Neue Regelung für Womos - Carnet de Passages - Wertgutachten

[MyToy01]

Grüß' Euch!

Wie löst Ihr das Problem, sofern Ihr nicht wohlhabend seid?

Und zwar gibt es für Wohnmobile eine neue Regelung bei der Beantragung des Carnet de Passages. Man braucht entweder ein Wertgutachten oder eine Rechnung vom Fzg. eines Händlers (soweit ich das verstehe müsste damit ein Kaufvertrag gemeint sein!?).

Ich kann nicht so viel Geld aufbringen, schließlich sind manche Toyota mittlerweile ein Vermögen wert und der Gegenwert fürs Carnet dann dementsprechend hoch.

Freundliche Grüße,
Moritz

[Mountaineer]

Puuh, das ist übel, grad für die Region Naher Osten erreicht die Sicherheitsleistung da schnell Höhen, dass man es als Normalo vergessen kann.

VG

Konrad

[Lender]

Habe mal beim TCS (Schweiz) nachgeschaut. Da lässt sich auch eine Solidarbürgschaft einer Bank anstelle einer Kaution hinterlegen. Was man braucht damit die Bank so eine ausstellt kann ich nicht sagen, aber wenn man eine Hypothek dort hat sollte es sicher möglich sein. Ansonsten ist die Kaution mit mindestens 50% des Fahrzeugwertes schon sehr heftig.
Als Rechnung würde ich den Kaufbeleg des Basisfahrzeuges einreichen, das wird am günstigsten sein.

[Mountaineer]

Ich bin mal gespannt wie das in der Praxis laufen wird.
Der ADAC schreibt auf seiner Homepage aktuelles Wertgutachten. Der Rechnung von vor zig Jahren wird da nicht ausreichen.
Die Bank wird die Bürgschaft ja auch nicht ohne Sicherheit erteilen…

[JWD]

Wenn ich auf Fernreise gehe, sollen doch wohl die Kosten für ein Gutachten und eine Bankbürgschaft auch noch stemmbar sein, oder?
Meine Bank hat für die Bürgschaft (2017), Laufzeit 5 Monate, Wert (ohne Gutachten) 50k, EUR 120,- genommen.

[Surfy]

Solange es kein Wertgutachten eine FA mit Spezialisierung für Reisefahrzeuge ist - bleibt doch alles im Rahmen.

Ich hatte für Brummie mehrmals eine Eurotax Einschätzung gebraucht - und egal ob es bei Toyota oder Ali (dem freundlichen Strassenhändler in meiner Nähe) - die Kaufangebote waren immer ein Witz. Aber klar, wenn da ein Geländewagen nachträglich modifiziert wurde, als Zweisitzer daherkommt - den kauft auch kein (nicht Reisender) ab Platz.

Alles ein Sturm im Wasserglas? Denn mir ist kein einziger Fall bekannt, wo ein 4x4 Reisender für die Carnet Garantie auch einstehen musste (bzw sein Depot nicht zurück erhielt). Daher scheint es mir eher ein theoretisches Problem zu sein. Diese steile These habe ich im 2013 im Blog bezüglich des Carnet schon festgehalten.
Trotz dem Lesen vieler auch internationaler Weltreise-Blogs, vLogs, Social Media und Reisebüchern, hatte ich dazu bis heute noch keinen Treffer.

Noch ein anderer Punkt: Wer ein Auto für 100k kauft un dann 50k für ein Depot nicht mehr hat, der hat letzten Endes sowieso zu knapp kalkuliert - bzw zu viel Geld / Wert auf das Fahrzeug gelegt. Dass es möglichkeiten wie Bürgschaften gibt einmal ganz aussen vor.

Das mit "zu viel" Wert auf das Fahrzeug legen - das ging auch mir so mit Brummie. Das Fahrzeug inkl Ausrüstung war bezüglich meiner finanziellen Lage sicher "drüber" Das Fahrzeug ist das Mittel zum Zweck - und sollte entsprechend Budgetiert werden.

Wie wir hier im Forum auch schon lesen konnten - kann es Unterwegs immer dazu kommen dass man unterwegs jede Menge "Reserven" benötigt.

Surfy

[Feldi]

Meine Bank hat für die Bürgschaft (2017), Laufzeit 5 Monate, Wert (ohne Gutachten) 50k, EUR 120,- genommen.

Die Bank behandelt die Bürgschaft aber wie einen Kredit, d.h. die entsprechenden Sicherheiten müssen schon vorhanden und frei sein.

[seppr]

Hallo Surfy

Ich bezweifle, dass Deine intensiven Recherchen in sozialen Medien zu dieser Frage übermäßig repräsentativ sind.

Wer Reiseberichte schreibt hat das Abenteuer meist positiv überstanden. Wenn ein Unglück passiert, etwa Verlust des Fahrzeuges aus eigener Dummheit oder Schuld werden die meisten Betroffenen nicht gerne öffentlich darüber berichten. Meine Vermutung, ich habe auch keine Belege dafür wie umgekehrt.

Trotzdem ist Deine Grundaussage wohl richtig: Es kommt selten vor, dass man die Kaution nicht wieder erhält.

Aber die andere Aussage, dass ein Reisender die Hälfte des Fahrzeugwertes in Reserve haben sollte, halte ich für überzogen. Das mag für ältere, gut situierte Rentnerreisende gelten. Aber ein Studentenreisender wird in der Regel kaum Reserven haben.

Sepp

[Surfy]

Hallo Surfy

Ich bezweifle, dass Deine intensiven Recherchen in sozialen Medien zu dieser Frage übermäßig repräsentativ sind.

In sozialen Medien suche ich dazu eigentlich weniger, bzw erst seid 1-2Jahren. Noch viel länger verschlinge ich u.a. jeden Reisenden mit Blog auf der Transafrika über die Westroute. Gerade da wäre ich nahe genug dran - um das plötzliche Ende eines Reisefortschritts zu bemerken.

Etwaige Abschreiber dürften sich vor allem da ansammeln, so meine These, dies ist noch immer die heisseste Reiseroute - und ich lese genauso die Reiseblogs der Seidenstrasse, der Panamericana. Mein Hobby sozusagen.

Natürlich bloggt nur ein Bruchteil der Reisenden, aber eine gewisse statistische Wahrscheinlichkeit auf allen Kanälen ergibt sich schon.

Wenn es interessiert, ich habe kürzlich einige der deftigeren bekannten Vorfälle aufgelistet, ohne jetzt die reinen Überfälle (u.a. auch in afrikanischen Campsites) auch zu erwähnen. Selbst da - war das Fahrzeug nicht im Fokus.

Surfy

[fennek]

Hallo zusammen,
ich habe in den letzten Wochen nun schon ein paar Reisende getroffen, welche den Carnet- Antrag online (unterwegs) beim ADAC eingereicht haben. Nicht einer hatte ein Wertgutachten einreichen müssen.
Der Abwicklung ging sehr schnell und der Versand des Carnets in die Türkei oder nach Georgien dauerte nur 2 Tage.
Soweit der Bericht aus zweiter Hand. Wenn Aserbaidschan weiter die Grenze geschlossen lässt, werden wir das Carnet für die Iranreise einreichen. Dann kommt der Bericht aus erster Hand
Grüße aus Georgien
fennek

[JWD]

Meine Bank hat für die Bürgschaft (2017), Laufzeit 5 Monate, Wert (ohne Gutachten) 50k, EUR 120,- genommen.

Die Bank behandelt die Bürgschaft aber wie einen Kredit, d.h. die entsprechenden Sicherheiten müssen schon vorhanden und frei sein.

So ist das.
Neben meinem gewinnenden Lächeln und meine freundlichen braunen Augen reichten aber meine, der Bank bekannten, wirtschaftlichen Hintergründe aus. Weder eine Hypothek oder anderweitige Sicherung wurde gefordert.

[Feldi]

Neben meinem gewinnenden Lächeln und meine freundlichen braunen Augen reichten aber meine, der Bank bekannten, wirtschaftlichen Hintergründe aus

Reichen bei meiner Bank auch, trotz meiner wirtschaftlichen Hintergründe.

[fennek]

Hallo zusammen,
aktuelle Info aus "erster Hand":
Beantragung von unterwegs ist kein Problem. Der Wertnachweis wird für alle als Wohnmobil eingetragenen Fahrzeuge verbindlich gefordert. Bei mir wurde der 3 Jahre alte Kaufvertrag akzeptiert. Die Leute vom ADAC sind auch verständnisvoll, so dass Abschläge vom damaligen Kaufpreis im Hinblick auf den aktuellen Wert möglich waren.
Grüße aus Georgien
fennek

[Surfy]

Hallo zusammen,
aktuelle Info aus "erster Hand":
Beantragung von unterwegs ist kein Problem. Der Wertnachweis wird für alle als Wohnmobil eingetragenen Fahrzeuge verbindlich gefordert. Bei mir wurde der 3 Jahre alte Kaufvertrag akzeptiert. Die Leute vom ADAC sind auch verständnisvoll, so dass Abschläge vom damaligen Kaufpreis im Hinblick auf den aktuellen Wert möglich waren.
Grüße aus Georgien
fennek

Danke für den aktuellen Erfahrungsbericht!

Deine Zeilen beweisen ja eigentlich gerade das Gegenteil von einer verbindlichen Forderung nach einem Wertgutachten, wenn dann auch ein alter Kaufvertrag ausreicht.

Wieviele 100k Du zwischenzeitlich investiert hast, bzw welchen Wert das Fahrzeug heute hat - das wäre dann für "high depot" Länder schon spürbarer.

Surfy

[Hanomax]

Liebe Buschtaxler,

ich muß zum Thema Wertegutachten fürs Carnet leider konträres zu fennek berichten. Man besteht von seiten des ADAC auf einem hochoffiziellen Wertegutachten. Das sei seit Mai 2022 so Vorschrift und man bewegt sich da keinen Millimeter, obwohl
1. das selbe Fahrzeug (Hilux Pickup mit Bimobil-Aufbau, beide Bj. 1987!) bereits vor 4 Jahren ein Carnet beim ADAC erhielt
2. das Carnet nach der damaligen Reise vorschriftsmäßig an den ADAC zurückgeschickt wurde und die Kaution auch retourniert wurde, also alles problemlos ablief
3. ich den Kaufvertrag (Kauf von privat, keine Händlerrechnung) vorweisen konnte
4. eine aktuelle Werteinschätzung für das Fahrzeug (allerdings ohne Aufbau) meines Autofahrerclubs vorliegt
5. ich selbstverständlich immer äußerst freundlich, höflich, etc. war - wie es sich halt gehört.

Fazit: Genug Zeit einplanen, frustationstolerant sein. Ich habe jetzt jedenfalls ein veritables Problem: wo auf die schnelle ein Wertgutachten herbekommen?

Gruß,
Max