Neues Mitglied, noch eine Restoration

[Schraubenversteher]

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Hallo Mat,
mh, weiß nicht ob die Materialien von Welle und Zahnrad
unterschiedlich sind. Vermutlich sind die eher gleich in der
Zusammensetzung. Bei mir passt ja das PTO nur so gut auf
die neue Welle, weil es auf der alten Welle nie unter Last
gelaufen ist.
Ich habe die hier erhalten:
https://www.fjparts.com/shaft-transmiss ... -1458.html
Zur Zeit sind 7 verschiedene Wellen bei dehnen lieferbar.
3 Gang, 4 Gang, 5 Gang, FJ, BJ, HJ60-61 und auch für die 70 er.
Evtl. passt da auch eine mit Deinem H55 Getriebe zusammen?
Ist halt immer so ne Glücksache bei Lieferanten aus Übersee oder
Australien direkt zu bestellen. Falls es nicht passt stelle ich mir eine
Rücksendung mit Rückverzollung eher kompliziert vor.
Und wer falsch kauft, kauft zweimal.
Servus,
Armin

[RinaMat]

Bei mir passt ja das PTO nur so gut auf die neue Welle

Ach so ja, das PTO, hab ich verwechselt. Ich meinte das Abtriebsrad, das ins VTG geht - also jenes das die Wellenverzahnung ausschlägt. Verwendest du das weiter?

[Schraubenversteher]

Das brauch ich auch neu. Kommt mit dem bestelltem Repairkit.
Gruss, Armin

[Schraubenversteher]

Immer wieder ein Genuß bei Dir rein zu sehen.
Viel Spaß weiterhin

Hallo Hannes,
habe mir Deinen Resto-Bericht auch schon komplett durchgeschaut.
Schön, dass Dein 45er auch nach der Restauration wieder "Artgerecht"
gehalten wird. So ein Camper Ausbau im langen Radstand hätte mir auch
gefallen.
Im kurzen 40er ist dafür zu wenig Platz. Deshalb muss ich künftig auch so
ein Anhängsel hinten dran hängen.
Wegen Wartung und Tüv muss meine DIJ Kabine vom Anhänger genommen
werden. Das hab ich heut Nachmittag erledigt:

Vorbereitung zum Koffer liften

Angehoben und Hänger rausgezogen

Koffer wieder abgesetzt

Nächste Woche kommt die kleine Hütte wieder drauf und
somit wäre zumindest meine Koch- und Schlafgelegenheit
fürs BTT bereit.
Ob es mit dem FJ bis dahin noch zu schaffen ist?
Gruß, Armin

[Schraubenversteher]

Zurück zum Thema:
Beim Getriebe waren wir stehengeblieben.
Das Gearbox-Repairkit ist angekommen.

Die Dichtungen liegen unter den Lagern

Nachi 63/32R3C, Rillenkugellager

hier bräuchte ich eigentlich ein Zylinderrollenlager

Das "Nachi" Lager ist wohl versehentlich in die Box gekommen,
da werde ich mit dem Versender nochmals in Kontakt treten müssen.
Alle anderen Teile passen soweit.
Erst mal alles zur Montage vorbereitet:

Gearboxteile bereit zum Zusammenbau

Nach etlichen Stunden war dann alles wieder zusammen im Gehäuse:

Haupt und Eingangswelle

Die Inputseite

Lager Mainshaft

Lager Inputshaft

Inputseite Abdeckung

Dann alle Gänge in der Box von Hand betätigt, und erster Funktionstest
war auch ok.
Neue Wellendichtringe eingesetzt und die Abdeckungen wieder drauf geschraubt.
Dann nochmals die Gänge mit dem Schalthebel geschaltet. Der Rückwärtsgang
lässt sich nicht einlegen.
Als ersten Verdächtigen hab ich mir den Schalthebel vorgenommen.

Shift mit Führungslager

Das Führungsblech mit dem Bajonetverschluss vielleicht?
Oder der Bolzen in der Schaltmechanik, der für den Rückwärtsgang zuständig ist.
Hab den Bolzen ausgebaut und die zwei Federn und die kleine Kugel überprüft.
Schein alles ok zu sein.
Da muss ich nochmals ran, oder künftig nur noch vorwärts fahren!
Gruß,
Armin

[Schraubenversteher]

Die Einzelteile vom Ganghebel wurden poliert, gefettet
und wieder zusammengesetzt.

Und dann das Schaltgetriebe wieder an die Kupplungsglocke
angeflanscht und der Schalthebel auch wieder eingesetzt.
Und jetzt hab ich auch wieder einen Rückwärtsgang!

SG angeflanscht

Als nächstes steht das Verteilergetriebe an.
Schöne Grüße aus dem Allgäu
Armin

[Colt]

WOW, sehr schick. So muss das neu bei Toyota am Band mal ausgesehen haben.

[Schraubenversteher]

Mal sehen, wie lange das so sauber bleibt.
Wenn sich so eine Resto über mehrere Jahre erstreckt,
legt sich an einem Ende schon wieder eine dicke Staubschicht,
während man am anderen Ende schraubt.
Aber Hauptsache, der Rost holt einen nicht ein, bevor man
überhaupt fertig ist.
Gruß, Armin

[Colt]

[Schraubenversteher]

Der Repairsatz für das VG ist eingetroffen:

Rep-Satz Verteilergetriebe

Mit dem Zusammenbau muss ich aber noch warten, weil
ich inzwischen festgestellt habe, dass auch die Schiebe-
muffe (36235-60011) ersetzt werden muss. Da sind an
der Verzahnung Verschleißspuren zu sehen.
Aber wir haben ja noch genug andere Teile, die noch
auf eine Überarbeitung warten. Die Kardanwellen z.B.:

Wellen, noch in türkis-grün

Die Verzahnungen sind noch OK.

Verzahnung KW

Aber die Laufflächen der Schiebestücke müssen
überarbeitet werden:

Schiebestücke

Und ein Kreuzgelenk an der vorderen Gelenkwelle
muss ersetzt werden:

neu und alt

Es soll ja welche geben, die wechseln ein Kreuzgelenk on the road
nur mit Schraubenzieher und Hammer innerhalb einer Stunde.
Respekt, kann ich da nur sagen. Ich habe mit Hilfsmitteln wie
Schraubstock, Schraubzwingen und 12 t Presse einen ganzen
Tag gebraucht.
Zuerst wollte die Lagerhülsen nicht raus. Kein Wunder, die hatten
ja auch über 40 Jahre Zeit, sich in die Passung zu fressen. In der
Presse kann man die abgerundeten Gelenkwellen schlecht fixieren.
Irgendwas rutscht immer weg oder spickt quer durch die Werkstatt.
Also zum Ausbau doch die Hammermethode versucht (so wird es im
Handbuch ja auch beschrieben). Nach mehreren Stunden dann endlich
die Hülsen herausgetrieben und das Kreuzgelenk konnte ausgefädelt
werden.
Beim Einbau ist mir dann noch ein Malheur passiert. Ein paar Nadeln
sind verrutscht, haben sich verklemmt und wurden verbogen.
Also alles wieder auseinander gebaut, alle Nadeln raus und erst mal
die verbogenen aussortiert. Mir blieb nichts anderes übrig, als die
krummen Nadeln durch augenscheinlich gute Nadeln aus den alten
Hülsen zu ersetzen. Länge und Durchmesser der Nadeln waren gleich.
Dann beim zweiten Versuch hat es geklappt. Das Gelenk lässt sich
wieder geschmeidig in jede Richtung bewegen. Dann gabs noch
etwas neues Fett in die Gelenke. Die Schiebestücke werden erst
nach dem Einbau zwischen VG und Achsen gefettet.

Kardanwellen fertig

Die kommen jetzt erst mal wieder ins Regal bis das VG wieder
zusammengebaut ist.
Schönen Sonntag!
Armin

[Jelonek]

das mit den Nadeln wir schon passen ! hast du vor der Demontage die positionen der Einzelelemente markiert ... wegen Wucht etc. ? oder lässt du sie mal abdrehen und "feinwuchten" ?

auch schönen Sonntag noch ...

[Schraubenversteher]

Ja, ist alles markiert. Und genau so wie zusammengesteckt.
Hoffe ich komme ohne Neuwuchtung davon.
Armin

[lappchen]

Genau da habe ich verkackt Damals die Wellen einfach ausgebaut und ins Regal gelegt, nicht wissend daß da was unwuchtmäßig sein könnte, obwohl man sich das ja denken könnte.... mit Autos nie was zu tun gehabt und dann versucht man einen Cruiser wieder auf die Straße zu bekommen. Ein Schreiner sollte keine Elektroinstallation machen u.s.w......

[Schraubenversteher]

Hallo Chris,
so schlimm ist das nicht. An der Welle selbst gibt es
nur zwei Möglichkeiten wo es passt (wenn Du nur die
Schiebestücke auseinander gezogen hast, und die
Kreuzgelenke noch drinnen sind).
Wenn es nach dem Einbau unterm Fahrzeug also
dröhnt und klopft einfach die Welle wieder ausbauen
und ein Teil um 180 Grad verdrehen.
Wenn Du allerdings am Flansch keine Markierung gemacht
hast, kann es sein, dass Du öfters um 90 Grad drehen
musst, bis es wieder passt.
Armin

[Schraubenversteher]

Ich konnte es nicht abwarten und habe das Verteilergetriebe
schon mal ans SG angeflanscht.
Es fehlen zwar noch Teile für die Ausgangswellen nach vorne
und hinten, aber das kann ich auch am Fahrzeug einbauen.
Außerdem hab ich jetzt wieder ein bisschen mehr Platz in
der Werkstatt.

VG fast fertig

VG wieder am SG montiert

Ist zwar nicht ganz die Reihenfolge wie im Handbuch vorgegeben
wird, aber irgendwie ist das für mich leichter zu händeln.
Das einteilige VG ist mit allen Anbauteilen schon ein recht
schwerer Brocken.
Jetzt erst mal ein Feierabendbier!
Prost
Armin

[Schraubenversteher]

Hab noch ein weiteres Zahnrad vom Verteilergetriebe ersetzen müssen:

links neu / rechts alt

Dafür konnte ich die alte Schiebemuffe aber wieder verwenden.
Jetzt ist alles wieder eingebaut und spielfrei, und mit neuem Öl befüllt.

Verteilergetriebe fertig

Um die Handbremstrommel aufzustecken musste ich die Motorlager
nochmals lösen und Motor und Getriebe ca. 2 cm nach unten neigen.
Erst dann ist genug Platz, dass man an dem Querrohr vom Rahmen vorbei
kommt. Eine wahrlich bescheuerte Konstruktionslösung ab Werk.
Im Betrieb muss man doch öfters mal an die Beläge der Handbremse
als alle 40 Jahre!
Demnächst steht jetzt ein Testlauf von Motor und Getriebe an. Wenn
alles dicht ist kann ich die Kardanwellen wieder montieren.
Gruß,
Armin