Hallo Zusammen,
nach ein paar Jahren Abstinenz melde ich mich mal zurück, es juckt mich schon länger, hier einige falsche Vorstellungen und Behauptungen zu kommentieren.
Der Punkt ist: anscheinend "tänzelt" das europäische Stromnetz, gerade in der dunklen Jahreszeit, an der Grenze seiner Stabilität wenn gleichzeitig auch kein Wind weht in D. Also wenn "Dunkelflaute" herrscht. Und die Sache wird ganz sicher nicht besser, wenn man ständig Kraftwerke schließt die schnell ans Netz könnten (also in "Hot Standby" sind) wenn signifikante Versorger ausfallen.
Windkraft und Solar können das nicht leisten. So einen starken Frequenzabfall gab es schon lange nicht.
Die Einschläge kommen offenbar näher und damit auch die Wahrscheinlichkeit für Stromabschaltungen wenn so ein Fall eintritt. Schlimm, wenn der Ausfall von Kraftwerken in Rumänien das europäische Netz destabilisieren kann und eine Stabilisierung nur durch Abschaltungen gelingen kann.
Im Verbundnetz treten schon länger auffällige Frequenzschwankungen auf, unabhängig von der Jahreszeit und dem Anteil erneuerbarer Energien.
Es liegt die Vermutung nahe, das diese Schwankungen großteils durch den Stromhandel verursacht werden.
Was am 08.01. passiert ist, weiß niemand so genau. Weder der Kraftwerksausfall in Rumänien alleine noch der Stundenbruch beim Stromhandel sind schlüssige Erklärungen.
Eine Erklärung ist, das das wir eine Schwachlastsituation im Netz hatten, es waren zu wenige Kraftwerke am Netz, weil wenig Strom verbraucht wurde. Dadurch konnten sich- vermutlich- banale Ereignisse wie die Kraftwerksabschaltung in Rumänien so weit auswirken, das die Sicherungsmechanismen angesprochen haben.
Wer nun glaubt, mehr konventionelle Kraftwerke würden daran etwas ändern, irrt.
Am 29.12.2020 gab es ein Erdbeden in Kroatien, woraufhin im AKW in Krsko, Slowenien, betriebsfähig eine Reaktorschellabschaltung erfolgt ist. Auch das hatte spürbare Auswirkungen Stromnetz, allerdings ohne die Stabikitätsgrenzen zu verletzen. Das lang vermutlich wieder an der Zahl der gerade am Netz befindlichen Kraftwerke.
Die beschriebenen Vorgänge spielen sich im Sekundenbereich ab.
Da im Stromnetz nur so viele Kraftwerke einspeisen, wie gerade gebraucht werden, nutzt es wenig, Kraftwerke in der Hinterhand zu haben, die je nach Auslegung und Betriebszustand in Minuten oder Stunden einspeisen können.
Letztendlich ist die Netztrennung und das Abschalten von Großverbrauchern ein normaler Vorgang, der immer auch ein statistisch abschätzbares Risiko beinhaltet. So wie Autofahren.
Die Aluminiumhütte ist übrigens ein sog. Lastabwurfkunde, der den Energieversorgern die Möglichkeit eines automatisierten Lastabwurfs als Gegenleistung für deutlich günstigeren Strom bietet. Ein ganz banaler betriebswirtschaftlicher Vorgang, von beiden Seiten einkalkuliert.
Es gibt auch den umgekehrten Fall, die Betreiber großer Netzersatzanlagen bieten den Netzbetreibern Einspeisekapazität.
An solche Ereignissen verdienen diejenigen am meisten, die mit der Angst der Bevölkerung Geld verdienen.
Für die Marc Elsbergs, Herbert Sauruggs oder Achguts dieser Welt ein gefundenes Fressen. Schade.