Ich habe mir den Grenadier am Rande der IAA Montag und Dienstag angesehen und konnte auch mitfahren. Mein Fazit wäre, ein modernes Auto mit den entsprechenden Merkmalen und einem tollen Innenraum, der allerdings ein paar Fragen offen lässt. Wie sieht es mit Hubdächern aus, ob der großen Mitteldachkonsole. Sonnendachseitig wurde das ja schön gelöst, zwei einzelne Sonnendächer über Fahrer- und Beifahrer. Auch erwähnenswert: 250 kg statische Dachlast sind erlaubt.
Ansonsten, 280 PS und 450 Nm, die ZF 8-Gang schaltete in der Münchener Innenstadt butterweich und schön.
Der Laderaum hinten ist kleiner als bei einem 90er und 110, dafür sitzt der Mensch würdig und hat Platz.
Die gesamte Achskonstruktion wird sehr robust ausgelegt, ggf. ändert sich das noch, denn der Wagen hat noch nicht sein Wunschgewicht erreicht.
Geländeseitig spielt er von den Winkeln eher im Mittelfeld mit, wenn die Werte die ich gehört habe zutreffen: 28 Rampe, um die 34-36 Böschung vorne wir hinten. Dafür sind drei 100%-Sperren möglich. Er wäre der zweite Geländewagen mit Four-Link-Achse vorne. Der andere ist der Jeep Wrangler. Das spricht für sehr gute Verschränkung aber schlechtes Straßenhandling, wäre da nicht der Stabi. Es bleibt auf der Autobahn abzuwarten, wie es sich anfühlen wird und wie er sich dort macht. Auch die Radhäuser wirken für mich arg klein. Die Fahrzeuge standen dort mit 265/70 R17 und ein Toyo mit 255/85...könnte eng bis sehr eng werden.
Eine Sache ist jedoch wirklich nicht schön. Der Kühler, der so von BMW im Package kommt, ist viel zu tief. Er steht vor der Vorderachse und ist mit einem Schlammfängernetz "geschützt". Als Unterfahrschutz käme hier maximal eine Stange zum Tragen, so wie es sie beim Defender einmal gab und wie sie sich beim Sandfahren gegenüber Blechen bewährt hat.
Ein Blech halte ich wegen der Kühlleistung, die eh ausgereizt ist, nicht für machbar. Der Kühler kann auch nicht höher gesetzt werden, da schlägt die Homologation zu, die 8 cm zwischen Motorhaube und Teilen darunter fordert. Ebenso im Heck mit dem Auspuff, der liegt quer unter der Hecktraverse und ist nur von dünnem Blech geschützt.
Ansonsten ist vieles richtig gemacht, z.B. Frischluft unten in den Luftfilterkasten, zum Turbo geht es oben wieder raus.
Auch der Tank guckt nach hinten zunehmend aus dem Kastenprofil-Leiterrahmen heraus.
Der Wagen ist ein Prototyp Serie 2B, normalerweise folgt darauf das Serienfahrzeug. Ineos wird mindestens noch eine Serie IID zwischenschieben, die einige Änderungen haben wird. Warten wie mal ab, was das sein wird.
Gruß
AchwasAchwo