In Zeiten wie diesen schaut man gerne mal zurück und erfreut sich an den Bildern vergangener Reisen. Es war eine lange Reise, angefangen in der kalten Garage 2017 vor einem Haufen Teile. Ich und meine Freundin haben uns im Juni 2019 mit dem selbstgebauten Retroex-Mobil Felix auf den Weg gemacht. Gerademal zwei Wochen nach der Erstzulassung, Abnahme Wohnmobil, Abnahme Radstansverlängerung, Abnahme Kabine und Abnahme Ausschnitt Rückwand. Mit den nötigen Dokumenten vom Importeur Emil Frey in der Tasche gings ohne Probleme durch die Mfk.
Wir waren also bereit?! Ja, die Vorfreude war gross und wir hatten ein paar Kilo Ersatzteile, Werkzeug und alles wenige was man zum Leben braucht dabei.
Felix wurde bei der Mfk gewogen. 2500kg wurden eingetragen. Da blieb 535kg Zuladung übrig, für uns reichte das.
Im Balkan wollten wir dann testen wie die Maschine arbeitet. In Albanien mussten wir dann bei Rally Albania Seriensieger Renti Sina die vordere Rechte Bremse reparieren und den Achsschenkel austauschen. Danach hatten wir mit dem Auto keine grösseren Probleme mehr. 3,4l Diesel 3B da geht nichts kaputt.
Mit dem Ziel Pamir Highway gings dann weiter. In Georgien hat uns dann Lutz empfohlen nicht die Kasachische Wüste zu queren sondern durch Usbekistan zu Reisen. Nach dem Ritt über das Kaspische Meer waren wir dann in der Gruppe unterwegs. Alex in seinem Lada und zwei deutschen Hitchhiker's, Chris mit Familie im dreitürigen Rav 4 aus England... Zusammen entdeckten wir die Usbekische Kultur, ein Traum!
Anfang August reisten wir wieder alleine nach Tajikistan, nachdem wir in Samarkand das Visum abwarten mussten. Nach 12500km waren wir am Ziel angelangt. Durch einen Aufruf hier im Forum konnte ich Kontakt knüpfen mit einem netten deutschen Herren in Duschanbe. Dort erhielten wir unterschlupf und Tipps für die Teilebeschaffung. Für den Pamir wollte ich unsere Problem mit der Tank- und der Wassertemperaturanzeige in den Griff kriegen. Ich habe mir am Autoteilebazar ein günstiges, chinesisches Voltmeter gekauft und die Sensoren in den Innenraum geführt. Mit dem umsetzen der Messspitzen konnte ich zwischen den Anzeigen wechseln. Die nötigen Ohmwerte stehen sauber im mitgeführten Werkstatthandbuch.
Nun ging es los, raus aus Dushanbe Rauf auf die M41 nach Osh. Über atemberaubende Pässe, vorbei an der ehemals höchsten Bushaltestelle der Sowjetunion, entlang der Grenze zu Afghanistan nach Khorugh. Hier verliessen wir den eigentlichen Pamir Highway um das spektakuläre Vakhan Valley zu fahren. Für diesen Teil benötigten wir das GBAO Permit für die halbautonome Provinz Pamir. Im Verlauf des Fluss Panj folgten wir flussaufwärts der afghanischen Grenze Richtung Murghab. Wir stiessen wieder auf die M41. Mit unseren beiden französchen Freunden überquerten wir den 4655m hohen Ak Baital Pass. Der Land Cruiser nahm das mit Gelassenheit, etwas langsamer aber sicher erklomm er den Gipfel. Immerhin die zweit höchste Gebirgsfernstrasse der Welt. Erleichtert ging es wieder runter auf bescheidene 4020m. Wir übernachteten bei Minustemperaturen am Karakolsee bevor wir an den Pik Lenin in Kirgistan weiterzogen und den Pamir Highway in Osh wieder verliessen.
In Kirgistans Hauptstadt Bishkek planten wir dann langsam unseren Rückweg. Den selben Weg zurück übers Kaspische Meer wollten wir umgehen. Über Turkmenistan in den Iran wäre doch eine ganz tolle Sache. Gesagt, getan, wie wir erfahren haben ist das turkmenische Visum in der Botschaft in Bishkek gut zu bekommen. Das hat sich dann auch bestätigt. So war unsere Route klar und wir machten uns wieder auf den Weg nach Usbekistan, durch Turkmenistan, in den Iran und über die Türkei wieder zurück nach Europa...
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