so, als wäre das Experiment beendet.
Ich krieg das Ding nicht mehr ans Laufen.
Hab mal probeweise einen 9 Volt Block dran gehängt.
An den Kohlen des Elektroantriebs kommen auch 9 Volt an, aber sobald sie Kontakt mit dem Rotor bekommen, bricht die Spannung komplett zusammen. Entweder ich versteh da was nicht, oder der Rotor verursacht einen Kurzschluss.

Spannung ohne Rotor

Kurzschluss durch Rotor???

Sieht so aus, als könnte ich mal langsam bei AAI anfragen. Wird das wohl unter €500 abgehen?

Bin wie immer für jeden Input dankbar.

Gruß
Jens

[Gerhard2]

Hi,

mit dem Mutlitester kann man ja auch den Ohm´schen Widerstand messen. Versuch das doch mal für jede Wicklung zu machen. Wenn man einen Vergleich hat, kann man abschätzen, ob evtl. die Lackisolierung defekt ist. Theoretisch kann man das auch wieder neu wickeln (lassen). Der Ohm´sche muss übrigens nicht so hoch sein.
Also wenn du die Zeit hast, das Auto nicht brauchst, du gerne bastelst, ... kann man die Sperre sicher wieder in Gang bringen. Ich habe damals übrigens beim Händler gefragt, was das Teil kostet und ich meine der hat so was um die 700 Tacken ausgerufen. Ich hätte leider nicht die Zeit dazu.

Gruß
Gerhard

[j8 RR]

Der Rotor hat diesen "Kommutator" oder wie das Ding heißt!
Das Ding, wo die Schleifkohlen drauf laufen.

Durch Abrieb der Kohlen, Dreck, Salz was auch immer setzen sich die Zwischenräume gerne mal zu.
Dann gibt´s den Kurzschluß im Läufer/Rotor. Ganz oder teilweise.

Wenn ich das auf den Bildern richtig erkenne ist das ein fünfteiliger Rotor mit Kommutator?
Die Zwischenräume des Kommutators kann man mit geeignetem Werkzeug reinigen.

Ev. mal bei angelegten 9V von Hand drehen?
Es wird Dir nicht den Arm abreissen
Passiert irgendwas am Voltmeter?
Hast Du ev. Zugriff auf ein Labornetzteil mit V und A Anzeige gleichzeitig?

Sonst das tun was Gerhard geschrieben hat:
Widerstand messen!

So schnell würde ich nicht aufgeben!

Bei der Kohle die für NEU fällig wird

Viel Erfolg.

Reinhold
edit:
Es kann natürlich auch sein, daß die Leistung der 9V Batterie nicht ausreicht um auch nur die geringste Bewegung ins System zu bringen. Sie ist quasi kurzgeschlossen!
Die Spannung bricht komplett zusammen weil der Innenwiderstand der einzelnen Wicklungen so gering ist, daß die Stromstärke (Kurzschlußleistung) der Batterie nicht ausreicht um auch nur ein Zucken zu verursachen, also: Anzeige 0 Volt.