Malaria und Malarone

Alles rund um die Reise
HJ60 RHD
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von HJ60 RHD »

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Egal welches Mittel ihr nach Absprache mit dem Tropenmediziner nehmen wollt, testet etwaige Nebenwirkungen noch in dem ihr das Medikament noch zuhause ausprobiert. Sprecht offen über etwaige Vorbelastungen - sonst kann das auch schnell ins Auge gehen.


...ins Auge gehen kann aber auch die zu innige Konsultation eines Tropenmediziners, da wird nämlich gern mal mit Kanonen auf Spatzen geschossen und Dir flux das ganze WHO-Impfportfolio rechts und links in die Oberarme geballert;) Wahrscheinlich, weil tatsächlich viele Tropenmediziner die Tropen nur mal mit dem Finger auf der Landkarte besuchten - und Dir gehts danach garantiert schlecht :brokenbulb:

Ein wichtiger Impfschutz in Afrika, welcher mittlerweile in europäischer Breite wg. Absenz außer Acht gelassen wird, ist die Tetanus-Impfung. Desweiteren sei in Afrika auch Hepatitis A+B Impfung absolut angeraten!!

Gruß Hubertus

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gusens
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von gusens »

hallo tommi,

war selber die letzten jahre ein paar mal in westafrika unterwegs und es hat mich auch mal erwischt - und zwar im südsenegal (casamance).

hier ein paar tipps:

immer unter einem moskitonetz schlafen (auch bei einem kleinen nachmittagsschläfchen).
anti-moskitospray und bekleidung (socken, lange hose etc. - uff/schwitz) vermindern das risiko gestochen zu werden.
tagsüber ist das risiko viel geringer, als in den abendstunden - speziell nach sonnenuntergang.
(ein insectizid-spray kann in moskitoverseuchten duschen oder toiletten (risikogebiet) auch von vorteil sein).

nun zu den medikamenten:

ich glaub nicht dass es nötig ist, sich über monate irgendwelche chemischen prophylaxe :baeh: einzupfeiffen.
seit ein paar jahren ist ein ausgezeichnetes standby-medikament auf beifuß-basis (artemisia) sowohl bei uns, wie auch in afrika erhältlich - allerdings kostet das zeug in afrika nicht einmal ein zehntel.
wie gesagt wird es aus dem beifuß extrahiert, ist also auf pflanzlicher basis, mit so gut wie keinen nebenwirkungen. :)
die standby-therapie ist soweit ich mich erinnern kann auf drei tage ausgelegt.
nach dem ersten tag hab ich mich schon wie neu geboren gefühlt. :)
kann ich wirklich nur weiterempfehlen !!!
mittlerweile haben auch schon einige NGO's die samen der pflanzen in umlauf gebracht. zum selbstanbau für die afrikaner, für die selbst € 6,00 noch sehr viel geld sind.

also google mal: ARTEMISIA
da wirst du sicher einiges zum thema finden.

hoff dir damit geholfen zu haben -

don't be afraid

liebe grüße

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Tommi
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von Tommi »

Hallo,
erstmal danke für die Infos und Eure Hilfe.
Da ich beruflich recht lustige Länder besuche (z.B. war länger in verschiedenen Regionen Chinas und auch zuletzt in Pakistan) habe ich so gut wie alle Impfungen bekommen. Ich denke, ich könnte auch nach Fukushima...
Inzwischen hat es hier einen Südafrikaner und einen deutschen Kollegen (schon nach 10 Tagen) erwischt. Liegen flach. War hier beim Arzt mit der ganzen Truppe und im Moment beschränkt es sich auf die 2! Habe mit dem Arzt auch ein kurzes Schwätzchen zum Thema Vorsorge gehalten - er fing an zu lachen und es kam folgendes raus: ich kann weiterhin die Malarone Tabletten schlucken. Wenn ich Glück habe - bleibe ich fit. Falls ich aber was bekommen sollte, wird es bei dem Test eventuell negativ ausfallen und keiner weiß es was ich habe. Seiner Meinung nach - Tabletten behalten, aber in der Schublade. Nichts nehmen und bei den ersten Anzeichen wieder kommen. Tja...
Zu Klamotten - wir arbeiten hier! 12 Stunden und mehr. Wir haben lange Klamotten an und schwitzen wie die... Ihr wißt schon, die netten borstigen Tierchen. Moskitonetze und Klimaanlagen sind im "Hotel" auch vorhanden. Auch andere Chininhaltige Vorsorgestoffe :)
Zu der Zeit - ich bleibe erst 12 Wochen, dann Woche daheim und dann gehts weiter. Vielleicht bis Weihnachten aber vielleicht auch länger und wer weiß was kommts als nächstes. Ist also mit einem 4-6 Wochen Urlaub schwer zu vergleichen. Da würde ich die Tabletten nehmen und gut so. Aber in meinem Fall habe ich etwas bange um meine inneren Werte - sprich: Leber, Nieren usw.
Noch mal danke und falls es was neues geben sollte - melde ich mich wieder.

Ich erlaube es mir auch Euch auf diesem Wege viel Spaß bei BTT zu wünschen! Bin gedanklich bei Euch!
Grüße
Tommi - der Morgen nach Zimbabwe darf... ;)
Tommi

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HJ60 RHD
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von HJ60 RHD »

@Tommi
...wir arbeiten hier! 12 Stunden und mehr...Ist also mit einem 4-6 Wochen Urlaub schwer zu vergleichen...


nur zur Ergänzung: meine Beiträge meiner Erfahrungen in diesem Thread sind sämtlichst auf mein Arbeitsdasein hier in Uganda bezogen...mittlerweile den 12 Monat...einen so langen Urlaub könnte ich mir nicht leisten;)

Gruß, Hubertus

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fordfahrer
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von fordfahrer »

Malarone->
also blos mal für mich zum Verständnis. Nach meiner Auffassung hemmen die Wirkstoffe das Wachstum/die Ausbreitung der Erreger im Körper/Leber, sie verhindern keinesfalls eine Infektion?! (also scheint mir das Wort Prophylaxe nicht ganz passend)
->
Atovaquon verlangsamt bzw. unterbindet einige, für den Malariaerreger überlebensnotwendige Stoffwechselvorgänge.
Proguanil unterbindet eine weitere Vermehrung von Plasmodium.
???

Außerdem, lies mal die Packungsbeilage. Der Hersteller (GSK) schreibt was von max. 28 Tage einnehmen ... .

Es ist wohl auch das Problem, das ein Ausbruch nicht eindeutig erkannt wird weil die Symptome durch die Einnahme von Malarone abgeschwächt werden. Primär ist das Zeugs wohl zur Behandlung entwickelt wurden, und dann in kräftiger Dosis.
Gruss
Christian

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12HT
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von 12HT »

Hallo Tommi,
im Oasis Truck von Gibraltar nach Kapstadt waren die ersten 3 Malaria Opfer die Tablettennehmer.
Die Hälfte der 20 Leute hat vorgesorgt die andere nicht,
Ergebnis war unentschieden, ca. gleich viele Fälle in beiden Lagern :-)

DEET funktioniert wirklich toll, aber es löst Kunststoffsachen auf,
also auch Schlafsäcke und Trekkinghosen.
Was das dauerhaft mit deiner Haut macht musst du selbst rausfinden.
Mossienetz und lange Sachen in der Dämmerung halte ich für sinnvoller.

Gruß Markus

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Surfy
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von Surfy »

12HT hat geschrieben:DEET funktioniert wirklich toll, aber es löst Kunststoffsachen auf, also auch Schlafsäcke und Trekkinghosen.


Es empfiehlt sich wirklich die Hände nach dem einsprühen und einreiben mit Seife zu waschen, insbesondere wenn man auch noch diverse Sachen im Auto anfassen möchte.

Das wussten wir im Vorfeld - und hatten dadurch auch keine Probleme.

Unsere Kleidung, Bettwäsche und Leintuch - hat hingegen keine Abwertung erfahren. Auch unsere "Kunststoff" Window Soxx wurden regelmässig besprüht - ohne nachwehen.

Surfy

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seppr
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von seppr »

Mal eine Frage in die Runde

Wie oft kommt es in den angesprochenen Regionen vor, dass jemand während eines Urlaubs gestochen wird obwohl er sich an die empfohlelen Verhaltensregeln hält.

Ich vermute mal relativ oft. Man sitzt ja doch am liebsten abends im Freien, hat dann nicht immer ein Netz um sich und wegen der Hitze keinen Overall an. Und hat man dann wirklich immer Autan aufgetragen? Frisch und vollflächig.

Und wenn man jetzt noch wüsste, wie hoch der infizierte Mückenanteil ist (klar, von Zeit und Gegend abhängig) könnte man seine Infektionswahrscheinlichkeit fast schon ausrechnen.

Ich schätze mal ohne Datenbasis, dass ein Kontakt mit Krankheitserregern recht wahrscheinlich ist, je länger man sich dort aufhällt desto höher. Und nun muss man selber entscheiden, ob man seinem Immunsystem eine so hohe Kompetenz zutraut, mit diesen Erregern alleine fertig zu werden.
Wenn ja und man Vertrauen in seine Immunstärkenden Überlegungen hat kann man sich ruhig auf eine Stand-by Medizin verlassen. Vorhandenes know-how vorausgesetzt.

Sepp

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Tommi
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von Tommi »

Kurzes Bericht zwischendurch:
Inzwischen haben wir den 16 Malaria Fall! Bei einigen ging es Problemlos vorbei, bei wenigen nicht unbedingt. Eine der Südafrikanischen Kollegen, die auch hier vor Ort gearbeitet haben, ist sogar später in SA verstorben.
Ich schütze mich, im Moment noch erfolgreich, in dem ich Abends einfach nur lange Klamotten trage, mich mit Autan bzw. einheimischen Mittel besprühe und den Raum mit Klimaanlage kalt und mit Chemie sauber halte.
Hoffe, daß mich nicht erwischt! :wink:
Tommi

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ochim1103
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von ochim1103 »

Tommi, du machst es richtig:
Prävention ist das beste. Die einheimischen Mittel (Deet) helfen besser bzw. sind wirkungsvoller als z.B. das in D gekaufte Deet! Viel Erfolg, Glück weiterhin!
Joachim Fritz
>Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind.<
Kurt Tucholsky (1890 - 1935 (Freitod)),

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Tommi
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von Tommi »

So... Da mir gestern und auch heute morgen nicht so gut ging nahm ich auch noch 3 Kollegen mit zum Doc und lies einen Test machen - wir haben inzwischen den Fall 18 und 19! (Gestern hat auch noch einen erwischt)
Leider gehört die Zahl 18 mir :(
Tommi

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DerAustralier
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von DerAustralier »

gute besserung !
Martin (HZJ75 + VW Iltis)
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ochim1103
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von ochim1103 »

Oh Mist, Tomm!
Meine Tochter leidet unter den Nachwirkungen/Folgen einer Bilharziose-Erkrankung. Sie nahm vorort in Uganda Praziquantel und Weiterbehandlung im Tropeninstitut HH - jetzt hat sie eine Immunschwäche, jeder Schnupfen haut sie um... :(
Joachim Fritz
>Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind.<
Kurt Tucholsky (1890 - 1935 (Freitod)),

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Nzuri
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von Nzuri »

Hallo,
bei meinen Reisen nach Ostafrika nehme ich schon lange keine Prophylaxe mehr und habe schon lange keine Malaria bekommen! Die Nebenwirkungen der verschiedenen Medikamente sind m.E. zu groß, besonders bei längeren Aufenthalten. :glowface:
ABER: Ich reibe mich abends mit NoBite ein und habe immer ein funktionierendes Mosquitonetz im Fenster UND schlafe unter einem geschlossenen - d.h. Netz ohne Schlitz.So vermeide ich gestochen zu werden. Sollte ich dennoch Malaria bekommen, habe ich immer ein Stand-by- Medikament in der Hausapotheke. Bei den ersten Syptomen nicht zögern und das Stand-by- Medikament nehmen oder sofort zum Arzt gehen. :methusalem: Eine Malaria ist in tropischen Ländern nichts Besonderes und wird entsprechend unkompliziert behandelt. In Gegenden ohne ärztliche Versorgung muss man natürlich alles selber dabei haben.

:arrow: Dies ist nur mein persönlicher Erfahrungsbericht - jeder muss selber für sich entscheiden, wie er sich schützt!

Heiko
Not a tourist - but a traveller


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Tommi
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von Tommi »

Entwarnung! Habe schwarz auf weiß vom Labor (Göttingen) - ich habe kein Malaria und hatte nie Malaria gehabt.
Von einem anderen Kollegen wissen wir auch (auch vom Labor - München), daß er Malaria hatte - trotz Malarone Einnahme. Tja...
Wie unser Betriebsarzt (Tropenmediziner) uns inzwischen erklärte. Um kein Risiko einzugehen wird hier bei kleinster Abnormalität Malaria diagnostiziert. Die 3 Tabletten die man bekommt nehmt man einfach und gut so :) Ist auch eine Lösung. Vermute sehr stark, habe leider nicht von jedem die Laborergebnisse aus Deutschland, daß wahrscheinlich "nur" 20% der Malaria diagnostizierten hier wirklich auch was hatte. Aber auch gut so. Lieber gesund Tabletten nehmen als Krank sein...
Inzwischen bin ich wieder hier "unten", es geht mir gut und genieße die schwüle Wärme :)
Tommi

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Tembo
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Re: Malaria und Malarone

Beitrag von Tembo »

Ich habe ein Jahr im südlichen Afrika gearbeitet und kann dir nur eines sagen: meine Entscheidung war die dass ich keine Prophylaxe mache. Ich habe es nach Tips von Einheimischen so gemacht wie die die meisten dort. Zur Dämmerung etwas langärmeliges, lange Hose und mit gesundem Menschenverstand handeln. Moskitonetz und manchmal eben etwas einsprühen hat immer gereicht.
Falls es mich erwischt hätte, hatte ich immer Halvan in der nähe. das lindert die Symptome und der Arzt kann trotzdem noch feststellen, welche Malaria dich erwischt hat. Das kann ein Arzt nicht wenn du Prophylaxe machst.
Und jetzt, nach insgesamt 11 längeren Reisen im südlichen Afrika (die letzte auch bis Angola) haben alle, die mich auf diesen Touren begleitet haben, keine Malaria bekommen.
Aber letzten Endes bleibt es deine ureigenste Entscheidung.

Jürgen
Alles wird gut:-)

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