Lenkspiel hj61

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Alfredowicz
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Lenkspiel hj61

Beitrag von Alfredowicz »

Hallo,
Ich hab ein mega Lenkspiel in meinem LC und wollte wie im Werkstatthandbuch beschrieben die Lenkung etwas am Lenkgetriebe nach Justieren aber habe es dann von einem Werkstattschrauber abgeraten bekommen. Er meinte das kriegt man nie wirklich so gut eingestellt und das es normal sei das die Lenkungen so viel Spiel hätten.
Kann mir jemand sagen was man da machen kann?
N Kumpel meinte ich solle das Lenkgetriebe gleich gegen eine Amerikanische Version tauschen, hätte er auch bei seinem Chevi gemacht. Ist nun viel direkter und ohne spiel.
Hat da jemand Erfahrungen gesammelt?
Danke schon mal vorab für die Tipps.

Ach, noch eins, die Gelenke sind alle vom tüv geprüft worden, sind noch 1a.

Grüße

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quackderbruchpilot
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Re: Lenkspiel hj61

Beitrag von quackderbruchpilot »

Mutter und Schlitzschraube voneinander losbrechen (lange mit Rostlöser Einweichen), 1/4 umdrehung nachstellen, probieren, wenns nicht reicht nochmal 1/4 nachstellen.
Gelenke des Gestänges Prüfen, alles was geschmiert werden kann abschmieren.
grüße Nils

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HJ61-Freak
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Re: Lenkspiel hj61

Beitrag von HJ61-Freak »

Alfredowicz hat geschrieben:Ich hab ein mega Lenkspiel in meinem LC
Das werkseitig zulässige Lenkspiel beträgt beim J6 40 mm seitliche Bewegung am Lenkradkranz um die Mittellage (Geradeausfahrt) herum. Das bedeutet, dass man ausgehend von der Stellung des Lenkrades in Geradeausfahrt den Lenkradkranz 40 mm nach links und 40 mm nach rechts bewegen kann, bevor sich auch nur irgendetwas an den Vorderrädern rührt.

Gruß

Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe

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Alfredowicz
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Re: Lenkspiel hj61

Beitrag von Alfredowicz »

Ah, ok, krass, 40mm? Dann bin ich wohl zu verwöhnt von den anderen Autos mit direkter Lenkung

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Constantin
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Re: Lenkspiel hj61

Beitrag von Constantin »

Ich habe das schon bei einigen Geländewagen nachgestellt. Wie oben beschreiben, ¼ Umdrehung ist gut.

Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch weniger als die besagten 40mm gehen. Man muss allerding sehr darauf achten, dass die Lenkung nicht klemmt oder schwergängig wird.

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Alfredowicz
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Re: Lenkspiel hj61

Beitrag von Alfredowicz »

quackderbruchpilot hat geschrieben:Mutter und Schlitzschraube voneinander losbrechen (lange mit Rostlöser Einweichen), 1/4 umdrehung nachstellen, probieren, wenns nicht reicht nochmal 1/4 nachstellen.
Gelenke des Gestänges Prüfen, alles was geschmiert werden kann abschmieren.
Bei mir ist die Schraube komplett rein gedreht, bündig mit der Kontermutter. Das heißt für mich dann ja das ich eigentlich nur eine Richtung habe…
Ich glaube ich muss mich etwas mehr mit der Funktionsweise dieser Lenkung beschäftigen. Damals in meiner Lehre haben wir die Kugelumlauflenkung von Mercedes betrachtet und da gabs kein Spiel soweit beim alten Benz meines Vaters. Ist die Funktionsweise hier anders? Wie kommt das Spiel zustande?

Grüße

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HJ61-Freak
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Re: Lenkspiel hj61

Beitrag von HJ61-Freak »

Alfredowicz hat geschrieben:Ist die Funktionsweise hier anders? Wie kommt das Spiel zustande?
Nein, grundsätzlich nicht. Aber Du hast beim Mercedes Einzelradaufhängung, beim LC eine Starrachse. Das bedingt, dass beim Mercedes eine recht spielfreie Konstruktion mit Umlenkhebeln bemüht wird, wohingegen der LC diese Schubstange zwischen dem Hebel am Lenkgetriebeausgang und der Spurstange hat. Damit sind beim Mercedes in Ruhestellung der Vorderachse die Hebel und die Winkel nahezu ideal und auch beim Einfedern der Vorderachse ändert sich die Lenkgeometrie kaum nachteilig.

Zusätzlich weisen die beiden Kugelgelenke der Schubstange am LC je eine federbelastete Glenkpfanne auf, um das Lenkgetriebe vor allzu starken Impulsen beim schlagartigen Druck aus Richtung der Achse (z.B. Durchfahren eines Schlagloches) zu schützen. Dadurch sind diese Kugelgelenke aber zwangsweise nicht spielfrei.

Weiterhin ist die Führung der Starrachse ausschließlich über die Blattfederpakete nicht wirklich seitenstabil. In dem Moment, in dem man über das Lenkgetriebe Druck auf die Schubstange gibt, wandert auch automatisch der Rahmen als Widerlager des Lenkgetriebes über der Vorderachse hin bzw. her.

Schließlich kannst Du aus einem LC-Lenkgetriebe locker zwei für den Mercedes bauen. Das LC-Lenkgetriebe ist bullet proof und dementsprechend auch nicht vorrangig auf Feinfühligkeit ausgelegt.

Um nochmal auf das Ausgangsthema zurückzukommen: Ab und an passiert es, dass die Lenkgeometrie verstellt ist und sich das Lenkgetriebe bei Geradeausfahrt nicht in seiner spielfreien Nullstellung/Mittelstellung befindet. Außerhalb dieser Mittelstellung steigt das Spiel innerhalb des Lenkgetriebes bei Kugelumlauflenkungen aber konstruktionsbedingt stark an. Prüf mal, ob der Arm am Lenkgetriebeausgang mit der Markierung auf der Stirnseite der Ausgangswelle am Lenkgetriebe fluchtet; und ob der Arm bei Geradeausfahrt genau parallel zum Rahmenlängsträger ausgerichtet ist.

Wenn beides stimmt, kannst Du die Schubstange vom Arm des Lenkgetriebes trennen und mal am parallel zum Rahmen ausgerichteten Arm hin und herruckeln. Wenn Spiel fühlbar ist, dann kannst Du versuchen, die Schraube auf der Oberseite nochmals eine 1/8 bis 1/4 Umdrehung reinzudrehen.

Gruß

Florian
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quattro
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Re: Lenkspiel hj61

Beitrag von quattro »

Ich war vorgestern beim TÜV, ohne Probleme geschafft, aber gefühlt hatte ich nach rechts und links aus der Mittelposition jeweils 80mm Spiel.
Der Tüvmann hat es ohne Probefahrt geschluckt, aber ich fand es schon gefährlich beim Geradeausfahren.

Dann zu zweit kontrolliert, einer dreht am Lenkrad, der andere schaut unten am Gestänge was passiert.
Bei mir hatte das Endstück zwischen Lenkgetriebe und Schubrohr ca. 1cm Spiel.
Dort den Splint am Ende entfernen und mit dem großen Schlitz in der Einstellschraube diese bis Anschlag reindrehen (waren bei mir über 3 Umdrehungen) und wieder eine Umdrehung lösen. Dann Splint wieder rein.
Leider kann man mit dem Splint die Einstellschraube nicht gegen Losdrehen sichern, sondern nur vor dem Herausfallen.
Das Endstück war sogut wie neu. (ca.3000 km und gut geschmiert).
Weil das so extrem war, habe ich auch das Endstück an der anderen Seite kontrolliert. Dort waren ca. 2 Umdrehungen nachzustellen.
Anschließend stand zwar das Lenkrad ca. 25° schräg, was ich aber mit dem Schubrohr wieder gerade gestellt habe.
Fahrgefühl ist wie bei einem jungfräulichen J6, man meint das es fast null ist, man sieht auch die Bewegung dierekt am Rad, aber der Lenkweg ist bei unseren Cruisern einfach sehr sehr groß bis es eine Richtungsänderung gibt.
Weil die Einstellmuttern sich nicht richtig sichern lassen, dazu müssten die Löcher für den Splint in verschieden Abständen zum Rand sitzen, würde ich unbedingt empfehlen min. alle 5000 km wenigstens de am Lenkgetriebe zu checken. Wenn da schon wieder Luft ist, den anderen auch.
Reinhard
HJ60 (1987),
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NSU Quickly (1958),
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wolli
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Re: Lenkspiel hj61

Beitrag von wolli »

Tach Reinhard,
wenn die Einstellschraube zu tief sitzt, leg einfach ne passende U-Scheibe als Shim drunter, um mit dem Schlitz der Schraube auf Höhe des Sicherungssplints zu kommen.
Rote Landcruiser mit wenig Zeuchs dran
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quattro
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Re: Lenkspiel hj61

Beitrag von quattro »

Hi Wolli,
schön, dass du hier mitliest.
Werde ich bei der nächsten Nachstellung so machen.
Grüße aus dem trockenen Odenwald.
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