Hilfe für die Ukraine

[Michi070166]

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Nun melde ich mich auch mal zu Wort, bin seit längerem nicht mehr hier im Forum aktiv, da es mir momentan an einem Land Cruiser mangelt.
Ich habe mit Oliver die Erste Fahrt an die slowakisch/ukrainische Grenze gemacht. Seit dem bin ich noch zwei weitere Male gefahren, Oliver ist jetzt gerade unterwegs auf seiner 3. Tour.
Wir haben jetzt noch einen geliehenen Bus, den wir am 20.3 zurückgeben müssen. Eine weitere Fahrt bekommen wir also noch hin.
Danach ist es noch unklar, wie wir weitermachen.
Wir spielen mit dem Gedanken einen Bus (Sprinter/Ducato/Transit 9-Sitzer) zu kaufen und nach Beendigung der Hilfsaktion wieder zu verkaufen.

Dafür sind weiterhin Spenden auf mein paypal-Konto sutter115@gmx.de willkommen, wer kein Paypal hat bekommt auch meine Bankverbindung.

Auch weitere Fahrer/innen dürfen sich gerne melden! Gefragt ist sicheres, verantwortungsvolles Fahren über lange Strecke, einfühlsames, zurückhaltendes Auftreten gegenüber unseren Fahrgästen.
Es sollten zwei Tage Zeit eingeplant werden. Start ist in München. Hotel (einfaches Doppelzimmer mit Einzelbetten), Abendessen, Sprit und Maut bezahlen wir aus Spenden.

Die Eindrücke an der Grenze und die Dankbarkeit der Geflüchteten rühren mich jedes Mal zu Tränen und sind diese Strapaze wert!

Grüße Manuel

Vielen Dank für eure Arbeit!!!

paypal-Konto sutter115@gmx.de

@Netzi - sollte man nicht diesen Tröd oben verankern?

[netzmeister]

@Netzi - sollte man nicht diesen Tröd oben verankern?

Isser schon seit Tagen...

[Nicolli]

@Netzi - sollte man nicht diesen Tröd oben verankern?

Isser schon seit Tagen...

Danke
Wir hatten nicht mit soviel Hilfsbereit und Engagement gerechnet.
Ein Grund mehr weiter zu machen.
Vielen Dank sag ich jetzt einfach mal im Namen aller Beteiligten!

Gruß Oliver

PS: Die Idee dazu hatte manuel!!! und hat mich einfach angesteckt

[Nicolli]

Hier und heute will ich einfach erzählen was wir die letzten 2 Wochen erlebt haben, erleben durften und an Dankbarkeit bekommen haben. Nicht nur von unseren Mitfahrern auch von Hilfskräften vor Ort, von anderen
Fahrern, Hilfsorganisationen, Freunden, Partnern, Helfern, Aufnehmenden, Spendenden, alle die für uns und vor allem für Betroffene da waren/sind und geholfen haben das Alles möglich zu machen.
Angefangen hat es mit unserer ersten Fahrt gen ukrainische Grenze, ohne zu wissen was uns erwartet.
Das Volladen des Busses mit Spendengütern aus München. Warten bis ein Kontakt zu einer Sammelstelle in Kosice bestand. Die Abfahrt hier in München mit unbekanntem Ziel, einer 10 stündigen Fahrt Richtung Osten.
Eine Truppe die in der Slowakei unsere Hilfsgüter in Empfang nahm und uns sehr spontan ein Zimmer für die Übernachtung bereitgestellt haben ohne uns und unsere Absichten zu kennen.
Der nächste Morgen in aller Früh an die Grenze. Ganz nah, mitten in dem was passiert, kein Kriegsgeschehen aber Hubschrauber des Militärs die Kontrollflüge durchführen. Viel Polizei, Kontrollen und wieder Militär. Vermummt, bewaffnet und ja ein bisschen in die Realität katapultierend was da gerade stattfindet.
Ein handgeschriebenes Schild in englisch und ukrainisch daß wir 6 Menschen mit Richtung Deutschland nehmen würden.
Ein Bild daß ich nie vergessen werde- ein slowakischer Soldat, bewaffnet, maskiert trägt ein ca. einjähriges Mädchen über die Grenze während seine Kollegen Gepäck und alles andere tragen. Alle kommen zu Fuß!!
4 Stunden später fanden sich 2 Dreier Gruppen, ein Großelternpaar mit 9 jähriger Enkelin, eine Mutter mit 10jähriger Tochter und Großmutter die auf unser Angebot reagierten und spontan die Mitreise antraten-Vertauen oder einfach nur der Wille zu überleben- ich weiß es nicht.
Was vor uns liegt ist eine 12 stündige Fahrt. Für uns nach Hause, für unsere Mitfahrer- ich weiß nicht was in den Köpfen vorging, kann es mir nicht im Ansatz vorstellen.
Beide Gruppen hatten bereits Kontakt/Freunde in Deutschland und wollten von München aus weiter reisen.
Die Großeltern nach Chemnitz, die Mutter mit Kind und Oma nach Garmisch.
12 Stunden der Annäherung, des Redens(englisch und deutsch hat sehr geholfen für alle Beteiligten) der Zweifel was kommt.
Auf meine Frage an Manuel ob wir es wieder machen würden sagt er " laß uns mal ausschlafen und dann drüber reden".
Ankunft in München und die 3 nach Garmisch wurden noch am Abend am HBF von Freunden abgeholt.
Die Mutter übergab uns beim Abschied Ihre ukrainische Fahne auf der seitdem alle die wir mitnehmen können/dürfen unterschreiben.
Die Großeltern mit Enkelin übernachten bei Manuel und ich hol Sie am nächsten morgen ab um Sie zum Zug zu bringen.
Ulliana, die Enkelin stürmt aus der Tür und fällt mir lachend in die Arme. Unbekümmert und einfach glücklich.
Bei Ankunft am Bahnhof sucht Sasha, der Opa, verzweifelt in seinen Taschen nach den Pässen, findet sie aber nicht.
Ich frage wo er sie zuletzt hatte, er sagt in Manuels Wohnung. Manuel fährt zurück und will sie suchen. Währendessen erinnert sich Ulliana daran sie gesehen zu haben. Am Wickeltisch von Till, Manuels kleinem Sohn und genau da sind sie!
Mit Papieren und Ticket bringen wir alle 3 zum Zug, suchen und finden eine 4er Sitzgruppe.
Wir warten im Zug bis 5 min vor Abfahrt. Ein sehr emotionaler Abschied mit Tränen, Lachen und dem Versprechen uns wiederzusehen beendet diese Zusammenkunft.
Als wir am Zug zurück laufen fragt mich Manuel "WANN WIEDER?"
Wir haben immer noch Kontakt zu Ihnen, versuchen zu helfen wo wir können und versuchen Lösungen für Probleme zu finden.
Ulliana und Ihre Großeltern, die zwischenzeitlich überlegt hatten zurück zu gehen und Ihre Enkelin einer Pflegefamilie zu übergeben konnten wir, hoffentlich, überzeugen bei Ihrer Enkelin und damit bei Ihrer Zukunft zu bleiben. Mittlerweile besteht die Möglichkeit daß Sie nach München kommen. Dann werden wir für die 3 eine Unterkunft(privat) organisieren.
Alle Fahrten die wir bisher gemacht haben waren auf die ein oder andere Art ähnlich.
42 Menschen konnten wir befördern und für alle die es benötigten private Unterkunft finden oder bei der Weiterreise helfen.
Emotional, berührend, anstrengend, sehr lange und am Ende mit vielen Umarmungen und Tränen verbunden.

Ich schreibe hier nicht um Aufmerksamkeit für uns/mich zu gewinnen- einfach nur um zu zeigen was ein bisschen Einsatz zurück bringt. An Freude, neuen Freunden, Zusammenhalt, Stärke und Emotionen.

Jeder der kann und will kann zu der ein oder anderen großartigen Erfahrung beitragen.

Vielen Dank für Alles was uns an Hilfe bisher zuteil wurde.
Wenn es so weitergeht wird die Welt ein Stückchen besser werden-für uns ALLE!

Manuel hat den Text noch nicht gelesen ich hoffe trotzdem daß es auch in seinem Sinne ist.

WIR MACHEN WEITER- am besten mit Eurer Hilfe

Der Ukraine Konvoi

[Jelonek]

tolle Aktionen und hoffentlich gehts weiter.... die brauchen Hilfe jetzt und sofort ... bei sowas wird der Mensch aber "schnell müde"
gestern musste ich mit Erschrecken bei einer TV-Sendung feststellen, wie langsam und unflexibel die Bürokratie ist ... ärgerlich ..
LG - wir schicken am Do. wieder was los ....

[netzmeister]

Nicolli: DANKE für den Bericht!

@all: Wenn Ihr Nicolli, Imdek oder andere, die auf eigene Faust Sachen an die Grenze und Menschen zurück transportieren, unterstützen könnt und wollt, dann scrollt hier ein wenig nach oben und sucht Euch die Paypal-Adressen raus. Sprit ist teuer, die Teams können jeden Cent bitter gebrauchen.

[Nicolli]

Nicolli: DANKE für den Bericht!

@all: Wenn Ihr Nicolli, Imdek oder andere, die auf eigene Faust Sachen an die Grenze und Menschen zurück transportieren, unterstützen könnt und wollt, dann scrollt hier ein wenig nach oben und sucht Euch die Paypal-Adressen raus. Sprit ist teuer, die Teams können jeden Cent bitter gebrauchen.

Sehr gerne.
Und danke für den Aufruf. Alles was zusammenkommt wird direkt in Fahrt umgesetzt

[imdek]

Danke @all!

Ich habe, leider, nicht viel Zeit zum schreiben - in 3 Wochen ca. 15Tkm, mal mit Anhänger, mal ohne.
Medikamente, medizinische Geräte, Konserven, Tiernahrung, Schlafsäcke und viel mehr hin - und Flüchtlinge zurück.

Mal bin ich alleine unterwegs, manchmal mit meine Frau. Volladen, tanken, unterwegs im Auto sitzend kurz schlafen und dann weiterfahren - so geht es auch
Zwischendurch muss ich auch noch arbeiten.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, tatsächlich jeder Cent hilft, imdek@gmx.de
Nächstes WE fahren wir ausnahmsweise nicht - auch der J100 braucht eine Pause (und wahrscheinlich neue Radlager)
Danach bestimmt wieder, es werden Medikamente bereits gesammelt.




ps. ein J100 mit einem Dachbox ist genauso geräumig wie ein leerer VW T4.
pps. ich habe tausende Fahrzeuge mit humanitäre Hilfe gesehen - aber keine von denen waren elektrisch

[Peter_G]

Eben 50 € an Imdek
und. 50 € an Sutter

[docdamien]

Hier auch mein Erfahrungsbericht nach 3x Lviv-Berlin, zuletzt dieses Wochenende:

Wir haben auf Instagram und in Facebook-Gruppen Spendenaufrufe gemacht und unser Auto mit folgenden Sachen vollgepackt: instant noodles, soda, cooking oil, cereals, flours, canned meat, condensed milk, wafers, nuts, dried fruits (such as raisins, mangoes, figs, cranberries, apricot), napkins, sanitary pads, matches, household cleaning chemicals, laundry soap, baby solid soap, shaving foam, washing powders in small packages, garbage bags, construction bags, sleeping bags, baby stuff. Danach zur Metro und Konserven, Reis, Nudeln usw in großen Mengen gekauft.
(Diese Liste ist aus Input von Ukrainern, die vor Ort sind, entstanden. Ich kann gerne per PN die vollen Liste teilen!)

Abfahrt Samstag sah dann so aus (und ja, leider kein Landcruiser dieses mal):


Wir sind dann am Sonntag morgen am Budomierz Grenzübergang von Polen in die Ukraine rein (wo es ein paar Probleme mit dem Mietwagen gab wegen EU-Außengrenze), haben alles in einem ukrainischen Lieferwagen umgeladen und sind dann mit dem Fahrer nach Lviv. Paradoxerweise ist die Situation auf den ukrainischen Straßen jetzt entspannter als vor 2 Wochen: deutlich weniger Checkpoints, kaum jemand unterwegs.

Nach Ankunft in Lviv sind wir auf das Lviv Palace of Arts (17 Kopernyka Street) zugesteuert, der jetzt zu Humanitarian Headquarters for Aid to the Population and the Military umgetauft wurde. Dort wurden im Minutentakt von Freiwiligen Lieferwagen voller Spenden ausgeladen. Im Gebäude selbst wird dann alles von hunderten Helfern sortiert und eine weitere Gruppe an Helfern stellt dann Pakete zusammen für Geflüchtete. Wir waren die letzten beiden Male an Schulen bzw Waisenheime in Lviv, die sind aber mittlerweile laut meinen Kontakten dort (ein Grenzer der ein bisschen Deutsch kann und den ich beim ersten Mal kennengelernt habe und eine Lehrerin im ersten Waisenheim) gut versorgt - an der Sammelstelle ist großer Bedarf, ein Helfer meinte dass ohne neue Lieferungen das gesamte Gebäude in 12 Stunden leer wäre

Ausladen unserer Spenden:


Sortierstation für medizinische Spenden:

Der Kleidersaal:


Nachdem wir in Lviv alles abgegeben haben sind wir auf direktem Weg (inkl 3 Std Warterei an der Grenze) zum Reception point in Korzcowa (Polen) gefahren, um von dort 5 Leute nach Berlin mitzunehmen. Das hat sehr lange gedauert aufgrund der neuen Vorgaben zur Registrierung der Flüchtlinge aber gut, ist ja eine gute Sache:


Wenn ihr mit dem Gedanken spielt, auch hinzufahren: macht es! Und fahrt auf jeden Fall nach Lviv rein zu diesem Verteilzentrum. Dort wird alles geprüft und Bedarfsgerecht an den Binnenflüchtlingen, die es sehr hart haben, verteilt.

Bei Fragen gerne PN -

[motravel]

Grossartig! (Keine weiteren Fragen)

Habe hier noch ein paar Infos für euch aus dem Internet.
Für Ukraine Flüchtlinge IN Deutschland:

Ukraine: Job-Angebote für Geflüchtete
Wer aus der Ukraine Geflüchtete kennt, die einen Job suchen, meldet sich bitte beim Personalbereich der Telekom. Das Unternehmen bietet in vielen Ländern Europas Stellen im Bereich Informationstechnologie (IT) und darüber hinaus an.
contact: +80028300560 or Ukraine_Recruiting@telekom.de
https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6905176954723786752/

Die Bahn - Information for Ukrainian refugees about entering and travelling within Germany
Lieber Reisegast,
Sie haben die Möglichkeit mit Ihrem ukrainischen Pass/ID oder einem ukrainischem Aufenthaltsnachweis bis Berlin, Dresden, Nürnberg, München zu fahren und benötigen dafür keine weitere Fahrkarte.
https://www.bahn.de/info/helpukraine

In 540 Shops: SIM-Karten für Geflüchtete aus der Ukraine
Für Geflüchtete aus der Ukraine sind ab sofort auch in den Telekom-Shops kostenlose SIM-Karten erhältlich. Pro Flüchtling wird eine Karte ausgegeben. Zwecks Legitimation ist die Vorlage von gültigen ukrainischen Ausweisdokumenten Voraussetzung. Der Grund: In Deutschland dürfen SIM-Karten aufgrund gesetzlicher Vorschriften nur personalisiert zur Verfügung gestellt werden.
https://www.telekom.de/hilfe/ukraine?samChecked=true

Vielleicht für Ukrainer*innen* hier in Deutschland von Interesse.

[Peter_G]

Das mit den SIM Karten auf jeden Fall.

[Toyota78]

Super Aktionen!!!

Was mich sehr wundert, daß die vielen großen Hilfsorganisationen, THW, Bundeswehr und andere staatliche Stellen zumindest nicht erkennbar in die Gänge kommen. Das Meiste scheint auch nach 3 Wochen noch auf privater Basis organisiert, sei es Transport, Übernachtung, Hilfsgüter, Hilfe an der Grenze

[Peter_G]

Nach Ahrtal wundert mich da wenig.

Anscheinend werden dort aus Spenden
etc von den Behörden zurückgehalten.

Artikel ‚ Wo bleibt der Plan‘

https://www.t-online.de/nachrichten/id_ ... plan-.html

Ich räume gerade mein Wohnzimmer um ggfs jemand aufzunehmen.

[DekWizArt]

Ich glaube die Bundeswehr hat gerade andere Prioritäten.

[JWD]

Super Aktionen!!!

Was mich sehr wundert, daß die vielen großen Hilfsorganisationen, THW, Bundeswehr und andere staatliche Stellen zumindest nicht erkennbar in die Gänge kommen. Das Meiste scheint auch nach 3 Wochen noch auf privater Basis organisiert, sei es Transport, Übernachtung, Hilfsgüter, Hilfe an der Grenze

Der Malteser Hilfsdienst e.V. z.B. hat seit vielen Jahren vielen Jahren eine ehrenamtliche Gliederung in Lviv. Dort kümmern sich derzeit über 80 Leute um die z.Zt. Dringendsten Belange. Versorgung alleinreisender Kinder, Lebensmittelverteilung etc. Aus Sammelzentren in ganz D werden Sammeltransporte ins Kriegsgebiet gefahren. Derzeit bringen wir mehrer RTW und KTW dorthin. Die Kollegen von Kat-Schutz und aus dem Sanitätsdienst hier ackern wie blöde. Ehrenamtlich, selbstverständlich. Unserer Stabsstelle übermittelt uns jeden morgen die wichtigsten Entwicklungen.
Das geht alles geräuschloser als bei RTL und Co.

Die Einrichtung von großen Notunterkünften läuft. Aber was nützen die, wenn es keine Leute gibt, die dort (bezahlt) arbeiten wollen und in ganz D keine Waschmaschinen aufzutreiben sind?