Wenns nach Übersee geht führt m.M.n. nur die Luftfracht am Verschiffen vorbei. Ich möchte nicht einen Monat meiner Ferien auf einem Hochseeschiff verbringen. Wer im Ruhestand ist und die "Romantik" auf einem Hochseeschiff schätzt, der darf es gerne machen. Aber dazu gehören wohl 0.1% der Foristen hier. Da zahle ich lieber mehr für den Container und das Flugzeug, denn die Zeit die man auf dem Schiff verliert die verliert man beim Reisen. Aber langsam wird es sehr OT.
@Urs Schön zu hören dass alles so schnell behoben ist. Dann wünsche ich frohes Reisen.
Nachdem wir unseren Cruiser vorgestern in East London SA in Empfang nehmen konnten ist es Zeit für ein Kurzbericht.
Die Verschiffung hatten wir über Seabridge von Zeebrugge nach East London gebucht. Da unser Gefährt nicht in ein Container passt kam nur ein Vehicle Carrier in Frage, ein Schiff welches Neufahrzeuge zu tausend transportiert.
Die Abgabe in Zeebrügge verlief reibungslos. Natürlich hatten wir das Fahrzeug inklusive Kabine peinlichst gereinigt und die Alugasflasche geleert und als leer zertifiziert. Die Kabine war wie vorgeschrieben „blickfrei leer“. Das Material an Bord war auf das Minimum reduziert, entsprach haargenau den Vorgaben von Seabridge und alles war in den Kästen verstaut. Das Autoradio hatte ich vorsorglich ausgebaut. Da für die Verschiffung eine Fumierung vorgeschrieben war musste ich bei der Abgabe alle Schlüssel, auch die der Kabine abgeben. Das Fahrzeug war bei der Abgabe in Zeebrugge rund herum vollständig verschlossen.
Umso grösser war die Überraschung bei der Übernahme in East London vier Wochen später. Beide Türen der Fahrkabine, die Kabinentüre und die Staufächer waren alle unverschlossen. Bis auf wenige Artikel waren die Kabine und Staufächer leergeräumt. Alles übersäht mit dreckigen Fingerabdrücken. Die interessanteste Äusserung kam von der Person welche das Fahrzeug vom Schiff holte: Alle Türen waren schon auf dem Schiff unverschlossen.
Der Polizeirapport war dann schnell gemacht, der Ersatz der gestohlenen Artikel dauert noch an.
Fazit: Die Firma Seabridge und die Handling Agents in Zeebrugge und East London waren alle kompetent und ausgesprochen hilfsbereit. Da gibt es nichts auszusetzen. Wo der Raubzug tatsächlich stattgefunden hat lässt sich nicht eruieren. Entweder auf der Überfahrt, wo genug Zeit vorhanden war, oder man hat sich etappenweise bedient bis nix mehr drin war. Es muss davon ausgegangen werden, dass das Fahrzeug nach der Fumierung in Zeebrugge nicht mehr verschlossen wurde und dann für jedermann frei zugänglich war. Kurz: Ein Idiot in der Verlaufskette genügt um über Erfolg oder Misserfolg zu entscheiden.
Wir sind uns bewusst dass wir mit dieser Erfahrung nicht alleine stehen. Die Frage stellt sich wie die Reederei oder die Vermittler wie Seabridge das Problem angehen werden. Für die Reedereien sind wir bestenfalls lästigen Beifang ohne grosse Rendite. Möglicherweise sagen die dann mal einfach Schluss mit Camper. Bei den Vermittlern ist es denkbar, dass diese einfach die Vorschriften verschärfen bis hin zu absolut leeren Kabinen. Wir werden versuchen den Fall möglichst einfach über die Versicherung abzuhandeln, ohne den Ball hochzuspielen. Das ist in uns allem Interesse.
Macht nicht Seabridge Werbung damit, dass auf der Route nach Südafrika keine Häfen an der Küste Westafrikas angelaufen werden? Hoffentlich kannst du die entwendeten Dinge in SA kaufen. Gute Reise…
Seabridge hält sich an die Regeln. Unsere Route führte von Zeebrugge nach Southampton, dann nach Santander und dann ohne Zwischenhalt nach East London.
Ich kann nicht ausschliessen dass meine Kurzen Hosen jetzt in Santander rumlaufen. So ein unverschlossener Camper ist sehr verlockend.
Wir haben erst vor ein paar Monaten mit Seabridge von Hamburg nach Montevideo verschifft.
Das Auto wurde mit lauter Security Siegeln an Türen, Fenstern und Klappen in Montevideo übergeben. Alle Siegel ungebrochen…
Tag für Tag suchen wir nach Sachen, die wir definitiv eingepackt haben.
Fakt ist: die Mitarbeiter von Grinaldi werden eure persönlichen Sachen durchwühlen und euch nach Lust und Laune beklauen. Danach kommt ein hübsches Siegel drauf…
Die Versicherung macht nur bedingt Sinn… Mindestens 300,- für die Versicherung bei einer Selbstbeteiligung von 500,- Da muss schon einiger Kram geklaut werden, bis du im Plus bist.
......warum fährt dann nicht auf eigener Achse bis Spanien und geht dort auf eine Fähre bis Montevideo, zusammen mit dem Auto? Oder von Afrika nach Montevideo?
Ähh....dumme Frage? Fähre von Spanien nach Montevideo? Oder Afrika nach Montevideo? Das ist ja noch besser. Ich kam mit der Fähre noch nie weiter als bis auf die Kanaren....oder eben von Tarifa bis Tanger und fertig.
Ich hoffe auf Antworten die mich eines Besseren belehren...glaube ich aber nicht.
Roll-on/roll-off Fähren auf diesen Strecken habe ich noch keine angeboten gesehen. Über solche Distanzen werden mehrheitlich Container verschifft. Und wenn das Gerät nicht in einen Cantainer passt wie bei uns dann bleiben nur noch die Vehicle Carriers der Automobilhersteller. Oder allenfalls ein Open-Top Container. Doch die sind prohibitiv teuer.
AugsburgV50 hat geschrieben:Tag für Tag suchen wir nach Sachen, die wir definitiv eingepackt haben.
Fakt ist: die Mitarbeiter von Grinaldi werden eure persönlichen Sachen durchwühlen und euch nach Lust und Laune beklauen. Danach kommt ein hübsches Siegel drauf…
Puhh, das ist mega ärgerlich. Es geht ja nicht mal um den Wert der Gegenstände, sondern darum dass sie drüben oftmals nicht so einfach zu ersetzen sind.
Wenn ich an meine Ausrüstung denke, die seit Jahren optimiert wurde auf meinen Lebensstil und mir ans Herz gewachsen ist, da würde ich wahrscheinlich in die erste Depression verfallen und das direkt am ersten Tag meines Langzeiturlaubs. Das geht gar nicht. Zumal die meisten Sachen eher ideellen Wert besitzen und das Zeug kaum was Wert. Echt mies sowas.
Uns gehts genau so. Wo war noch die Rolle Gorillatape?? Auch geklaut!
Der Verlust meines hochwertigen Werkzeuges schmerzt besonders. Jetzt muss ich zweit– und drittklassigen Schrott einkaufen um überhaupt noch operativ zu bleiben.
